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Electro  Magazin

Monheim am Rhein war gelb - Partyreview des vierten MoM-Events im Rheinland

Monheim am Rhein war gelb - Partyreview des vierten MoM-Events im Rheinland

Am 21.10.2006 fand nunmehr das vierte Event aus der Reihe "Artists in the Background" im Auftrag von myownmusic.de statt. Die 44000-Seelen-Gemeinde Monheim am Rhein liegt genau zwischen Köln und Düsseldorf mitten im Ruhrgebiet. Der Szene-Treff Sojus 7 liegt etwas versteckt in der Lottenstraße im Norden von Monheim. Es ist eine ruhige, verträumte Ecke, doch das sollte an jenem Abend nicht lange so bleiben...


Gegen 16:00 Uhr trafen wir ein, wenige Minuten später waren auch die beiden Veranstalter Captn Knoppers alias Reemon Köppen und Sylvia Gerlach zur Stelle. Es gab hier bereits die erste Hiobsbotschaft. Molotoff hatte wohl abgesagt - so wurde berichtet - weil er arbeiten musste. Das warf sämtliche Zeitplanung natürlich kräftig durcheinander. Trotzdem war man zuversichtlich. Die Räumlichkeiten des Sojus 7 sind übersichtlich und vom Platzangebot recht großzügig. Außerdem hatte sich der Internetsender Fun and Party Radio bereit erklärt, den Event ab 22 Uhr auf ihrem Sender zu übertragen.

Gegen 18:00 Uhr traf "In Progress" ein, um vorher etwas zu proben. Der Sound ist wichtig für einen gelungenen Live-Gig. So erklärte mir Jürgen Merkel, Keyboarder der Band, dass sämtliche vorinstallierte Boxen der Einrichtung benutzt werden sollen, um einen ordentlichen Klang hinzubekommen. Mick Hanses, der Sänger, machte sich Sorgen um das Licht - zu Recht, wie sich später herausstellte - während Reemon mit ganz banalen Problemen, wie fehlenden Anschlüssen oder brummenden PCs, zu kämpfen hatte.

Heißes Chili von Reemons Mum vs. Hallo-Pizza

Backstage wurde reichlich aufgetischt. Hintergrund war der Gedanke, dass man eventuell noch ein bisschen zusammensitzen könnte, wenn On Stage nichts mehr läuft. Aus diesem Anlass kochte Reemons Mum ein überaus köstliches Chili, dass eigentlich nur noch gelegentlich aufgewärmt werden musste, ohne dass es von seinem Aroma verlor. Die mitgereisten Damen der Jungs von In Progress, die sich später als Repräsentanten der immer noch sehr spärlich vorhandenen Groupie-Szene definierten, hatten aber mehr Lust auf Pizza. Auf Wunsch von Sylvia sollte eine Liste der Personen angelegt werden, die im Backstage-Bereich etwas zu suchen hatten. So kam es, dass die Firma "Hallo Pizza" ganz oben auf dieser Liste stand.


Auch in der Lounge musste viel improvisiert werden. Der Tisch, auf dem die Turntables aufgebaut waren, war zu niedrig und musste mit leeren Bier- und Colakästen aufgestockt werden. Durch den unermüdlichen Technikeinsatz von In Progress auf dem 1st Floor, fiel der Sound in der Lounge dann doch etwas ab. Doch es gab auch gute Nachrichten: Molotoff hatte es geschafft, doch noch zu erscheinen, sodass der Opener-Gig wie geplant - wenn auch etwas verspätet - stattfinden konnte.
Die Beats, die Molotoff predigte, heizte dass Publikum an, der Sound war klasse. Die Technik war spitze, eine Tatsache, von der auch der Nachfolgeact - nämlich der von Captn Knoppers höchstpersönlich - profitierte. Ihm gelang es die Stimmung, die Molotoff aufbaute, nicht nur zu halten sondern auch weiter auszubauen.

In der Lounge schraubte Sylvia spontan an den Reglern und überließ wenig später dem Oberhausener Projekt "Makrotraxx" das Feld. Das Duo - bestehend aus Simon Klapper alias Makrophag und Joscha Winands alias DJ Wamtraxx - tauchte die Lounge in eine tranceige Atmosphäre mit zwar - wie gesagt - etwas abfallendem Sound gegenüber dem PsyFloor, aber wesentlich besserem Licht. "Es fehlte an Party-Gästen!", so erzählt mir Simon. "So wurden wenigstens unsere 2-3 Patzer dann nur von einem kleinen aber feinen Publikum gehört. Wamtraxx hat's etwas mitgenommen, aber ich seh's positiv. Immerhin hat's geklappt. Und außer der Besucherzahl gab es nun wirklich nichts zu beanstanden! Schöne Party!

Tatsächlich zeichnete sich wenig später die bittere Tatsache ab, dass sich während der Auftritte von Molotoff, Captn Knoppers und Makrotraxx die Location zwar langsam füllte, aber nicht annähernd die Zahl der Besucher erreicht wurde, die man erwartete. Letzten Endes waren es um die 50 bis 60 Leute, die kamen. Gerechnet hatte man etwa mit dem dreifachen. "Die Leute, die da waren, hatten definitiv ihren Spaß! Leider hätten es ruhig ein paar mehr sein können! Musiker brauchen nunmal ihr Publikum, sonst macht die Sache wenig Sinn.", so Marat Schacht, der letzte Act des Abends. "Traurig bin ich eigentlich nur,", so Sylvia Gerlach, "dass wir es wieder nicht geschafft haben, genug Publikum dort hin zu bekommen. Und das trotz guter, zentraler Lage wieder kaum jemand von MOM dort war um die Sache zu stützen. Es war wieder "nur" der harte Kern." "Woran mag es gelegen haben? Verspätete Promotion - ungünstige Location (Monheim hat keinen guten Ruf)", sagt Axl von TONSPRUNG,
"Was wir noch hätte besser machen können, war die Werbung bzw. Propaganda. Das hätten wir früher starten sollen ich denke mal dann wären auch mehr Leute gekommen"
, so Dreameye und Daniel von "AKiRA-PSY-PROJECT" stellte bereits im Forum die Frage, die so manchen in den Sinn kam: "Wer hat denn bitte die 5000 Flyer wo verteilt???"

Tatsache ist, dass weder die Location schlecht war, noch wenig geworben wurde, denn viele Flyer wurden ja tatsächlich verteilt. Auf mehreren Webseiten wurde auf die Veranstaltung hingewiesen. Tatsache ist aber auch, dass wesentlich mehr hätte geworben werden können, so die Veranstalter etwas mehr Hilfe diesbezüglich hätten gehabt, gell? ;-) Auf
Captn Knoppers Anfrage, wer denn noch Flyer verteilen könnte, wurde nicht reagiert. Schlechter Ruf des Sojus 7 hin oder her - festgestellt werden muss eindeutig, dass trotz der wenigen Anwesenden eine super Partystimmung herrschte. "Also meiner Ansicht nach haben wir qualitativ überzeugt. Da wir nicht nur das Sojus-Team beeindruckt haben, wir wurden vollständig unterschätzt. Dazu sollte man noch erwähnen das trotz einer horrenden Verschiebung unseres Zeitplans beim Aufbau, doch alles im Nachhinein super geklappt hat, was für eine gute Improvisationsgabe des ganzen Teams spricht und wofür ich sehr dankbar bin. Vom Musikalischen war das Line-Up mehr als genial, und jeder hat alles gegeben. Leider hatten wir halt nicht die gewünschte Resonanz auf unseren Werbefeldzug. Aber das schien die Stimmung nicht runterzuziehen.", so die Einschätzung des Veranstalters CpKnoppers.

"In Progress" brachten den Laden zum krachen und die Anlage zum resignieren

Der Hintergrund der guten Stimmung - das war eindeutig der Verdienst der Essener Hardcore-Beat-Band "In Progress". Dieser Act um den charismatischen Sänger Mick Hanses veranstalteten eine rasante Electrowummerbeatshow, sodass die ohnehin schon sehr gute Anlage resignieren musste. Ich glaube, sie brachten eine Box zum platzen. Die Resonanz - durchweg positiv: "In Progress startete und man wünschte sich eine volle Halle, denn die Jungs haben alles gegeben und das war einiges! Sehr geil, meine Herren. Stellenweise abgefahrene Prodigy-Beats...! Für die Jungs tat es mir am meisten leid, denn wenn die Halle voll gewesen wäre, naja... lassen wir das!" (Daniel von "AKiRA-PSY-PROJECT"). "Der einzig echte LIVE-Auftritt war von In Progress. Die Jungs haben das Gefühl der Musik sehr gut transportiert und waren zu recht der Hauptact des Abends." (AXL von TONSPRUNG). "Mein

Highlight des Abends war definitiv "In Progress". Die Jungs haben ihre Musik glaubhaft rübergebracht und das Publikum mitreißen können."
(Marat Schacht)
Weitere Soundgiganten des Abend waren das "AKiRA-PSY-PROJECT" sowie Marat Schacht. Sylvia: "Ich hab es ja nun ein bissl sacken lassen können und muss sagen ich bin immer noch total begeistert von dem tollen Lineup, an diesem Abend. Jeder der nicht da war, weiß nicht was er verpasst hat ;p Es war einfach der Wahnsinn. Und ich verneige mich vor allen, die an diesem Abend ihr können so eindrucksvoll gezeigt haben. ..."


"... Und eins steht auf jeden Fall fest, Sojus7 geht in die 2. Runde. Denn wir haben alles Andere als einen schlechten Eindruck hinterlassen ;) Aber wir brauchen dann mehr Hilfe, vor allem bei der Werbung und Promo um die Partyreihe muss Jetzt heftig was passieren.


Ein schönes Schlusswort von Sylvia, wie ich finde. Auch ich möchte mich bedanken, nicht nur bei den Veranstaltern, sondern auch insbesondere bei "sampleloord", den Damen von "In Progress" und dem "Makrophag" für die tollen Fotos!

Euer AITB-Team.

Download mehr Fotos:
Sandalettes Bilder
Bilder der Damen von In Progress



Kommentare

Sandro Sandalette
Sandro Sandalette November 2006
@Tokzid alles zu seiner Zeit! Wir halten euch auf dem Laufendem. ;-)

Sandro Sandalette
Sandro Sandalette November 2006
@Indo301 hast du die Links in meinem Bericht schon entdeckt. Dort kannst du dir (fast) alles downloaden.
Es gibt auch zwei Filme, doch dazu komme ich noch...

indo301
indo301 November 2006
Fotos?
Ich habe von maggus paar Fotos bekommen. Wer hat noch mehr für die AITB-Homepage? 400x300 Pixel (quer) bzw. 300x400 Pixel (hochkant) reichen im Idealfall aus, damit die Mail nicht zu groß wird. Ansonsten.. schickt was ihr habt an indo301@myownmusic.de!

Schade, dass die Bude nicht geplatzt ist, aber wenigstens lief alles harmonisch ab. :)

Marc Shock
Marc Shock November 2006
was?
Was wie wo? ich bin dabei :-) wisst ihr ja

Sandro Sandalette
Sandro Sandalette Oktober 2006
Das R von WaRmtraxx und Erfurt
Ich hieß ja früher "Sarndalette" doch irgendwann ist mir das "R" abhanden gekommen. Jetzt weiß ich auch wo es hin ist. Ich danke dir, Makrophag (so heißt du doch?), dass du mir miein "R" zurück gebracht hast!

Cool! Ich denke schon, dass als nächstes Erfurt dran ist. Meine Frau hilft mir auch dabei und die kann super organisieren! ...und mit dem ypok wird das ganz sicher was!

Der Makrophag
Der Makrophag Oktober 2006
schöne :-)
Toller Bericht!

Übrigens heißt mien Kollege nicht WaRmtraxx sondern Wamtraxx ohne R! Wi rbitten um Korrektur ;-)
Nicht, dass da falsche Gedanken aufkommen LOL

Danke nochmal an alle die da waren und mitgemacht haben!!!!

The-Area
The-Area Oktober 2006
Mohnheim wird Gelb!
Von der Planung bis zur Organisation Toll!
Werbung und Publik machen, klar sollte schon viel früher geschehen.
Nun zum Sojus!
Wenn man stehen bleibt und die falschen Berater hat wird nicht nur der schlechte (Ruf von Monheim) sondern auch die Führung vom Sojus jedes Projekt zerstören! Erstens sollte man sich im Sojus mal festlegen was man will Multikulti und von Hipi-zeiten bis Punk das wird nie was! Wenn es die Aufgabe vom Sojus ist Soziale Mißstände der Stadtpolitik zu ergänzen werdet ihr dort immer auf die Schnauze fallen.
Betrachten wir mal das Internetprojekt also sprich die Internet-Seite vom Sojus na dann gute nacht. Sieht aus als ob da nur Ökos zu Hause sind. Nicht das ich was dagegen habe. Aber Erfolge werden leider nur noch unter Marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten gemessen.
Das Ambiente im Sojus, naja den Mitteln entsprechend.
Sieht dort schon aus als ob dort Jugend Forscht oder wie ne Schulstunde Fach Elektrokunde.
Nun zu den Besuchern die aus mangel recht wenig ausvielen!
Werbung ja, aber ohne Sponsoren und festen Vorgaben wird auch nur wenig passieren. Planen sieht einfach aus aber die umsetzung ist schwierig. Resüme! Was wurde geboten? Elektronische Musik nun auch Elektronische Musik ist ein Lebensgefühl und das müßt ihr erst mal an den Mann bringen.
Habe meinerseits schon mehrmals versucht mit dem Sojus in Kontakt zu kommen, die halten es nicht mal für Nötig zu Antworten.
Und um Kostenlose Unterstützung reiße ich mich nicht, wer nicht will der hat schon. Das ist mein Motto!
Aber wie gesagt der Bericht ist sehr gut und spiegelt das Stattgefundene gut dar! Schade für die vielen Act's die ihre mühe in den Sand setzen müßten, das haben die nicht verdient. Vieleicht sieht es für Zukünftige Projekte besser aus.
Allen Teilnehmenden Künstlern, laßt den Kopf nicht hängen ihr habt für euch gespielt und konntet endlich mal eure Musik unter anderen bedinungen mal spielen! Mißerfolge sollten kein grund zum Trauern sein, sondern ansporn, das können wir noch besser.

In Progress
In Progress Oktober 2006
Miteinander
Was mir (Juergen) sehr positiv aufgefallen ist, war das kollegiale Verhalten der Musikschaffenden untereinander. Oft sind solche Zusammenkünfte von profilierungs und Neid Attacken unterwandert. Diese haben an diesem Abend gänzlich gefehlt und man hat die Leistungen der Mitstreiter anerkannt. Endlich verschwinden auch bei Musikern die Schranken im Kopf.
Togehter we are strong:-)


von  Sandro Sandalette am 26.10.2006
Aufrufe  22486



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