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Rock  Magazin

Marquette - Human Reparation

"New Artrock" auf intelligente und abwechslungsreiche Weise
Marquette - Human Reparation

Gestern ist sie endlich in meinem Postfach angekommen, die neue CD “Human Reparation” von Marquette. Zwölf Songs ist sie lang geworden, fast alle sind Kooperationen mit diversen Künstlern, viele davon seit Jahren bei myownmusic.de engagiert. Markus Roth alias Marquette (Foto unten) muss man hier natürlich niemandem mehr vorstellen. Freunden des Progressive Rock ist er seit Jahren bekannt, gerade auf diesem Portal. 

Persönlich kann ich nur raten, wie diese musikalische Reise entstanden ist. Aber es ist schon bewundernswert, wie diese Songs in einer Weise geschrieben und kreiert wurden, dass sie so vielen Mitmusikern so enorme Freiraeume schaffen, eine Bühne bereiten, die diese dann meisterhaft ausfüllen. Jeder steuert dabei ein charakteristisches Motiv bei und verleiht damit den Tracks ein eigenes Charisma, ein Stückchen Einzigartigkeit. Diese Musik atmet den Geist von Kollaboration, von Zusammenspiel, gemeinsamem Werken. Besonders Achim Wierschem alias Mindmovie hat viel Herzblut investiert und begleitet fast jeden Song mit seiner gefühlvollen Soloarbeit. Die musikalischen Fäden aber laufen wieder bei Marquette zusammen und werden in ein beeindruckendes Ganzes verwoben. Trotz der Vielseitigkeit der einzelnen Kompositionen läuft so ein unsichtbarer roter Faden durch dieses brilliant produzierte Werk, ein roter Faden, der die einzelnen Elemente in ein stimmiges, farbenfrohes Album verbindet.

Der Spannungsbogen beginnt mit "Mystery Train", einem Song, den viele Nutzer aus den MOM-Charts kennen dürften. Die Interpreten toben sich in dieser treibenden Nummer nach Herzen aus. Dabei machen die fantastischen Soli von Gitarren und Keys Appetit auf mehr und geben einen deutlichen Vorgeschmack auf das musikalische Können, das den Hörer erwartet. Als nächstes folgt mit "Awaken in a New World" ein rockiger, mainstreamiger Track. Besonders hervorzuheben ist hier die atemberaubende Gitarrenarbeit von Vladislav Porochovnikov, bei myownmusic.de als Vlad bekannt, und Achim Wierschem. Alleine dieses musikalische Feuerwerk für sich genommen, verwandelt dieses Stück bereits in ein musikalisches Meisterwerk. Michael Hartmann leiht dem Lied seine Hardrock-lastige, ausdrucksstarke Stimme, ein Riesen-Gewinn für diese CD.

Einen Kontrast zu den vorhergehenden Stücken bildet dann der dritte Track, ein wunderschön veträumt-trauriges Klavier. Hier zeigt Marquette seine ganze Klasse, legt enorm viel Gefuehl in diesen Song. Das Ergebnis besticht durch Einfachheit und Klarheit ebenso wie durch eine kunstvoll kreierte Atmosphäre, die sich wie ein Mantel um den Hörer legt und ihn auf die Reise mitnimmt. Im vierten Lied, "The Mirror", wirken wieder mehrere Musiker mit, darunter Reiner Wendland an der Akkustikgitarre. Beeindruckend spielen sich die Künstler gegenseitig die Bälle zu und schaffen füreinander eine Bühne fuer musikalische Ausflüge. Als fünftes Stück folgt dann "Syncope of Obscure Nature".

Wegen diesem Track hatte ich ursprünglich die CD gekauft. Auf myownmusic.de kann man in eine Promoversion des Songs hören. "Syncope of Obscure Nature" bietet so ziemlich alles, was das Musikerherz begehrt. Der Track wirkt mal harmonievoll, schwebend leicht, und dann wieder druckvoll organisch. Schon zu Beginn hatte es mir der mächtige, dunkle Bass angetan, über den sich gekonnt eine erdige Akkustikgitarre legt. Besonders gegen Ende der Nummer fühle ich mich stilistisch an Tool erinnert, was nur ein Kompliment sein kann.

Auch nach mehrmaligem Durchhören des Albums bleibt dieser Track mein persönlicher Favorit. Der sechste Song, "Mass Hysteria", folgt darauf und beginnt zunaechst sehr Progressive-Rock-lastig. Nicht zuletzt durch die herausragenden, charismatischen Vocals von Michael Hartmann gewinnt dieser Track besonders in den Refrains ein fast Alice in Chains-mäßiges Hardrock-Feeling. Dieses Stück dürfte Freunde von mainstreamigerer, gut gemachter Rockmusik ebenso erfreuen, wie technikbegeisterte Fans hochklassiger Solo- und Progressive-Elemente. Mit "Cancer" folgt schliesslich der siebte Song, ein Instrumental. Der Song ist durch ein Break in zwei Hälften gegliedert, in denen das selbe zugrundeliegende Motiv auf verschiedene Weise durchdekliniert wird. Besonders die zweite Hälfte spricht mich an, ist etwas düsterer und überzeugt mit toller Gitarrenarbeit. Mit den Songs acht ("My Green Garden") und neun ("The Last Kiss") folgen zwei eher mainstreamigere Balladen. Zunächst hören wir die fantastischen Vocals von Benedikt Potjan, myownmusic.de-Kennern bekannt als Podder, während anschließend Karsten Frohn seine stimmgewaltigen Vocals beisteuert. In The "Last Kiss" fallen dazu die eindrucksvollen und gut platzierten Sample-Elemente auf. Sie geben ein berühmt-berüchtigtes Zitat des Nordstaatengenerals und U.S. Präsidenten Grant über die Kunst der Kriegsführung wieder.

Insgesamt machen die beiden Balladen den ruhigeren, harmonischeren Teil des Albums aus. Als zehnter Song folgt dann mit "La Grand Vallée" ein beeindruckend, mit Orchestersound arrangierter, mächtig und erhaben klingender Track. Mich persönlich hat hier eine Stelle besonders bewegt, in der sich ein zaghaftes, kurzzeitig fast fröhliches Piano aus dem Hintergrund hebt, aber schliesslich unerbittlich in den traurig-melancholischen Klängen von Gitarre und Geige untergeht. Diese Kontraste stehen stellvertretend für die vielen Stimmungen, in die die Hörer dieser CD geworfen werden.

Herzstück der CD ist gewissermassen der vorletzte Track, "Lost at Sea", der mit mehr als 18 Minuten fast alle Facetten des Albums im „Kurzdurchlauf“ enthält. Tobende Keys, gefühlvolle Gitarren, vertrackte Takte, Progressive-Elemente, straighter melodiegetragener Rock und der überragende Gesang von Michael Hartmann runden diese Nummer zu einem Meisterwerk für sich ab. Schliesslich klingt das Werk mit dem zwölften Stück, "Grandma’s Musicbox", einem ruhigen, stetig harmonisch dahinfliessenden Song aus, bei dem Markus Roth selber am Mikrophon steht. Ein gelungener Abschluss eines insgesamt tollen Albums.

Fazit: Wer auf handwerklich gut gemachten Progressive-Rock steht oder einfach auf solide Rockmusik, kann mit dieser CD nichts falsch machen. Ich habe mich seit der ursprünglichen Ankündigung auf dieses Werk gefreut und das Warten hat sich voll gelohnt. Das unterstreichen auch die vielen im myownmusic.de-Forum bereits eingegangenen positiven Reaktionen. Und nicht nur musikalisch ist das Album ein voller Genuss, auch dem Artwork und dem schön illustrierten Booklet sieht man an, dass sich die Künstler viel Mühe gemacht haben, mit einem Auge für Details. Erhältlich ist die CD hier auf dem Portal über Achim Wierschem (Mindmovie), auf dessen Account derzeit auch Promoversionen aller Stücke anhörbar sind.

Ich fuer meinen Teil gebe dem Album 5 Sterne für „herausragend“.

Zur Hörprobe! 

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Kommentare

Leopold
Leopold August 2015
Ich habe mir das Album zugelegt und bin begeistert!!!

Jomisee
Jomisee Juli 2015
Ein großartiges Album ist es geworden!

Rolander
Rolander Juli 2015
Ich stimme Dir in allen Punkten bei. Ein großartiges Album, das auch zeigt, wie gut die Zusammenarbeit sehr talentierter Musiker bei MoM funktioniert. Human Reparations gehört zu meine TOP5 dieses Jahres im Progbereich. Meinen Dank an Markus, Achim und die anderen Mitstreiter.
KAUFEMPFEHLUNG!

Vlad
Vlad Juli 2015
Danke, Max!

Mindmovie
Mindmovie Juli 2015
Ich danke Euch auch im Namen von Markus ganz herzlich für Eure tolle Unterstützung !
Wir sind sehr froh das das Album so gut ankommt !

subpop
subpop Juli 2015
Ich muss mir die Stücke unbedingt mal anhören. Vielen Dank für diese tolle Rezension.


von  stampeed am 23.07.2015
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