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MyOwnMusic

Pop  Magazin

Erst mal ist es wichtig etwas zu erleben, um etwas Neues erschaffen zu können.



diese plattform ist ja schon berühmt-berüchtigt für ihr immenses sammelsurium an künstlern aller genres und stile. Mitunter, was in letzter zeit doch erheblich häufiger vorkommt, als noch vor zwei jahren, findet man die eine oder andere perle, die es dann zu beobachten gilt. Die entwicklung der artists ist doch immer wieder sehr spannend zu verfolgen. Eines dieser hoffnungsvollen talente nennt sich Loopster* und ich kam nicht umhin, diesen mit einigen doofen fragen zu traktieren. Lest selbst!!!

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MoM:
hallo sascha!
vielen dank zunächst, dass du dir die zeit für das interview genommen hast.

LOOPSTER*: Ist doch klar, für MoM würde ich fast alles tun, außer vielleicht mich musikalisch zu prostituieren.

MoM:
wie in deiner info auf der artist-site zu lesen ist, beschäftigst du dich schon ne ganze weile mit musik. schildere doch mal, wo der stein ins rollen kam!

LOOPSTER*: Ohhh… ich denke, das Ganze fing an, als mir mein Vater mit fünf Jahren einen Synthesizer gebaut hat. Er ist Elektrotechnikmeister und wollte wohl mal ausprobieren, was er so alles kann. Also baute er mir dieses kleine Höllenteil, das unglaubliche Sounds produzierte. Man konnte es über Sensortasten und diverse Kabel steuern. Ich machte erstmal die Töne der Feuerwehr nach und so … yeahhh ! Was ein Teil!!! Leider hab ich es ein paar Monate später zerstört und als Instrument für mein virtuelles Flugzeug missbraucht.

Doch der eigentliche Stein kam erst mit 15 Jahren ins Rollen. Ich hörte die ersten Gitarrenaufnahmen einer Def Leppard - CD und es war aus mit mir. Ich flippte komplett aus, als ich erfuhr dass diese Töne von einer Gitarre stammen. Also überredete ich meine Mama, meine Eltern waren damals bereits getrennt lebend, eine Gitarre kaufen zu dürfen. Und da war sie! Vorbei waren die Zeiten, in denen ich mit Tennisschlägern spielen musste und wie ein Irrer auf dem Bett rum hüpfen.
Danach gründete ich mit drei meiner besten Freunde die erste Band, genannt „Pyromania“, der Schlagzeuger hatte noch nicht mal ein Schlagzeug, doch er hatte Drumsticks. Also genug für mich um Bandfotos zu machen und T-Shirts zu drucken. Die Jungs fragten damals dann, wer denn eigentlich der Sänger wird. Worauf ich sofort einwarf: „Ich natürlich.“. Von da an sang ich jeden Tag 3 Jahre lang vor einem großen Schaufenster in meinem Zimmer mit Mikrofon und aufgedrehter Anlage zu den Besten Rock und Metall Songs die es so gab. Mein Publikum befand sich direkt gegenüber meines Fensters an einer Bushaltestelle. Meine Mutter bekam alle drei Wochen eine Anzeige wegen Lärmbelästigung ins Haus. Ja so war das wohl damals, als alles begann.

MoM:
es ist unschwer zu erkennen, dass du in den genuss musikalischer früherziehung gekommen sein musst. Fing etwa alles mit einer blockflöte an?

LOOPSTER*: Genau du sagst es! Die gute alte Blockflöte! Ich spielte das Ding ein paar Jahre lang und hasste es. Mit den Noten kam ich auch nie klar. Irgendwann zu meiner „Ich möchte Winnetou sein“ Zeit spielte ich andauernd diese Melodie aus dem Film, wurde aggressiv und biss in die Flöte rein. Und zwar so heftig, dass sie für immer zerstört war.

Dann ging es erst mal zum Klavierunterricht, simultan dazu bekam ich Orgelunterricht.
Mein Vater fragte mich dann irgendwann, was ich denn eigentlich lieber spielen wolle. Ich entschied mich für die Orgel, weil sie wesentlich mehr Sounds produzierte. Mein Klavierlehrer war natürlich sehr verärgert darüber, weil er mich für talentiert hielt.
Ich nahm dann acht Jahre Orgelunterricht, doch wirklich Noten vom Blatt lesen kann ich noch heut nicht. Ich arbeite rein intuitiv und habe ein sehr gutes Gehör.

MoM:
inzwischen kannst du auf eine fast 12jährige banderfahrung zurückblicken. Inwiefern haben dich diese erfahrungen geprägt und spiegeln sie sich in deinem heutigen tun wieder?

LOOPSTER*: Auf jeden Fall. Ich habe sehr viele Erfahrungen in den letzten Jahren gesammelt und auch einiges an Reife dazu gewonnen. Ich meine ich bin jetzt 30 und fühle mich zum ersten Mal so, als hätte ich endlich meinen Stil gefunden und die nötigen Eier, die ich für das Durchziehen meines Vorhabens brauche.
Ich habe mich ja vor ca. 4 Jahren von diesen ganzen Bandgeschichten gelöst. Einzig und allein aus den Gründen, dass wenn eine Band zerbricht oder einer davon aussteigt eine ganze Familie zugrunde geht und es schwierig ist dies immer wieder neu aufzubauen.
Des weiteren hatte ich damit ein Problem, Songs zu schreiben, bei denen alles stimmt, das Feeling, der Sound, die Emotion und eines der Bandmitglieder kommt dann her und sagt er hätte aber da an diesem Punkt noch gern ein Gitarrensolo oder da lieber `nen 7/8 Takt etc...
So etwas kann extrem aufhalten, wenn es ums Songwriting geht. Ich bin ein Mensch, der fest an das Feeling eines Songs glaubt. Das soll heißen, ich programmiere zum Beispiel einen Beat und komme dann in einen gewissen Flow hinein und der Song entsteht, auch ohne das ich mir irgendwelche Gedanken mache, ich lasse mich hineinfallen und spüre was ein Titel braucht und was nicht. Und wenn das nun durch Gitarrensolos zerstört wird, die gerade völlig unnütz sind, dann ist das Mist. Ich denke jeder Song braucht das, was er verdient. So was spürt man und manchmal sind das sogar auch Gitarrensolos, hehe.

Auf jeden Fall bin ich sehr glücklich, den meisten Teil meiner Musik komplett alleine zu komponieren und aufzunehmen. Doch auch da gibt es Ausnahmen. Ich habe mir nur fest vorgenommen, dass ich mich durch nichts und niemandem mehr aufhalten lasse, sofern es um Entscheidungen in meinen Songs geht.

Doch auch ich freue mich immer wieder über Zusammenarbeiten, wie zum Beispiel mit Tio Loco, meinem langjährigen super Freund und Mitkomponisten bei „Rabbit Tales“.
Mit ihm zu Arbeiten ist eine wahre Freude, da sprudeln die Ideen über.

Die Jungs mit denen ich bald auf Tournee gehen will sind natürlich auch alle Top und ich bin wirklich sehr froh, dass sie dabei sind. Denn ohne sie wäre es dann wirklich nur eine „one man show“.
Die Jungs stehen hinter mir und der Musik, was für mich sehr wichtig ist. Da wäre Alex Ninnig, der die Drums spielt, Tim Rilke der den Bass gleiten lässt, Helge Henrich an den Gitarren und TioLoco, sowie Ellen Grünenwald als Co-live-programmer.

MoM:
was hast du zwischen 1999 und 2004 getrieben? war da eine pause oder hast du dich in anderen projekten verwirklicht?

LOOPSTER*: 1999, das war nach dem Ausstieg bei „Destiny Dreaming“. … Da hab ich mich in mein kleines Heimstudio zurückgezogen, komponiert und produziert. Jedoch hab ich mich mit diesem Zeug nicht auf die Straße getraut, obwohl es gar nicht so schlecht war. Dazu kam noch ne ziemlich exzessive Zeit mit Alkohol und vielen Drogen, die ich auch wohl gebraucht habe um neue Ideen zu entwerfen und mich neu zu erfinden. Ich hatte natürlich auch zu dieser Zeit eine Band, bei der immerhin schon Helge -mein heutiger Gitarrist- und damals noch Daniel Herrmann- (Drums) dabei waren. Wir haben zwischen 2000 und 2003 einige Songs geschrieben, hatten auch ne Jazzband mit der wir alte Jazzsongs elektronisch aufmotzten und auf die Bühne brachten. Des Weiteren sang ich mit den Jungs und noch ein paar anderen in einer Zappa - Coverband. Doch wirklich vorwärts ging leider nichts … bis 2004. Manchmal ist es eben schwer und man braucht Zeit.

MoM:
du hast ja auch für zahlreiche film- und werbeprojekte musik geschaffen. wie schafft man es, in diesem doch recht eingefahrenen metier den fuß in die tür zu bekommen?

LOOPSTER*: Oh ja! Das ist wirklich verdammt schwer. Bei mir war es erst mal Glück. Einer meiner damaligen Freunde lernte abends in einer Bar in Karlsruhe einen Filmproduzenten kennen und trank einen mit dem Typ. Zwei Tage später stand er dann bei mir im Studio und zeigte uns zwei animierte Flashfilmchen. Er fragte ob wir die Dinger vertonen könnten, dann würde vielleicht ein Auftrag für uns rausspringen. Also begannen wir mit dem Vertonen der Flashmovies. Dies lief so gut, dass wir gleich ein paar Tage darauf den ersten Werbespott vertonen sollten, in diesem Fall war das ein Wiesmann Werbespott für so ne Ultraschnelle Karre mit 180 PS unter der Haube.
Wir -Michael und ich- machten so ne art James Bond Musik drunter. Iihr könnt euch den Track auch auf Mom anhören er heißt „I will get you“. Die Jungs von der Produktionsfirma waren sehr zufrieden mit unserer Arbeit und es folgte ein weiterer Auftrag. Doch am Ende bekamen wir für die Vertonung der beiden Spots keine Kohle und wurden gnadenlos über den Tisch gezogen.
Also passt auf nur gegen Vertrag arbeiten !!!!
Heutzutage hat sich das ganze normalisiert. Jedoch ist es immer noch sehr schwer seinen Fuß in die Tür zu bekommen, weil sich jeder kleine Grafikdesigner auch gleich Sounddesigner schimpft, beziehungsweise viel zu wenig Wert auf qualitativ guten Sound gelegt wird, was ich persönlich sehr schade finde. Was ist denn ein Film ohne Sound? 50% Müll.

MoM:
was verstehst du unter sounddesign? Woher nimmst du in diesem bereich deine inspirationen und wie setzt du sie um?

LOOPSTER*: Unter Sounddesign verstehe ich Sounds stilgerecht zu kreieren bzw. zu konstruieren, die absolut auf das Produkt passen. Sei es durch Soundsynthese oder Samplingarbeit. Auch da gehe ich vor, wie bei meinen Songs. Ich schau mir den Film oder ähnliches an, höre in mich hinein und mein Körper und Kopf vereinen sich und sagen mir, ist doch klar, da muss ein powervoller Part hin mit fettem Subbass oder ähnlichem.
Die Inspiration ist in diesem Fall der Film für mich. Die Umsetzung ist wieder ne ganz andere Geschichte. Zuerst ist das wichtigste die Hardware und die Plugins mit denen man arbeitet zu beherrschen. Man sollte genau wissen, wie man einen Sound damit gestalten kann, so das er genauso wird, wie man ihn sich vorgestellt hat. Die Arbeitsweisen sind da sehr Mannigfaltig und ich gehe fast jedes Mal anders vor.

MoM:
du hoffst, entsprechend deinem abschlußsatz auf der artist-site, eher früher als später von musik leben zu können. das bedeutet einen immensen produktionsdruck und jede menge stress. wie ist dein konzept, um qualitative einbußen und inspirations-burn-out zu umschiffen? gibt es deiner meinung nach ein patentrezept dafür?

LOOPSTER*: Du wirst lachen, die Frage ist ziemlich passend momentan. Ich habe nämlich gerade letzte Woche beschlossen meinen Hausmeisterjob an den Nagel zu hängen und nur noch zu produzieren. Die Auftragslage ist momentan nicht schlecht und ich werde es einfach versuchen. Somit werde ich auch keinen burn-out bekommen, denn das einzige was momentan stresst, ist so gut wie jeden Tag acht Stunden zu arbeiten und dann Abends noch mal für 4 Stunden ins Studio zu gehen. Und Stress macht man sich ja bekanntlich selbst. Ich bin mehr als nur glücklich, wenn ich 8 bis 12 Stunden am Tag in meiner „Loungery“ sitzen und produzieren kann. Qualitative Einbußen werde ich keinesfalls dulden. Es gibt sowieso schon viel zu viel Müll auf dem heutigen Musikmarkt, so dass sich mir manchmal die Haare hochstellen.

Mein Patentrezept lautet: „Gehe deinen eigenen Weg! Lass dich nicht beeinflussen! Sei du selbst, arbeite beständig und viel“!
Manchmal sind allerdings auch Lebenspausen und Urlaub wichtig. Denn man kann ja nicht nur den ganzen Tag schreiben. Erst mal ist es wichtig etwas zu erleben, um etwas Neues erschaffen zu können. Ohne tief greifende Erfahrung gibt’s keinen guten Song, nur Radio und Plastikmüll. Ohne Leben keine Lieder.

MoM:
die frage aller fragen: gibt es vorbilder, idole, an denen du dich orientierst, denen du nacheiferst?

LOOPSTER*: Früher mit 17 hatte ich diese, da war es z.B. Jim Morrison von The Doors. Ich wollte exzessiv leben und mit 28 sterben, Grins! Doch mittlerweile ist das Geschichte [Anm.der Red.: jaja. Er ist inzwischen 30 und lebt noch immer :o)]. Einer meiner größten Vorbilder ist allerdings Frank Zappa. Der Typ hat so viel gearbeitet, wie kein anderer Musikschaffender in der Geschichte. In diesem Punkt ist er mein Vorbild.
Ansonsten fällt mir gerade niemand so wirklich ein. Oh doch … warte … ich liebe die Eigenständigkeit und den Dickkopf von Björk und bin ein großer U2 - Fan. Bei manchen Songs hört man das vielleicht sogar ein bisschen. Doch ich bin keiner dieser Nacheiferer. Es hat mich zehn Jahre gekostet um meinen eigenen Gesangsstil zu finden und jetzt habe ich ihn. Ansonsten habe ich andere Vorbilder die sind allerdings alle Schriftsteller oder Schauspieler wie Marlon Brando auch wenn der Vielleicht ein schlechtes Vorbild darstellt, aufgrund seines Lebenslaufes. Ich selbst höre auch nur sehr wenig Musik, um mich nicht allzu sehr beeinflussen zu lassen.

MoM:
auffällig ist, dass du in sachen musikstil doch sehr umtriebig bist. die meisten legen sich doch irgendwann auf einen stiefel fest. gut dass es ausnahmen gibt. wieso?

LOOPSTER*: Ich kann nicht anders. In mir schlummern tausend Ideen und die wollen alle raus. Doch mittlerweile hat sich auch das etwas beruhigt. Bei den fünf neuen Tracks an denen ich gerade arbeite herrscht etwas mehr Kontinuität. Du wirst schon sehen! Doch ich lebe mein komplettes Spektrum immer noch voll aus.

MoM:
zu guter letzt: wann geht’s endlich auf tour und wo dürfen euch die geneigten hörer auflauern?

LOOPSTER*: Geplant sind die Gigs für Spätherbst 2006, da sich durch meinen Job und den Weg in die Selbständigkeit einiges verändern wird. Es ist noch immer einiges zu tun um euch ne gute Show zu liefern. Die ersten ein, zwei Gigs werden wohl in Karlsruhe stattfinden und dann werden wir auch Ende des Jahres deutschlandweit spielen. Wir werden natürlich auch nach Berlin kommen um auch Dich, lieber y:pok. glücklich zu machen, hehe(lacht)!... Wir freuen uns auf Euch. Alle weiteren News bekommt ihr ja sowieso auf MoM.

MoM:
bleibt mir ein nochmaliges dankeschön für das interview mit dem vorbehalt, eventuell im nachhinein auftretende fragen noch stellen zu dürfen:-)

LOOPSTER*: Hey es war mir eine Freude. Klar darfst du jederzeit. Bis dann machs gut.

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Nachtrag des schreiberlings:

Das mit den fragen hatte sich dann doch erschöpft. Sascha hat einfach zu umfassend geantwortet, als das da noch fragen offen geblieben wären.


Kommentare

WHOgenotte
WHOgenotte August 2006
Sehr aufschlußreich und bestätigt meine Meinung über Sascha nur - er hat es drauf und ich hoffe er erreicht seine Ziele !

Grüße - roy der whogenotte

impulsonic
impulsonic August 2006
Schönes Interview. :)
Na dann hoffe ich alles gute für dich Loopster und dass du es schaffst. Gib alles!

Grüße,
impi

BlackNinfea
BlackNinfea August 2006
Jap, von mir auch ein dickes: Immer weiter so, Sasch! :)

nude
nude August 2006
weiter so !

BrainStorm Operations
BrainStorm Operations Juli 2006
Fuck yes!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

This is the Loopy that is my brother, man. Watch for him....he is coming.


von  Redaktion am 31.07.2006
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