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Electro  Magazin

Interview mit Projekt Eva

Interview mit ProjektEva
Interview mit Projekt Eva

1. Bitte erzählt ein wenig darüber, wie ihr zu euren Einflüssen gekommen seid. Ihr könnt ruhig weit ausholen.

 

André: Also ich denke mal die Musik aus meiner Sturm- und Drangzeit: Portishead, Crystal Method, Archive, Massive Attack und andere E-Stückchen, hat einen Großteil Einfluß auf mich. 

Zudem inspiriert mich das, was ich gerade höre. Also direkt im musikalischen Prozess. Z.B.: ein Synthsound, Effekt, Drumsound oder ein gerade gekauftes Plugin.

 

Annette: Jeder von uns beiden hat natürlich seine eigenen Einflüsse. Ich komme ursprünglich eher aus der Singer/Songwriter-Ecke. Schon früh habe ich mit der Gitarre Songs komponiert. Und auch viel mit dilettantischen Mehrspur-Aufnahmen experimentiert (Zwei Cassettenrecorder nebeneinandergestellt, auf dem einen den zuvor eingespielten „Beat“ laufen lassen & Gitarre dazu eingespielt & gesungen, dann darüber wieder zweite Stimmen eingesungen – rausch!). Dann boten sich mir, als ich vor 15 Jahren anfing Design zu studieren, durch meinen ersten eigenen Computer plötzlich ungeahnte Möglichkeiten, meine Songs qualitativ hochwertig aufzunehmen und komplett zu arrangieren. Den Kick dazu gab mir Musik, die damals neu war: Lamb, Portishead, Prodigy, Chemical Brothers, Massive Attack, Björk.

 


2. Würdet ihr sagen, es hat Vorteile als Duo Musik zu machen?

 

André: Also so wie wir den Prozess aufgeteilt haben, auf jeden Fall.

Wir arbeiten nur kurzzeitig gleichzeitig bei den Gesangsaufnahmen, Gitarrenaufnahmen und Anpassung von Akustik und Elektronik. Sonst jeder für sich. Annette eher vorher und ich nachher.

 

Annette: Es hat sehr große Vorteile, als Duo Musik zu machen. André und ich sind ein perfekt eingespieltes Team. Aber nicht eingespielt im Sinne von Routine, denn wir probieren immer wieder Neues aus und pushen uns da auch gegenseitig. Außerdem ergänzen wir uns musikalisch ausgezeichnet: Ich bin der akustische Teil und steuere in erster Linie Stimme & Gitarre, Komposition, Harmonien, Geangsmelodien, Songtexte bei. André kümmert sich komplett um den elektronischen Teil, also Aufnahme, Schnitt, Beats, Instrumentierung, Mix und arbeitet die Arrangements aus.  So spielt jeder seine Stärken optimal aus.

 

3. Folgende Frage ist vielleicht etwas dreist, aber in welchem Verhältnis steht ihr beide zueinander? Bei zwei Hauptschaffenden kocht die Gerüchteküche schnell über. Entlarvt sie.

 

André: Wir sind beide verliebt. Ineinander aber “nur” musikalisch ;)

 

Annette: André und ich sind musikalisch ein klasse Paar. Und jeder von uns beiden lebt außerhalb der Musik in einer langjährigen Partnerschaft mit seinem Freund / seiner Frau zusammen J

 


4. Was eure Musik meiner Meinung nach auszeichnet, ist a) eine hervorragende Auswahl der Sounds inc. deren Stimmigkeit untereinander b) die angenehme, intim abgemischte stimme c) die Gradwanderung zwischen elektronischen Stilrichtungen und Pop d) die fein ausgearbeiteten & doch minimalistischen Arrangements e) die stilistische Konsequenz bei gleichzeitig hinreichender kompositorischer Variation.
Wenn ihr die Stärken eure eigenen Musik beleuchtet - was hätte ich vergessen?

 

André: Treffer, Danke!

 

Annette: Die guten Texte J.


5. Welche Qualitätskriterien legt ihr bzgl. Mix/Mastering an eure Produktionen an?

 

André: Höher, schneller, weiter... mir kann es nicht gut genug sein. Ich habe aber leider technische, räumliche, finanzielle und autodidaktisch bedingt im Wissen, Begrenzungen, an denen ich natürlich mit jedem Lied arbeite.

Professionelle Paten wären hier natürlich gern gesehn.

 

Annette: Ich finde, es muss fett klingen. Und das tut’s auch. André hat die ganze Arbeit damit.


6. Wie verläuft der kompositorische Prozess zwischen euch beiden?

 

André: Am Anfang steht die Idee. Meistens eine Songidee von Annette, die auch die Texte schreibt oder ich habe ein kleines Stück Musik gebastelt auf die ein Text von Annette passt.

Dann wird aufgenommen, harmoniert und ein Grundgerüst erstellt.

Danach erarbeite ich das Endprodukt, an dem die Annette natürlich kritisieren darf, bis wir beide zu frieden sind.

 

Annette: Der Prozess ist variabel. Einige Vorgehensweisen haben sich über die Jahre heraus kristallisiert:

Manchmal nehmen wir einen kompletten Song von mir, ich singe und spiele ihn ein und André arrangiert alles. Ein gutes Beispiel ist „Part & Reunite“: Hier ist der Song im Mittelpunkt, das Arrangement sehr sensibel und auf den Punkt und schmiegt sich darum.

Ein andere Variante ist, dass ein bestehender Song von mir von uns beiden beim Aufnehmen und arrangieren neu interpretiert wird, und aus einem Gitarre-Song ein echter Projekt Eva-Track wird – der teilweise mit dem „Original“ nicht mehr viel gemeinsam hat. So ist es sehr stark bei „Hollow Day“ und auch teils auch bei „Far Away“.

Es funktioniert auch sehr gut, wenn André schon etwas vorbereitet hat, egal, ob „nur“ einen Beat oder schon einen kompletten, ausgefuchsten Track – ohne Vocals. Wenn nur der Beat da ist, schrauben wir gemeinsam an den Harmonien und ich entwickele dann, wenn die stehen, die Gesangsmelodie dazu. „Wake up“ und „My Cocoon“ sind so entstanden.

Wir haben auch schon einmal gemeinsam aus dem Nichts einen Track erschaffen, so war es bei „I need you“.

Außerdem passiert oft noch eine Menge, wenn ich das Studio verlassen habe. Da gibt André richtig Gas und überrascht mich dann ein paar Tage später mit seinen Ideen.


7. Wie ambitioniert betreibt ihr eure Musik? Gibt es Pläne bgzl. Live-Auftritten oder Veröffentlichungen per Netshops? Irgendwelche Labels, die an euch interessiert sind?

 

André: Wir arbeiten beide und haben Familie bzw. Partner, da bleibt wenig Zeit und diese setzen wir dann lieber in Musik um.

Liveauftritte sind im Raum Stuttgart geplant. Unsere erste CD haben wir in Eigenregie mastern und pressen lassen.

Es gibt noch CDs zu kaufen!

 

Annette: Mir ist Musik sehr wichtig. Projekt Eva ist mein tollstes musikalisches Projekt bisher. Live-Auftritte sind angedacht und angestrebt. Insgesamt müssten wir viel mehr Zeit in die Promotion von Projekt Eva stecken. Das ist leider neben Beruf – und bei André auch Familie – gar nicht so leicht.

 


8. Nennt bitte drei Künstler auf MOM, die ihr empfehlen würdet.

 

André: Das Omikron

Pheyd

Disturbia

 

Annette: AUTUMN FIL3S

Flecksbeit

Pheyd


9. Ihr habt 10 Songs auf MOM veröffentlicht. Warum habt ihr diese gesplittet, und Album Nr. 1 und 2 genannt? Was dürfen wir musikalisch von euch in Zukunft erwarten?

 

André: Die Nr. 1 Tracks sind von unserem 1. Album.

Die Nr. 2 Tracks sind unsere neuen Ergüsse, die dann bald auf das zweite Album kommen.

 

Erwarten könnt ihr Musik Musik Musik!

 

Annette: Die Titel, die auf MOM unter Nr. 1 und Nr. 2 zu finden sind, sind jeweils ausgewählte Tracks unserer Alben. Nr. 1 gibt es als CD mit 9 Titeln. Die Tracks unter Nr. 2 sind gewissermaßen ein Forecast auf unser zweites Album, an dem wir derzeit intensiv arbeiten. Die Zukunft wird viel Musik von Projekt Eva bringen!



Kommentare


von  EWIAN am 19.12.2012
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