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Rock  Magazin

review - marathon mit folgen (eine homage)

Vorgestellt: dipstikk (*2002 - ╬2009)
review - marathon mit folgen (eine homage)


wie es in einer zweck - wg mit der freundin nunmal so ist, hat der eine teil nen rechner und der andere nutzt ihn mit, was die arbeitszeiten schwer einschränkt.
mein privatleben bleibt ein solches, weswegen ich die gegebenheiten meinerseits hier nicht weiter auswalze. nur soviel: sie führten dazu, dass ich binnen zwei tagen, als die süsse jeweils am kopfkissen zu lauschen pflegte, es mir zur aufgabe machte, die 260 trax zu dezimieren, die sich in einem 3/4 jahr in der experimentellen reviewer-to-do-liste angesammelt hatten. ziemlich zeitig stieß ich auf einen track, von dem ich heute nicht mehr weiß, welcher das war, der mich unweigerlich in seinen bann und mir die klaren gedanken aus dem kopf zog. auf diesem account verweilte ich. auch war er doch... und wie...
für einen tag zu anstrengend und sowieso zu viel. aber durchaus im positiven sinne.
die produktionen teils glasklar und dazu völlig konträr lowfi - voices. eine recht skurile mischung aus electro-trash, noise, experimental, poesie, theater, klamauk und bierernst. produktionen, die unweigerlich das gefühl vermittelten, mit einem auge zu lachen und mit dem anderen zu weinen, wie ein schloßhund. genauso abwechslungsreich die stücke an sich. eines absolut funky und herzerfrischend (party pooper) und das nächste wiederum ziemlich deprimierend und düster (on a dark day). dabei zieht dipstikk wirklich alle register, die einem musikfrickelnden pc-user nur bleiben. technisch überzeugen seine werke auf´s absolut. der tiefgang seiner oftmals improvisierten texte ist beinahe unheimlich. zusammengerührt ergeben sich stücke, die ihren ursprung seltener im kopf als im bauch haben und genau dies auch dem hörenden patienten vermitteln. sie rauschen von weitem an den unvorbereiteten heran, reißen ihn ein stück mit sich und an der nächsten scharfen kurve wird ebenjener unvorbereitete opfer seiner trägheit und fliegt geradeaus weiter, wohingegen die werke von dipstikk nach links oder rechts längst abgebogen sind.
nur wenige, denen es nach mehrmaligem bezwingen dieser anspruchsvollen fahrt gelingt, den anschluss nicht zu verlieren. genau diese wenigen sind dipstikk geradezu verfallen.
dipstikk legt seine eigene defintion von kunst sehr weit aus und lebt sie uneingeschränkt, was bei oberflächlicher betrachtungsweise manch einer als krank abtut. aber das absolute gegenteil ist der fall. dipstikk bricht aus dem trott des ewig gleichen heraus. er verweigert sich den steten und statischen kopien der hits von vorgestern, gestern und des angeblich besten von heute. dipstikk ist unkonventionell, ungewohnt und manchmal auch unerhört, weil der sinn zu tief liegt und ihn zu persönlich betrifft, als dass er sich jedem sofort erschließen könnte.
sich absolut frei und ungezwungen vor jedermann seine seele zu entblößen ohne dass sich das gros der gneigten hörer dessen überhaupt bewußt werden, ist dipstikks große kunst.



Kommentare

froschN
froschN August 2009
wer hat denn den text verfasst???

der könnte neugier entfachen, läge jene nicht im wasser würde sie gar lichterloh leuchten. aber zum glück ist ja die steigleitung trocken, die zum partypooper führt

Psychohonder
Psychohonder Mai 2008
Mein Teppich mit der durchgewetzten Kuhle, die Kopfhörer, der Lautstärkeregler fiebern bereits.
Geistreiche Getränke zur Besänftigung des zu erwartenden Adrenalin-Überflusses stehen bereit und werden reifer mit der Zeit, was mir selbst wohl für immer verwehrt sein wird.
Dafür freut sich das Geäst meines kranken Hirns auf neue Offenbarungen und ist schon frühlingshaft bemüht mit dem Ausschlagen noch zu warten...
Heiter bis wolkige Grüße aus dem Land der wacker gefüllten Maßkrüge,
Nobi
und ein zünftiges Hollaröhduliöh ...

Franky Stupor
Franky Stupor Dezember 2007
ich sag immer:
leute ohne kopf können auch nen schönen bauch haben. und andersrum auch.

Juckreitz
Juckreitz August 2007
weg mit den konventionen-ausm bauch muß die musik kommen...
sag ich doch immer
gruß
juckreitz

Neerström
Neerström März 2007
dipstikk... wunderkind und inspirationsquelle für die nächsten 30 "monument"-songs... der erste ist fertich... muss nur noch aufgenommen werden.. der text entsand währen des bewertens von freds mix-tapes... und ist auch dort nachzulesen...

schöne story

BlackNinfea
BlackNinfea März 2007
So ist das! Fred und seine Kunst - ein unglaublicher Berg jenseits aller möglichen Schatten.


von  Redaktion am 07.03.2007
Aufrufe  25183



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