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Electro  Magazin

Interview mit - alex reed -

Interview mit - alex reed -
Interview mit - alex reed -

Hallo Alex, danke das du dir Zeit für dieses Interview genommen hast.
Kein Problem, mach ich doch gerne !

Jetzt fangen wir mal mit der letzten Zeit an. Du warst ja recht erfolgreich. Was ist deiner Meinung nach ausschlaggebend dafür, daß deine Musik so gut ankommt?
Ja, mein Saturn-Remix schlug ein wie eine Bombe, was ich überhaupt gar nicht erwartet habe, da ich diesen track in 5 tagen produziert habe. Mich inspirierte die Vorlage von Quantum wirklich sehr...

War das dein erster Remix gewesen?
Ich habe mich hin und wieder an Remixen versucht, eher halbherzig. An diesem lag mir sehr viel, irgendwann wollte ich denn auch mal einen fertigstellen ! *g

Würdest du nun sagen, dass dir das Remixen generell liegt?
Auf jeden fall. ich habe gerade auch noch einen Remix für pattraxx über die Bühne gebracht, auch sein Original "show me your heart" hat mir doch einiges an Kreativität abgerungen.

Was reizt dich denn so am Remixen? Ist es, um die Interpretation eines Werkes im alex-reed-look zu sehen oder eher um Teil zu haben an dem was du für gut befindest, sozusagen als Hommage?
Bei "show me your heart" war es definitiv der Hommage-Gedanke, die Melodie in diesem Stück ist einfach der Hammer und hat mich an alte Zeiten erinnert. Beim Quantum-Remix war es dagegen etwas anders, an diesem Stück reizte es mich, etwas was dem tiefen Elektrogenere entstammt, ein "trancigeres" Gewandt zu verleihen.

Wo wir bei deinem Stil sind. Beschreib doch mal kurz, was dich am Trance so fesselt.
Trance muß melodiös sein, einem eine Gänsehaut verleihen, sollte allerdings nicht ins Kommerzielle abgleiten. Trance sollte extrem tanzbar sein und auch die crowed dazu animieren...

Das merkt man deinen Produktion auch an. Sie sind optimal für die Tanzfläche. Wann kam bei dir der Entschluß, anstatt Vorgefertigtes aufzulegen, selber Musik zu machen?
Ein Entschluß im eigentlichen Sinne war es wohl nicht. Vor ungefähr 3 Jahren stieß ich in einer Computerzeitschrift auf eine Demo von orion-pro, einem Musikprogramm, womit ungefähr ein halbes Jahr lang meine ersten Sachen entstanden. Mein Interesse für Software ließ mich eines Tages beim eisessen mit meiner Freundin in den gegenüberliegenden music-shop stiefeln und ich ließ mich ein wenig beraten. Nach ungefähr einer Stunde kam ich wieder heraus, mein Eis war geschmolzen, meine Freundin stocksauer, doch ich war happy, denn ich hatte nun REASON...

Du produzierst deine Tracks seitdem also ausschließlich mit Reason? 
Ausschließlich, das stimmt. Vor ungefähr einem halben Jahr kam ich an einen Punkt, an dem mir Reason zum Hals raus hing. Ich durchforstete die p-heads Seite und stieß auf wirklich fette Refills, Seit dieser Zeit liebe ich mein Progrämmchen wieder, denn es steckt in der Tat mehr dahinter, als man oberflächlich denken mag. Mir kommt es so vor, als lerne man da nie aus, na zumindest habe ich die Grenzen dieses Programms wohl noch nicht erreicht...

Wie darf man sich das vorstellen? Wie geht alex reed vor, wenn er einen Song produziert?
Das ist ganz unterschiedlich und gestaltet sich jedesmal anders. Wenn ich eine Idee im Kopf habe, z.B. eine gewisse "Stimmung" welche transportiert werden soll, kommt der Rest fast von alleine... oder aber, ich schraube munter drauf los, vieles davon landet in der Ablage P oder aber es läßt sich die ein oder andere Idee extrahieren, an welcher es sich lohnt weiter zu arbeiten.

Wer hat dich musikalisch inspiriert? Hast du da bestimmte Künstler oder Songs die dir imponiert haben?
Auf jeden Fall habe ich Vorbilder. z.B. einer meiner Lieblingsproduzenten, Massimo Vivona, er beherrscht die Kunst, mit sehr wenigen Mitteln maximalen Drive zu vermitteln, Paul van Dyk...

Wann und wie gestaltete sich dein Entschluß, mit deinen Eigenkreationen an die Öffentlichkeit zu gehen?
Im Netz stieß ich damals auf Seiten wie mp3, besonic usw., wo ich zuerst meine Sachen hochlud. Bald aber merkte ich, daß man kein ehrliches Feedback bekam. Gleichzeitig entdeckte ich MOM, wo sich das ganze etwas anders darstellte, das muß so vor 2 1/2 bis 3 Jahren gewesen sein, so genau weiß ich das nicht mehr.

Was ist den nun der nächste Schritt? Machst du weiter deine Musik um sie auf Internetportalen zu präsentieren oder reizt es dich nicht schonmal, deine Werke bei einem Label zu sehen?
Ich habe Ziele, ganz klar. Das vergangene Jahr ´o4 steht bei mir unter dem Namen "skilltuning". Für ´o5 habe ich mir vorgenommen, die Sache "release" in Angriff zu nehmen, was sich im Moment mit kleinen Vorzeichen auch schon ein wenig abzeichnet.

Wie sieht es bei dir mit Hardware aus? Willst du auch zukünftig einen Bogen drum machen oder lockt dich nicht der eine oder andere Knopf um dran rumzuspielen?
Lockt ohne Ende, das kannst mir glauben ! so´n Nordlead würde mich auf jeden Fall reizen, sicher gibbets da noch 1000 andere feine Teilchen, welche eine Anschaffung rechtfertigen würden. im Moment setze ich finanziell aber einfach Prioritäten, ein Umzug und die Einrichtung der neuen Wohnung stehen im Frühjahr an, mein Auto ist übrigens au net durch´n TÜV gekommen, *heul*...

Mein Beileid. Gibt es für dich außerhalb der bis dato von dir präsentierten Musik noch Styles oder Projekte, die dich reizen?
Da ich bis jetzt eigentlich immer allein gearbeitet habe, würde mich natürlich auf jeden Fall mal eine Zusammenarbeit mit anderen Künstlern interessieren, quasi ein kreativer Schmelztiegel...auf den Output wäre ich sehr gespannt !

Glaubst du, das man mit Trance oder stellvertretend elektronischer Musik sich heute noch als kleiner Musiker kommerziell durchsetzen kann, oder ist man gezwungen den Richtlinien des Marktes zu folgen?
Ich bin der Meinung daß das auf die Intention ankommt. Will ich Geld verdienen, mache ich 08/15 Quark, bewahre ich mir meine Individualität >>> no Schotter. *g * Ich tendiere eher zu letzterem, mache das was mir in den Kopf kommt und mache mich somit nicht zur Schlampe des Kommerzes. Wobei ich damit natürlich nicht sagen möchte, das ich Knete für meine Sachen ablehnen würde, es ist doch der Musikertraum schlechthin, sein Hobby zu seinem Beruf zu machen, und damit auch zur Grundlage seiner Existenz..

Damit verlassen wir das von Entbehrung geprägte Musikerleben und widmen uns einmal dir persönlich. Außer der Musik, die ja eine wichtige Rolle in deinem leben spielt, was bewegt dich noch und hast du noch andere Hobbys?
Jetzt geht’s aber ans Eingemachte ! Natürlich macht die Musik einen großen Teil meiner Freizeit aus, an der Umsetzung meiner Ziele will ja schließlich auch gearbeitet werden...apropos, die Arbeit: beruflich bin ich Altenpfleger, das Feedback was man in diesem Job bekommt ist schlicht und ergreifend: unbezahlbar. Vertiefen möchte ich das ganze noch nächstes Jahr mit einem Studium der Pflegewissenschaften, wenn man sich die demographische Entwicklung in Deutschland anschaut, hätte ich Arbeit für meine nächsten fünf Leben. Natürlich möchte ich hier meine Familie erwähnen und meine Freundin, alle liegen mir ziemlich am Herzen und haben sicher schon viel mit mir durchmachen müssen... ^^ Alles in allem bin ich ein recht geselliger Mensch, Abende beim Bowling oder im Kino, na das übliche eben, nix spektakuläres... ;-)

Dann möchte ich mich bei dir für das Interview bedanken und dir viel Glück für deine Zukunft wünschen.
Ich danke dir ebenfalls, das du dir für mich die Zeit genommen hast !



Kommentare


von  realtime-squid am 13.02.2005
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