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Ostalgie pur ...

Interview mit High Q
Ostalgie pur ...

„Trancesenior" ... auch wenn man diese Überschrift vielleicht mit seinem schon längeren Lebensweg gleichsetzen könnte (obwohl sich André ganz bestimmt noch nicht als Senior bezeichnen kann), so darf man diese Endung aber keinesfalls auf sein musikalisches Können zurückführen, denn was er sound- und produktionstechnisch auf die Beine stellt, ist aller Achtung wert, vor allem wenn er dazu rege Unterstützung von diversen jungen Sängerinnen bekommt ... High Q schwebt in folgenden Absätzen in Ostalgie und erzählt von seiner bisherigen Musikgeschichte und dem, was daraus noch werden soll ... :o)



MyOwnMusic.de:
Dein Leben besteht größtenteils aus Musik. Beruflich hast Du mit Car-HiFi zu tun und zu Hause lässt Du Deine Finger auch nicht von jeglichen Instrumenten und Sequenzern. Wo sind die Ursprünge Deiner Musikbegeisterung verankert (noch zu Zeiten der DDR) und wie hat sich diese Leidenschaft dann im Laufe der Jahre weiterentwickelt ??


High Q:
Angefangen hat alles mit einer Mundharmonika, die ich kurz nach meiner Einschulung geschenkt bekam. Ich versuchte damals alles, was gerade hitverdächtig war, nachzuspielen. Auch in der Schule war kein Klavier vor mir sicher - und die standen nahezu in jedem Klassenzimmer. So eignete ich mir ein paar Grundakkorde und Spielweisen an. Schade war eigentlich nur, dass kein Klavier in mein Zimmer passte *g*. Im Nachhinein ärgere ich mich ein wenig, dass ich nicht das (damals kostenlose) Angebot der Musikschule genutzt hatte...

Nach meiner Schulzeit absolvierte ich einen Lehrgang mit amtlicher Prüfung zum "Schallplattenunterhalter" (so hieß der DJ damals in der DDR). Dieser Nebenbeschäftigung, die mich nicht unwesentlich musikalisch beeinflusst hat, ging ich ganze 12 Jahre bis zur Wende nach. Danach wurden die Aufträge immer weniger, so dass ich mich aus diesem Geschäft zurückzog - geradezu ins "stille Kämmerlein hinein", um selbst Musik mit Hilfe eines MIDI-fähigen Keyboards von KAWAI und meinem um ein Sequenzermodul erweiterten Commodore C 64 zu erstellen. Dabei hab ich wirklich nur selten etwas nachgespielt, weil ich mir sagte, dass es die Originalinterpreten doch eh wesentlich besser können und mich statt dessen auf das Schaffen eigener Musik konzentriert. 1996 hab ich meinen ersten PC gekauft und mit einer billigen Terratec-Soundkarte nebst Yamaha DB 50 XG - Brot - und - Butter - Soundmodul vorerst Musik "produziert". Dabei kam "Echoes Of Subspace" heraus. Ich bin dann halt, so wie es der Geldbeutel zuließ, mit dem Stand der Technik mitgegangen, hab immer wieder aufgerüstet, andere Programme probiert und bin bei Steinberg hängen geblieben. Die bescheidene Liste meines heutigen Equipments ist auf meiner Webpage www.highq-music.de nachzulesen...



MyOwnMusic.de:
Du probierst viel, suchst Dir junge Sängerinnen und machst Projekte mit Arbeitskollegen. Verfolgst Du ein größeres Ziel oder bedeutet die Musik für Dich in dieser Beziehung nur das
Ausleben des großen Hobbies ??


High Q:
Ja, wer verfolgt eigentlich kein größeres Ziel mit seiner Musik? Will nicht jeder sein Hobby zum Beruf machen? Auf Grund meines fortgeschrittenen Alters möchte ich selbst nicht mehr in erster Front Akteur eines Acts sein, sondern werde mich dezent im Hintergrund halten. Deswegen bin ich auch an jungen Leuten interessiert, mit denen ich vielleicht einen Live Act auf die Beine stellen kann, wenn genügend Musikmaterial zusammengekommen ist. Aber da ich die Musik hobbymäßig betreibe, im Handel arbeite und noch eine nette Familie mit Kindern, wenn ich schon einmal zu Hause bin, um mich herum habe, dauert es eben eine ganze Weile, bis mehrere Songs fertig produziert sind. Noch dazu bin ich nie mit dem, was ich gemacht habe, voll zufrieden und muss ständig nachbessern. Ohne Termindruck würde bei mir nie etwas fertig werden...



MyOwnMusic.de:
Seit schon längerer Zeit präsentierst Du Deine Werke auf MyOwnMusic.de. Was erwartest Du auch in Zukunft von unserem Musikportal ??


High Q:
Für mich ist es sehr wichtig, wenn ich Musik hochlade, ein objektives und ehrliches Feedback zu erhalten. Drei Sterne verbunden mit ein paar Tipps helfen einem manchmal weiter als wenn alles nur schöngefärbt wird. Da ich selbst Reviewer bin, versuche ich Objektivität zu bewahren, was nicht immer leicht ist, denn schließlich hat man ja selbst einen Musikgeschmack, der letztendlich immer etwas in die Bewertung einfließt - sind wir doch mal ehrlich! Es wäre auch schön, wenn die Plattenindustrie doch noch etwas mehr sensiblisiert werden könnte, denn immerhin kann sie hier aus einem mächtigen Pool schöpfen und ich bin mir bei manchen Songs sicher, dass da wesentlich mehr Hitpotenzial dahintersteckt als bei dem, was man von den Medien suggeriert bekommt.

Last but not least würde ich mir wünschen, dass alle MoM-Mitglieder über die Bewertungsweise (Punktesystem), die hier Praxis ist, in den FAQ oder einer Rundmail aufgeklärt werden.



MyOwnMusic.de:
Wie entstand überhaupt der Kontakt zu Tendergirl und was planst Du mit ihr auch für die nächste Zeit ??


High Q:
Das war eigentlich Zufall. Eine Arbeitskollegin, die wusste, dass ich Musik produziere, drückte mir eines Tages eine CDR in die Hand und meinte: "Hör dort mal rein - hat eine Azubine aus dem Markt aufgenommen". Ich bekam beim Hören dieser Scheibe eine angenehme zarte Stimme zu Gehör, die den Song von Richard Marx "Right here waiting" zu einer Pianobegleitung interpretierte. Meine Begeisterung kannte kaum noch Grenzen, und ich setzte mich mit der eher unauffälligen Sabine in Verbindung. Dabei erfuhr ich, dass sie auch in der Lage ist Texte zu schreiben, aber leider niemanden kannte, der ihr dazu eine Melodie schreibt. Ich meinte nur: "Dieser Mensch steht gerade vor Dir!". Ja, und den Rest kennt Ihr. Der Künstlername "Tendergirl" war schnell gefunden, denn er ist absolut passend für Stimme und Erscheinungsbild von Sabine.

Wir haben nach der Produktion des Weihnachtssongs erst einmal eine kleine Pause vereinbart, um nach neuen Ideen zu suchen und das private Umfeld der Beteiligten wieder etwas zu "glätten". Aber Texte von ihr hab ich schon wieder, das kann nur noch dauern...



MyOwnMusic.de:
Wenn man Deine Musik hört, klingt das nicht von ungefähr. Mit welchen Mitteln arbeitest Du für den höchsten Klanggenuss Deiner Songs ??


High Q:
Weiter oben deutete ich bereits an, dass ich mit der Software aus dem Hause Steinberg sehr glücklich bin, sowohl beim Arrangieren mit Cubase als auch beim Mastern mit WaveLab. Momentan hab ich noch eine EWS 64 mit MicrowavePC-Synthesizer und meinem guten alten Yamaha DB50XG-Board als Klangerzeuger unter Win 98 SE. Dort werden die Instrumente alle resampelt. Zum Bearbeiten von Audiospuren arbeite ich dann unter Win XP mit der Terratec DMX 6 fire. Hier ist die EWS 64 abgeschaltet und ich kann wesentlich mehr Spuren auf einen Ruck spielen und bearbeiten. Das alles läuft in einem PC mit Pentium III bei 850 MHz, 512 MB RAM, zwei IBM-Festplatten, zwei Monitoren und einem kleinen Masterkeyboard, mit dem ich hauptsächlich Flächen, die in aller Regel die Grundideen eines neuen Songs sind, einspiele, um danach alles andere aufzubauen. Demnächst möchte ich mir noch einen Roland Sound-Expander zulegen, aber da muss mir der virtuelle Weihnachtsmann noch etwas unter die Arme greifen...



MyOwnMusic.de:
Wie sehen Deine persönlichen musikalischen Ziele für die nächsten Jahre aus - im Internet bist Du bereits auch auf dem Radiosender Sputnik vertreten und hast doch gewiss noch das eine oder andere Ass im Ärmel ...


High Q:
Es mag jetzt vielleicht sehr überdreht klingen, aber ich erwähne jetzt mit Sicherheit genau das, was viele MoM'ler auf die Frage nach musikalischen Zielen auch antworten würden: einen Plattenvertrag!

Aber dies lässt sich bekanntlich nur mit vielen Connections realisieren und deswegen versuche ich mit hoffentlich guten Songs - sicherlich zum Teil auch kommerziell gehalten - (man möge mir die Direktheit verzeihen) Connections aufzubauen, eine Live-Performance zu realisieren, um in der Region etwas mehr Bekanntheitsgrad zu erlangen und mich mit unseren Songs an möglichst vielen Wettbewerben zu beteiligen und zu hoffen...

Aber auch mein zweites musikalisches ich soll nicht zu kurz kommen: Mir schwebt ein Konzept-Album vor - eine thematisch in sich geschlossene musikalisch erzählte Geschichte. Es ist allerdings alles ein Zeitfaktor, der sich bei der Realisierung solcher Projekte mir in den Weg stellt. Daher kann ich mich auch nicht für ein Erscheinungsdatum festlegen. Auf alle Fälle wird dieses Projekt vom Kommerz ein ganzes Stück entfernt sein!!!



MyOwnMusic.de:
Gibt es noch etwas, was Du an dieser Stelle sagen möchtest ?? Ansonsten viel Erfolg für einen weiterhin positiven Verlauf Deiner musikalischen Laufbahn und auch im Hinblick auf kommende Produktionen wünsche ich Dir viel Inspiration und gutes Gelingen. Danke für Deine Zeit für dieses Interview ... :o)


High Q:
An dieser Stelle möchte ich allen Musikschaffenden auf MoM, die mir mit ihren Bewertungen und Kritiken geholfen haben, danken und allen ein frohes Weihnachtsfest und einen feucht-fröhlichen Rutsch nach 2003 wünschen ;o)




Interview
Marcel Sterling
Redaktion
MyOwnMusic.de

Kommentare


von  M-Cee am 13.12.2002
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