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Rock  Magazin

The Lords - die deutsche Beatlegende

The Lords - die deutsche Beatlegende

Titel wie Shakin´all over, Poor boy, Have a drink on me, Gloryland und, und, und....machten sie bereits in den „Golden–Sixties“ zu Stars.
Im September 1964 wurden sie im Hamburger Star Club zu Deutschlands Beatformation Nr. 1 gewählt und mit dem Titel: „ Die deutschen Beatles“ ausgezeichnet. Die Rede ist von Deutschlands Beatlegende: THE LORDS.



Lord Leo, Bandleader und Gründungsmitglied der Lords, erwies mir dieser Tage die besondere Ehre und spendierte mir exclusiv für MYOWNMUSIC das nachfolgende Interview.
Auf meine Frage, ob ich ihn nun mit „euer Lordschaft“ oder Herr Lietz ansprechen sollte, kam die symphatische Antwort: „Nenn mich einfach Leo“.
Also dann:

Rudi: Hallo Leo,
erst einmal ein herzliches Dankeschön an dich, daß du dir für „myownmusic“ die Zeit nimmst, unserem musikbegeistertem Forum ein paar Fragen zu beantworten.
Seit 1959 stehen die Lords nunmehr auf der Live-Bühne und sind damit die wohl dienstälteste Rockband Deutschlands, wenn nicht gar weltweit. Nach einer so langen Zeit, dürfte es einiges zu erzählen geben. Wie fing es damals bei euch an, wie habt ihr euch gefunden?
Leo: Angefangen hat es in der Berufsschule für Dekorateure, in der Ulli und ich waren. Jeder hatte ein paar Freunde, mit denen er schrammelte. So überlegten wir, uns zusammenzuschließen und machten die Band SKIFFLE LORDS auf und spielten meist umsonst auf der Straße, oder für eine Cola in Berliner Senatsschuppen.

Rudi: Welche Musik habt ihr in den ersten Jahren gespielt, bis ihr dann im Jahr 1964 den großen Durchbruch hattet und im Star Club Hamburg, zu Deutschlands Beatband Nr. 1 gewählt wurdet?
Leo: Unsere Musik war Skiffle, mit Waschbrett und "Besenstielbass“, Gitarren und Banjo. Unser großes Vorbild war Lonnie Donegan, von dem wir auch viele Songs spielten.
Zum Jahreswechsel 1962 strichen wir Skiffle aus dem Namen – wir hatten unsere Liebe zum Beat entdeckt und eiferten den englischen Bands nach.

Rudi: Wie seid ihr mit den ersten Erfolgen, wie „Shakin`all over“ und kurz darauf „Poor Boy“, umgegangen – hat euch der Erfolg damals in irgendeiner Art und Weise menschlich verändert?
Leo: Unsere ersten Single–Hits haben uns in keiner Weise überheblich gemacht – wir machten Musik aus Spaß an der Sache und nicht des Geldes wegen.

Rudi: Was uns von „myownmusic“ natürlich auch brennend interessiert, mit welchem Equipment und mit welcher Technik habt ihr euere ersten Aufnahmen gemacht und wie arbeitet ihr heute?
Leo: Das Equipment im Studio war unser Instrumentarium unterwegs – man nahm auf 8-Spur auf und überspielte dann einzelne Sequenzen. Bei den Aufnahmen waren immer alle Bandmitglieder zugleich am spielen, nie separat. Unsere LP: SHAKIN` ALL OVER war in 3 Tagen (!) gemacht. Heute geht man separat ins Studio, hintereinander Drums, Bass, Gitarren und wenn nötig Keyboard, erst zum Schluß Gesang.

Rudi: 1966 wart ihr in der ersten deutschen Musiksendung „Beatclub“ gleich mit 7 Songs in der Sendung vertreten – wurde damals noch live gespielt?
Leo: Im BEAT CLUB wurde immer live gespielt.

Rudi: Dann 1971 die Trennung – wie kam es dazu? (Gottlob habt ihr diesen Fehler dann 1976 ja wieder korrigiert.)
Leo: Wir stellten eine gewisse Tourmüdigkeit fest, und es kam zu der Abstimmung über den weiteren musikalischen Weg, der nicht vereinbar war.

Rudi: Im Herbst 1999 dann der tragische Tod von Lord Ulli – wie sehr hat euch dieses Ereignis aus der Bahn geworfen?
Leo: Ulli`s Tod bedeutete uns damals das Ende der Band. Nach einiger Zeit des Stillstands ermunterten uns unsere Frauen und Fans zum weitermachen – Musik sei doch unser Leben.

Rudi: Bis heute steht ihr auf der Bühne, wie motiviert ihr euch und schafft es auch noch heute, nach über 53 Jahren, das Publikum zu begeistern und in eueren Bann zu ziehen?
Leo: Wenn man solange auf der Bühne steht und sich auch gut versteht, sieht man das Musikmachen als wunderbare Lebensdroge, es macht immer noch großen Spaß und der Beifall ist das Sahnehäubchen.

Rudi: Zu guter Letzt: Was würdest du nach 53 Jahren Bühnenerfahrung, jungen Musikern, die noch am Anfang ihres Musikerlebens stehen, als wichtigsten Ratschlag mit auf den Weg geben?
Leo: Mein Ratschlag an Alle: glaube an dich und deine Musik und mache sie mit Lust!

Rudi: Ich bedanke mich herzlich bei dir, auch im Namen von „myownmusic“, daß du dir für uns diese Zeit genommen hast und wünsche dir und den Lords noch unzählige Erfolge.

Leo: Poooooh.........................ich habe mich übrigens mal auf euerem Portal umgesehen und muß sagen: coole Sache - macht weiter so.

Bildquelle: www.thelords.de
mit freundlicher Genehmigung von Klaus-Peter (Leo) Lietz

Text: Rudolf Michaely

 

 

 



Kommentare


von  Rudolf Michaely (Kassandra) am 31.05.2012
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