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Rock  Magazin

Review oder etwas bürokratischer ausgedrückt: Rezension von dem Album "Das Sofa"

Das Sofa
Review oder etwas bürokratischer ausgedrückt: Rezension von dem Album

Herr Klaus Stukenberg hat mich wirklich überrascht.

Das Album fängt mit dem Opener "Ein Tag im Wohnheim" schon beim ersten Anspielen damit an einen leichten Reflex des Lauterstellens auszulösen. Hier wird wirklich eingängig und dennoch unkitschig gerockt. Die Formation schafft es, die Brücke von kultiger Musik und nicht zu klischeebehaftetem Text zu schlagen. Hier wird der geneigte Hörer mit ironischem Wortwitz gepart mit schönen Riffs und eingängigen Drums bestens bedient. Schön wenn ein Album so startet.
Nach diesem Opener zieht das Album weiter gradlinig und stilsicher mit einem nach vorne gehenden, melancholischem Track den Hörer in den Bann. Hier fällt mir wieder positiv auf, dass es geschafft wird auch eine gewisse textliche Frustration in treibende Musik umzusetzen, die fast fähig ist, die Stimmung von nachdenklichem Inhalt in positive Emotionen umzudrehen.
Das Album überzeugt auch im weiteren Verlauf durch eine musikalische Geschlossenheit, die dem Begriff Konzeptlosigkeit den Rücken kehrt: Hier wird durchend gerockt und in gut abgemischter Professionalität Textliches geboten, was mir lyrisch bei anderen Musikern dieser Sparte fehlt. Tracks wie Mondschein sind das beste Beispiel, sensiblen Kontext in Partynummern zu verpacken. Diskrepanz pur. Dennoch verschließt sich das Album auch nicht, politische Themen anzugehen. Tracks wie Weltverbesserer prangern Missstände an, aber bringen textlich als Lösung auch "nur" realistische Ratlosigkeit im Partysoundgewand. "Feiern vor der Apokalypse des Alltags" kommt bei mir beim x-ten Durchhören immer noch an die Lauscher und fräst sich auf Dauer schon bedenklich in den werten Hirnwindungen fest.

Zusammenfassend findet man ein musikalisch sehr schön durchstrukturiertes Gesamtwerk, was dennoch zum Zwischenzeilenlesen anregt.
Wer beim Titel "Das Sofa" an ausgedehnte klangliche Abschaltorgien mit Oma auf der ausgedienten Couch denkt, liegt hier defnitiv falsch. Für mich eine ganz klare Empfehlung. Textlich und musikalisch.

Hört rein! - Auch wenn die Welt vielleicht nicht sofort verbessert wird.



Kommentare

senge
senge März 2010
Ich habe das Album auch und kann das oben geschriebene nur bestätigen! Erste Sahne :-))
Ich hoffe nur das wir noch so manches von den Beiden hören werden.

MS



von  Drecksmann am 18.11.2009
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