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Rock  Magazin

Die haben es sich verdient!!!

Interview mit SPINDRIFT
<b>Die haben es sich verdient!!!</b>

Es ist ein Samstag im Februar. Blauer Himmel, die Sonne scheint. Ich stehe in Wuppertal, Sophienstraße, und warte auf meine heutigen Interviewpartner von „Spindrift“. Sicher, in der Sonne ist die durch Stau auf der A3 verlaengerte Wartezeit gut auszuhalten, wenn da nicht der Umstand waere, daß ich leichtfertigerweise vor dem Hauptversammlungshaus der „Zeugen Jehovas“ meine Warteposition bezogen habe. So fliehe ich nach wenigen Minuten vor dem mausgrau gekleideten Herrn, der, mit „Wachturm“ bewaffnet, mich ueber meinen Glauben aushorchen will. Wenig spaeter fahren vier von fuenf „Spindriftern“ vor, und wir schlagen im „Z“ auf, wo die Glasfassade den Fruehling an einem Gespraechsfeuerwerk teilhaben laeßt, das an Unterhaltungswert in einigen Momenten kaum zu toppen ist. In froehlicher Runde wird ueber Visions-Redakteure, Aufnahmestudios, Newcomer-Wettbewerbe, luxurioese Tourbusse, Vorgaengerbands mit schraegen Namen und Saenger Koral schwadroniert. Letzterer ist das fehlende Bandmitglied und hat sich heute kurzfristig aus diesem Bandausflug ins Bergische Land selbst rausqualifiziert. Egal, der Laune tut dies keinen Abbruch . . .

01. Die Einstiegsfrage: Was macht Eure Musik im Augenblick? Seid Ihr auf Tour, im Studio oder doch ganz woanders?
Holger: „Also, im Moment organisieren wir das „Come On & Spin Out“-Festival in Siershan bei Koblenz am 26.04.03. Da treten wir mit den Emil Bulls auf. Auf dieser Aktion liegt insbesondere mein Hauptaugenmerk, da ich Veranstaltungskaufmann lerne. Die anderen helfen mir aber dabei. Es ist das dritte Mal, daß dieses Konzert stattfindet. Erst waren es nur regionale Bands, die aufgetreten sind, aber jetzt haben wir auch Headliner, die alleine fuer sich schon ziehen. Ansonsten schreiben wir gerade ein paar Songs und haben auch ein paar Auftritte . . .“
Marcell: „ Aber von Tour kann man in diesem Zusammenhang eigentlich nicht reden. Wir muessen uns halt noch um alles selbst kuemmern, und da kommen dann wenig am Stueck liegende Termine zusammen. Letztes Jahr, z. B., haben wir ungefaehr 20 Konzerte gespielt, und auf’s Jahr verteilt sind das ja eher wenige. Sicherlich sind da dann ein paar Highlights mit dabei, wie letztes Jahr mit 4Lyn oder dieses Jahr im August mit Subseven, aber von der Anzahl sind es relativ wenig.“

02. Ihr habt Euch 1999 gegruendet und vier Monate spaeter schon Euer erstes Konzert gegeben. Seid Ihr Kreativitaetskoriphaen, Spielwunder oder Naturtalente, oder habt Ihr einfach gutes Selbstbewußtsein, gepaart mit einer Portion „Egal“-Gefuehl, daß Ihr Euch nach so kurzer Zeit schon auf eine Buehne gestellt habt?
Holger: „Da kam damals einiges zusammen. Erstmal kannten wir uns alle schon vorher, weil wir teils zusammen in anderen Bands gespielt haben, teils auf die gleiche Schule gegangen sind oder einfach nur mit verschiedenen Bands denselben Proberaum hatten. Dort haben wir uns dann auch im Laufe der Zeit gefunden und einfach zusammen gejamt. Irgendwann entstanden dann auch die ersten fuenf Songs, mit denen wir auf diesem Konzert aufgetreten sind. Da war natuerlich im Vorfeld jeden Tag Proben angesagt.“
Sebastian: „Das war allerdings kein Zwang nach dem Motto, wir muessen dieses Konzert spielen, sondern es war halt so, daß wir alle viel Zeit hatten, viel Spaß beim Proben hatten und diesen Auftritt eher locker gesehen haben.“
Marcell: „Ja, und drei Wochen nach dem Konzert sind wir dann ins Studio gegangen und haben diese ersten fuenf Songs eingespielt. Diese Songs waren bis dato auch das einzige, was wir ueberhaupt hatten, und die sind tatsaechlich auch in einer sehr kurzen Zeit entstanden. Jetzt dauert das Songwriting inzwischen natuerlich laenger . . .“

03. Und aus welchen Grund dauert es jetzt laenger?
Holger: „Mmh, man geht jetzt konzentrierter an die Sachen ran. Man macht sich mehr Gedanken und ueberschlaeft die Sache eher nochmal. Außerdem probiert man auch mehr aus, waehrend man frueher die erste Idee gleich genommen hat.“
Marcell: „Mittlerweile kann man ja auch mehr. Die Moeglichkeiten und das Potenzial sind durch das eigene Hinzulernen auch viel groeßer geworden. Das kann natuerlich auch dazu fuehren, daß man zuviel macht, daß man an einem Song immer mehr rumbastelt und vollstopft, bis er viel zu ueberladen ist und ganz ueber den Haufen geworfen wird. Zudem schaut man hier und da, wie andere dies oder jenes machen und bringt das in die eigene Musik mit ein. Und schließlich ist es so, daß man im Laufe der Zeit ein gewisses Niveau erreicht hat, unter das man nicht wieder drunter will. Als letzter Punkt kommt noch hinzu, daß wir alle oertlich recht weit voneinander getrennt sind, so daß an Probentagen dann zuerst das Set, welches wir spielen, Prioritaet hat und neue Dinge zeitlich stark eingegrenzt sind.“
Sebastian: „Aus diesem Grunde muß man schon strukturierter an das Ganze rangehen und im Vorfeld sich ein paar Sachen ausdenken. Das spontane geht einfach nicht mehr so.“
Remi: „Ja, so ein bißchen ist alles schon zu richtiger Arbeit geworden . . .“

04. Wir waren eben schon bei Bands, mit denen Ihr aufgetreten seid. Im Vorprogramm von Grave Digger habt Ihr auch gespielt. Wie geht es einem da? Wir wurde Eure Musik unter den „die hard“-Metallern aufgenommen?
Marcell: „Oh, naja, auf diesem Konzert haben wir um 18.30 h gespielt und das Publikum konnte man an ca. vier Haenden abzaehlen. Aber auf diesem Metal-Festival haben wir auch schon zweimal gespielt. Beim ersten Mal mit den Donots. Das war ein echt cooler Abend.“
Sebastian: „Da war das Festival auch noch neu und von Beginn an waren um die 800 Leute da. Also auch, als wir gespielt haben. Das war dann logisch auch etwas einfacher . . .“
Marcell: „Also, Du hast ja das Problem, daß die meisten Metal-Heads so eine Musik, wie wir sie spielen, nicht gut finden. Die hoeren ja nur ihren Kram. Und gegenueber den anderen ist es ja so, daß wir auch nicht richtig tanzbar sind. Demzufolge laeuft das dann eher so ab, daß die Leute sich uns erstmal angucken, ein Bier trinken und abwarten.“

05. Ihr habt schon diverse Erfolge bei Newcomercontests und in Internetcharts feiern koennen. Wie ist Eure Einschaetzung bezueglich des Eigennutzens fuer Euch und Eure Band bei solchen Events? Lohnt sich das Mitmachen auch, wenn man mal nicht gewinnt? Oder ist der einzige Erfolg wirklich der erste Platz, um den Gewinn zu bekommen?
Remi: „Der „Rockbuster“-Wettbewerb, z. B., hat immer ein breites Publikum. Außerdem ist das ein Wettbewerb, der von den Leuten im Westerwald gut angenommen wird. Da macht es alleine schon Spaß, auf der Buehne zu stehen, weil Du siehst, wenn Du selber spielst, daß die Zuschauer auch ihren Spaß haben. Neben dem eigenen Fun-Faktor bringt das auch einiges fuer unseren Erfahrungsschatz, denn es ist etwas anderes, wenn Du vor knapp 1000 Menschen spielst als vor 50-60 Leuten. Der Nachteil ist natuerlich, daß Du beim „Rockbuster“, der eigentlich „Popbuster“ heißen mueßte, als haertere Band arg wenig Chancen hast, zu gewinnen. Man hat zwar die Hoffnung und bereitet sich entsprechend vor, vor allem, wenn man den Vorentscheid schon gewonnen hat, aber nachher sind dann sowieso immer die Pop-Combos vorne, die vielleicht nicht schlecht sind, aber halt eine andere Musikrichtung spielen. Fuer mich zaehlt dann nur, daß das, was ich waehrend unseres Auftritts vor der Buehne gesehen habe, die wohl beste Party war, die ich erleben durfte.“
Holger: „Ich denke, so ein Wettbewerb ist an sich eine gute Idee. Meist steckt eine gute Foerderung dahinter. Unsinnig ist allerdings das Online-Voting im Internet. Da kann man hundertmal fuer dieselbe Band klicken und die kriegen dann nachher manchmal bis zu 500 € fuer den ersten Platz. Dabei haben die dann nur wenige Fans, die aber dafuer umso oefter geklickt haben. Man sollte dieses Geld sinnvollerweise lieber in die Preise beim eigentlichen Wettbewerb stecken. Ansonsten wuerde ich auch sagen, daß der „Rockbuster“ ein guter Wettbewerb fuer eine Band ist, nur um zu sehen, ob man unter Druck auch gut arbeitet. Und es macht einen Riesenspaß.“
Marcell: „Generell gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Wettbewerben. So ist der „Rockbuster“ im Westerwald der einzige Vorentscheid von den sechs Vorentscheiden in Rheinland-Pfalz, der einen Geldgewinn ausschreibt. Das liegt daran, daß dieser als einziger gesponsert wird. Außerdem ist das Drumherum beim „Rockbuster“ auch ein ganz anderes als beim Finale. Da faehrst du dann als Sieger des Vorentscheides voller Vorfreude hin und wirst ziemlich enttaeuscht. Du hast dort keine Chance, einen Soundcheck zu machen, weil alle Bands ihr eigenes Set mitbringen und die Pausen nur zum Umbauen genutzt werden koennen. Zudem reagiert der Soundmischer auf keine Anweisungen waehrend des Auftritts und, wenn du dann von der Buehne kommst, fragen einen alle, was mit dem Sound losgewesen sei, man haette gar keine Gitarren gehoert. Ich denke, bei einem solchen Festival mueßte sich die PA-Firma im Vorfeld mit den auftretenden Bands zumindest dahingehend beschaeftigen, daß mal in die CDs reingehoert wird, um zu wissen, was da musiktechnisch so auf einen zukommt. Ein weiterer Punkt ist sicherlich, daß nicht die Band gewinnt, die die beste Performance an dem Abend hinlegt. Das wird von der Jury damit begruendet, daß eben jene den Sprung sowieso schaffen wuerde. Wahrheit ist allerdings, daß eh noch nie eine Band, die das Finale gewonnen hat, auch nur irgendetwas spaeter gerissen hat.“
Holger: „Und eine Jury sollte doch das bewerten, was an dem Abend dort stattfindet. Wenn dann eine Band gewinnt, die einen Song dreimal anspielen muß und auch sonst nur total introvertiert auf der Buehne steht, dann stimmt doch etwas nicht.“

06. Was sind denn allgemein Eure Erfahrungen mit Plattenlabeln und Radiostationen?
Marcell: „Ja, also zu ein paar Radiostationen haben wir mal eine Aufnahme von uns hingeschickt und die haben das dann auch gespielt. Diese Sender sind sicherlich von der Reichweite her nicht die groeßten und haben spezielle Sendungen wie das Format „Garagenbands“ oder so, wo auch wirklich unbekannte Bands gespielt werden. Bei SWR3 war es so, daß sie uns abends um 19 h gespielt haben . . .“
Remi: „ . . . wobei die das softeste Lied, was unsere Platte hergab, genommen haben.“
Marcell: „Was Plattenlabels angeht, haben wir bisher nur Absagen bekommen. Unsere neue CD haben wir allerdings noch nicht promotet. Generell ist es aber so, daß man von den Labels auch nichts erwarten sollte. Das bringt eigentlich gar nichts. Die haben da eine Kiste, in der die eigene, zugeschickte CD landet, und irgendwer sitzt da und entscheidet „Hier hoer ich rein, da nicht!“ und so weiter. Man muß Beziehungen haben. Ohne die geht nix.“
Holger: „Das stimmt. In der Konzertagentur, in der ich arbeite, ist das genauso. Da kommen soviele Pakete mit CDs an, daß man allein zeitlich gar nicht in alles reinhoeren kann. Insofern ist das Verhalten der Labels absolut verstaendlich. Also, man muß wirklich jemanden kennen oder jemanden haben, der irgendeine Identifikation mit der CD hat, die er in der Hand haelt, so daß der tatsaechlich mal reinhoert. Nur so hat man eine Chance.“
Remi: „Neulich habe ich mit einem Menschen von Sony-Music gesprochen. Der kannte solche Portale wie „MyOwnMusic.de“ gar nicht. Diese ganzen, zum Teil sehr guten Bands, bekommen die also ueberhaupt nicht mit. Und als ich ihm unsere CD in die Hand gedrueckt habe, hat er gesagt, daß er die weitergeben will, aber versprechen koennte er nichts und hinschicken zu den Labels koennte man vergessen.“

07. Zur Musik. Was ist das charakteristische an Eurem „Spinrock“? Worin liegt der Unterschied zu der Musik, die bereits auf dem Markt existiert?
Sebastian: „Das besondere ist: die ist von uns!!!“
Remi: „Ich glaube, man kann uns einfach nicht irgendwo einordnen. Ein Visions-Redakteur hat mal eine unserer Platten gehoert und dazu eine Kritik geschrieben. Darin stand, daß er uns keiner Schublade zuordnen koennte. Wir waeren absolut unkommerziell. Unsere Musik waere zwar gut, aber vermarktungstechnisch haetten wir ein Problem.“
Marcell: „Das mit dem „Spinrock“ kam eher spontan. Da steckte keine Ueberlegung dahinter. Man hat sicherlich Einfluesse, die man zeitweise raushoeren kann. Trotzdem geht man ja normalerweise nicht hin und sagt, daß man klingen will wie diese oder jene Band. Es ist einfach so, daß ich nicht weiß, warum wir so klingen, wie wir klingen.“
Remi: „Und der Name ruehrt aus unserer Anfangszeit, als wir voellig euphorisch nur im Proberaum waren und nachher alle Begriffe mit einem „Sp“ davor versehen haben: Spolger, Sparcell, Spemi, . . . !“

08. Gab es bei der Entstehung der Band unterschiedliche Meinungen der Mitglieder zur musikalischen Bandbreite oder zur generellen musikalischen Richtung, die praktiziert werden sollte?
Sebastian: „Ich glaube, wir haben nicht diskutiert, welche Musik man machen will, sondern wir haben einfach drauflosgespielt und Musik gemacht. Es ging nicht darum, diese oder jene Richtung einzuschlagen.“
Holger: „Im Prinzip kamen einfach Leute aus drei verschiedenen Bands zusammen, haben gejamt, es hat gepaßt und Spaß gemacht.“
Marcell: „Klar wollten wir zumindest harte Musik machen. Ich hatte vorher in Bands Grunge und Hamburger Schule gespielt, Holger und Koral Metal, Remi und Sebastian im weitesten Sinne Crossover. Da war eine gewisse Richtung zumindest vorgegeben. Und dann haben wir uns ja auch gleich ans Proben und Songschreiben gemacht.“

09. Glaubt Ihr, daß der Zeitpunkt angesichts der momentanen Erfolge von Bands wie Incubus oder der „Nu-Metal“-Geschichten fuer Eure Musik guenstig ist, um bekannt zu werden?
Holger: „Ich wuerde sagen, wir sind ein bißchen zu spaet. Die haben alle jetzt schon Erfolg, und der Saettigungsgrad an dieser Musik ist recht hoch. Der Markt ist zugepumpt mit aehnlichen Gruppen, so daß unsere Chancen, Fuß zu fassen, eher gering sind.“
Marcell: „Das sehe ich ein wenig anders. In den USA werden erfolgversprechende Musikrichtungen durch Scharen von im Prinzip gleichen Bands ausgemerzt. Hier in Deutschland ist das anders. Da gibt es fuenf, sechs, erfolgreiche Bands einer gewissen Richtung und das war es dann. Da spielt es weniger die Rolle des „Zu-frueh-oder-zu-spaet-seins“, man muß praesent sein. Man muß da sein, wenn es drauf ankommt.“
Holger: „Ja, klar, gute Musik wird sich immer durchsetzen. Frueher oder spaeter. Ich meinte eben halt nur die Sichtweise vom Markt her.“
Marcell: „Na gut. Aber es liegt eher daran, wie praesent man ist, wieviele Konzerte du spielst, wie oft du in den Medien erwaehnt wirst usw. Und das ist schwer umzusetzen, da man als unbekannte Hobby-Band keine wochenlange Deutschlandtour spielen kann. Jeder hat einen Job, Verpflichtungen und auch die Konzerte fehlen in solch großer Anzahl. Da braucht man schon ein Bookingagentur oder so. Und die haben wir nicht.“

10. Seid Ihr denn ueberhaupt an einer großen Karriere interessiert? Oder reicht es Euch, Spaß zu haben und Eure Musik zu spielen?
Holger: „Also, ich glaube, wir wollen es auf jeden Fall ernsthaft versuchen.“
Sebastian: „Anders geht es auch nicht. Nur mit Glueck kann es nichts werden. Es ist Arbeit auf der einen Seite und Spaß auf der anderen.“
Marcell: „Klar, Spaß steht an erster Stelle. Und wir sind auch nicht die Band, die Songs, die uns gut gefallen, beim Publikum aber nur durchschnittlich ankommen, aus dem Programm nimmt. Fuer mich ist es zudem sehr wichtig, persoenlich und mit der Band besser zu werden. Wenn das gelingt, ist das, was draußen passiert, zunaechst uninteressant. Nur, so kommt dann eben auch die Arbeit ins Spiel. Und ohne die geht es wirklich nicht. Wenn du fuer Geld auf der Buehne stehst und eine Sch...-Performance hinlegst, warst du das erste und letzte Mal auf dieser Buehne.“
Remi: „Aber ich glaube, wir haben das gute Gefuehl, daß die Arbeit uns auch Spaß macht.“

11. Wenn der Koral jetzt hier waere, haette ich ihn gefragt, wie es dazu kam, daß er den Gesangspart uebernommen hat. Schließlich ist es nicht einfach, jemanden zu finden, der singen kann. Es muß sich ja auch anhoeren . . .
Holger: „Ja, am Anfang, als wir mit unserer ersten Band anfingen, hoerte sich Koral wirklich nicht gut an. Aber mit der Zeit wurde es immer besser. Und als der Saenger der zwischenzeitlich gegruendeten „Westwood Boys“ weggezogen ist, hat er den Gesang wieder uebernommen.“
Remi: „Wir waren allerdings immernoch auf der Suche nach einem richtigen Saenger. Und als wir uns schon fast ueberlegt hatten, eine Anzeige zu schalten, kamen wir zu dem Schluß „Wozu denn, es reicht doch!“.
Holger: „Das einzige Problem war die Tatsache, daß Koral auch noch Gitarre spielt und deswegen im Bewegungsspielraum arg eingeschraenkt ist. Und das widersprach unserem Anspruch an eine gute Performance auf der Buehne ein wenig. Doch das hat sich nach einigen Anschueben unsererseits zu aller Zufriedenheit entwickelt. Er ist ein echt guter Frontmann geworden.“

12. Wer ist bei Euch fuer die Texte zustaendig? Wie entstehen diese Texte? Sind das fiktive oder realitaetsbezogene Geschichten?
Sebastian: „Das machen der Koral und ich zusammen. Und was meinen Teil der Texte angeht, sind die auf jeden Fall erfahrungsbezogen. Allerdings sind das keine konkreten, erlebten Situationen in Text gefaßt, sondern eher meine Sicht von bestimmten, allgemein existierenden Situationen. Es sind meine Gedanken, die ich aufschreibe und denen ich Raum zum Entfalten gebe.“
Remi: „Ja, der Sebastian ist bei uns der Denker-Typ, der Philosoph. Er schreibt neben den Texten auch noch andere Sachen, die nichts mit unserer Musik zu tun haben.“

13. Brainstorming-Frage: was war, aus der Sicht jedes einzelnen, bisher das schoenste Erlebnis in Eurer Bandgeschichte?
Holger: „Den meisten Spaß hatte ich bei der „Rockbuster“-Geschichte, als wir den Vorentscheid gewonnen haben. Da wurde vor ueber tausend Leuten verkuendet, daß wir die Sieger waeren. Da bin ich dann ein wenig ausgeklinkt und bin nur noch auf die Buehne gestuermt. Das war toll! Schoen, aber auf eine andere Art, ist natuerlich auch, wenn man eine neue Platte rausgebracht hat. Oder wenn man einen neuen Song schreibt. Eigentlich kann man das gar nicht auf einen einzigen Punkt reduzieren.“
Remi: „Fuer mich ist es jedesmal ein highlight, wenn wir von der Buehne runtergehen, und ich merke: „Wow, das war es!“. Ansonsten ist es schoen, wenn man einen Song schreibt und ich sehe, daß ich auch meinen Teil dazu beitragen konnte. Schließlich sind die Keyboard-Parts bei uns ja eher im Hintergrund, haben nicht so eine tragende Rolle.“
Marcell: „Bei mir sind es eher viele, kleine Dinge, die mich erfreuen und begeistern. Das sind Auftritte, wo wir einen guten Job gemacht haben oder man schon waehrend des Auftritts merkt, daß die Chemie stimmt und das Publikum großen Spaß hat, die neue Homepage oder das fertige Produkt mit unseren Songs.“
Sebastian: „Das geht mir genauso. Das Aufzippen der neuen CD war supergeil! Das habe ich geliebt! Ansonsten die Augenblicke auf der Buehne oder im Proberaum, wo es einem bei einem Lied eiskalt den Ruecken runterlaeuft. Das ist schon geil! Ach ja, und die Fahrten zu den Konzerten sind manchmal auch sehr lustig!!!“

14. Zum Abschluß des Interviews die obligatorische Frage nach der weiteren Zukunft. Was liegt an? Wo koennen Euch die geneigten Fans bewundern? Wann erblickt das naechste Stueck „Spinrock“ diese Welt? Am Anfang habt Ihr dazu ja schon etwas gesagt .
Sebastian: „Ich denke, wir werden uns zunaechst an neue Songs setzen und gleichzeitig das anstehende Konzert im April vorbereiten. Desweiteren gilt es, unsere neue CD zu vermarkten.“
Marcell: „Ja, ich denke auch: neue Stuecke und viele Konzerte spielen. Auch wenn das wohl eine Art Standardantwort ist.“
Holger: „Sicherlich ist das Promoten der neuen CD das Allerwichtigste. Wir sind mit dem Output rundum zufrieden und denken, daß die auf jeden Fall fuer die ganzen Demozwecke ausreicht. Also muessen wir die auch nutzen.“

Schoenen Dank an die Jungs von Spindrift fuer das unterhaltsame Interview.

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von  Redaktion am 09.01.2003
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