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Various  Magazin

Schwingende Seelensaiten

Interview mit BlackNinfea
Schwingende Seelensaiten




André: Hallo Elisabeth! Schön, dass du dir die Zeit nimmst!
Nun, über deine Musik zu sprechen ist interessant und kompliziert zugleich...
Wann hast du angefangen ein Instrument zu spielen?


Elisabeth: Ui, das Thema ist wohl immer die gleiche olle Kamelle: Ich habe mit 4 Jahren mit der allseits bekanntberüchtigten Sopranblockflöte angefangen und das dann durchgehalten, bis ich 15 war.


André: Warum hast du „BlackNinfea“ als Künstlernamen gewählt?


Elisabeth: Es ist ein Wortspiel. Black steht für meinen Nachnamen, Szwarc, der wirklich "Schwarz" ausgesprochen wird!
Ninfea ist ein Wortspiel mit einem Spitznamen von mir, ein Studienfreund nannte mich immer Lilliebeth. Und die Wasserlilie ist nun einmal auf Italienisch Ninfea. Warum nun das Italienische? Meine "Zwillingsschwester" Elisabetta (wir haben am selben Tag Geburtstag) heißt mit Nachnamen Giglio, das steht für: Lilie. Das wäre mir aber nicht genug gewesen. Ninfea hat dieses Mystische aus der Klassik, denk zum Beispiel einmal an die Wassernymphen. Die Wörter sind sprachverwandt.
Passend die beiden Namen zusammen, da sie eine "schwarze Wasserlilie" ergeben, die es bekanntlich nicht - oder eben nur einmal gibt!
-Du kannst den Namen also durch mehrere Sichtweisen betrachten.



André: Du spielst viele Instrumente. Welches ist dein liebstes?


Elisabeth: Absolut und ohne Zweifel: Die Geige :)


André: Deine Songs loten oft die Randbereiche diverser Stile aus den Bereichen Pop, Folk und Jazz aus; wie definierst du deine Musik für dich selbst?





Elisabeth: Oha, die Definition der eigenen Musik fällt mir am Schwersten. Das Problem oder eher das Markante ist, dass ich gerne mehrere Stile streife. Fakt ist, es ist experimenteller Pop im Electrobereich, darauf deuten meine musikalischen Wurzeln hin. Ich würde es gerne in die hochtrabend klingende "Neue Musik" legen, aber egal, wo ich mich ansetze, irgendjemand wird es doch anders besser finden.


André: Für mich funktioniert deine Musik am besten in ruhiger Atmosphäre. Am besten in der Dunkelheit...
Welche Wirkung auf den Hörer wünschst du dir für deine Songs?


Elisabeth: Einen Zug, der dich mitnimmt, dich einfach fortführt, eine Welle, die weiterträgt, vielleicht an unbewusst aufgestellte Grenzen und darüber hinaus. Es ist alles sehr emotional und ich möchte einfach die "Seelensaiten zum Schwingen" bringen.


André: Es ist festzuhalten, dass deine Musik oft eine sehr spährische Komponente aufweist.
Entspannend wirkt sie aber dennoch selten.
Mich erinnert das vom ästhetischen Prinzip an CAN. Wer sind deine musikalischen Leitbilder?


Elisabeth: Ich geb zu, du hättest mich jetzt nachschauen sehen können, wer CAN ist :)
Namen sind bei mir fast immer Schall und Rauch, aber ein paar geb ich Dir gerne:
Björk auf alle Fälle, Laurie Anderson, Enya seit Kindesbeinen, John Cage seit Kurzem.
-Und, ganz ganz wichtig: blur.


André: Dein Gesang klingt meistens sehr entrückt. Bei „Kuss“ zum Beispiel aber näherst du dich schon fast der Popmusik. Die Möglichkeiten scheinen unbegrenzt zu sein.
Wo siehst du für dich musikalische Herausforderungen für die Zukunft?


Elisabeth: Der Witz ist, dass ich mich mitten im Wachstum befinde. Die Herausforderung besteht also im Weiterwachsen. Und vor allem im Nicht-In-Irgendeiner-Sparte-Stecken-Bleiben, das fühlt sich im Moment wie eine Sackgasse an.


André: Welche CD befindet sich grade in deinem CD Player?


Elisabeth: Ich gebe zu, ich habe zwei: einer steht im Bad und sorgt für gute Morgenlaune, da steckt grade Radiohead, OK Computer drin. Der andere Player spielt zur Zeit Mari Boine, Idjagiedas (In the hand of the night) - schamanisch angehaucht...


André: Deine Kompositionen versprühen poetische Qualitäten. Literatur ist dir sicherlich sehr wichtig.
Wen oder was liest du gerne?


Elisabeth: Leute, die wunderbar klare Bilder schaffen, die nicht brutal aus dem Boden gestampft sind, sondern perfekt abgestimmte Stimmungen erzeugen. Als Beispiel nur: Paul Celan, Thomas Mann und für die leichte Lektüre Honoré de Balzac.


André: Leider habe ich dich noch nicht Live erlebt... Verfolgst du für die Bühne eine wie auch immer geartete mediale Unterstützung deiner Songs?


Elisabeth: *Lach* Ich plane eine intermediale Vj-Unterstützung, es befindet sich aber alles im Aufbau. Bis vor ein paar Wochen war mein BlackNinfea Projekt auch noch nicht live-tauglich, es ist fast genauso viel wenn nicht sogar mehr Arbeit als die Stücke zu produzieren.


André: Auf MOM sind schon einige Kooperationen entstanden. Wie bewertest du die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern in Bezug auf kreativen IN- und Output?


Elisabeth: Du musst hierbei wirklich unterscheiden zwischen Internetkooperationen und "Realtimekooperationen". Beides hat deutliche Vor- und Nachteile.
Leider kannst du bei "Fernzusammenarbeiten" nie wirklich Aussprache halten, wenn es passend wäre, wie bei der Aufnahme von Vocals. Vieles ginge sicher schneller, stünde dein "Partner" neben dir. Das zieht sich dann alles sehr. Allerdings hatte ich bisher Glück und hatte freie Hand bei den Aufnahmen.
Es ist schon sehr spannend, mit anderen Künstlern zusammenzuarbeiten. Output gibt es also allemale, nur oft fängt das eigene Künstlerego irgendwann an sich zu fragen: bist das noch du, die da komponiert? Oder bist du nur noch diese Zusammenarbeit?

Es ist wunderbar, wenn Symbiosen durch Kooperationen mit vielfältigen Künstlern entstehen, aber trotzdem bleibt das Gefühl: nach dem Stück brauche ich etwas Zeit für meine eigenen Sachen. Rückbesinnung sogesagt.






André: Welchen Song mochtest du als Kind besonders gern?


Elisabeth: Oha. Lass mich mal scharf nachdenken. Da waren so viele... Es gab mal ein Popel-Lied, dass eine Freundin mir beigebracht hatte. Wir haben es in der Grundschule aufgeführt, es war unglaublich komisch. Ich glaube, es hieß sogar "Popellied" :)


André: Wie wirst du die Feiertage verbringen?


Elisabeth: Mit viel Rumgefahre zu meinen Eltern und Anverwandten. Und vor allem freue ich mich auf die massig freie Zeit fürs Musikmachen! Zeit ist im Moment leider sehr knapp, da lohnt sich so ein freier Tag.


André:
Welche Frage hätte ich unbedingt stellen sollen?


Elisabeth: Möchtest du Schokolade, Elisabeth? - Nein, im Ernst, mir fällt nichts ein, was du nicht schon gefragt hättest.


André: Vielen Dank für das schöne Interview!


Elisabeth: Danke dir! :)








Kommentare

nude
nude Februar 2007
sehr schön, elli !

BlackNinfea
BlackNinfea Januar 2007
Gott, Leute, ich bin nicht annähernd auf die Idee gekommen, dass es Leserbriefe zu einem Interview gibt. Nehmts bitte als meine Weltfremdheit - manchmal:)

Und ein riesen Dank für all die Worte unter dem Interview:)

Elisabeth

Flojan van Dentryu
Flojan van Dentryu Dezember 2006
Die schwarze Linie wächst und wächst und hat schon so einige schöne Blüten hervor gebracht.

das ist ja auch n muss für nen künstler das er wächst, sonst is er kein künsteler.

Gruß vom Spössling

dipstikk (*2002 - ╬2009)
dipstikk (*2002 - ╬2009) Dezember 2006
Wusste ich fast alles!
Aber ein schönes Interview.
Bist die Beste!
Gruß aus H vom F

Klangschmiede Berlin
Klangschmiede Berlin Dezember 2006
hihi...

die ellie hat endlich ihr interview... wurde ja auch zeit so als kult momler :)

ganz liebe grüße vom geburtstagskind :P

Johannes Hofbauer
Johannes Hofbauer Dezember 2006
Doch war interessant, respekt! :)


von  My Laundry Life am 19.12.2006
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