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Electro  Magazin

Ein Song reift bei mir sehr lange

Interview mit Der Makrophag
Ein Song reift bei mir sehr lange

MOM Redaktion: Was bewegt Dich Musik zu machen?

Der Makrophag: In erster Linie sind es die Ideen, die in meinem Kopf rumgeistern, die herauswollen. Ich mache Musik in erster Linie für mich selbst. Erstens, da ich dabei richtig abschalten kann und mich tatsächlich nur da drauf konzentrieren kann.

Zweitens: Nach einiger Zeit Abstand (nach der Fertigstellung) höre ich meine eigenen Sachen sehr gerne. Auch die ganz Alten. Es ist auch immer spannend zu sehen, was man alles geändert hat an den Produktionsprinzipien. Nicht immer zum besseren, aber eben anders.

Aber dennoch freut es einen natürlich sehr, wenn man mitbekommt, dass andere die Musik auch mögen. Dann hat sich die Arbeit noch einmal mehr gelohnt. Also zu einem kleinen Teil will ich Musik auch für andere machen natürlich. Da ich ja in erster Linie tanzbare Elektromusik mache (Goa / Psytrance und Acid), wäre es natürlich cool, die Musik mal auf Acid und oder Goa Parties zu hören. Tatsächlich gab‘s das schon mal auf zwei MOM Events, als ich mit Joscha (aka Wamtraxx) zusammen als Makrotraxx auflegen durfte. Da waren natürlich auch ein paar Songs von uns dabei. Das war cool. Leider war das Publikum immer recht klein, und auf einer richtig fetten PA Anlage wäre es noch mal cooler gewesen.

Ich habe nicht die Illusion, irgendwann einmal Geld damit zu verdienen. Dazu ist meine Inspiration zu unzuverlässig. Ich mag es auch gar nicht, mich zu einer Produktion zwingen zu müssen. Das ist manchmal so bei Remix Contesten, die ich aber trotzdem sehr gerne mitmache immer (ich finde es auch immer sehr cool, wenn jemand meine Lieder remixen will, also meldet euch, ihr Remixer). Die Deadlines sind immer sehr straff, das ist nichts für mich. Da bin ich dann mit dem Ergebnis oft nicht 100% zufrieden. Ein Track reift bei mir inzwischen sehr lange (man sieht es an meinem aktuellen Meiose Album, das hat 3 Jahre gedauert). Außerdem habe ich oft Phasen, wo irgendwie gar nichts geht. Das kann dann frustrieren, aber ist bis jetzt immer wieder vorbei gegangen.

 

MOM Redaktion: Deine "Idole"?

Der Makrophag: Ui, das ist nicht ganz einfach. Ich muss hier wohl ganz klar Astral Projektion nennen, von denen ich ein echter Fan bin. Leider haben sie mich in den letzten Jahren etwas enttäuscht (es gibt ein Album, dessen Veröffentlichung immer nach hinten verschoben wird, und die neuen Tracks klingen im Vergleich zu früher dünn und völlig „übermastert“). Daher würde ich aktuell wohl am ehesten Shpongle nennen.

Überhaupt bin ich ein Fan von:

  • Simon Posford (Shpongle, Hallucinogen, Younger Brother).
  • Aus der Psytrance Ecke finde ich auch Space Tribe (am besten zusammen mit Electric Universe) oder SUN Project sehr gut und würde da gerne hin, wo die sind (musiktechnisch). Psytrance und E-Gitarren, dass passt!
  • Respekt habe ich auch z.B. vor Infected Mushroom und dem Klangstrahler Projekt, obwohl ich von denen nicht alles gleich mag, aber musikalisch sind die 1a, finde ich.

Klar, Größen und Pioniere wie:

  • Kraftwerk,
  • Jean Michel Jarre
  • und Mike Oldfield

gehören auch hier in die Liste. Aber da gibt es natürlich noch viele andere Künstler, die ich bewundere (auch aus anderen Genres), z.T. auch hier auf MOM natürlich. Einfach mal meine Fanliste durchschauen!

 

MOM Redaktion: Was für ein Equipment?

Der Makrophag: Mein Equipment ist eigentlich

  • nur den Computer,
  • Ich benutze Ableton Live als DAW,
  • an Software habe ich das ein oder andere Freeware PlugIn
  • und Komplete 5, wo auch Reaktor drin ist.

Da bastele ich auch schon mal selbst den ein oder anderen Effekt oder ein Instrument (es kommt aber fast nie zu einer finalen Version).

  • Samples habe ich natürlich auch ein paar.
  • An Steuergeräten habe ich noch ein M-Audio Radium 49, an dem ich aber inzwischen fast nur noch die Tastatur benutze.
  • Ein LaunchPad habe ich auch, das ist sehr gut, um in Live mit der Session Ansicht Ideen zu sammeln und umzusetzen.
  • Seit neuestem ist noch eine x0xb0x dazugekommen. Die wurde aber noch nicht so richtig eingesetzt, nur für meinen Remix von "Industrial Revolution" von Pierreformance, aber da geht die ja schon unter irgendwie.

Da kommen aber einige Acidtracks, soviel kann ich versprechen.

  • Des Weiteren habe ich mal von meinem besten Freund einen Exciter geschenkt bekommen (Dualfex Pro von Behringer), den ich auch hin und wieder mal einsetze.

 

MOM Redaktion: Was inspiriert Dich?

Der Makrophag: Es gibt viel was mich inspiriert. Was mich nicht inspiriert, ist (ironischerweise) zuviel Freizeit, wenn ich den ganzen Tag zu Hause sitze. Wenn dann auch noch der weiter oben erwähnte „Zwang“ hinzukommt, etwas machen zu müssen, geht meist gar nichts. Obwohl man manchmal doch einfach an einem Synth rumschraubt und dann eine Idee bekommt.

Die Inspiration kommt eher im Alltag, auf der Arbeit, wenn man an was anderes denkt, ist da plötzlich diese Idee. Dann muss ich hoffen, dass ich mich zu Hause noch dran erinnern kann und/oder das eben aufschreiben. Oder, nach einiger Zeit, ist die Idee irgendwie doch nicht mehr so gut und wird verworfen. Außerdem inspiriert mich das lesen über Equipment, auch wenn ich mir das nicht zulege. Ich habe ja ein Keys Abo und das kann schon inspirieren, da den einen oder anderen Artikel zu lesen, wahrscheinlich, da ich auch ein technisches Interesse habe wie z.B. Synthesizer funktionieren etc.

Natürlich bekomme ich Ideen auch beim Hören von Musik. Nicht unbedingt im Sinne von „das musst du auch mal machen“, sondern auch nach dem Motto „das könnte man auch so und so lösen“, oder „dies oder das würde jetzt bestimmt gut reinpassen“.

Weiter oben habe ich auch die Remixe erwähnt. Das kann auch sehr inspirierend sein. Nicht nur, wenn man sich selbst den Kopf zerbricht darüber, wie man das fremde Material nun in seinen Stil integriert. Auch wenn jemand anders deine Musik remixt. Manchmal echt geil, was andere Leute so aus dem Material noch rausholen. Zu guter Letzt bleibt natürlich die Kooperation. Dabei habe ich auch so viel gelernt, z.B. Bei Makrotraxx (Wamtraxx und ich), oder wenn ich mit meinem besten Kumpel Juri Musik mache und gemacht habe. Danke euch beiden auch an dieser Stelle! Da fällt mir natürlich auch gleich MOM an sich ein, eine weitere Quelle der Inspiration, sehr vielfältig. Im Forum, durch Fachsimpeln mit Kollegen oder eben wieder durch das Hören und Bewerten von Musik, die hier hochgeladen wurde. Und natürlich durch Bewertungen, die man selbst bekommt.

Kurz: Die Inspiration lauert überall!

 

 

MOM Redaktion: Vielen Dank für die Einblicke und Dir noch viel Erfolg mit Deiner Musik.



Kommentare


von  NaitSabes am 14.04.2012
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