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Pop  Magazin

Musikalisch habe ich mich stets in verschiedene Richtungen gesehnt!

Interview mit Lukas Diehl
Musikalisch habe ich mich stets in verschiedene Richtungen gesehnt!

MOM Redaktion: Was bewegt Dich Musik zu machen?

Lukas Diehl: Wie stellt man sich selbst vor? Unter normalen Umständen würde ich hingehen, dir die Hand geben und sagen: „Hey, ich bin Lukas, Bock auf ein Bier?“, womit schon mal folgendes klar sein dürfte. Ich bin ein Typ, ich komme aus Köln und ich bin Wahl-Alkoholiker und ein Scherzbold. Aber wahrscheinlich geht es dann doch wieder darum zu kompensieren. Das ich ein tiefgründiger, nachdenklicher Kerl bin, dem es am leichtesten fällt, diese lustige Welt in der Waage zu halten, indem man von allem ein Stückchen mitnimmt. Dann kaut man es lange genug durch und es fügt sich zum Rest der Eindrücke. Dazu möchte ich an dieser Stelle in egozentrischer Manier betonen, dass ich ein Künstler bin. Ich vermute gerade dieses Denken in die Extreme, ist eine der Grundvoraussetzungen dafür. Mein gewähltes Medium um meine Ansichten festzuhalten, nicht unbedingt um sie mitzuteilen oder verständlich zu machen, ist halt die Mucke. Genau genommen Ebony & Ivory, in meinem Falle aus Plastik.

Angefangen hat es mit einem kleinen Keyboard im Kindergarten. Dazu kamen dann im Laufe der Jahre

  • Klavierunterricht,
  • Gesangsunterricht,
  • eine vernünftige Anlage und Outboard
  • und schließlich ein Studium der Tontechnik - Schlechte Berufsaussichten aber was soll's.

Ach ja, ich habe auch noch eine Band die mir sehr wichtig ist:

Ich würde zwar nicht behaupten, dass sie meine musikalischen Ergüsse im O-Ton repliziert, was für eine Band eine Schande wäre, aber es kommt der Sache schon ziemlich nahe. Und da ich weder in der Lage bin Akkorde auf der Gitarre zu kloppen und dazu ein schreckliches Unverständnis von der Dynamik eines Drummers besitze ist das sowieso das Mittel der Wahl.

 

MOM Redaktion: Was für ein Equipment?

Lukas Diehl: Das wiederum kompensiere ich mit meiner DAW zu Hause:

  • Reason 6,
  • ein paar gute Mikrofone,
  • Yamaha Abhöre
  • und eben diesem billigen Midi-Keyboard aus dem Kindergarten. Es leistet mir also seit über 20 Jahren treue Dienste. Midi ist und bleibt halt Midi, sehr beruhigend.

Musikalisch habe ich mich immer in verschiedene Richtungen gesehnt. Vieles hat nicht so funktioniert wie ich das wollte, aber der Effekt ist mein Sound. Den hört man raus, dass kann ich mit Stolz behaupten.

Mal wollte ich Synthi Pop, dann waren mir die Plastiktrommeln zu billig und ich wollte Gitarrenrock. Da fehlte es dann in meinen Ohren an Authentizität. Und bis ich mir ein dickes Studio leisten kann, wo nebst Drummer und gutem Set alles ist was ich brauche, werde ich wohl weiterschrauben und improvisieren.
Auf diesem improvisierten Weg, habe ich die allseits verhassten Mittelchen gegen musikalische Wehwehchen zu schätzen gelernt.

  • In der Melodyne Debatte stehe ich auf der Seite der Tot Pitcher (Glatt und schwul muss es sein),
  • in der Kompressor-Debatte auf der Wurstseite (Keine Dynamik es geht hier um Pop)

und eine CD hab ich seit 10 Jahren nicht mehr in meine Anlage geschoben. MP3 und so, dass ist halt nun mal die Zukunft. Außerdem geht es viel schneller und bislang ist es ja alles nur Improvisation. Was ich letztendlich damit bezwecke meine Musik überhaupt zu veröffentlichen ist mir nicht ganz klar. Ich vertrage keine Kritik. Zumindest nehme ich sie schlecht an weil ich mich schnell an meine Ideen gewöhne. Ich will aber auch kein nicht ernst gemeintes Lob. In letzter Zeit erzähle ich Leuten die danach fragen, dass das Ziel meines musikalischen Schaffens sein sollte, dass jemand der genauso viel über alles nachdenkt wie ich, neue Aspekte einer Situation erkennt.

Kurz gesagt: Ich will, dass die unter euch, die der Liebeskummer zerfrisst oder die der Zweifel an der Welt schmerzt, wenigstens wissen, dass ich auch vieles so sehe. Vielleicht kann ich mit der Musik mehr bewirken als mit Worten. Ich will, dass meine Worte so schwer sind, wie mein Lied. Deshalb ist meine Lyrik ganz bewusst polyvalent wo es nur geht. Ich sträube mich davor,

  • von meinem Weg zur Arbeit,
  • meinem nicht vorhandenen Hund
  • oder meiner Spülmaschine zu erzählen.
  • Ich denke allerdings, dass meine Texte diese Assoziationen zulassen. Ist mir aber auch egal!

 

MOM Redaktion: Deine "Idole"?

Lukas Diehl: Die Frage nach meinen Idolen lässt sich mit einer seltsamen und aberwitzigen Summe all dessen beantworten, was ich hier schon preisgab:

  • Ich mag Popmusik, aber ich mag innovative Popmusik. Musik die einfach ist und die trotzdem tief ist.
  • Metal ist mir zu schnell und wild und Schlager ist mir zu plump und kommerziell (Obwohl Kommerz schon ein wichtiger Aspekt bei der Musik ist).
  • Es gibt übrigens trotzdem guten Rap. Reimtechnisch oftmals eine Offenbarung für den gewitzten Lyriker.

an Instrumenten

  • mag ich: Gitarren,
  • Streicher,
  • Synthi Drums
  • und Synthesizer.
  • Klavier ist das Mittel zum Zweck, ich kenne es aber schon zu gut.

Ich zehre von:

  • Cat Stevens,
  • Kate Bush,
  • den Dire Straits,
  • Sting,
  • Stevie Wonder,
  • Paul Simon
  • und vielen Eintagsfliegen der letzten Jahre.

Aber:

  • Ich hasse Michael Jackson
  • und die Beatles - Wie die Pest.

Letztendlich ist man da in meinem Alter immer von Zuhause geprägt.

 

MOM Redaktion: Was inspiriert Dich?

Lukas Diehl: Noch ein paar Sätze über die Zukunft:

  • Ich will berühmt und reich werden. Wer mir dabei helfen kann soll es tun. Ich teile gerne, aber nicht alles.

Und noch ein paar imposante Fakten die ich dir unter die Nase reiben muss:

  • Ich habe in meinen 25 Jahren,
  • davon 8 mit anständigen Möglichkeiten zum Aufnehmen
  • Über 300 Lieder geschrieben,
  • 170 ausproduziert,
  • in verschiedenen Kombos
  • 7 richtige Alben produziert und veröffentlicht und ich bin überhaupt nicht eingebildet.

Ich freue mich darauf, dass du dir jetzt sofort meinen ganzen Kram bei MyOwnMusic, über Facebook oder Soundcloud gibst - Ich trinke jetzt mal mein Feierabendbier!

 

 

MOM Redaktion: Vielen Dank für das etwas andere Interview und Dir noch viel Erfolg mit Deiner Musik.



Kommentare

Kapaluna
Kapaluna April 2012
Das war ja längst mal fällig!

Mein ständiger Begleiter auf meinem iPod ist das Album "Jahre wie dieses".

Ich mag eigentlich alle Songs darauf, aber meine Favs sind:
Ich halte deine hand
Nur nicht fortgehen
Fast schon zuhause.

Lieben Gruß Thomas


von  NaitSabes am 17.04.2012
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