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Rock  Magazin

Albumsrezension - Horizontal Ascension

Horizontal Ascension
Albumsrezension - Horizontal Ascension

Viele werden sich noch an den beachtlichen Erfolg von Marquettes CD Human Reparation erinnern, eine Kollaboration diverser Musiker, viele davon seit Jahren bei MyOwnMusic aktiv. Ein Teil der Kerngruppe dieses ersten Projekts - Mindmovie (Achim Wierschem), Marquette (Markus Roth) und Michael Hartman – veröffentlichte kurze Zeit später ein neues Album unter dem Namen Horizontal Ascension. Viele werden die Scheibe wohl bereits seit geraumer Zeit in ihrem CD-Regal haben. Als ich selbst, damals von einer längeren Reise zurückkehrend, die innig erwartete Scheibe endlich bei mir im Postfach fand, war ich begeistert. Sechs Titel war sie lang geworden und wieder einmal hatten talentierte Helfer kräftig mitgeholfen das Album zu dem zu machen, was es ist – diesmal Hacki Falcon und Reiner Endler. Die Publikation einer kurz darauf verfassten Albumsrezension war damals aber leider aus organisatorischen Gründen verschoben worden und geriet daraufhin in Vergessenheit. Horizontal Ascension aber hat in den folgenden Monaten kein Stück von seinem Glanz eingebüßt und dem Urteil der Zeit standgehalten. Es ist mir deshalb ein persönliches Anliegen diesen tollen Release mit Verspätung, die ich zu entschuldigen bitte, doch noch vorzustellen.

Das Album beginnt recht überraschend für mich mit einem eher straighten Stück, Transformation, ein solider Rocktrack mit angenehmem Retro-Feeling. Ein Echo des Rocks und Hardrocks der 80er zieht sich übrigens hörbar durch das gesamte Werk hindurch, wird aber sehr bunt mit modernen progressiveren Motiven verwoben, so dass dabei immer etwas Neues entsteht. Der zweite Song, The Energy of Life, ist dann deutlich progressiver und vertrackter, schon alleine durch den unkonventionellen 7/8-Takt, der das Lied trägt. Insgesamt ist das Stück zwar eher smooth, aber starke organische, rohe Elemente werden eingestreut. Mitten im Song findet man sich zum Beispiel plötzlich in einem von einer Trompete dominierten Teil wieder, der dem Hörer für einige Takte fast die Atmosphäre eines verrauchten Jazz-Clubs suggeriert, bevor die Entwicklung wieder in andere Richtungen weiter sprudelt. Eben diese Überraschungen, der Abwechslungsreichtum und die Vielfalt der auf dieser CD kombinierten Elemente machen die Klasse des Gesamtwerks aus. 

 

Der dritte Song, What do we do now, führt dann zurück auf einen eher geradlinigeren Kurs – großartige Rockmusik, die wie so viele Stücke auf dieser CD von Michael Hartmans charismatischer Rockröhre lebt. Aber auch das Zusammenspiel von Keys und Gitarre ist hier einfach wunderbar und arrangiert ein beeindruckendes musikalisches Gerüst, auf das sich die Stimme legen kann. Nicht zuletzt das Hardrock-lastige Gitarrensolo bildet einen bemerkenswerten Höhepunkt. Der vierte Track, Devious Moments, fängt fast etwas Bon Jovi-esk an, entwickelt aber schnell eine hörbar progressivere Stimmung. Insbesondere das Gitarrensolo gegen Ende hat mich hier angesprochen – Freunde der guten alten Trash-LP von Alice Cooper werden stilistisch hieran große Freude haben. Mit einem besonders interessanten Spannungsbogen erfreut der fünfte Song, The Shadowlands. Anfangs ist das Stück noch eher ruhig und erinnert ganz gegen Ende des ersten Teils für einen kurzen Moment ein bisschen an Queen. Aber nach einem fulminanten Drumsolo brechen sich eher progressive Elemente Bahn. Durchweg wirkt der Track unkonventionell, auch aufgrund der interessanten verwendeten Instrumente, darunter etwa Flötensounds. Gerade durch den Gesang werden diese ungewöhnlicheren Motive allerdings immer auch in einem mainstream-gefälligeren Kontext verankert, was das Album insgesamt sowohl für Freunde geradlinigen Rocks als auch für Anhänger progressiven Experimentierens sehr hörenswert macht. 

Die CD schließt letztlich mit einem fast fünfundzwanzigminütigen Juwel – Until the morning comes – einem komplexen, aber meisterhaft arrangierten Lied, bei dem auf beeindruckende Art und Weise Melodie und Harmonie mit progressiven Motiven verknüpft werden. Musikalisch ist Horizontal Ascension auf höchstem Niveau – mehrere der beteiligten Musiker sind ja auch hier auf dem Portal seit Jahren bekannt. Mir hat dieser neuerliche Output der beteiligten Mannschaft auf jeden Fall hervorragend gefallen – ich wage die Prognose, dass die beteiligten Musiker in dieser oder in ähnlichen Formationen auch in Zukunft für tolle Musik sorgen werden. Neben den Stücken an sich möchte ich allerdings auch das schöne Artwork der CD nicht unerwähnt lassen. Das attraktive Booklet enthält nicht nur alle Songtexte , sondern auch zu jedem Track ein paar Sätze darüber, was sich die Autoren dabei gedacht haben oder woher sie ihre Inspirationen für den Song bezogen haben – eine Idee, die mir persönlich ganz besonders gut gefallen hat. 

Wer Interesse hat, kann hier bei MyOwnMusic übrigens in alle Tracks reinhören. Auf ihrer Profilseite oder über http://www.mindmovie.org/product-page/horizontal-ascension finden Fans von Horizontal Ascension auch alle Informationen, wie sie das Album als klassische Hardcopy oder als Download erwerben können. Ich für meinen Teil spreche eine ausdrückliche Empfehlung aus.

 



Kommentare

Alexander Supertramp
Alexander Supertramp Februar 2019
Ach wie lange ist das schon her. Danke für das schöne Review.

Mindmovie
Mindmovie Februar 2019
Danke Dir für das schöne Review. Toll zu sehen das die redaktionelle Arbeit wieder einen Neustart hinlegt ! Auf das hoffentlich noch vieles folgen wird........


von  stampeed am 03.02.2019
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