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MyOwnMusic

Pop  Magazin

...mit fortschreitendem Alter ändert sich auch der Anspruch in der Musik

Interview mit Naviára
...mit fortschreitendem Alter ändert sich auch der Anspruch in der Musik

Hallo Vera, hallo Anthony, vielen Dank, dass Ihr euch die Zeit nehmt, um dieses kleine Interview mit uns (Store N Forward) zu machen. Wie seid Ihr auf dem Namen Naviára gekommen? Verbindet Ihr den Namen eher mit Eurer Musik oder mit euch persönlich, und was bedeutet er?

Vera: Na, das iss aber ne ganz schön neugierige Frage...hehehe... Anthony, willst du antworten?

Anthony: wie? ich... ? okay.. versuch ich es mal.. :-) .. also irgendwann hab ich mal wieder The Legend of Zelda - ocarina of time gespielt.. da gab es so eine Fee die "Navi" hieß... und das erste mal wo ich Vera besucht hatte war sie sozusagen mein "Navigationssystem", da sie mich (mehr oder weniger) perfekt durch Bielefeld lotste... *ggg*, als dann unsere ersten Tracks fertig waren, da musste ein Bandname her.. so entstand dann der Name Naviára ..

Vera: Den Namen verbinden wir natürlich auch mit unserer Musik.. . wenn man den Namen Naviára hört, dann weiß man schon ungefähr was musikalisch auf einen zukommt.. :-)


Wie und wo habt Ihr euch kennen gelernt?

Anthony: Das ist eine super lange Geschichte... kurz gesagt... über MoM... Ich hatte damals noch unter DayDREAM einen Account bei MoM und Vera schrieb mich eines Tages wegen eines Reviews an.... so hab ich Vera das erste Mal kennengelernt...

Vera: Um Weihnachten 2002 herum ereilte uns dann beide ein ähnliches Schicksal... Wir trafen uns zufällig Heiligabend hier auf MoM und feierten sozusagen gemeinsam den "blues" .. da kamen wir zum ersten mal auf die Idee gemeinsam einen Song darüber zu schreiben.. unseren ersten Song "Just a stranger"


Wenn Ihr eure Musik beschreiben würdet, wie würde das aussehen und was bedeutet sie für Euch?

Vera: Also...Für mich hat Musik schon immer bedeutet, dass ich mit ihr meine Gedanken und Empfindungen ausdrücken und verarbeiten kann.... Im Laufe der Zeit hat sie sich natürlich sehr verändert und ich hoffe auch weiterentwickelt.... Sie ist sozusagen mein ständiger Begleiter durch mein Leben...

Anthony: Musik kann ziemlich emotionale Empfindungen auslösen, das wollen wir mit Naviára erreichen... Ich finde, das heutzutage gerade Charts-Musik zur Verflachung dieser Eigenschaft beigetragen hat... es wird nur „gecastet“, „gecovert“ und die Musik hat kein Gesicht mehr, mit dem sich der Hörer identifizieren kann...


Ihr habt letztens Euer erstes Album fertiggestellt. „Tell Me Your Story...“ Beschreibt doch mal kurz was den Hörer dort alles erwartet. Habt Ihr eine spezielle Message außer dem Titel des Albums?

Vera: Den Hörer erwarten teils ruhige, leicht meditative Stücke, teils instrumentale Tracks... Manche Stücke sind aber auch ein wenig experimentell und dynamisch, weichen jedoch nicht von unserem musikalischen Grundkonzept ab... Ja, die Message, die einem relativ schnell ins Auge fällt, ist die, dass jeder Song eine eigene Geschichte erzählt... eine Geschichte aus dem Leben... Und es geht auch darum, sich Zeit zu nehmen und zuzuhören.... Auch diese Fähigkeit scheint mir in der heutigen Zeit ein wenig verloren gegangen zu sein... Alles muss schnell und effizient vor sich gehen, dabei brauchen viele wichtige Dinge in unserem Leben einfach Zeit und die nötige Geduld...

Anthony: ...dem kann ich nur zustimmen... Ich habe mir früher öfter die Zeit genommen, ein gutes Album einfach mal durchzuhören. Das kann ich von den meisten der heutigen CD's nicht behaupten... aber es gibt auch einige Ausnahmen (Schiller, Enigma) ... zurück zur CD: wir haben z.B. viele kleine Messages auch zwischen den Tracks versteckt... der Hörer soll letztendlich seine Fantasie spielen lassen und sich selbst eine "Geschichte" daraus machen...


Habt Ihr einen Lieblingssong auf dem Album?

Vera: Ja... also mein Lieblingssong ist... "Into an Ocean"...

Anthony: ...meiner ist "Falling Star"


Ihr habt von 13 Songs nur einen deutschsprachigen Titel auf dem Album. Wie steht Ihr zu deutschsprachiger Musik?

Vera: Ich finde, deutschsprachige Texte zu schreiben, ist grundsätzlich eine anspruchsvollere Aufgabe als sich mit den etwas "verwaschenen" englischen Begriffen ein bisschen um die Notwendigkeit herumzudrücken, klare Aussagen zu machen... Bei deutschen Texten ist die Gefahr größer, entweder ins total Kitschige abzurutschen oder aber relativ nichtssagende Allgemeinplätze zu verwenden... Dennoch fasziniert mich diese Aufgabe, und Texte wie sie zum Beispiel bei Herbert "Gröni" Grönemeyer zu finden sind, berühren mich sehr....

Anthony: ...gut das du das ansprichst, Vera.. ich kann an dieser Stelle nur auf einen fantastischen Song von ihr hinweisen, der wirklich all diese Aspekte beinhaltet.. .ich sach nur "WortenTorten".. .nich wahr, Vera.. *feix*... ???

Vera: ...da sag ich jetzt nichts zu *mit Faust droh* ...


Ich habe gesehen, dass Ihr euch auf für die Fotographie begeistert - ist das für Euch eine Art Ausgleich von der Musik oder mehr eine Inspiration?

Vera: ... eine Inspiration natürlich... Und vielleicht schaffen wir es ja, mal ein "Gesamtkunstwerk" zu schaffen...*ggg...also mit optischen, akustischen, Fühl- Und Riech-Eindrücken....;-)

Anthony: zu diesem Zweck legen wir jeder 10ten verkauften CD eine Socke von Vera bei.. .. *lach* .. Nein jetzt mal ernsthaft... Wir interessieren uns mindestens genauso für Musik wie für Fotographie oder Video..


Was kann man von euch demnächst noch erwarten, bastelt Ihr an einem zweiten Album oder plant Ihr Sachen, die nicht den typischen Naviára-Stil wiederspiegeln?

Anthony: Eine gute frage... ja, wir basteln bereits an einigen neuen Songs, die größtenteils unserem Stil treu bleiben.. Aber wir haben auch Songs die mehr in Richtung Folk/Rock gehen.. z.B. "Angels" ist einer dieser Songs die einen leicht irischen und rockigen Touch haben.. Zusätzlich planen wir eigene Soundtrack-Themes mit Gesang zu kombinieren... also quasi wie bei unserem Track "Fear"... nur noch mit zusätzlichem Gesang


Veröffentlichungen... ein Thema für euch?

Vera: Natürlich wären wir froh, wenn wir eine Veröffentlichung bei einem Label bekommen würden... Aber nicht um jeden Preis!... Die Songs müssten so bleiben, wie wir sie ursprünglich gemeint haben, und dürften nicht durch weitere Produzenten zensiert bzw. zwecks Massentauglichkeit verkommerzialisiert werden...

Anthony: ...und genau da sehe ich momentan auch das Problem... wir haben schon Demos weggeschickt und bekamen als Antwort das unsere Musik angeblich "zu schön" für die heutige Zeit wäre ... Ich finde es schon krass wie viele gute Bands keinen Vertrag bekommen und die Plastikgeneration der Musiker wird in den Medien mit schlechten Covers eines Covers von einem Cover hochgepuscht...


Hochs und Tiefs - für jeden Musiker ein Thema. Wie sieht es bei Euch aus?

Anthony: Ja, wir haben schon so unsere Höhen und Tiefen... Vera z.B. ist schon seit einem Jahr auf Jobsuche und verzweifelt nun langsam daran... ich habe gerade wieder einen neuen Job bekommen und weiß wie diese Existenzangst an den Nerven zehrt... generell versuchen wir unsere Stimmungen musikalisch zu verarbeiten.


Wann ist für Euch ein Song fertig? Setzt Ihr Euch ein Zeitplan oder könnte es bei Euch auch vorkommen, dass Ihr beispielsweise ein Jahr an einem Titel arbeitet?

Vera: Nein, einen Zeitplan setzen wir uns nicht... allerdings darf man einen Song auch nicht "überproduzieren", weil er sich ab einem bestimmten Punkt nicht mehr verbessert, sondern nur noch verändert... Es ist eine gefühlsmäßige Entscheidung, denke ich....

Anthony: Das sehe ich auch so, obwohl ich unter Zeitdruck auch ziemlich gut arbeiten kann, ist es mir doch lieber sich Zeit zu lassen... ein guter Song muss reifen... wie ein Wein... :-)


Kommen wir zu MyOwnMusic... wie seid Ihr auf MyOwnMusic aufmerksam geworden?

Anthony: Also ich durch das Uptraxx Forum ... mein jüngerer Bruder hatte mir davon berichtet... Uptraxx hat mir allerdings überhaupt nicht gefallen, weil man dort doch ziemlich anonym war... MoM hat halt Spaß gemacht... anfangs, das Punkte sammeln... dann die vielen Reviews anderer Artists... bei MoM findet halt ein Dialog statt, das ist das was ich bei anderen Portalen ein wenig vermisse...

Vera: Ich bin zufällig beim Surfen dagegen *gg* gestoßen... und war auch sehr froh darüber... weil es Spaß macht, sich persönlich mit andern Artists unterhalten zu können und deren Meinungen zu hören... Das gibt es in der Form woanders nicht!!


Im Easy Listening Bereich auf MyOwnMusic, findet man viele wirklich gute Musiker und auch viele Talente, die Musik noch wirklich gelernt haben. Leider gehört dieser Bereich aber eher zu einer Randgruppe im Genre-Regal. Was denkt Ihr woran das liegen könnte?

Anthony: In der Tat, MoM hat sehr viele Talente in diesem Bereich. Das Randgruppenproblem kann ich mir momentan so erklären, das MoM eher von der jüngeren Generation genutzt wird ... und bei denen kommt halt "HipHop" und "Elektro" momentan besser an, ich denke mal großteils auch wegen der Medien, wo gerade der Bereich HipHop extrem gepuscht wird... Ich denke mal mit fortschreitendem Alter ändert sich auch der Anspruch in der Musik... ich habe z.B. früher mal Gabba und Hardcore gemacht... und schau wo es mich jetzt hinverschlagen hat *gggg*

Vera: Aber Anthony, wir sprachen doch von Musik!!... warum erzählst du denn denen jetzt was von deiner "Hardcore"-*hüstel*-Zeit...?...*ggg.... Nein, im Ernst, ich denke auch, dass HipHop, Rap, etc. momentan mehr das "feeling" der jüngeren Generation wiedergeben kann... Es geht um Rebellion... gegen das was zur Zeit politisch/gesellschaftlich/persönlich vielleicht nicht in Ordnung ist... und dafür ist die eher ruhige Musik eben nicht geeignet...


Abschließend würde ich gerne wissen, was würdet Ihr machen, wenn Ihr nie zur Musik gekommen wäret.. Jeder hatte damals sein eigenen kleinen Traum, von dem was man mal wird, wenn man groß ist, in etwa so wie Feuerwehrmann oder Astronaut. Oder Vera vielleicht für Dich Stewardess? Was wäre aus euch wohl geworden?

Vera: Also ehrlich gesagt, kann ich mich gar nicht mehr an eine Zeit erinnern, als ich noch nichts mit Musik zu tun hatte... Sie hat schon immer dazugehört... Aber wer weiß...vielleicht wäre ich Malerin geworden...???!!

Anthony: hmmm.. keine Ahnung... Da ich schon immer Soundtracks toll fand, wollte ich eigentlich Composer für Filmsoundtracks werden.. ganz früher vielleicht mal Astronaut.. aber ist das nicht eines jeden Kindes Traum ?? *ggggg*


Also vielen Dank, dass Ihr auch die Zeit genommen habt. Ihr habt jetzt noch die Chance ein paar Wort loszuwerden, oder einfach nur ein paar Grüße zu verteilen.

Anthony: Also ich kann nur jedem, der Musik macht empfehlen, sein eigenes Ding zu machen und sich nicht unbedingt an Regeln zu halten.. gerade das Ungewöhnliche ist meist sehr interessant und birgt so manche Überraschung..

Vera: Dem kann ich mich nur anschließen... Viele Leute haben Hemmungen, Musik zu machen, weil sie keine musikalische Ausbildung haben... Aber ich finde, dass zuviel Theorie der Kreativität eher schadet als nützt...


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Verfaßt von Store N Forward. Weitere Infos wie auch DU einen Künstler hier vorstellen kannst: HIER KLICKEN !

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von  Redaktion am 17.06.2004
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