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Electro  Magazin

Elektronik für Erwachsene?

Elektronik für Erwachsene?

Einen OFF. Track zu hören ist nichts für Leute, die sich einfach nur klanglich berieseln, oder ihre Hörerwartungen bestätigen lassen wollen.

Nein, um in die Musik von Andreas „Kotsch“ Kotschurow einzusteigen, bedarf es nicht nur aktiver Hör-Arbeit, sondern auch einem Überbord - Werfen von Erwartungshaltungen, Vorurteilen und Gewohnheiten.
Erst dann kann seine Musik ihre volle Wirkung entfalten und zwar gewaltig.

Nicht der schnelle Endorphinkick einer einfach gestrickten Hookline oder standardisierte Happiness - Rave Signals stehen auf dem Programm, sondern verschachtelte, subtil-tiefe musikalische Erzählungen, die nicht zum Ziel haben eine vermeintlich heile Welt zu beschreiben oder vorzugaukeln, sondern Zugang in ein mystisches Klanguniversum ermöglichen.

OFF. Musik ist wehmütig, in sich zerrissen, nie wirklich irgendwo verweilend, melancholisch, tragisch, tief, überraschend, entwurzelt, aber in jedem Track kann man den Funken Hoffnung ausmachen, der einen nie wirklich alleine in den düsteren Klangsphären zurück lässt..


Trotzdem ist die Musik von OFF. keine kopflastige Angelegenheit, die nur Frickelelektroniker mit Informatik- und angegliedertem Mathematikstudium nachvollziehen können.

Ganz im Gegenteil: Sie dockt dort an, wo Gefühle entstehen und ist in der Lage diese Gefühle nicht nur zu erwecken, sondern auch in verschiedene Richtungen zu lenken – wenn man sich darauf einlässt.

Minutenlange Passagen, in denen eine ätherische Atmosphäre einfach nur vor sich hinwabert um dann von brachialsten pulsierenden Beats aufgebrochen zu werden, die allerdings kurz darauf kurz darauf wieder in filigranen, zerbrechlichen Flächen münden, schaffen Hörerlebnisse, die wirklich emotional mitreißen.

Spricht man Kotsch auf diese Macht an, so hat man leicht das Gefühl, als ob er sich dessen gar nicht bewusst zu sein scheint, bzw. nicht in der Lage ist, die Wirkung seiner Werke zu erfassen.

So kommt es vor, dass man ein Meisterwerk vor sich hat und er noch niemals ansatzweise ahnt, was er damit anrichten kann.

Kotsch bleibt bescheiden und wundert sich, dass es überhaupt jemanden gibt, der seine Musik außer ihm gut findet.
Er sieht sich einfach nur als flächenbesessenen Beat Junkie. Punkt.
Fakt ist aber, dass dieser Mann eine ganz eigene musikalische Ausdrucksform gefunden hat, die die besten Elemente aus wunderschönstem Ambient, industriellen Electro Rhytmen, psychedelischen Sprengseln, Dark Wave, "Klang-gewordenem" Wahnsinn, Soundtracks, Breakbeat,Techno und Psytrance in sich vereint.
Für ihn mag das nichts Besonderes sein, weil das wohl die Quintessenz dessen ist, was ihm gefällt. Für „normale“ Menschen hingegen kann es die OFF- enbarung sein (Man mag mir dieses flache Wortspiel verzeihen).

Charakteristisch in vielen Tracks von ihm ist der "Sound - gewordene" Kampf zwischen Dunkel und Licht, Gut und Böse, harten Beats und sanften Sphären.

Meist gewinnt das Gute, doch hat es vorher teilweise wirklich extreme Hürden zu überwinden, die einen manchmal schon zweifeln lassen, ob das Licht überhaupt eine Chance hat, die Dunkelheit zu durchbrechen.

Dass sich diese Kämpfe nicht in 3:30 min. Radio- Edit Korsetts verpacken lassen,versteht sich bestimmt von selbst.

Seine Eigenständigkeit, seine Vielseitigkeit, aber auch seine Unkonventionalität lässt ihn für mich eigentlich zu DEM Ausnahmetalent auf Mom werden der, aufs Gröbste unterschätzt, immer noch ein Geheimtipp ist, weil eben viele Hörer nicht wirklich Neues entdecken wollen, sondern die Welt neben dem Standard - Trance Einheitsbrei einfach ignorieren…

So kann es mitunter sehr verbindet wirken, wenn man beim Dialog mit anderen Musikern auf Mom erfährt, dass der jenige auch OFF. Fan ist und noch hat es etwas von einer eingeschworener Gemeinschaft.
Dass sich dies durch diesen Artikel wesentlich ändert, wage ich zu bezweifeln, weil eben vielen die Mühe zu groß ist, sich mit der wundersam - wunderbaren Welt von OFF. auseinander zu setzen.

Oder seid ihr doch bereit?

Ein persönlicher Anspieltipp:

OFF. - "Catacomb"


Ein Interview mit Andreas soll in nächster Zeit folgen.

(c)2004 by propagandalf





Kommentare

OFF.(line)
OFF.(line) August 2008
das, das das bin ja ICH!



... junge, ich das lange her...

MorMithgard
MorMithgard August 2004
hehe,

es war immer schwer werke von ihm zu bewerten, aber ich finde seine werke einfach nur episch und gut......, gut beschrieben.....

seine journey into light zeit war auch sehr beeindruckend.....

gruss

mor

Untold Blasphemies
Untold Blasphemies August 2004
ja ja, genau so hab ich es auch schon immer gesagt. doch ich kann diese sachen nie in so schöne worte fassen wie du sie geschrieben hast.
auf jedenfall macht OFF eine sehr aussergewöhnliche musik wie man sie vorher noch nie gehört hat.
gruss akasmo

Sylvia
Sylvia August 2004
OFFenheit Ist wohl die Einstellung mit der er an all seine Tracks rangeht.
da ist überhaupt nichts Berechenbares und gerade das zieht den Hörer in seinen Bann.
Schon sehr lange einer meiner Favoriten hier auf MOM.
Oft fehlen mir die Worte und ich kann nicht beschreiben, was ich höre oder zu hören glaube.
Und Leute die sagen, seine Musik habe Bestand, denen kann ich nur unumstritten Recht geben.
Das ist einfach so.
Auch wenn er selbst meint oft Genremansch zu produzieren, so ist es doch sein Style und in jedem Track von ihm macht sich das fest.
Und doch ist jedes Werk von ihm ein einzigartiges Gebilde aus Tönen, Rhythmic und tiefgehender Atmospheric.
Ich hoffe er bleibt noch ganz, ganz lange hier...allerdings wenn es einer verdient hat seine Musik der Öffentlichkeit noch näher zu bringen dann auf jeden Fall er.

Naja und nun bin ich mal gespannt ob man diesen scheuen und schüchternen Musican doch endlich mal zu einem Interwiew überreden kann :D

7.dos
7.dos August 2004
wie wahr... wie wahr sehr schönes portait jenes künstlers, dessen tracks zu dutzenden einen festen platz meiner festplatte innehaben ;)

O.F.G.
O.F.G. August 2004
so ist es!
ich bin ein fan von ihm und kann ihn echt nur loben... seine musik ist für mich einzigartig... sie hat was... seinen eigenen stil... seine art musik zu machen... find ich klasse was er macht... reinhören lohnt sich!

mario


von  Redaktion am 22.08.2004
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