Rock  Magazin

Zum Release Ihres Album „Für alle Zeit“ stellten sich die Jungs von "geist" einem MOM-Interview.l


Zum Einstieg für unsere Leser: Woher kommt ihr und wie lange macht ihr schon Musik?
Lars: Wir kommen aus Köln, in der aktuellen Besetzung spielen wir seit 2004. Unser erstes Studioalbum „Für alle Zeit“ ist gerade bei Danse Macabre raus gekommen und steht druckfrisch in den Plattenläden Eures Vertrauens.

Gibt es einen besonderen Hintergrund zu dem Bandnamen?
Fares: Die Suche nach einem geeigenten Bandnamen ist ja nicht gerade einfach. Wir suchten nach einem Namen, der nicht nur gut klingt, sondern auch ausdrückt, was sich in unserer Musik wiederfindet: Eben eine gewisse Tiefe und Emotionalität. Zuletzt gefiel uns an „Geist“ auch die Doppeldeutigkeit des Wortes in der deutschen Sprache.

Beschreibt doch selbst mal den Stil eurer Musik!
Fares: Komplex, emotional und mitreißend. Unsere Lieder sind häufig eher eine Reise, als einfach nur ein Lied.
Tim: Atmosphärisch, unmittelbar, organisch, direkt, dramatisch, emotional, pathetisch.
Oli: Psychedelisch, kraftvoll und intensiv.

Wenn ihr Hörer seid, was ist eure Lieblingsmusik?
Oli: Mother Tongue, Monster Magnet und Notwist
Tim: Kyuss, Metallica, Pantera, Godspeed you! Black Emperor, Mother Tongue, Monster Magnet, John Fusciante, Hendrix, Slash, Metheny …
Lars: Rock, Gothic/Black-Metal, World…
Fares: Am meisten aus der Metal und Rock Ecke, z.B. Machine Head, Pantera, Tool u.v.a.

Wen rechnet ihr zu euren musikalischen Vorbildern?
Fares: Da hat jeder von uns seine eigenen, und jeder bringt sie mit Sicherheit auf seine Weise mit in die Musik ein. Aber sie sind bei uns eigentlich nie Thema gewesen, oder es gab nie ein erklärtes Ziel, so klingen zu wollen, wie ... Inzwischen machen wir auch schon so lange gemeinsam Musik, dass wir uns hoffentlich gegenseitig inspirieren ;-)

Womit verbringt ihr eure Freizeit abseits der Musik?
Lars: Mit noch mehr Musik 
Tim: Surfen, Konzerte, Gesellschaft von netten Menschen, Filme
Oli: Musik, Snowboarden, Tauchen
Fares: Freizeit neben Musik?

Wie gestaltet sich bei euch der Arbeitsprozess beim Songwriting?
Lars: Wir nehmen unsere Jams im Proberaum auf und wenn da was Geiles bei ist, machen wir damit gezielt weiter. Das kann ein Riff sein, ein Übergang oder einfach eine Stimmung. Meistens echt nur ein paar Sekunden aus einer 45-min-Aufnahme. Da hat dann jeder seine Vorstellungen, in welche Richtung das gehen könnte und wir probieren damit herum, entwickeln weitere Ideen oder jammen noch mal nur auf den Part.

Welche Rolle spielt ein Thema wie Politik oder vermeidet ihr es, eure Musik mit Botschaften zu überfrachten?
Tim: Wir sind keine politische Band. Das heißt nicht, dass wir als Individuen keine politischen Menschen sind. Bei GEIST geht es jedoch eher um unmittelbare Emotionen und Energien, um innere Mechanismen.
Fares: Ja, vor allem geht es uns um Energie!

Seid ihr oft „draussen“, sprich live zu erleben?
Tim: Ja! Wir sind ja auch in erster Linie eine Live-Band. Da auch unser Songwriting eher spontan und aus dem Jam heraus entsteht, springt dieses Gefühl live – eben in seiner natürlichen Umgebung – auch am besten über. Man wird dieses Jahr viel von uns sehen können und zwar bundesweit.

Was bedeutet euch die Präsenz im Internet? Zieht ihr viel Feedback daraus oder sagt ihr eher: „Hauptsache eine Möglichkeit, die Musik möglichst breit zu fächern, zu verteilen“, sprich Promotion?
Fares: Für eine Band, die in den Startlöchern steht, ist es natürlich zunächst ein mal eine günstige Möglichkeit, um Promotion für die eigene Musik zu machen und damit ein größeres Publikum zu erreichen. Das wird auch immer wichtiger, denn mehr und mehr Leute surfen durchs Internet auf der Suche nach neuer, interessanter Musik , die ihnen die Musikindustrie derzeit nicht anbietet. Aber noch wichtiger ist für uns das unmittelbare Feedback, dass wir dadurch bekommen können, und im direkten Kontakt mit unseren Fans zu stehen. Das ist einfach super.

Versteht ihr die Einstellung einiger etablierter Künstler und Musikkonzerne, die im Thema „mp3“ einen Untergang befürchten? Wie würdet ihr es an deren Stelle sehen?
Lars: Klar, dass denen das nicht gefällt. Durch weniger CD-Käufe fließt weniger Geld in das System und entsprechend weniger Leute können an einem Künstler mitverdienen. Die sollten halt nicht weiter zögern, alte Strukturen über Bord zu werfen und stattdessen neue etablieren, die aus dieser Entwicklung einen Vorteil machen. Da gibt es ja schon interessante Ansätze, wie etwa eine „Musikflatrate“. Physische Tonträger wird es auch weiterhin geben aber die müssen natürlich auch nutzen, was sie den mp3s voraus haben. Eben höhere Soundqualität, interessante Booklets usw. Aber über so was zerbrechen wir uns nicht den Kopf. Wir sind Musiker, keine Geschäftsleute.
Tim: Ein Punkt, der aber dennoch nicht ungenannt bleiben soll ist, dass je weniger Leute bereit sind für gute Musik auf Tonträgern und bei Konzerten zu zahlen, desto weniger Künstler können es sich langfristig leisten, Ihre Leidenschaft auf hohem Niveau auszuleben. Ich rede hier natürlich nicht von den Billion-Dollar-Muckern, aber es fängt eben auch im Kleinen an. Der Rückgang der Plattenverkäufe und bis dato fehlende Ausgleichsmodelle schnüren natürlich neuen Acts die finanzielle Unterstützung von Medienpartnern ab. Da muss schon ein extrem massentaugliches Potential vermutet werden. Und das führt ja nun nicht grad zu mehr außergewöhnlicher Musik…

Habt ihr Unterstützung bei der Promotion durch euer Label?
Lars: Klar! Das ist schon krass, wie viel einfacher es jetzt ist, von Presse usw. ernst genommen zu werden, seid wir gesignt sind.
Fares: Bruno Kramm von Danse Macabre ist ein total netter, erfahrener und vor allem ehrlicher Freund. Als er die CD gehört hat, fand er sie sofort geil. Alles in allem eine perfekte Ausgangsposition für eine Zusammenarbeit.
Oli: Das Wichtigste ist, dass das Label hinter einem steht und dieses Gefühl hatten wir auf jeden Fall alle bei Bruno.


Wo kann man sich live von euch überzeugen?

05.04. Juz, Emmelshausen, RELEASE-PARTY
06.04. Möhre, Achern, RELEASE-PARTY
13.04. Underground, Köln, RELEASE-PARTY
09.05. MTC, Köln
11.05. Kiste, Berlin
12.05. Wutzkyalle, Berlin
15.05. Schützengasse, Weimar
16.05. la belle emissions radiobühne (www.g3dasradio.de), Berlin
18.05. Arcanoa, Berlin
19.05. U-Punkt, Riesa
24.05. AvalonŽs Dust, Nürnberg
25.05. Juz, Burglangenfeld
26.05. Weyhalla, Weyarn
01.06. Megaphon, Burscheid
02.06. Sputnik Café, Münster
08.06. Circus Maximus, Koblenz
15.06. Soundbox, Much
22.06. GoIn, Obergünzburg
30.06. Café Kreuzberg, Göttingen
06.07. Open Air, Mücheln
07.07. S.O.M.A., Hannover
14.07. Mühlkeller, Leipzig
28.07. Umsonst-und-drinnen-Festival, Hachenburg/Westerwald
20.10. Mad Dog, Wuppertal
23.11. Die Welle, Remscheid

More to come! Unsere aktuellen Tourdates sind immer auf www.geistreich.org zu sehen.

Wie ist eure Erfahrung mit MOM, was schätzt ihr und wo seht ihr Verbesserungsbedarf?
Lars: MOM war damals unser erster Schritt in die Öffentlichkeit und das war großartig! Es ist wirklich geil, dass es solche Seiten gibt.

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