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MyOwnMusic

Rock  Magazin

„Wir wollen live rumkommen“

Interview mit HONEYBADGER
„Wir wollen live rumkommen“

Honeybadger ist ein neuer Name in der Indi-Rocklandschaft Nordrhein-Westfalens. Doch um wirkliche Newcomer handelt es sich eigentlich nicht, denn die fünf Jungs haben bereits viele Jahre Erfahrungen in Bands und Studios. Mit ihrem Schlagzeuger haben sie einen gelernten Tontechniker an Bord, und Gitarrist Daniel Lauber ist seit vielen Jahren  auch hier auf MyOwnMusic vertreten. Vor kurzem hat Daniel mit uns ein wenig über Honeybadger geplaudert. Das folgende Interview ist dabei herumgekommen:

 

Freut mich, dass Du Zeit hast, Daniel. Könntest Du Dich und Honeybadger kurz vorstellen?

Daniel: Erstmal ein fröhliches Hallo vorab. Ich bin Dan und ich spiele die Gitarre bei Honeybadger. Mit ihm Boot sind noch Tim König für den Gesang, Tim Goos an der Gitarre, Michael Elsner am Schlagzeug und Dennis Keller spielt Bass.

Du hast ja vorher schon Songs in Eigenregie gemacht. Wie sieht es bei den anderen aus?

Daniel: Ja ich war schon seit einiger Zeit "solo" unterwegs. Das war aber eher eine Notlösung bei allen Vorteilen die das bietet: Man kann alles alleine entscheiden und muss keine Kompromisse eingehen. Aber irgendwie fehlten mir dann letztendlich der Dialog mit anderen Musikern und das Livespielen. Vor allem letzteres habe ich dabei immer vermisst, ich war ja schon vorher live mit meinen alten Bands viel unterwegs und fand das immer das Beste am Musikmachen. Die anderen haben auch schon alle ihre Erfahrungen in diversen Bands gemacht, teilweise auch mit mir zusammen, und waren zum Zeitpunkt der Bandgründung alle sozusagen frei und auf der Suche. Die beiden Tims haben auch viel zuhause in Eigenregie aufgenommen, aber soweit ich weiß nie veröffentlicht. Michael und Dennis hatten derweil einige gemeinsame Jam Projekte, die es aber nie auf die Bühne geschafft haben.

Stichwort Kompromisse: Du stehst jetzt nicht mehr am Mikro sondern gewissermaßen in der zweiten Reihe, während Du in Deinem Soloprojekt die Stimme warst. Ist es schwer, sich so zurückzunehmen?

Daniel: Überhaupt nicht. Dass ich gesungen habe, war eher die Notlösung! Ich hatte dort immer wieder Gastmusiker und auch Gastsänger mit an Bord. Außerdem haben wir jetzt mit Tim einen hervorragenden Sänger in der Band. Viele Songs, die ich geschrieben habe, konnte ich gesanglich nicht umsetzen. Ich würde auch Honeybadger nicht als Folgeprojekt  sehen, das sind zwei grundsätzlich verschiedene Dinge. Auch stilistisch.

Nämlich?

Daniel: Hör’s dir doch an: Solo ging immer Richtung Punk- und Gothicrock. Honeybadger liegt eher im Bereich Alternative Rock, mit deutlich stärkeren Kompetenzen durch die Einflüsse verschiedener Musiker. Jetzt haben wir zudem vier Leute in der Band, die Songs schreiben können.

Das ist eine gute Überleitung zu meiner nächsten Frage: Wie entstehen die Lieder bei Honeybadger? Gibt es einen typischen Ablauf von der ersten Idee bis zur fertigen Abmischung?

Daniel: Ganz unterschiedlich. Manchmal jammt einfach einer los mit seiner Idee, und dann steigen die anderen ein - entweder finden es alle geil und es wird gemacht oder eben nicht. Genauso kann es aber sein, dass einer von uns bereits zuhause ein fertiges Demo am Rechner aufgenommen hat und den Jungs dann vorstellt. Beides hat schon funktioniert. Am Ende wird ohnehin gemeinsam umarrangiert. Unser Sänger Tim kauert sich dann in eine Ecke und schreibt die Lyrics.

Pushin'“ ist ein ziemlich starker Song. Gehört er zu den gemeinsam komponierten Stücken, oder gab es zuvor schon ein Demo?

Daniel: Jetzt willst du es aber genau wissen. In dem Fall kam Tim G. mit einem Demo um die Ecke. Der Song hat durch uns noch eine Tube mehr Dampf bekommen als die Demofassung und wurde im Ablauf etwas umarrangiert.

Drei Songs von Euch sind auf MyOwnMusic zu hören. Kommt da noch mehr? Wie viele Honeybadger-Stücke gibt es bereits?

Daniel: Geschrieben wurden sicher schon sehr viele, umgesetzt dürften so ca. 10 sein. Also ausreichend für die ersten Liveshows, die wir jetzt schon gespielt haben. Wir erweitern unser Repertoire gerade und arbeiten an weiteren Songs für unser Debutalbum, das wir Anfang 2013 aufnehmen werden. Die drei Songs, die wir jetzt aufgenommen haben, sind wirklich als Demo-Release zu sehen, um etwas in der Hand zu haben. Veranstalter wollen sich halt immer erstmal etwas hören und nicht die Katze im Sack buchen.

Leider kann man die Songs nicht downloaden. Gibt es die Titel denn irgendwo zu kaufen? Vielleicht als EP zum Anfassen?

Daniel: Zu kaufen gibt es die Songs gar nicht, viel besser: die EP steht zum kostenlosen Download auf unserer Website. Für das Album ist tatsächlich ein CD Release angedacht, wenn alles klappt wie es soll wird das Album pünktlich zur Festivalsaison 2013 zu haben sein.

Bei den Aufnahmen merkt man, dass Ihr wisst, was Ihr tut. Das sind keine Proberaummitschnitte einer Schülerband. Wie bekommt Ihr das hin? Habt Ihr Tontechniker und ein Studio für Eure Arbeiten?

Daniel: Unser Drummer Michael ist selber Tontechiker und hat die Nummern abgemischt. Daher natürlich auch der gute Kontakt zu dem ein oder anderem Studio. Die Songs haben wir dann bei Robin Musemann in den Boom Box Studios aufgenommen. Ist ja auch nicht so, dass wir zum ersten Mal im Studio waren. Jeder von und hat mit seinen alten Bands bereits Studioerfahrungen sammeln können

Du sagtest, derzeit stehen die Auftritte vor Publikum im Mittelpunkt Eurer Planungen. Wann und wo kann man Euch denn live sehen?

Daniel: Die Planungen sehen im Moment anders aus. Wir haben jetzt die ersten Shows gespielt und sehen nun die Prioritäten in der Vorbereitung. Als erstes liegt ein Wechsel des Proberaums vor der Tür, was so einen Bandprozess ja immer etwas hemmt. Wenn das gewuppt ist, weitere Songs in Angriff nehmen und dann wie gesagt geht’s ins Studio. Sicherlich werden zwischenzeitlich noch mal Shows anstehen, aber konkret ist da noch nichts.

Studiotage, Livekonzerte - Ihr steckt eine Menge Arbeit und wahrscheinlich auch viel Geld in Eure Musik. Ist es nur Hobby, oder glaubt ihr, dass sich das auch finanziell ein wenig auszahlen wird?

Daniel: Die Zielsetzung von Honeybadger ist ja eine ganz andere, wir wollen möglichst live rumzukommen, gerne auch deutschlandweit. Ich bin vor 11 Jahren mit meiner damaligen Band Sincerity nicht nur durch Deutschland, sondern auch durch anliegende Länder getourt. Ist schon was feines, sein Hobby Musik mit Reisen zu verbinden. Mehr können wir, denke ich, nicht erwarten, und das reicht uns auch: Eine gute Zeit mit unserer Musik und dem Publikum zu haben. Wieweit wir damit kommen, wird sich zeigen; eine finanzielle Absicht steckt sicher nicht dahinter. Da wäre das Geld vermutlich anderweitig sicherer angelegt.

Na schön, aber falls Ihr dann demnächst doch bei Wetten dass...? auftretet, dann möchte ich Euch noch mal interviewen! Doch für heute sollten wir zum Ende kommen. Hast Du vorher noch ein paar Anspieltipps hier auf MyOwnMusic, die Du gerne weiterempfehlen würdest?

Daniel: Da gibt es so viel! Debo und Shooting David Palmer zum Beispiel. Aus dem Bereich Hip Hop Tomzen West. Und ein Song, der mir seit langem in meinem Gedächtnis geblieben ist: "Nackt" von Mona Lee.

Vielen Dank für das nette Gespräch, Daniel! Von meiner Seite aus war es das. Falls es noch etwas gibt, was Du eigentlich noch gerne loswerden wolltest und was die Welt über Honeybadger oder Dich noch wissen sollte, hast Du jetzt noch mal die Gelegenheit dazu!

Daniel: Ach quatsch, die Leute sollen lieber unsere Musik hören und sich auf einem Konzert blicken lassen, um mit uns zu feiern. That’s it!

 

Weblinks:
www.honeybadger.info
http://www.facebook.com/honeybadgermusic

 

 



Kommentare

BobT2nd
BobT2nd November 2012
Schönes und sehr gut gemachtes Interview, Kollege ! :-)


von  Melancholodic am 29.11.2012
Aufrufe  16872



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