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Electro  Magazin

Music-Day: Mit Musik gegen den Ausverkauf der Musik

Music-Day: Mit Musik gegen den Ausverkauf der Musik

Am 10. Juli 2004 findet auf der Straße des 17. Juni eine Demonstration unter dem Motto "Music-Day: Mit Musik gegen den Ausverkauf der Musik" statt. Diese Demonstration ist keine Ersatzloveparade! Die Initiatoren wollen den entstandenen Freiraum nutzen, um auf die schwierigen Rahmenbedingungen für Musikproduzenten und Künstler in Deutschland hinzuweisen.

Demonstriert wird für:

... einen sinnvollen Einsatz öffentlicher Gelder. Subventionen an Großunternehmen in Millionenhöhe kommen nur selten den Kreativen zu Gute.
... die Rücknahme der Forderung nach Lizenzhalbierung durch die IFPI
... eine offene und transparente Musikindustrie, die den Künstler und sein Werk schützt.

Es wird aufgefordert, das Ungleichgewicht in der Musikindustrie wieder auszugleichen und die wirklichen Kreativzellen zu unterstützen.

M-Kultur e.V.i.G hat direkt nach der Absage der Loveparade diese Demonstration angemeldet. Da die Loveparade in diesem Jahr nicht stattfinden wird, soll diese Demonstration am Tag der eigentlichen Loveparade auf der gleichen Strecke stattfinden.

"Starsearch, DSDS und die Fusionen der Majors führen zu einem Ausverkauf von Musik. "Massenware Musik" kann nicht Synonym für Kreativität sein. Die Marketingkonzepte sind das einzig kreative an diesen, an reinen Verkaufszahlen orientierten, Produkten. Was ist mit den Künstlern die aus "Freude an der Musik" Musik machen? Menschen die ihre ganze Schaffenskraft nur dafür verwenden hörenswerte Klangwerke zu produzieren? Menschen, die sich um die Verbreitung dieser Werke bemühen? Und das ohne die TV-eigenen Musiklabels, die nur als Geldmaschinen gegründet werden. Majors und Verbände wie die ifpi, Verband der deutschen Phonoindustrie, bemühen sich die Einnahmen der Musikurheber zu halbieren. Die ohnehin mit nur ca. 10% beteiligten Urheber verdienen bei schlechten Verkaufszahlen ebenfalls weniger. Nun sollen sie davon noch mal auf die Hälfte verzichten!

Begründet werden solche Maßnahmen mit den gestiegenen Produktions- und Promotionkosten, sowie den geringeren Einnahmen aus Verkäufen. Die Musikurheber machen die Musik und sind damit auch Lieferanten der Einnahmequelle. Wie auch die Loveparade Lieferant der Einnahmequelle und zusätzlich Imageträger für Berlin ist.

Ist der Kontext der "Großen" nur Absahnen und nichts abgeben von dem Kuchen? Dem Kuchen, der gebacken wurde aus den Zutaten der Initiatoren? Uns droht der Ausverkauf von Musik, deshalb sagen wir: Mit Musik gegen den Ausverkauf von Musik!"- so der Veranstalter.


Bereits jetzt haben mehrere Verbände und Initiativen ihre Unterstützung zugesagt, darunter Ver.di mit dem Fachbereich Musik. Seit einigen Tagen ist die Website >www.music-day.org online, um den aktuellen Entwicklungen Rechnung zu tragen. Die Anmeldung der - von der Loveparade bekannten - Trucks für den Umzug ist online möglich!

Trotz der Verbindung zur Streckenführung versteht sich "Music-Day" als genre-übergreifende Demonstration und wird versuchen, den verschiedenen Genres durch weitere Aktionen am gleichen Tag gerecht zu werden.

MyOwnMusic.de unterstützt diese Aktion und bittet euch alle (so es euch möglich ist) an dieser Demonstration teilzunehmen!


Weitere Informationen findet ihr unter: www.music-day.org

Stefan Hoepner (DexStar)

Kommentare

dschuetz
dschuetz Januar 2005
wenigsten jemand tut was gegen kommerz
das ist ja inzwischen kaum auszuhalten
greetz mike

Sandro Sandalette
Sandro Sandalette Juni 2004
Kommerz ist immer Massenware!
Es sollte vielleicht angemerkt werden, dass kommerzielle Musik immer Massenware ist. Denn genau die bedient das Publikum, das Musik nebenbei laufen lässt und nicht wirklich an "tieferen" Sachen interessiert ist. Das ist - so meine ich - die breite Masse. Kommerz bedient außerdem die Leute, die beginnen, sich für Musik zu interessieren - Teenager also, die sich an (noch) nichts anderem orientieren können. Die stehen dann meistens auf Biedermann, Catterfeld, Küblböck und Klaws. Ich halte diese Tatsache nicht unbedingt für so schlimm, bzw. sehe sie als kravierenden Grund dafür, dass der Underground nicht zum Zuge käme.

Dass Kommerz Massenware ist, das war schon immer so - seit Bestehen der Radiomusik überhaupt. Nur weise ich darauf hin, dass auch kommerzielle Musikgiganten mit dem einbrechenden Musikmarkt zu kämpfen hat und nicht nur die kleinen Independent-Labels.

Noch etwas sei gesagt: Eine neue Musikrevolution, so wie sie sich auf klassische Art und Weise entwickelt - egal ob Beat, Punk oder Techno - ist meistens das Werk des Undergrounds und den daraus resultierenden mobilisierenden Massen - es gibt nur wenige Beispiele dafür, wo von der Industrie vorgeschriebene Trends und Designerbands mehr als eine Session überlebt hätten.

Es muss demnach gelten: Der Underground ist der Dienstleister für die Musikindustrie, denn genau da entwickeln sich die Trends, die Bestand haben - nicht im Kommerz. Und wo ist heutzutage der Underground?

HIER! Auf MoM.

Sorge bereitet mir nur noch, wo denn die mobilisierenden Massen sind - insofern kann ich nur dazu aufrufen, da auch hinzugehen.


von  Redaktion am 16.06.2004
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