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xxp und der mentale Ausschluss des Publikums

Interview mit xxp
xxp und der mentale Ausschluss des Publikums

Das Interview mit xxp vom 04.02.2003. Wie immer völlig authentisch. Sandalette: Hallo! Und danke, dass du dir die Zeit für mein Interview genommen hast! Was bedeutet denn eigentlich 'xxp'? Inwiefern steht dieser Begriff im Zusammenhang mit deiner Musik? xxp: Das ist ne lange Geschichte, aber im Endeffekt glaube ich, assoziiere ich es gerne mit Xtrem Xperimentelle Produktionen. Sandalette: Deshalb kann man auf deinem Account elektronische Musik aus den unterschiedlichsten Bereichen und Styles hören. Wie erklärt sich dieses große Repertoire? xxp: Zum Ersten ist jeder Stil eine technische Herausforderung. Zum Zweiten ist Musik und die verbundene Aussagekraft nicht an stilistische Mittel gebunden. Ich meine, eine alte Stones - Platte strahlt genauso viel Energie für mich aus wie derbe Prodigy - Tracks. Nur passiert das mit unterschiedlichen Mitteln. Sandalette: Aber wie gelingt es dir, einen Faden aus solch unterschiedlicher Musik zu spinnen? Was ist das, was xxp ausmacht, was in allen Sachen gleich bzw. xxp-typisch ist? xxp: Ich starte jedesmal den bodenlosen Versuch etwas Innovatives zu integrieren. Der Erfolg liegt im Auge des Betrachters! Stilistich gesehen sind's die HiHats - gepitcht, gecuttet, distorted, pur, analog, digital roh, gestretcht, gelayert, zum Frühstück, zum Abendbrot, für Zwischendurch.... Wenn mir die Hatz nicht gefallen, bekommt's keiner zu hören. Sandalette: Ist der (vielleicht daraus resultierende) Bezug zu meist tanzbaren Stücken (Trance, Hardtrance,...) ein Zufall oder eine Nebenwirkung? xxp: Einen Bezug zu ?Trance? oder Hardtrance habe ich nicht. Und eigentlich auch nicht meine Musik. Wäre mir neu. Ich bin auch nicht der Meinung daß meine Musik tanzbar ist (obwohl es sicher ab und zu Absicht war).
Sandalette: Oha! :-) Wer - meinst du - ist denn der klassische xxp-Hörer? xxp: Ich glaube eine Klassifizierung ist fehl am Platz... ...ich weiß es einfach nicht. Es gibt Lieder für Bekiffte, Audioanarchisten, Chiller, Kopfnicker, Klangphilosophen... Doch keine der Gruppen werden konsequent angesprochen. Ich freu mich über jeden, der sich über meine Musik angesprochen fühlt. Sandalette: "Stromschläge hole ich mir rein virtuell" - wie sieht denn dieses "Kino" zu deinen Stücken aus? xxp: Was meinst Du mit Kino? Sandalette: Ich meine damit: Welche Bilder sollen sich denn im Kopf abspielen, wenn man deine Musik hört - wie ist es gewollt? Und welche Bilder spielen sich in deinem Kopf ab, wenn du Musik machst, woraus du Musik machst? xxp: Für mich ist es eigentlich nur wichtig, daß Bilder entstehen, welche Bilder daraus werden, ist mir nicht überlassen. Ich glaube, ich selber setzte Klang selten optisch um. Ab und zu ein grelles Flimmern. ;-) Sandalette: Welche Umstände haben denn dazu geführt, dass wir den xxp auf MoM hören können, mit dem wir es heute zu tun haben? Könntest du mir deine musikalischen "Etappen" noch einmal bilanzieren? xxp: Musikalisch begeistert war ich schon immer, musikalisch eher weniger. 1994: Keyboard zu Wheinachten gekauft 1995: Keyboard verstaubt 1997: Computer und dessen Möglichkeiten entdeckt. Kurz darauf folgten erste Midi-Songs, die heute nur noch der allgemeinen Belustigung dienen. 1998: Richtige Sequencer entdeckt. erst Jahre später kamen Plattformen wie MoM ins Spiel. Ich wollte einfach Meinungen hören. Mittlerweile mache ich auch Aufnahmen und Remixes für Andere... ...aber als ich jung war wollte ich "einfach" reich werden.
Sandalette: Wie würdest du den privaten Alltags- Paul Gauer beschreiben - so wie dich andere Leute sehen und wie du dich (gern) selbst siehst? xxp: Eigentlich bin ich ja ein fauler phlegmatischer Sack, der am Wochenende gerne einige Biere im gepflegtem Club trinkt und in der Woche völlig spießig zur Arbeit geht. Musik/Alltag sind zwei nicht zusammenpassende Welten bei mir. Sandalette: Was ist für dich "Musik"? Wie würdest du "Musik" definieren und was heißt das in Bezug auf deine Musik? xxp: Es ist Artikulation, Stimulation, Demonstration, Motivation... und sicherlich noch vieles mehr (und/oder Verknüpfung). Musik muß nicht immer vordergründig aggieren. Meine Musik ist für mich eine Attitüde. Aber auch eine Beschäftigung. Ich habe selten darüber nachgedacht. Sandalette: Wo möchtest du mit deiner Musik hin, also welche musikalischen/künstlerischen Ziele hast du? xxp: Da bin ich mir selber im Unklaren... ...maybe ist es in einigen Jahren möglich nur davon zu leben, aber ich habe Angst Musik als Job zu sehen. Mal sehen was da noch so kommt. Sandalette: Wie immer bei mir zum Schluss hast du jetzt noch Gelegenheit , dass zu schreiben, was du schon immer schreiben wolltest... (Lass' dir ruhig Zeit ;-)) xxp: Ich bin gespannt auf die Zukunft! Nothing to add... Sandalette: Dann bedanke ich mich recht herzlich noch einmal fürs Interview und wünsche dir noch viele Hits und alles Gute für die selbige - also die Zukunft. ;-) xxp: Ich danke dir ebenso und wünsche dir auch alles gute. MfG Paul

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von  Sandro Sandalette am 14.02.2003
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