Cookie Consent by Free Privacy Policy Generator website
MyOwnMusic

Electro  Magazin

Meine Musik soll anders sein, so wie ich selbst anders bin

Interview mit HyperQbe
Meine Musik soll anders sein, so wie ich selbst anders bin

MOM Redaktion: Was bewegt Dich Musik zu machen?
 
HyperQbe: Ich habe Mitte der 1990'er angefangen, selber Musik zu machen. Zwar habe ich einmal

  • Blockflöte und
  • Gitarre spielen gelernt,
  • doch passiert bei mir so ziemlich alles am PC.

Leider müsste ich mit der Gitarre noch einmal ganz von vorn anfangen, doch zumindest die Kenntnisse über Noten, Akkorde und dergleichen haben bis heute überdauert. Meine ersten Ideen "entwickelte" ich zwar noch

  • an einem (sehr) kleinen Yamaha Keyboard,

aber mein Ehrgeiz wurde wohl in dem Moment geweckt, als ich ein Lied im Radio hörte, das nahezu das wiedergab, was mir kurz vorher noch im Kopf herumgespukt war. Ernsthaft begonnen hat dann eigentlich alles

  • mit den sogenannten "Trackern" und entsprechenden  MOD-Files,
  • zunächst noch auf einem Commodore Amiga 500,
  • später dann auf dem ersten PC.

Von da machte ich später einen kleinen Umweg über

  • eine Hardware-Workstation (Generalmusic WX2),

bis ich schließlich auf die Software stieß, die mich wieder zurück zum Computer brachte und die ich auch heute noch benutze:

  • Propellerheads Reason!

Ursprünglich war ich einfach nur neidisch auf meinen Kumpel, der so einige elektronische Instrumente sein Eigen nannte. Da sich das Konzept von Reason aber sehr an echter Hardware orientierte, sah ich darin eine Chance für die Zeit zu "üben", wenn ich selber einmal eine solche Sammlung besitzen würde. Diese ist allerdings bis heute reine Utopie geblieben - und das nicht nur aus Geldmangel. Mich haben einfach die Möglichkeiten der Software dermaßen gefesselt, dass ich heute gar nicht mehr wüsste, was für Geräte ich mir anschaffen sollte, ohne mich dann wieder eingeschränkt zu fühlen. Zumal mittlerweile bei dieser DAW - spätestens mit dem nächsten Update - kaum noch Wünsche offen bleiben sollten. Und wenn, dann werden wohl solche erfüllt werden, von denen man bis dahin nicht einmal wusste, dass man sie hatte! ;) Ein weiterer Vorteil der Software ist, dass man weder Geld für mehr Geräte ausgeben (man kann so viele Instanzen von einem benutzen, wie der Rechner verkraftet), noch zusehen muss, wo man diese dann unterbringt. Und der Kabelsalat, der einen schon mal zur Verzweiflung bringen kann, ist allenfalls virtuell. Am meisten faszinieren mich bis heute die vielen Möglichkeiten, die elektronische Musik bietet. Sogar vermeintlich akustische oder bestenfalls elektrische Musik kommt heute oft kaum noch ohne elektronische Komponenten aus.

  • Allerdings bewahre ich mir außerdem den Respekt vor den "natürlichen" Instrumenten. Auch wenn diese nur gesampelt oder gar künstlich nachgebildet sind, haben sie immer noch gewisse Eigenheiten, einen speziellen Klang und ebenfalls bestimmte Wirkungen auf den Hörer, der mit synthetischen Klängen, die eben nicht zu imitieren versuchen, kaum nachzustellen ist.

 

MOM Redaktion: Deine "Idole"?

HyperQbe: Beeinflusst werde ich bei meinem Schaffen sicherlich durch meine Affinität und meine Bewunderung für einige vergangene und präsente Künstler, was man laut diverser Kommentare sicherlich auch schon das eine oder andere Mal heraushören konnte, oder noch heraushören können wird.


Zu denen gehören - als unsortierte, wie unvollständige Liste:

  • Jean-Michel Jarre (meine erste CD!)
  • Kraftwerk (KULT!!)
  • Michael Cretu (Enigma)
  • Klaus Schulze (in geringem Maße)
  • Ernst Horn (Deine Lakaien / Qntal)
  • VNV Nation (besonders nach dem letzten Konzert)

 

MOM Redaktion: Was für ein Equipment?

HyperQbe: Neben meinem

  • PC als "Instrument" benutze ich zur Musik-Produktion mittlerweile noch
  • ein Tascam US-428 USB Audio MIDI Interface,
  • jene alte Workstation (wenn auch nur die gleiche, nicht dieselbe) als Masterkeyboard - und ggf. auch als Klangquelle, mal sehen –
  • und ein gewisses kleines Masterkeyboard von Evolution, dass gewissen Personen noch bekannt sein dürfte (Danke, Sebastian!). ;)
  • Für Aufnahmen (hauptsächlich Stimme) steht mir ein "t.bone SC440 USB" zur Verfügung,
  • als Abhöre dienen mir momentan noch ein relativ gutes 2.1-PC-Speaker-System von Labtec,
  • sowie meine billigen Philips-Kopfhörer zur Verfügung.

Nun meinen sicher einige, die Hände (und evtl. auch die Füße) vor Entsetzen über dem Kopf zusammenschlagen zu müssen. Doch hier sei nur gesagt: Keine Panik!! Mir ist durchaus bewusst, dass mit einigen der Geräte kaum "professionell" zu produzieren ist. Darum habe ich mich auch schlau gemacht und weiß inzwischen, wofür ich mein hart erarbeitetes Geld in nächster Zeit ausgeben werde.

  • Als erstes werden hier neue Kopfhörer einziehen,
  • dann irgendwann vernünftige Studio-Monitore,
  • sowie beizeiten auch ein neues Mikrofon.

Letzteres wird zwar höchst wahrscheinlich ebenfalls wieder ein t.bone sein, aber ich habe damit bisher gute Erfahrungen gemacht, und wenn es wirklich mal nötig sein sollte, kann ich mich da immer noch an die wirklichen Profis wenden.

 

MOM Redaktion: Was inspiriert Dich?

HyperQbe: Meine musikalischen Interessen sind relativ breit gefächert. Teilweise überschneiden sie sich auch in meinen "Werken". Darum finde ich es immer wieder schwer, mich selbst zu kategorisieren. Lange Zeit habe ich es nicht geschafft, alle Stile unter einen "Hut" zu bringen.

  • So fing ich an mit "K" und eher meditativen Stücken,
  • entwickelte dann "HyperQ'be" für die elektronische Hauptrichtung mit vorrangig tanzbarer (Club-) Musik und hatte nebenher noch die Idee
  • zu "Internal Flame", was dann eher den (Break) Beats gewidmet sein sollte.
  • Irgendwann beschloss ich dann, all diese drei Projekte in HyperQ'be zusammenzufassen,

weil sich bestimmte Elemente, die eben meine Musik ausmachen, in allen wiederzufinden sind. Ein weiterer Aspekt, der seit jeher parallel existiert hat, und den ich auch weiterhin gesondert behandeln würde,

  • ist der von Dark Electronics. Jene haben sicher ihren eigenen Charme und leben oftmals besonders durch die Texte, die sie begleiten.

Lange Zeit wusste ich nicht recht, unter welchem Namen ich diese nun führen sollte. So habe ich z.B. auch schon die Wortschöpfung eines Freundes benutzt, mich damit aber nie ganz wohl gefühlt,

  • weil "INSTINKTeSEINS" (manch einer mag es evtl. von MoM kennen) ursprünglich für gemeinsame Projekte geplant war.

Nachdem nun aber eine neue "Welle" lyrischer Kreativität über mich kam und die musikalische Umsetzung der Ideen meinem Hauptfeld immer ähnlicher zu werden scheint,

  • hatte ich die Idee zu "HQ13". Das ist nicht zufällig auch mein Nummernschild, weil nämlich die 13 ja allgemein als negativ empfunden wird und ich sie deshalb bzw. dem zum Trotz als meine Lieblingszahl gewählt habe.
  • So kann ich mich mit beiden Zweigen eindeutig identifizieren (HQ = HyperQ'be) und trotzdem eine deutliche Trennung vornehmen.

Doch egal, in welcher Richtung oder auf welchem Level ich produziere - eines wird bei mir immer dasselbe bleiben. Ich habe eine starke Abneigung gegen "Fließbandproduktionen". Ich will nicht Musik machen müssen, und schon gar nicht solche, wie sie evtl. erwartet wird. Man darf sich gerne auf neue Musik von mir freuen, solange man bestenfalls erwartet, von Neuem überrascht und gleichzeitig an Altes erinnert zu werden. Jedoch immer begleitet von einem angenehmen Gefühl von Vertrautheit und Geborgenheit.

 

MOM Redaktion: Was sind Deine Ziele?

HyperQbe: Und das ist eben mein Ziel: Meine Musik soll anders sein, so wie ich selbst anders bin. Und trotzdem soll sie nicht fremd erscheinen, so wie ich niemandem fremd erscheinen will. "befremdlich" vielleicht, aber nicht mehr. ;) Was ich für meine Musik benötige, ist die richtige Inspiration. Diese muss sowohl meinen Verstand, als auch mein Herz ansprechen, denn meine Musik kommt zum Großteil von Herzen. Darum ist es mir auch ziemlich egal, wie sie sich zum ersten Moment vielleicht anhören mag (Geschmäcker sind ja eh verschieden). Wichtig ist eigentlich nur, wie es sich dann anfühlt, sie zu hören.

  • Wenn man sich ihr völlig hingeben kann und dabei auch wortlos meine Geschichten versteht und/oder mit geschlossenen Augen die Bilder sehen kann, die ich male, DANN ist meine Musik gut!

 

 

MOM Redaktion: Vielen Dank für die Einblicke und Dir noch viel Erfolg mit Deiner Musik.



Kommentare


von  NaitSabes am 21.04.2012
Aufrufe  19559



Anzeige


Weitere interessante Artikel