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MyOwnMusic

Pop  Magazin

....eigentlich ursprünglich!

Vorgestellt: Eigentlich
....eigentlich ursprünglich!

das uns aus dem deutschen norden nicht nur tee und andere warme getränke mit einem schuss rum drohen, sondern das bisweilen auch richtig gute musik in den rest der bundesdeutschen ohren strömt, ist uns nicht erst seit gestern bekannt. fokussieren wir unseren blick auf Bremen und entdecken wir "the meaning of eigentlich"!

eine ausgeprägte musikalische grundausbildung ist wohl eine der positivsten sachen, die man einen musiker der rund 30 lebensjahre hinter sich gebracht hat, nachsagen kann. wie auch in anderen dingen des lebens, hinterlässt auch ein musikalisches leben tiefe falten, manchmal sogar narben.

eigentlich hat ein bewegtes leben als musikus hinter sich. impressionen, aus seinen klavierbegleiteten gesangseinlagen mit 5 jahren, über das leben als herumtingelnder musiker, über das musizieren in deutschen fußgängerzonen bis hin zu dem spielen in einer reggae-band, spiegeln sich wieder, wenn eigentlich heute am pc, ursprüngliche, ihrer sache eigenene, pop-songs produziert.

das fokussieren auf wichtige details ist ein bedeutendes element dieser mensch-maschine-konstruktion. hier werden aufgenommene töne ausgeschnitten, umgedreht, wiederholt, wieder gedreht, manipuliert, eingespielt bis schließlich ganz am ende, ein weiterer effekt-baustein im song geboren wurde. das element, welches nicht auf eine maschine zu reduzieren ist, ist eigentlich.
gefühlvolle stimmen, die zugleich sehnsucht, als auch freude am leben, transparent darstellen können, sind die eigentliche mission der songs von herrn sitte. bernd sitte, wie eigentlich eigentlich heißt! (ich gebe mir mühe im weiteren text, solche wortspiele zu unterlassen.)

romantische gefühle wie "am meer", das verbildlichen eines verkaterten after-party-morgens in "früh am tag" bis zu dem gutgemeinten lebens-ratgeber "hör' dir selber zu", ist alles drin im paket "eigentlich". Bernd Sitte schafft es profane gefühle und gedanken an-, und auszusprechen ohne dabei selbst profan zu werden. eine der dominantesten eigenschaften der musik von Bernd Sitte ist die, die deutsche sprache in ihrer eigenschaft als vokabelreiche und klangvolle sprache zu nutzen. dies ist ein talent, welches vielen leuten leider nicht gegeben ist, und sie deshalb auf die englische sprache zurückgreifen müssen, in der sich sogar einfachste lapidare stimmungen fast immer noch gut anhören. nicht so aber in deutsch, es sei denn man produziert schlager und/oder hört WDR4, wovon ich aber abstand nehmen möchte.

als gelernter physiker ist bernd sitte in der lage zu beobachten und musik methodisch zu entwerfen, den dingen kontrolliert ihren lauf zu lassen, lenken ohne zu beschneiden. das ist die grundlage für pop musik. sie ist nämlich kaum experimentell. sondern eher eingängig, und schafft es den zuhörer mit zu nehmen und zu begleiten, nicht alleine zu lassen, und dabei nicht zu bedrängen. all' das ist eigentich.
wie auch in der experimentellen forschung, gibt es auch bei eigentlich trotzdem, hier und da, "ausreisser". songs die schwerer im magen liegen. die das thema verstecken. die einen zweiten blick benötigen um geliebt zu werden. aber auch das ist eigentlich.
wo liegt denn nun die methodik im wirken des musikers? "im probieren, probieren, probieren!", höre ich meinen musik-lehrer rufen. "gottseidank habe ich narben", denke ich!

Kommentare

subpop
subpop April 2013
Yes!


von  subpop am 09.12.2002
Aufrufe  22121



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