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Pop  Magazin

gufmusic - Hammerpop mit Retrotouch

Vorgestellt: gufmusic
gufmusic - Hammerpop mit Retrotouch

"Entweder richtig oder gar nicht", krähen jetzt wieder alle. Aber am kreativsten ist man eben, wenn man bestimmte Einflüsse nur zu einer gewissen Dosis verwendet, Unverbindbares miteinander verbindet, mit der Summe aus schon mal da gewesenem zu neuen Ausdrucksmöglichkeiten findet. gufmusic ist es zu wenig, uns irgendetwas zu erzählen oder zu rappen - er singt noch richtig, was insbesondere in einer Zeit bemerkenswert ist, in der Künstler gnadenlos ausgebuht werden, wenn sie nur ein paar Töne nicht richtig treffen. So richtig mit Noten arbeitet er, richtig geschriebenen, von Hand eingespielten Songs - also kein Freestyle oder so - die weitgehend ohne Samples funktionieren, wie das heutzutage so Gang und Gebe ist. Das macht richtig Arbeit, die sich jedoch angesichts des Ergebnisses dann wohl auch lohnt. Und dieser Retrotouch, der damit verbunden ist, spielt in der heutigen Musikkultur eine große Rolle, wie wir alle wissen. gufmusic - das ist bürgerlich Roland Kovacs, geboren am 08.12.1975 zu Mariä Empfängnis, wie er mir verriet und im Nachhinein fällt mir auch auf, das ist ja auch der Tag, an dem 1980 John Lennon ermordet werden sollte. Roland wächst in Wien/Österreich auf (>Berlin< steht nur als Wohnort auf seinem Account, weil er die Musik aus dieser Stadt gut findet, jedoch hat er selbst mit ihr wenig bis gar nichts zu tun), seinen etwas balkanisch anmutenden Nachnamen hat er von seinem Großvater, der aus Ungarn stammt. Musikinteressiert - auch das Bedürfnis, eigene Songs zu schreiben - war/hatte Roland eigentlich schon seit dem 08.12.1975, aber die Möglichkeit dazu, selber welche zu machen, bekommt er mit 12 Jahren, als er seine erste Gitarre geschenkt bekommt. Das ist dann auch ungefähr die Zeit, in der Künstler wie >Falco< oder die >Erste Allgemeine Verunsicherung< bewiesen, dass Musik aus Österreich sehr wohl international erfolgreich sein kann. Kurz an macht er sich auf, Musiker zu finden, mit denen man das Ziel - eine eigene Band - gemeinsam verwirklichen kann. Das Vorhaben scheitert, wie es für Musiker, dessen Kopf mit Ideen überquillt, so üblich ist.
Nur als Solokünstler (oder mit Musikern, die genau das machen, was er ihnen sagt) ist es ihm möglich, seine Kreativität frei zu entfalten und seine Musik weitgehend kompromisslos zu spielen. Wenn sich hier der Gedanke auftun sollte, dass Roland jemand sei, der andere Ideen nicht respektieren könne, dem sei gesagt: Das kann er sehr wohl, eigentlich sogar sehr gut, aber nur dann nicht, wenn das auf Kosten seiner eigenen Ideen geht, was durchaus legitim und verständlich ist, wie ich finde. Das daraus entstandene belegt das. Dabei reicht sein Repertoire vom seichten Pop, wie in "I play my Gituar" (das übrigens schon bei MoM-Radio lief) über das eher bluesig groovige "When did it ended" über Art-Rock in "You know that I love you so" bis hin zum völligen Experiment in "Angriff". Insgesamt sind derzeit zwei CDs erhältlich die man hier bestellen kann. Aber nicht nur auf MoM bewegt sich Roland erfolgreich (Er hat vor kurzem erst den Ritterschlag zum Profiartist erhalten) Unter www.wukmusik.at ist nachzulesen, dass die registrierten Mitglieder der Seite, von denen Roland einer ist und damit der Wiener Undergroundszene die Möglichkeit haben, sich für wenig Geld zu profilieren, ihre Musik zu proben und zu promoten. Auf dessen regelmäßig stattfindenden Live-Präsentationen unter dem Motto "Wukstock" ist auch gufmusic ein gern gesehener Gast. Abschließend noch eine Textpassage über den von Gufmusic angesprochenen Film "Das siebte Zeichen", die den Begriff "Guf" hinsichtlich des Films näher erklären soll:
Guf - Die Halle der Seelen "Seele" ist in der jüdischen wie christlichen Welt und in der abendländischen Philosophie ein ungemein vielschichtiger und schwieriger Begriff, der ohne weitausholende Erläuterungen nicht eindeutig zu verwenden ist. Der Film verknüpft Abbys Schicksal und die Bedeutung ihres Kindes mit einer Seelenvorstellung, die aus der jüdischen Kabbala stammt. Die Kabbala ist eine Strömung innerhalb des Judentums, eine "Geheimwissenschaft", die sich sehr stark mit Zahlenspekulationen beschäftigte und die Bibel als ein "verschlüsseltes" Buch gelesen hat. Der Gedanke, dass die Anzahl der "Seelen", und damit der Menschen, in der Weise begrenzt sei, wie es der Film durch die Erzählung von der Halle der Seelen darstellt, ist dem Christentum fremd. Dahinter steht die Überzeugung (die auch den Einfluss des platonischen Denkens erkennen lässt), dass alles in der Welt eine "höhere" Bedeutung hat, so etwa auch die "Zahl" der Menschen oder Seelen, und von "oben" her festgelegt und bestimmt ist. Diese Auffassung legt außerdem nahe, die "Seele" sei etwas dem materiellen Leib des Menschen zusätzlich von außen Hinzugefügtes. Im christlichen Denken wird sie dagegen als dem Menschen untrennbar zugehörig gedacht, wenn auch verschiedene Begriffe und Vorstellungen aus der Theologie wie aus der Volksfrömmigkeit ein Verständnis von Mensch und Seele als zweier getrennter Einheiten fördern. Tatsächlich behauptet die christliche Theologie jedoch, dass Gott jede Seele im Moment der Zeugung aus dem Nichts erschafft und sie von Beginn an mit dem Leib unauflöslich verbunden ist. Das heißt in der Konsequenz auch, dass die Seelen nicht (wie in der "Halle der Seelen") vorweg und für sich existieren und dass es folglich auch keine Seelenwanderung von einer Zeit in eine andere oder von einem Menschen in einen anderen geben kann. (nachzulesen unter http://www.rpi-virtuell.de/home/woerther/medien/siebtezeichen.htm) Mehr Infos zu gufmusic auf www.gufmusic.com

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von  Sandro Sandalette am 01.11.2003
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