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Freya Casey - die Bestimmung gefunden

Interview mit foundmydestiny
Freya Casey - die Bestimmung gefunden

Heute freuen wir uns auf die Begegnung mit Freya Casey, die nicht nur hier bei MoM als schöne Frau mit grosser Stimme wie keine Zweite die Genres Pop und Klassik miteinander verbindet.
Besonders happy sind wir, dass wir dieses Interview pünktlich zu Ihrem Geburtstag veröffentlichen können.    Schreibt ihr doch was Schönes in Ihr Gästebuch

Aber jetzt gehts erst mal los:

Du brauchst Musik, weil...?
Zuerst einmal ernährt sie mich schon seit Jahren. Aber das kann bei einem echten Musiker niemals der ausschlaggebende Grund sein, warum er Musik macht. Am Anfang meines Gesangsstudiums in den Staaten fragte mal ein bekannter Künstler, der einen Meisterkurs mit uns abhielt: "Fragt Euch bitte alle mal, ob es irgendetwas anderes auf dieser Welt gibt, das Ihr tun könntet. Gibt es nicht etwas, womit Ihr sicherer und mehr Geld verdienen könntet und trotzdem glücklich wärt? Vielleicht einen gutbezahlten Job in einer Führungsposition mit Luxusdienstwagen, Urlaub wo Ihr nur wollt, einer Villa mit Pool, und Ihr könntet euch alles kaufen, was ihr wollt... Wäre das nicht was? Nur, wenn ihr die Frage ohne zu überlegen mit NEIN beantworten könnt, dann tut ihr hier das Richtige! Ansonsten lernt lieber was Richtiges!"

Und genauso ist es bei mir bis heute. Jeden Tag wache ich auf und denke: "wow, mein Leben ist der Hammer. Ich liebe jeden Tag davon, weil ich Musik machen darf und alles darin mein Leben lebenswerter macht!" Lest einfach mal meine Biografie auf meiner Homepage, dann wisst ihr, warum...

Wie bist Du zur Musik gekommen?
Eigentlich wurde sie mir in die Wiege gelegt. Meine Eltern waren beide Musiker. Meine Mutter klassische Gitarristin und mein Vater Sänger. Mit 6 Jahren fing ich mit Klavierunterricht an. Mit 15 dann mit Querflöte, die ich dann auch studieren wollte. Aber meine Lehrerin am Konservatorium nahm mir irgendwie die Lust. Also lerne ich erstmal was "Richtiges" und machte eine Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau. Doch das Büroleben war nicht wirklich was für mich. Als ich dann aus familiären Gründen in die Staaten ging, bekam ich einen Job an einer Hochschule. Dafür durfte ich ein Teilzeitstudium umsonst machen. Also tat ich das und wählte Musik. Aber Klavier und Querflöte waren schon etwas rostig bei mir, zumindest nicht gut genug, um mit den anderen mitzuhalten. Ich dachte mir: du kannst doch singen - und so schrieb ich mich einfach mal für Gesang ein, ohne jemals eine Gesangsstunde gehabt zu haben. Ich war damals 25.
Tja, es kam wohl raus, dass ich richtig gut singen konnte. Nach einem Jahr bekam ich von meinem Lehrer die Empfehlung, an eine grössere, sehr renommierte Hochschule zu gehen. Die kostete aber 25 Tausend Dollar im Jahr. Ich bewarb mich einfach mal, wurde zum Vorsingen eingeladen - und bekam ein volles Stipendium angeboten. Sofort bekam ich die Hauptrollen in verschiedenen Opernproduktionen und gewann einige Wettbewerbe. Mein Gesangsstudium schloss ich mit "magna cum laude" ab.

Als ich dann nach Deutschland zurück kam, bekam ich noch einen Platz für ein Aufbaustudium an der Opernschule der Musikhochschule Stuttgart für mein Solistendiplom. Ich wollte noch einen deutschen Abschluss. Nachdem ich in Europe ein paar Engagements hatte, wurde mir aber klar, dass das Theaterleben - insbesondere die Inszenierungen - nichts für mich waren. Seitdem bin ich nur noch freiberuflich engagiert. Ich singe mit verschiedenen Orchestern, Combos, Bands - eben nicht nur Klassik und Oper - und schreibe ab und zu eigene Songs. Ausserdem spiele ich regelmässig in Hotelbars als singende Pianistin ;-)

Kürzlich habe ich eine Musical Academy gegründet, in der wir junge Künstler fürs Musiktheater ausbilden. Ich bin für Schauspiel und musikalische Leitung zuständig, eine Kollegin und Freundin fürs Tanzen. Unsere nächste Produktion ist "Footloose - das Musical". Also viel Arbeit!

Myownmusic ist für Dich...?
Ein Gegenpol zu meiner sonstigen musikalischen Tätigkeit, die doch größtenteils aus nicht eigenen Songs besteht. Einfach mal die Gefühle von der Seele spielen/singen und auch Inspiration von anderen Künstlern holen und erstaunt sein, welch tolle Musik hier gemacht wird. Leider ist dazu nicht allzu oft Zeit :-(

Dein größter Einfluß?
Natürlich bin ich schon früh von der Klassik beeinflusst worden. Bei uns zuhause lief eigentlich fast nur Klassik.
Ansonsten muss ich sagen, dass ich Genesis schon als Kind absolut genial fand. Ich fand die Jungs sowohl als Musiker und als Menschen absolut inspirierend.
Carlos Jobim ist ebenfalls ein grosses Vorbild. Ich liebe die wahnsinnig reichhaltigen Harmonien, die genialen Melodien und das Latin Jazz Feeling.
Alicia Keys ist für mich eine der tollsten aktuellen Musikerinnen, aber ebenso Dianna Krall. Die sind Musikerinnen durch und durch.
Aber auch Musiker hier auf MoM haben mich stark beeindruckt: bei Zusammenarbeiten mit Simon Daum und Sven Lendt z. B. sind wunderschöne Werke entstanden. Ihre Musik liegt ganz auf meiner Wellenlänge, da herrscht ein gegenseitiges Grundverständnis der Gefühle in der Musik.

Stichwort ‚Balance of Power‘ ?
Dieses Projekt war eines wie mit vielen anderen hier auf MoM. Ich habe gerne meine Stimme und meine Texte zur Musik geliefert und mich an den schönen Songs, die gemeinsam entstanden sind, gefreut. Trotzdem war eine CD Produktion nie geplant. Weil ich zu 100 % mein Geld mit Musik verdiene, muss ich mich auf die Dinge konzentrieren, die für mich im täglichen Geschäft wichtig sind. Die Zusammenarbeiten hier sehe ich als Hobby. Wenn daraus auch mal mehr entstehen sollte, dann freue ich mich. Jedoch bin ich realistisch und erfahren genug, um zu wissen, wofür sich ein erhöhter Energieaufwand loht...
Trotzdem: für Überraschungen bin ich immer offen - Das muß mich dann aber wirklich umhauen ;-)

Mit wem würdest Du gerne einmal zusammenarbeiten?
Mir fällt eigentlich niemand ein. Ich glaube, ich habe einen größeren Wunsch mit einigen wieder zusammenzuarbeiten, die mich bereits inspiriert haben, wie z.B. die Gang der "I Got Rhythm"-Gala, Matthias Höfert (Dirigent des Bundespolizeiorchesters Hannover), Dalton Balwin (selten habe ich einen so lieben und noch dazu wahnsinnig tollen Musiker getroffen), Kevin Tarte, Paul Phillips (Dirigent des Meadows Symphony Orchestras Dallas).
Sehr gerne würde ich mal was mit Lutz Krajenski zusammen machen (Leiter, Arrangeur und Pianist der Roger Cicero Band). Die Jungs kenne ich schon einige Jahre. Lutz ist einfach der Hammer! Aber natürlich sehr gefragt und ständig unterwegs...

Dein Motto lautet?
Suche dir einen Beruf, den du liebst, dann brauchst du keinen Tag im Leben zu arbeiten!

Deine Top Ten Songs of all time?
Gibt es nicht wirklich, weil ich mich ständig verändere. Ich liebe viele Genres und je nachdem, womit ich mich gerade beschäftige, bin ich voll und ganz hingerissen von verschiedenen Stücken. Einige, die ich mir aber gerne regelmässig anhöre, sind:

Rachmaninov - Variations on a Theme of Paganini
Carlos Jobim - Chega de Saudade
Sting - Fragile
ABBA - I know him so well (aus dem Musical "Chess")
Gershwin - Summertime (in allen möglichen Versionen - es soll über 18000 Aufnahmen geben)

Dein lustigstes Erlebnis?
Oh je, da gab\'s schon einige.
- z.B. zum Auftritt kommen und der Organist hat keine Noten dabei und kennt auch das Lied nicht. Und in 10 Minuten fängt der Auftritt an.
- Eine potenzielle Schülerin erzählt mir am Telefon, dass sie Gesang an einer Hochschule in der Schweiz studiert hat. Trifft dann keinen einzigen Ton und kann einfach gar nicht singen. Dann macht sie eine Szene, was ich mir erlaube, an ihrem Können zu zweifeln, sodass es schon theaterreif ist.
- ich komme auf die Minute pünktlich zur Hochzeit, auf der ich singen soll, hätte aber ne halbe Stunde vorher da sein sollen. Wegen Stau! Bräutigam und Trauzeuge nehmen mein Equipment (Keyboard, Anlage), ich baue auf, während der Pfarrer schon anfängt und verhalte mich vorne ganz leise. Dann geht plötzlich die Alarmanlage los. Hat aber alles noch geklappt.
- mitten in der Opernaufführung von "Hänsel und Gretel" ist die Dirigentin plötzlich einen Takt voraus. Keiner weiss, wo sie ist. Irgendwann waren alle wieder zusammen (20-köpfiges Orchester, sie und ich). Es hat keiner gemerkt!
- ich fahre nach Regensburg (über 300 km von mir) für einen Gig. Riesige Ankündigungen über Zeitung usw. Ich hatte schon ein komisches Gefühl. Im Publikum saßen 8 Leute! Am nächsten Tag sagt mir die Veranstalterin, dass sie kein Geld hat. Catering, Soundtechnik und ich gehen leer aus!
- nicht lustig: bei den Proben für eine Uraufführung einer Kammeroper, bricht eine Sängerin plötzlich in Tränen aus und bricht zusammen. Was der Regisseur wollte, nagte zu sehr an ihren Nerven. Das Stück war wirklich psycho!

Dein Geheimtipp bei Mom?
Auf Anhieb fallen mir da Simon Daum und Sven Lendt ein. Was ich auch immer absolut toll fand, mit Erinnerungen an Depeche Mode, war Disreflect. Bestimmt vergesse ich jetzt einige, bitte nicht böse sein.
Ihr seid alle toll hier!

Vielen Dank für diese spannenden Einblicke in eine einzigartige und lebendige Karriere.



P.S.: gerne weisen wir noch auf folgendes aktuelle Projekt hin:
Für unsere Produktion von "Footloose - Das Musical" suchen wir noch talentierte Sänger, insbesondere Männer. Das Casting findet am 26.06. in Tübingen statt, wo später auch die Proben stattfinden werden.
Klick für weitere Infos













von  Redaktion am 30.05.2011
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