DIE '2010' COLLABO - Lest hier die schockierenden Hintergründe
Also mal vorweg, quasi zum Ein-Sch'tig:
Einer der Filme, die mich in den letzten Jahren am meisten berührt und beeindruckt haben, ist sicher ‚Willkommen bei den Sch’tis‘
Einerseits wegen der Parallelen zu meiner eigenen Quasi-Sch’ti-Herkunft (Dortmund), andererseits weil es im aktuell bekannten Universum kaum ‚menschlichere Menschen‘ als die ‚Sch’tis‘ gibt.
Siehe auch: http://www.willkommen-bei-den-schtis.de/
Und irgendwie bin ich froh, dass ich jetzt meine eigene, kleine Sch’ti-Geschichte erzählen kann.
die Mitwirkenden:
NEMO: Legende, Hengst und verdammt guter Musiker
Heinrich: dessen in Ehren ersilberter, alter 5er BMW
Markus Schmitt: die lebendigere Variante von Johnny Cash
Michael Jarosch: MoM's Saiten- und Klangzauberer himself
Lö Mekanik, Retter des Heinrich und dadurch auch dessen 'Ölbruder'
Bombastika: sie spricht gerne kein Deutsch...
und
eine original italienische Panettone, mit der unser Held drei Länder bereiste, die er aber im entscheidenden Moment zu überreichen vergass und anschliessend ohne den leisesten Anflug von Reue komplett selbst verdrückte...
Aber wie beginnen solche Geschichten?
Oder besser: wie schreibt man Geschichte?
Um für die Leser erreichbarer zu bleiben, vollziehen wir an dieser Stelle einen fliegenden Wechsel zur bürgernahen Ich-Form:
...jedenfalls schickte mir Kollege Schmitti irgendwann Anfang Dezember eine Deutschrock-Skizze namens 2010:
‚Kannst Du was damit anfangen, oder kennst Du wen, der’s kann?‘
Ich fand’s auf Anhieb Cool.
Allerdings war mein 'Schrank der acht Köstlichkeiten-Studio' noch nicht einsatzbereit, und Schmitti‘s ging auch grad nicht.
Wollten wir den Track aber noch 2009 fertig bekommen, musste der Turbo eingelegt werden.
In einer Mischung aus Dreistigkeit und Verzweiflung fragte ich Altmeister Micha Jarosch an, ob er nicht dabei sein wollte.
Er wollte.
Es begann das allseits beliebte ‚Versionen und Feedbacks-hin und her schicken‘ - bis der Drang, sich gegenseitig an die musikalische Gurgel zu gehen, endlich echter Harmonie weichen durfte…
Ich probte ein Paar Linien in meinem musikalischen Schrank, Schmitti versorgte Micha mit den Einzelspuren seiner Vocals und einiger Gitarren.
Kurz vor Weihnachten wollten wir uns alle bei Micha in Saarbrücken treffen, um das Ding zu nageln.
Nach gefühlten zehn Minuten Schlaf wollte ich mich morgens um fünf auf meiner Alm auf die Socken machen und stellte fest, dass über Nacht der Winter sein Lager aufgeschlagen hatte.
Nach zwanzig Minuten hatte ich mich zu Heinrich durchgeschaufelt und machte mich dann vorsichtig in Richtung Zivilisation auf den Weg.
Nach einer Stunde machte ich in Uster / Zürich einen Zwischenstopp, um Sprit und Euronen zu tanken.
Der Automat sah das in wesentlichen Punkten allerdings völlig anders: ‚Karte ungültig. Eine neue wurde Ihnen bereits zugestellt‘ – Ich schlurfte zurück zu Heinrich, der mich vorwurfsvoll anzustarren schien… DAS also war der Umschlag von der Bank, der noch jungfräulich auf meinem Schreibtisch lag…
Das Schneetreiben wurde noch fieser, und auch die Prognosen im Norden machten mir keine echte Freud.
Der Zeitplan war eigentlich schon mit dem ‚Njet‘ des Automaten gestorben.
Also Arschkartenmodus endgültig auf ‚on‘ und neuen Termin gleich nach Weihnachten, am 27.12. machen.
Die neue Bankkarte war ne Wucht, und voller Geld und Hoffnung.
Und am Vorabend des 27. hiess es:
> Kohle und Sprit bunkern,
> Sex nur im Notfall, und bis zu den Aufnahmen
> nur noch streng kochsalzarmes Bier,
damit’s keine Überraschungen gibt.
Geilerweise erreichte mich am gleichen Abend die Kunde, dass Schmitti weniger Schwein als Grippe hatte(!!!) und nicht persönlich dabei sein konnte…
Un nu?
Endgültig canclen? – Kappes…
Release erst nächstes Jahr? – Ultra-Kappes!
Nach ner kurzen, beinahe mitternächtlichen virtuellen Krisensitzung haben wir uns entschieden, den Song mit den bestehenden Spuren fertig zu machen.
Notfalls sogar mit nemianischem Leadgesang.
Ich machte mich also mit den Backings (zum unterwegs eingrooven), einer Panettone für Micha, und einem Lächeln im Gepäck am früüühen
SONNTAG MORGEN, 27.12.09, punkt 6h auf den Weg:
Super Strassenverhältnisse, keine Nase unterwegs (naja, für die anderen war streng genommen ja auch Sonntag…).
Der Bordcomputer sagte mir, dass ich auf die Minute genau um 10h an Micha’s Mischpult stehen würde.
PLOPP in Basel über die Grenze.
Die gut zweihundert Kilometer über französischen Boden, bei beginnendem Sonnenaufgang, würden sicher ein Spaziergang.
Also Backings rein und munter drauf los geträllert:
wir werden uns wiedaseeehn… im Jahre Zweitausendundzeehn!!!
– Heinrich rauschte Beifall.
Wir werden uns...
… Moment… Heinriche rauschen doch normalerweise gar keinen Beifall…
Im Jahre…
Moment… es war eigentlich eher ein dezentes Knirschen.
Aber wen kümmert schon so ein unqualifiziertes Knirschen…
Wir werden uns...
Hoppla, nun errötete sogar die Ladeanzeige schamhaft…
Und auch dem Kühlwasser wurde allmählich sinnlich heiss…
Oops, lieber rechts ran:
na klar, Keilriemen abgesprungen, und mit noch soviel Gewurschtel nicht wieder an Ort und Stelle zu bringen.
Andererseits… Was braucht ein Diesel eigentlich Strom, wozu überhaupt einen Keilriemen?
Die Kühlung funktioniert bei Minustemperaturen ja quasi fast wie von selbst…
Und wer in solchen Momenten nach einer Servolenkung schreit, hat eh keine Eier…
Also wieder rauf auf die Bahn und mit sportlichen 50Kmh unbeirrbar Richtung ‚2010‘
Naja, ein Bisschen Strom braucht so ein Schiff halt doch…
Und sei’s für’s Motormanagement.
Das Kühlwasser wurde heisser als NEMO im Sommer…
Ufffff….
Na ja, 45 Kmh waren ja eigentlich immer noch schnell genug.
Und wozu hat der liebe Gott eigentlich den Standstreifen erfunden?
- es folgten also weitere, zähe Kilometer auf dem Standstreifen, in denen es hauptsächlich darum ging, der Karavane von fragend-dreinblickend an mir vorbei fahrenden Mit-Automobilisten zu vermitteln:
No Prob! Ich suche nur noch nach dem optimalen Platz zum Anhalten
Aber auch die 45 waren auf Dauer zu optimistisch…
Nach Dreiundzwanzig Kilometern, oder anders gesagt, 79 Kilometern vor dem Ziel, hielt ich an einer dieser Notrufsäulen, um die man normalerweise lieber einen Bogen macht.
Obendrein war man im Norden. Streng genommen also schon Sch’ti-Gebiet…
Ich drückte den Knopf und winselte in allen mir zu Verfügung stehenden Kommunikationsformen (davon weitest gehend ausgenommen französisch), aber trotzdem so frankophon wie möglich, um Hilfe:
Ohrisch, Kailriemönn, MischellJarosch, Schmittiii, Panetonn, Sweitausensenn, Ilföööhh!
Die kleine Französin am anderen Ende und Moi einigten uns darauf hin lieber auf einen Mix aus sowas ähnlichem wie Deutsch und einer furchtbaren Karikatur von Englisch…
Trotzdem kam eine halbe Stunde später ein Pannenfahrzeug.
Der Fahrer, ein Parade-Sch’ti in den Dreissigern, im obligatorischen Blaumann, stieg aus und begrüsste mich von weitem mit den Worten :
- da rubaire!
Ich: hä?
Er: da rübähr, bittöh!! – während er mir unmissverständlich signalisierte, ich möge mich zum sicheren Strassenrand begeben - 'wo isde broblämm?'
Ich: Keilriemen runter. Aber sonst kein Problem. Einfach wieder drauf machen!
Er: nach einem demütigend kurzen Blick in den Motorraum:
ah, isch säh. Da kaputt! - Er deutete auf das Antriebsritzel.
Abähr kein Problemm. Isch kann machen Reparaturr - MORGÄNN
Er bugsierte den leblosen Heinrich wie einen erlegten Stier auf die Ladefläche und fuhr mit uns beiden los Richtung Saverne.
Micha war inzwischen informiert, dass es später würde. Bei der Gelegenheit erfuhr ich auch, dass er sich seit einer Woche von Keksen und Stollen ernähren würde, und dass meine Pannetone vor diesem Hintergrund als Mitbringsel eigentlich ziemlich pervers wäre…
Im Empfangsraum der saverner Werkstatt umschmeichelte ein dezenter Fäkalgeruch einige meiner Sinne.
Ich gab mich aber der Sichtweise hin, dass das aus dem Nagetierkäfig kam, der an zentraler Stelle seinen Platz hatte.
Oberschwester Bombastika trat auf den Plan und füllte den Eingang mit Ihrer Präsenz
Keine Ahnung ob nun verwandt oder angestellt, aber wohl genährt und offensichtlich nur höchst ungerne lächelnd übernahm sie augenblicklich das administrative Regiment und legte mir einige Formulare in fliessendem Französisch vor.
Ich unterschrieb sie alle, in der vagen Hoffnung, dass keine Heiratsurkunde mit des Mechanikers Dobermann dabei wäre, der bereits seit sechsdreiviertel Minuten proaktivst intensives Interesse an meinem linken Unterschenkel bekundete…
Meine Frage, ob sie denn wenigstens ein klein wenig Deutsch sprechen würde, beantwortete sie mit einem mich äusserst nachdenklich stimmenden
‚un peux‘
Und ein kurzes Telefonat mit meinem Schweizer Pannendienst später, herrschte auch asketische Klarheit darüber, ob ich rechtzeitig daran gedacht hatte, meinen Auslandschutzbrief zu erneuern…
Lö Mekanik erklärte, er könnte gleich morgen die Teile bestellen und ‚Ohrisch‘ reparieren.
Auf meine Frage, wie ich denn heute noch nach Saarbrücken kommen sollte, sagte er:
Oh, kain Problemm. Sih gönnönn aine Miedauto aben. Nur viersisch Öro pro Tag uhn sovill Killomaitre wie sie nur wollönn. Att allerdinhngs nur Sommerraifönn.
Fügte dann aber zu meiner Entruhigung noch lachend hinzu:
Aber sie wollön ja sowieso nischt in den Schnä fahren, odaire?
Ah, ah, ah...
Nein, wollen wollte ich das nicht.
Aber Ich war gerade vierdreiviertel Sekunden mit meinem neuen Peugeot Partner unterwegs, als jenseits meines Willens die Region prompt von ungewöhnlichen Schneefällen beglückt wurde…
Nun interessiert es Euch sicher, ob wenigstens die in solchen Situationen lebensnotwendige Scheibenwaschanlage mit ausreichend Flüssigkeit gefüllt war…
Naja… Ich tat, was ich in solchen Situationen immer tue: ich änderte die Ansagestimme meines mobilen-TomTom-Navigators vom magensäurelastigem ‚Reich-Ranitzki‘ in das beruhigend-belebende ‚female-erotisch‘, was mir nach wenigen Sekunden zwar Mühe beim Lenken, aber dafür auch einen halbwegs freien Denkapparat bescherte…
Halb blind, aber mit einem breiten, zufriedenen Grinsen kam ich schliesslich in Saarbrücken an und fand direkt vor dem Studio einen freien Parkplatz.
(Nee, hab ich auch zuerst gedacht, aber die Adresse hat gestimmt…)
Ich war fit wie ein Turnschuh...
Die annähernd drei Stunden Schlaf letzte Nacht waren also keine Fehlinvestition.
Ich humpelte noch die Treppen hoch - Dann war es soweit:
Das Treffen der Giganten und Egomanen.
Oder Eganten und Gigantomanen... Die Grenzen sind da fliessend...
Es war schon ein gleichzeitig unspektakulärer und besonderer Moment, als ich dann Micha zum ersten Mal auf freier Wildbahn begegnete. Klar, man hatte virtuell und telefonisch seit bald fünf Jahren immer wieder miteinander zu tun.
Aber live war dann doch wieder ne andere Dimension.
Und da waren sie nun, gleichzeitig in der gleichen Küche:
Michael Jarosch, der Mann, der aus einem schlecht gesampleten Schweinegrunzen eine Rockoper mixen konnte, und NEMO, der bei seinem alten Mono-Kassettenrecorder in der Regel nicht mal den Aufnahmeknopf unfallfrei bedienen kann…
Interlude:
Was verbindet solche Menschen?
Wenn ich’s richtig verstanden hab, muss es der Wille und die Fähigkeit sein, den fertigen Song zu hören, bevor er aufgenommen ist. Dazu vielleicht die Bereitschaft, zusammen die richtige Dosis einzubringen…
Whatever -
Nach einem zünftigen Spiegelei auf Brot mit Beilage und extraordinärem Kaffee, ging man, noch kauend, ins Studio.
Ich habe noch nie mit einem Artist gearbeitet, der gleichzeitig dermassen schmerzfrei und songdienlich an eine Produktion gehen konnte.
Und für alle da draussen:
wenn man mal soweit ist, dass man wirklich und absolut nichts mehr beweisen muss, und nur noch guter Musik verpflichtet ist…
… ja, dann kann man sagen, das war es wert.
Wir waren uns schnell einig, dass Schmittis Leadgesang unbedingt stehen bleiben sollte. Damit ging es also nur noch um die Chöre und die Tastenarbeit.
Da der junge Herr Schmitt stimmlich schon nen recht breiten Bassteppich gelegt hat, und ein zweiter tieffrequenter Gesang beide Stimmen gekillt hätte, hab ich an ‚neuralgischen Punkten‘ zwei bis drei Stimmern oben drauf gelegt, bis irgendwann sogar die Bee Gees neidisch geworden wären.
Das Ganze abgerundet mit einigen Ooh-Hoos
Was tut man nicht alles für die Kunst…
In drei Stunden waren sämtliche Takes soweit im Kasten, und ich reif für den Heldentod.
Michas Hütte war feiertagsbedingt rappelvoll, aber man fand ein Hotel in der Nähe, in dem ich nach den Aufnahmen in einen komatösen Schlaf sinken durfte…
Montag, 09.00 Uhr
Nach einem Mega-Mega-Frühstück ging es wieder zurück ins Sch’ti-gebiet. Heinrich befreien…
Um Zehn Uhr MEZ, kam ich, immer noch kauend, bei meiner Notfall-Werkstatt an.
Oberschwester Bombastika kauerte hinter Ihrem Empfangsschalter…
Ich versuchte, mit Ihr in Kontakt zu treten:
Sie verstehen immer noch kein Wort Deutsch, oder?
(siehe dazu auch NEMOs Ratgeber: wie man sich auch im Ausland schnell jede Menge Freunde macht. Die Profi Edition).
Sie schüttelte den Kopf (!) (ich hielt mich solange an der Theke fest, bis es vorbei war…)
Da wir sprachlich zu keiner nennenswerten Einigung kommen konnten, blieben wir halt jeder weitest gehend bei der jeweiligen Muttersprache, die ich meinerseits aber, als Zeichen guten Willens, unterstützte mit einigen meiner meistgefürchteten Gesten und Mienen, nebst einiger Notfallvokabeln und diverser frankophoner Eigenkreationen.
Ich: BMW est bon?
Sie (den Kern meiner Frage massiv ignorierend…): oui, oui
Ich(mit ungläubig aufgerissenen Augen): ahhh. Reparatur fin?
Sie: aah, non
Ich(demonstrativ suchend im Raume umher blickend): Lö Mekanik?
Sie: NON, Depannage!
Ich: (hektisch auf meine Swatch tippend) wann wieder da?
Sie(schmerzfrei): deux heurs!
Ich (meine Kräfte schwinden fühlend): deux heurs… ok, ich gehe dann mal ein wenig Promenad…
Sie: lernte spontan lächeln.
Mein Optimismus, dass die Geschichte innerhalb von zwei Stunden ein unblutiges Ende finden würde, schwand aber rapide.
So steckte ich meinen Kopf, anfangs noch stündlich, später dann in immer grösser werdenden Abständen, durch die Werkstatt-Tür und fragte, mit hilfloser Gestik: B M W?
Und rang sich Bombastika dabei anfangs noch ein NON ab, ignorierte sie mich je länger, je intensiver...
Horrorvisionen nahmen von mir Besitz:
Die Zeit geht ereignislos ins Land, und meine Vorräte zur Neige
Irgendwann kauere ich nur noch, in einem weissen, hinten offenen Hemd, den Oberkörper aphatisch vor und zurück wippend, und eine imaginäre, schmuddelige, kopflose Stoffpuppe streichelnd, unablässig an der Werkstattwand, die drei Buchstaben B, M und W, verlassen nur noch sporadisch meinen halboffenen, Sabberfäden ziehenden Mundwinkel, bar jeglicher Hoffnung…
noch mehr Zeit geht ins Land...
Ich bin mir mittlerweile nicht mal mehr sicher, ob Heinrich jemals existiert hat.
Inzwischen lebe ich in den Wäldern vor der Stadt, ernähre mich von Regenwasser und Käfern, und bin in Tierfelle gehüllt…
Und jedes Mal, wenn ich von weitem grunze: B M W ?
gibt es nicht mal mehr den Hauch einer Reaktion.
Die harte Parallel-Realität:
Die Institution der Hölle ist abgeschafft...
Höherwertiger Ersatz: eine Autopanne in Frankreich…
Und es ist nicht länger zu leugnen:
Ich bin nicht mehr existent, und auch den alten Fünfer namens Heinrich hat es nie gegeben…
PLOPP
Ok, aber die Wirklichkeit war soo schlimm dann auch wieder nicht... :))
Die Situation gab mir viel mehr Gelegenheit, die Gegend und Saverne zu erkunden.
Mit jeder neuen Runde gab es neues zu Entdecken.
Schon allein der geschichtliche Hintergrund war beachtlich.
Aber seht selbst:
http://de.wikipedia.org/wiki/Saverne
Sowas kann man eigentlich nicht planen...
Und dieses Sch’ti-Feeling war in jedem Stein, jeder Strasse spürbar.
Ich weiss übrigens, dass der Sch’ti-Film fast 600km weiter westlich gedreht wurde. Aber wen kümmert’s?
Der Burger und die besten Fritten der Stadt, die ich mir zwischendurch mit Händen und Füssen bei FUNNY BURGER bestellte, wärmten mir das Herz und pflanzten mir ein Lächeln in mein Sein.
Selbst die nachmittägliche Ankündigung von Lö Mekanik, er würdöh nuhr noch aine Tail aus Strassbourg brauchön, also wärö in nuhr noch swaiainalb Stundönn allös wiedähr optimall, konnte mich jetzt nicht mehr aus der Ruhe bringen.
Fast minütlich wurden neue Pannenautos angekarrt, die Telefone gaben keine Ruh, aber irgendwie ging alles trotzdem seinen Gang.
Vielleicht anders als gewohnt, aber unleugbar vorwärts.
Es war schon lange dunkel geworden, als Lö Mekanik herein kam, und sagte: so, wollen wir ain Proböfahrt machen? In einer Hand schwenkte er während dessen das zerfetzte Ritzel das er ersetzt hatte.
Soviel zu der ‚nur mal eben den Keilriemen wieder drauf tun‘-Theorie…
Die Probefahrt präsentierte mir einen Heinrich, der nie runder lief.
Dann kam die Rechnung...
Zum Glück hatte ich die Panne ja nicht an einem Sonntag, sonst hätte ich womöglich noch einen saftigen Aufschlag zahlen müssen...
Ich stellte mich auf die Strasse, gab ahnungslosen Passanten Kostproben meiner Talentfreiheit, und versprach gegen Cash, für jeweils 60 Sekunden mit Singen aufzuhören.
Schnell hatte ich die knapp 500 Euronen zusammen, zahlte, verabschiedete mich, schloss Heinrich in die Arme und weinte…
Die Eingeborenen aber, die durch mich den Wert der Stille kennenlernen durften, gaben ein grosses Fest und hörten nimmermehr auf zu tanzen :))
MONTAG, 22.15h
war ich dann endlich wieder in meiner geliebten, verschneiten Pampa, mit vorne Muh und hinten Mäh und sah, dass 2010 bereits online und Hit des Tages-nominiert war.
Das ist aber auch das Mindeste. Denn:
Man mache sich bewusst, dass ‚2010‘ der Song mit den vermutlich kostbarsten Ooh-Hoos der MoM- Geschichte ist :))
> > > > und H I E R G E H T ' S D I R E K T Z U M S O N G < < < < <
(im Oktober 2010 neu gemasterte Version)
Kommentare
Thomas Nolte Februar 2010
hehe
eine herrliche Komödie, direkt aus dem Leben eines Allrounders.
Selbst eine Kamera hätte Deine Schilderungen nicht bildhafter darstellen können, absolut top :-D
Schon über einen Song nachgedacht?
So nach dem Motto:
Mein Weg nach Saarbrücken,
der war wohl voller Tücken,
der Keilriemen war defekt,
die Franzfrau sich die Finger leckt,
nach meiner Kohle schielen tut,
das fand ich leider gar nicht gut,
doch ich mit meinem Singtalent,
gejodelt bis ich eingepennt,
freute mich als ich aufgewacht,
hat mich der Schrauber angelacht,
wir machten eine Probefahrt,
der Wagen lief ganz weich und zart,
und schwupps war ich bei Micha dann,
und dann war nur noch Mucke dran,
heraus gekommen ist ein Song,
der gut war dank Schmittis Jargon
und wer jetzt glaub das war es schon
der freue sich auf noch 'nen Ton,
nämlich wenn wir uns wiederhörn,
bei Nemos nächsten Reisetörn. ;-)
LG
Thomas
eine herrliche Komödie, direkt aus dem Leben eines Allrounders.
Selbst eine Kamera hätte Deine Schilderungen nicht bildhafter darstellen können, absolut top :-D
Schon über einen Song nachgedacht?
So nach dem Motto:
Mein Weg nach Saarbrücken,
der war wohl voller Tücken,
der Keilriemen war defekt,
die Franzfrau sich die Finger leckt,
nach meiner Kohle schielen tut,
das fand ich leider gar nicht gut,
doch ich mit meinem Singtalent,
gejodelt bis ich eingepennt,
freute mich als ich aufgewacht,
hat mich der Schrauber angelacht,
wir machten eine Probefahrt,
der Wagen lief ganz weich und zart,
und schwupps war ich bei Micha dann,
und dann war nur noch Mucke dran,
heraus gekommen ist ein Song,
der gut war dank Schmittis Jargon
und wer jetzt glaub das war es schon
der freue sich auf noch 'nen Ton,
nämlich wenn wir uns wiederhörn,
bei Nemos nächsten Reisetörn. ;-)
LG
Thomas
Canna Twins Januar 2010
Flashback
ich hab mir gut einen weg gelacht bei deiner story :-)
das sind solche geschichten, an die man sich 20 jahre später noch detail getreu erinnern kann, weil solch krasse kombinationen passieren ja nicht täglich *gggg*
gruß
Michael
ich hab mir gut einen weg gelacht bei deiner story :-)
das sind solche geschichten, an die man sich 20 jahre später noch detail getreu erinnern kann, weil solch krasse kombinationen passieren ja nicht täglich *gggg*
gruß
Michael
Ehemaliger Account Januar 2010
ausnahmsweise melde ich mich hier jetzt mal selbst zu Wort.
Ich hab das G e s a m t p a k e t genossen,
bzw. zu geniessen gelernt:
In der Komfortzone entsteht selten was Aussergewöhnliches
Und betreffend der Wortkunst:
Selbstverständlich ist mir das bewusst.
Es grüsst somit:
NEMO:
Legende, Hengst,
sowie verdammt guter Musiker UND Autor :))
Ich hab das G e s a m t p a k e t genossen,
bzw. zu geniessen gelernt:
In der Komfortzone entsteht selten was Aussergewöhnliches
Und betreffend der Wortkunst:
Selbstverständlich ist mir das bewusst.
Es grüsst somit:
NEMO:
Legende, Hengst,
sowie verdammt guter Musiker UND Autor :))
Ehemaliger Account Januar 2010
Deine Art zu schreiben … ist sehr fesselnd und amüsant zu gleich. Bei alldem was Dir bei Deinem Tripp so wiederfahren ist, kristallisiert sich nur eine Epsisode herraus, die beneidenswert für mich wäre und zwar jene als Du die Gelegenheit hattest, dem Guru der Frequenzen und Harmonien über die Schulter zu schauen und dann noch mit ihm zu arbeiten:D. Auf den Rest Deiner Erlebnisse, sie zu erleben, kann man verzichten -lach- und ich denke, Du selbst hättest darauf auch liebend gern verzichtet. Aber, was wäre das Leben wenn man nicht genau solche Erlebnisse erleben würde (dürfte)?... ein jämmerliches Dilemmer... :D.
Ein rießen Kompliment an Dich, diesen winzigen Lebensabschnitt von Dir so in Worte zu fassen. Ich hoffe Du bist Dir dieser Gabe, in Worte zu fassen was bewegt und belebt, bewusst ( Du bist es, ge?;) )!
Danke für diese Zeilen.
Besten Gruß
der Oliver
Ein rießen Kompliment an Dich, diesen winzigen Lebensabschnitt von Dir so in Worte zu fassen. Ich hoffe Du bist Dir dieser Gabe, in Worte zu fassen was bewegt und belebt, bewusst ( Du bist es, ge?;) )!
Danke für diese Zeilen.
Besten Gruß
der Oliver
Joes Taverne Januar 2010
Wirklich herrliche Geschichte die mir ein breites Grinsen und dutzende Lacher beschert hat.
Sehr schön erzählt, danke fürs teilen !
Grüße
Sehr schön erzählt, danke fürs teilen !
Grüße
Embryo VICO Januar 2010
Ein Erhardt kommt selten allein Erst Heinz Erhard - dann die Heiki
Der ewige Kreislauf
Wie entsteht eigentlich eine Rede? Zunächst hascht man sich einen Gedanken. Das dauert oft länger, als einem lieb ist. Hat man ihn dann endlich, ist er nackt und bloß; deshalb muß man ihn kleiden, und zwar in Worte. Nun beginnt man im Laufe der Rede, Worte zu v e r l i e r e n. Schließlich fehlen sie einem, und dann muß man nach ihnen s u c h e n, bis man welche g e f u n d e n hat. Hat man endlich wieder Worte gefunden, gehen sie einem aufs neue v e r l o r e n usw. usw ...
Ein ewiger Kreislauf ist so eine Rede, und ihre Länge steht oft in keinem Verhältnis zu der Länge ihrer Gedanken.
An einen Schlagerkomponisten
Willst Du Schlager fabrizieren,
weil so wenig existieren,
so ergreife deine Feder
oder auch den Blei entweder
und versuche zu notieren,
was gerade du ersannst.
Doch mußt du dich gegen wehren,
etwas Neues zu gebären;
denn nur das, was alt und mager,
wird ein sogenannter Schlager,
nach dem alles singt und tanzt.
Sie dir deine Gattin an:
von den Frau´n lernst du behende,
wie du ältere Bestände
wieder aufbereiten kannst...!
Heinz Erhardt
und nun von Heike.....
Gemächlich les ich Dich Geschichte,
die einst ein Mann durchlitten hat,
erstaut entnahm ich dem Berichte,
sie fand in and´ren Landen statt.
Da ging´s um eines Mannes Heinrich,
Gefährt genannt - Automobil,
welches auf Fahrt erkrankte heimlich,
war das in diesem Sinne - Stil?
Der Treue aber hier umsorgte,
sein Gefährt und nahm in Kauf,
was unumgänglich - und er borgte,
nun nahm das Unheil seinen Lauf!
Ein anderes Mobil zu fahren,
nimmt sein Auto ziemlich krum,
auf werkstättliches Gebaren,
stand man(n) dann sprachlos rum.
Zu produzieren einen Song,
war jedoch des Übung´s Ziel,
und die Geschichte lehrt uns,
dazu braucht man nicht sehr viel.
Nur sein Talent - und wenig Glück
- und ein, zwei, drei Typen, -
die mixen, mischen an dem Stück,
dann trägt so´n Song auch Blüten!
;O)
Ich finde Deine Story wirklich äußerst lebendig!!!!
LG die Heiki
Der ewige Kreislauf
Wie entsteht eigentlich eine Rede? Zunächst hascht man sich einen Gedanken. Das dauert oft länger, als einem lieb ist. Hat man ihn dann endlich, ist er nackt und bloß; deshalb muß man ihn kleiden, und zwar in Worte. Nun beginnt man im Laufe der Rede, Worte zu v e r l i e r e n. Schließlich fehlen sie einem, und dann muß man nach ihnen s u c h e n, bis man welche g e f u n d e n hat. Hat man endlich wieder Worte gefunden, gehen sie einem aufs neue v e r l o r e n usw. usw ...
Ein ewiger Kreislauf ist so eine Rede, und ihre Länge steht oft in keinem Verhältnis zu der Länge ihrer Gedanken.
An einen Schlagerkomponisten
Willst Du Schlager fabrizieren,
weil so wenig existieren,
so ergreife deine Feder
oder auch den Blei entweder
und versuche zu notieren,
was gerade du ersannst.
Doch mußt du dich gegen wehren,
etwas Neues zu gebären;
denn nur das, was alt und mager,
wird ein sogenannter Schlager,
nach dem alles singt und tanzt.
Sie dir deine Gattin an:
von den Frau´n lernst du behende,
wie du ältere Bestände
wieder aufbereiten kannst...!
Heinz Erhardt
und nun von Heike.....
Gemächlich les ich Dich Geschichte,
die einst ein Mann durchlitten hat,
erstaut entnahm ich dem Berichte,
sie fand in and´ren Landen statt.
Da ging´s um eines Mannes Heinrich,
Gefährt genannt - Automobil,
welches auf Fahrt erkrankte heimlich,
war das in diesem Sinne - Stil?
Der Treue aber hier umsorgte,
sein Gefährt und nahm in Kauf,
was unumgänglich - und er borgte,
nun nahm das Unheil seinen Lauf!
Ein anderes Mobil zu fahren,
nimmt sein Auto ziemlich krum,
auf werkstättliches Gebaren,
stand man(n) dann sprachlos rum.
Zu produzieren einen Song,
war jedoch des Übung´s Ziel,
und die Geschichte lehrt uns,
dazu braucht man nicht sehr viel.
Nur sein Talent - und wenig Glück
- und ein, zwei, drei Typen, -
die mixen, mischen an dem Stück,
dann trägt so´n Song auch Blüten!
;O)
Ich finde Deine Story wirklich äußerst lebendig!!!!
LG die Heiki
mathias richter Januar 2010
:D
Selten so gelacht, genial geschrieben! Aus der Geschichte könnte man nen Film machen. Werd mir den Song natürlich ebenfalls noch reintun. Hehe, cool...
Selten so gelacht, genial geschrieben! Aus der Geschichte könnte man nen Film machen. Werd mir den Song natürlich ebenfalls noch reintun. Hehe, cool...
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am 09.01.2010
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