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Rock  Magazin

Freund>schaft>musik

Interview mit CIRCLE OF GRIN
Freund>schaft>musik

Freund>schaft>musik heisst das Motto von Grin.
Die 5 Kölner haben sich den New / Alternative Rock verschrieben und machen ihre Sache mehr als nur gut, was die hervorragenden Chartplatzierungen hier bei MY OWN MUSIC immer wieder belegen! Das Carsten (Drums), Deida (Gitarre), Jan (Vocals), Sebastian (Bass) und Andre (Gitarre) nicht nur ihre Instrumente sprechen lassen können, sondern auch sonst einiges zu erzählen haben, kann man hier nachlesen. Here we go: Viel Spass mit dem Interview dieser redseeligen, sympathischen Band...




1.) Hier erstmal die obligatorischen Standartfrage: Seit wann gibt es eure Band? Stellt euch und eure Funktionen mal vor...

Carsten:
Grin gibt’s seit Dezember 2001, also haben wir das verflixte erste Jahr geschafft. Mit dabei sind Jan Müller am Mikro, Sebastian Lautenbach am Bass, Deida (Michel Dieterle) an der Gitarre, der zudem für unsere Aufnahmen im Proberaum (u.a. zu hören auf mom) zuständig ist, Andre Meinardus, ebenfalls Gitarre, der uns zudem mit CD-Bookletts, Flyern und Plakaten versorgt, und meine Wenigkeit am Schlagzeug. Dazu schlage ich mich mit dem Booking rum. Zur Band gehören aber eigentlich noch 4 weitere Personen, auch wenn sie kein Instrument spielen: Vicky (Konzeption, Design von Webseite, Logo, Flyern…), Hanno (Konzeption, Webseite), Olli (Film, Video, Schnitt) und Werner (Mischer) haben uns von der ersten Sekunde an begleitet und unterstützt und sind damit als Familienmitglieder gleichberechtigt und unersetzlich.

2.) Wie würdet ihr euren Style beschreiben?

Jan:
Ich denke, dass wir ganz gut unter Alternative einzuordnen sind, ganz einfach weil das Wort nicht so eingrenzt und beschneidet wie z.B. „New Rock“. Wir sind eigentlich bemüht, vielseitige Musik zu machen, der aber immer unser Stempel anhaftet. Manche Stücke könnte man sicher auch schon unter „New Metal“ einordnen, manche haben schon fast einen leichten Popcharakter, aber ich denke, man erkennt immer, dass das „Grin“ ist. Ausserdem ist die Band ja noch recht jung, hat ein Jahr Krabbelgruppe hinter sich und fängt jetzt erst an zu gehen, ich denke, da wird sich stylemässig noch einiges mehr tun...

Carsten:
Abgefangen haben wir im ersten Halbjahr mit einer Mischung aus Alternative-Rock mit deutlichem Nu Rock-Einschlag. Aus dieser Zeit stammen auch die 7 aktuell bei mom vertretenen Stücke. Mittlerweile versuchen wir uns weitestgehend vom etwas ausgelatschten Pfad des Nu-Rock zu verabschieden und versuchen mit den aktuellen 8 Songs klassische Alternative-Rock-Einflüsse, wie Faith no more, modern zu interpretieren.

3.) Wer oder was hat euch musikalisch stark beeinflusst und euren Sound geprägt?

Andre:
Die Einflüsse sind bei uns allen sehr verschieden, wir haben bereits in unterschiedlichsten Bands gespielt, sei es Punk, Rock, Jazz-funk-metal oder sonstige Musikrichtungen bzw. -fusionen.
Die Bands die mich persönlich geprägt habe, auch wenn sich das nicht immer in unserer Musik widerspiegelt sind, faith no more, mr. bungle, john zorn, incubus oder aber auch Elektroniker wie aphex twin, µ-Ziq, photek oder mouse on mars. Egal welche Musikrichtung es ist, man kann überall eine Essenz herausziehen, die für einen wichtig ist und weiterbringt.


Deida:
Früher habe ich ständig AC/DC gehört und auch selber so'ne ähnliche Mucke gemacht. Meine Eintrittskarte in die Welt des "modernen Rocks" waren "Rage against the Machine". Mit Sicherheit muss ich zum Thema Beeinflussung Incubus als eine der wichtigen Bands für mich in den letzten Jahren hinzufügen.

Jan:
Ich kann als grösste Inspiration sicher Mike Patton angeben. Es gibt eigentlich sonst keinen anderen Sänger, den ich so bewundere.


4.) Was war der entscheidende Faktor in eurem Leben, Musik zu machen, bzw. das jeweilige Instrument zu erlernen?

Sebi:
Ich glaube ich war 16 und die Rebellion im Hause Lautenbach in vollem Gang.
Jeglicher Aufstand gegen das System und die Diktatur meiner Erzeuger war zwecklos, so daß ich mit ein paar Gleichgesinnten den Plan schmiedete, die Ohrpfropfen aus Intoleranz und Verständnislosigkeit zu sprengen - und zwar mit etwas mehr als 10 000 Watt und 300 Decibel.


Jan:
Ich war jung und brauchte das Geld. Im Übrigen ist Singen so schön billig. Du musst nicht viel schleppen, zum Stimmen langt ein Glas Wein und Saiten reissen auch nicht so oft.

Carsten:
In der Schule hatte ich das Problem, dass ich „etwas hibbelig“ war, so dass die Idee, mich hinter ein Schlagzeug zu stecken von meinem damaligen Musiklehrer geboren wurde, quasi als Bewegungstherapie gegen hyperaktive Störungen. Von da an gab es kein Halten mehr.

Andre:
Ich habe als Kind Keyboards gespielt, nicht besonders lange und nicht besonders gut, komischerweise war mir zu dem Zeitpunkt schon klar, dass ich irgendwann Gitarre spiele werde, was ich dann auch getan habe (erst musste ich meine Eltern davon überzeugen, dass das ein tolle Idee ist). Ich fand es wahnsinnig spannend und vermutlich auch cool Songs mit der Gitarre nachzuspielen. Ich wollte so schnell wie möglich was Eigenes machen, endlich konnte ich Musik selber machen und Ideen umsetzen, die ich im Kopf hatte. Das hat sicherlich nicht immer so funktioniert wie ich wollte, aber früher oder später ging es...

Deida:
Tja, ich hab' so mit acht oder neun eine Wandergitarre geschenkt bekommen und hatte dann auch Gitarrenunterricht. Mein Lehrer war aber ehrlich gesagt scheisse und ich hab's erstmal wieder drangegeben. So mit 16 hatten wir 'ne Clique mit ziemlich vielen Musikern und da habe ich wieder angefangen zu spielen. Es gab natürlich auch ein paar Bands, aber wie meistens einen ziemlichen Gitarristenüberschuss. Mit 19 (1989) bin ich dann bei Rusty Nail eingestiegen. Die Zeit bei Rusty hat mich so geprägt, dass für mich auch nach dem Ende der Band klar war, dass ich Mucke machen muss!!! Und ich habe damals schon spitz gekriegt, dass echt was gehen kann, wenn die richtigen Leute zusammen sind. Also habe ich immer und immer wieder versucht, die Richtigen zu finden.....11 Jahre.....und dann kam GRIN!

5.) Jan, ich habe gehört, das du schon recht "früh" mit dem Singen angefangen hast und einige Erfolge erzielen konntest (also quasi auf eine bewegte Kindheit zurückblicken kannst). Erzähl doch mal...

Jan:
Naja, ich habe mit vier Jahren das erste Mal im Studio gestanden und für „Die Sendung mit der Maus“ ein Lied aufgenommen. Das hat irgendwie wohl so gut funktioniert, dass diese Zusammenarbeit noch acht Jahre weiterging. Irgendwann ging’s dann mit der Stimme nicht mehr, weil sie – zum Glück – immer unkindlicher wurde. Insgesamt habe ich so knapp 40 Songs aufgenommen, nicht nur für die „Maus“, auch für andere Zeichentrickserien ( Babar, der Elefant...) und Hörspiele. Dadurch bin ich natürlich etwas vorbelastet, was das Singen angeht.


6.) Ihr seid jetzt schon seit einiger Zeit selbst bei MOM sehr rege als Reviewer tätig. Wie sind bisher eure Erfahrungen?

Andre:
Unterschiedlich, sehr unterschiedlich, leider verstehen einige Bands nicht, dass reviews oft die Meinung des Einzelnen widerspiegeln sondern glauben, dass die Kritik ein persönlicher Angriff ist und versuchen dann wiederum uns zu "dissen" und das muss echt nicht sein. Andererseits gibt es Bands, die sehr positiv auf unsere Kritik reagieren, dabei entsteht ein Austausch und ein Kontakt der auch manchmal bestehen bleibt.

Carsten:
Bei der Reviewertätigkeit gibt es durchaus zwiespältige Gefühle. Einerseits bin ich von der Grundidee der Seite begeistert, eine Gemeinschaft mit gleichen Interessen zu schaffen, die sich gegenseitig trägt. Zudem freue ich mich täglich über die Masse fetter Bands, die in Deutschland im underground aktiv sind; und wo kann man die besser entdecken? Auf der anderen Seite vermisse ich teilweise von acts den nötigen Abstand zu sich selbst. Auf eine detaillierte Kritik wird oftmals beleidigt reagriert und eine Rachekritik geschrieben, die das Gegenüber mit einem Stern ohne Argumente vernichtet.

7.) Hat sich durch MY OWN MUSIC euer Musikerdasein verändert?

Jan:
Auf jeden Fall! Zunächst einmal, weil eine Kritik auf MoM sehr viel aufschlussreicher sein kann, als wenn Dir jemand nach einem Gig sagt, dass er irgendwie alles „supiklasse“ fand, oder auch nicht... Hier haben die Hörer viel mehr Zeit, sich mit Deiner Musik auseinander zu setzen und dadurch fallen die Bewertungen im Idealfall natürlich viel komplexer und konstruktiver aus. Des weiteren haben wir hier jetzt schon eine Menge anderer Bands kennen gelernt, mit manchen schon gespielt, z. B. neulich erst mit „Cyrcus“ in Aachen, wo wir für „Leaf“ eingesprungen sind, die krankheitsbedingt absagen mussten... Da sieht man doch mal, wie nützlich so eine Website sein kann...

Andre:
Der Kontakt zu anderen Bands ist um vielfaches intensiver geworden, durch diese Plattform, haben wir Bands kennengelernt, die wir sehr schätzen, respektieren und mit denen wir schon zusammen live gespielt haben oder spielen werden. Man hat hier ein breitgefächertes Spektrum an Musikrichtungen und es gibt zweifels ohne viele musikalische Schmuckstücke zu finden...

8.) Welche Künstler sind euch hier bisher besonders positiv aufgefallen?

Jan:
Auf jeden Fall die beiden gerade genannten (Cyrcus und Leaf), dann fallen mir gerade in letzter Zeit besonders „Spindrift“ auf. Unsere Freunde „d-tune“ sind mittlerweile auch auf MoM vertreten, die gefallen mir sowieso...

Carsten:
Mir gefallen besonders unsere Kollegen days in grief aus Köln, die mit ihrer energetischen Show auch live rocken. Ansonsten, und ich glaube das sehen die Kollegen ähnlich, sollte man 10 fold b-low und leaf hervorheben, die jeweils in ihrer Musikrichtung Massstäbe setzen.

9.) Was erwartet ihr euch von der Zukunft? Welche Träume / Ziele / Wünsche schlummern in euch?

Carsten:
Unser erstes Ziel ist es, dass zu tun, was uns am meisten begeistert: spielen, spielen, spielen und durch weitere kontinuierliche Auftritte ein grösseres Publikum von unserer Musik zu überzeugen. Des Weiteren wird im nächsten Jahr eine zweite 8-Track-CD eingespielt, die endlich unseren aktuellen Stand zeigt und die wir zunächst wieder selbst produzieren und vertreiben. Der Traum der Band ist auf lange Sicht selbstverständlich die Möglichkeit, eine professionell produzierte CD einspielen zu können und diese auf den Markt zu bringen, ohne sich dafür menschlich und musikalisch verbiegen zu müssen.

Deida:
Och, so ein bis zweimal im Jahr in irgendeiner kleinen Kneipe vor 20 - 30 Leuten zu spielen, wäre schon toll......
Quatsch mit Soße; natürlich will ich Rockstar werden!


Jan:
Ich persönlich plane eigentlich, spätestens in zehn Jahren als atomar verseuchter Superheld in einem knappen grünen Dress mit rosa Cape die Welt zu knechten, wenn das nicht klappt, möchte ich gerne Regie studieren. Aber die erste Geige spielt die Band und gerade im Moment bekommen wir soviel Zuspruch, dass ich mir sicher bin, dass das auch noch eine Weile so bleiben wird... Was die Träume für die Band selber angeht, natürlich hoffen wir alle, dass wir irgendwann „gesingned“ werden, aber nicht um jeden Preis. Verbiegen werden wir uns nicht.

10.) Was war in Eurer bisherigen Karriere das schönste Erlebnis? Worauf blickt ihr stolz zurück?

Sebi:
Der größte Erfolg besteht darin, daß wir uns überhaupt begegnet sind. Persönliche, zwischenmenschliche Highlights stehen bei Grin auf der Tagesordnung.
Das bisherige Feedback auf unsere Musik ist großartig und läßt die Prognose
zu, daß da noch einiges geht.



Andre:
Die schönsten Momente sind eigentlich die, wenn ich mir dessen bewusst werde wie unverschämt wichtig mir die Band und die Jungs sind...

Carsten:
Das schönste Erlebnis findet 3 Mal pro Woche in unserem Proberaum statt, da jedes Treffen ein Highlight ist. Grin basiert auf einer Freundschaft, aus der Musik entsteht. Es steht also das Gemeinschaftsgefühl im Vordergrund, das wir erleben wenn wir Proben oder- noch schöner- wenn wir es mit Zuschauern teilen. Ansonsten sind wir natürlich auf den vielseitigen Zuspruch stolz, den wir erfahren haben, und auf ein begeistertes Publikum.

Deida:
Auf jeden Gig, bei dem wir das Haus zum Rocken gebracht haben !!!

Jan:
Ich bin sehr begeistert von meiner Geburt. Ich bin mit der Faust zuerst auf die Welt gekommen und hatte die Nabelschnur in der Hand.
Nein, ich denke, die Band selbst ist ein Grund, sich zu freuen. Wir hatten ein hervorragendes erstes Jahr. Jeder Tag seit der Gründung ist für mich ein steter Quell der Freude und Inspiration... Amen.


11.) Gibt es noch irgendetwas, was ich vergessen habe, ihr aber unbedingt noch loswerden möchtet?

Carsten:
Ja, ein Danke an die eingangs genannten 4 Menschen, die uns als Mischer, Designer und Videoproduzenten zur Seite stehen und ohne die das alles nicht so möglich wäre. Ausserdem ein Danke an alle Bands/Reviewer auf mom, die sich die Zeit genommen haben, sich mit uns auseinanderzusetzen und uns zu bewerten und nicht zuletzt an die Zuschauer, die bisher dafür gesorgt haben, dass es sich bei jedem Konzert gelohnt hat, die warmgefurzte Couch zu verlassen. Danke auch an Steffi und Dirk, mit denen wir immer enger zusammenarbeiten, und die mittlerweile auch zur Familie gehören.

Andre:
Ja, eine kräftiges merci an die Bands, mit denen wir bereits zusammengespielt haben und selbstredend an 10 fold b-low.





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von  ANGELS AND ENEMIES am 24.12.2002
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