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Electro  Magazin

e-thereal - Das Niveau des Kommerz

Interview mit e-thereal
e-thereal - Das Niveau des Kommerz

Das Interview mit e-thereal stammt vom 19.03.2003. Trotz seiner Länge dauerte es gerade mal zwei Stunden. e-thereal ist ein Meistertipper! Sandalette: Hi! Und vielen Dank für deine geopferte Zeit für mein bescheidenes Interview! Was bedeutet denn eigentlich "e-thereal"? e-thereal: ethereal bedeutet so viel wie himmlisch. zumindest stand das in nem alten englisch buch bei nem artikel übe wahle. gekommen bin ich aba auf anderem wege drauf. mein vater is so ein netzwerk mensch und zum abhören vom netzverkehr hatte er ein programm namens ethereal gezogen. tja das funzte aba net so ganz und es musst ja auch noch compiliert werden. da ich nun leidenschaftlicher c programmierer bin hatte er mich beauftragt das zu tuen. und nun begleitete mich dieses programm so seine zeit und ist fast zum teil von mir geworde. das erste mal wo ich was wirklich sinnvolles gemacht habe. das sollte nun meine musik auch sein und so hab ich den namen übernomme. des weiteren hab ich einen splin für namensspiele und doppeltdeutigkeiten. und daher kam ich drauf, dass man durch geschickte trennug des e's durch einen - dem ganzen eine ganz neue und auch richtige bedeutung geben kann. e für electronisch und thereal für die wahre. also die wahre elektronische musik eben. und das is bis heute mein Zeil. etwas vom thema abgewichen? passiert. tue ich immer. Sandalette: Wie viel Zeit verbringst du denn mit Musik? In welchen Situationen bist du am kreativsten? e-thereal: das is ganz unterschiedlich. kommt immer drauf an wie kreativ ich bin und wie viel zeit ich hab. wenn ich keinen zeit habe bin ich meist am kreativsten. das macht macht es immer so kompliziert. meist sitze ich samstag nacht so gegen 0.15 vorm pc. schon ziemlich müde von der woche. so im halbschlaf weiss ich ich sollte doch besser mal schlafen gehn, aber genau das ist die zeit wo die ideen kommen und ich dann bis 3.40 an neuen tracks arbeite. das is so die regel. nicht die regel war beach of silence. die meiste arbeit an diesem track habe ich wärend einer krankheit geleistet. wer die beschreibung der urfassung gelesen hat dürfte wissen, das meine doch so (und das is nu wirklich mal keine ironie drinne) liebe freunden mich so toll um mich gekümmert hat. tja und am nächsten morgen war sie net mehr da. ich war froh so ne tolle freundin zu haben aba traurig das sie nicht da war. und diese gefühle mussten einfach rausgebracht werden. und da entstand die mello zu beach of silence. wenn ich also mal wirklich emotional drauf bin, egal ob fröhlich (sowas kommt auch noch) oder eher traurig, dann kommen mir ideen das umzusetzen was ich fühle und dann komm ich so schnell nicht mehr vom computer los. Sandalette: Du gibst an, dass du lange Zeit damit verbracht hättest, herauszufinden, was einen kommerziellen Song ausmacht (siehe Info). Zu welchem Ergebnis bist du denn gekommen? e-thereal: Für mich ist ein Song dann ein komerzieller song wenn er schön ist. damit meine ich jetzt schön im klassischen sinne. also nicht wenn er gefällt sondern wenn er so aufgebaut ist dass er auch schon als wenig widerstand zum eigenen aufgefasst wird. sprich es passiert genau das was man erwartet. die mellodie ist harmonisch. die drums spielen einen einfachen klaren rhythmus den man sofort durchschaut. das gesamte konzept ist vertraut und so harmonisch das man schon vorher vorraussagen kann was passieren wird ohne das man den song kennt. dadurch kann man sich natürlich sofort mit ihm anfreunden. es gibts nicht was einen stören kann und man findet ihn daher auch gut. das solche songs auch wieder sehr schnell langweilig werden, ist dabei vorprogrammiert und wie ich denke auch gewollt. man will, das der kunde wieder was neues hört und kauft. schliesslich soll es ja ein kommerzieller song sein. aber das is meist die songs sind, die eben nicht diese reinheit diese harmonie besitzen die einen gleich vom song überzeugt, die einmal nach mehrmaligen hören am besten gefallen, dass merkt man erst zu spät. meist stört einem was an einem nicht kommerzeillen song und man stempelt ihn als schlecht ab ohne weiter sich auf diese neue form drauf ein zu lassen. das wäre tödlich wenn man ihn gut verkaufen will. wenn es ein eintagesohrwurm werden soll. aba das is meiner meinung nach eben das manko an dieser art von musik. Sandalette: Eine interessante Definition von kommerzieller Musik... Welche Songs sind denn deiner Meinung nach am kommerziellsten (nach deiner These) und damit am erfolgreichsten? e-thereal: erfolgreich ist was in den charts ist. ich kenn mich da so nicht mehr aus weil ich es seid einigen jahren aufgegeben habe die charts zu verfolgen. aba ich denke das kai tracid zunehmens schlechter und erfolgreicher wird. zumindest was ich mal so im radio hören muss ist nicht mehr die kreative leistung die man sich erhofft. auch starsplash oder was dort alles so in diese kategorie gehört und auch die meisten coverversionen, wo man die mellody schon kennt, also dran gewöhnt ist und sie daher auch vorhersagen kann, sind meiner meinung nach extrem kommerziell. denn mit künstlerischer selbstverwirklichung hat das nu wirklich nicht mehr viel zu tuen. von den "superstars" ganz zu schweigen.
Sandalette: Könntest du für dich ein musikalisches Konzept umranden? Was ist denn das, was e-thereal ausmacht, was in jedem Song gleich ist, so unterschiedlich die Stile auch sein mögen? e-thereal: hmm das ist schwer. in erster linie sollte in jedem song ich drin stecken. darum heisst das album ja auch m.e. wobei m.e. aba auch noch einen weiteren sinn hat. es ist der name einer underworld singel die eigentlich mother earth heisst. und da sind wir auch schon wieder beim thema. ich möchte zwar nicht wie underworld klingen, weil das ja noch nicht einmal underworld selbst hinkriegen. so verschieden wie jedes album ist könnte man meinen die gründen sich alle 3 jahre neu. aba eines bleibt doch immer gleich und das will ich in meinen songs auch haben. es ist diese spannung. dieses gefühl da muss doch noch was kommen. aba da kommt nichts. und dann wenn mans nicht vermutet kommt es doch. dieser bruch mit der harmonie, der jeden song so einzigartig macht. denn nicht komplett harmonische tracks zu machen: da hat man viel mehr freiheit, viel mehr möglichkeiten sich zu entfalten und selbst was neues einzigartiges zu schaffen. aber man braucht eine solide basis, damit der track nicht aus einander fällt und das sind bei mir meist lange kraft oder geheimnisvolle pads gepaart mit schnellen rhodes oder beepmap sounds im hintergrund. diese atmosphere die eine spannung beildet. spannung zwischen ruhigen langen harmonsichen und mellodischen pads und schnellgeloopten mellodiefetzen ist es die jeden track unberechenbar werden lassen. und natürlich ein ausgereiftes drumkonzept mit vielen variationen und keinen details die man erst nach mahrmaligen hören mitkriegt. schliesslich soll sich die wahre klasse des songs erst und noch nach mehrmaligem hören offenbaren. Sandalette: Wie würdest du den privaten Tom Brosch beschreiben, so wie dich andere Leute sehen bzw. wie du dich selbst (gern) siehst? e-thereal: der private tom brosch heisst lieber tom (ohne brosch) und wird gerne geduzt.also wie mich andere leute sehn kann ich schwer sagen aba ich denke das variiert nicht sehr stark von dem wie ich mich selbst sehe. ich bin so ein recht kluger mensch und daher auch leider oft nur deshalb bekannt. ich geniesse es aba viele freunde zu haben und einige sehr gute. ich bin eher ruhig, aber wenn mir was wirklich nicht passt kann ich ganz schön impulsiv werden. das wissen wenige aba die es wissen es zu schätzen. ich bin eher idealist und hab ein problem damit wenn jemand anderer meinung ist als ich. weniger der sache wegen, mehr weil ich zugeben müsste das ich es nicht geschaft habe einen andere person von meinen ansichten zu überzeugen. denn ich diskutiere sehr gern und bin es gewohnt durch mein selbstsicherers auftreten und meine oft sehr weit ausgeholten erklärungen recht zu bekommen. ich tue nur dann etwas wenn ich der meinung bin das es richtig ist und dann bin ich mit leidenschaft dabei. ich bin träge. ich habe es schwer etwas anzufangen und wenn ich angefangen habe habe ich es schwer wieder mit der sache aufzuhören. ich bin ein logik freak und immer bestrebt anderen leuten meine logik näher zu bringen. das bringt mir den status eines besserwissers und eines gewünschten diskusions partners. mein rat ist gefragt aba meine kritik gefürchtet. ich bin zu vielem bereit. ob es nun ein neuer trinkrekord oder eine andere sache ist. mich reizt die herrausvorderung. ich kann es nicht leiden etwas nicht geschaft zu haben was ich mir vorgenommen habe. egal wie gross oder klein. ich bin eben perfektionist. Sandalette: Wenn man deinem Uptrax-Account (Sorry, MoM!) Glauben schenken darf, kommst du aus Gommern - das liegt bei Magdeburg, sprich du bist ein (hoffentlich bekennender) Ossi. Würdest du eine Spezifika der Musikentwicklung der neuen Bundesländer gegenüber den alten sehen? e-thereal: auch wenn man meinen angaben unter mom glaubt bin ich ein ossi. und zwar ein bekennender und leidenschaftlicher. was ja auch pflicht ist wenn man einen wessi einen saarländer als mit besten freund zählt. egal! also wenn ich musik höre dann ist es für mich mehr als sekundär wo sie her kommt solange sie gut ist. hab da also noch nie auf unterschiede in der musik geachtet zwischen ost und west geachtet. kann daher keine angaben machen. aber ich denke wenn sie so offensichtlich wäre (diese spezifikation) dann hätte ich was gemerkt. ich glaube daher nicht dran, dass es so große unterschiede gibt. auf jeden fall keine die man an der ossi oder wessi mentalität fest machen kann. Sandalette: Welche Bedeutung hat für dich als Mensch und Künstler das Internet? e-thereal: eigentlich lehne ich es ab allem eine bedeutung oder rolle zu zuordnene. vieles ist einfach nur da. es ist vorhanden und nicht weil es eine bedeutung hat, sondern weil jeder ihm eine bedeutung geben kann. für mich als mensch ist das internet eine gute möglichkeit sich über die aktuellen sachen (nachrichten programme musik) zu informieren bequem mal was einzukaufen (im kaff gommern und ohne eigenes auto ist das sonst ein echtes problem) und auch ab und zu mal das eine oder andere file runter zu laden. als künstler ist es der anfang meiner selbst ernannten karriere überhaupt. ich hab ja wie so viele im herbst 1999 mit dem ersten ejay heft (gott ich habe gesündigt, aber vergib mir, denn ich wusste nicht was ich tat*g*) angefangen. tja und bin bis 2002 an ejay produkten kleben geblieben. erst durch mom wurde mir der horizont zur musikalischen freiheit geöffnet und meine tracks strahlen nun im glanze von fruity loops reason und cubase und konnten endlich dem tristen ejay dasein entfliehen. tja ohne internet wäre das nie möglich gewesen. daher erklärt sich die bedeutung des internets für mich fast von selbst. internet ist das tor zu mom und mom ist teil meines lebens geworden.
Sandalette: Gibt es Zukunftspläne? Wohin soll dich deine Musik bewegen? Was für Ziele hast du? e-thereal: ja klar hab ich ziele. mit 17 hat man noch träume und ich sage euch. mit 19 auch noch. mein grösster traum den ich habe ist es einmal so eine art ersatz für underworld zu sein wenn die nicht mehr weiter machen. jaja ich bin ein absoluter uwfan und ich hab fast alles was die je gemacht haben. uw haben mich auch zu elektronischen musik gebracht und auch dort gehalten. immer wenn ich dachte. uw werden langweilig und ich hab nen neuen geilen song gehört und dacht die zeiten von uw sind vorbei dann war der auch von uw. einfach geil was rick und hyde so drauf haben. mein grösster traum ist es also genau so hochkarätige musik zu machen wie diese beiden und damit eine alternative für alle traurigen uwfans zu sein wenn die nicht mehr weiter machen. bis dahin studiere ich ihre songs und entwickle meine eigene uw theorie und natürlich auch meinen eigenen stil. denn wenn ich probieren würde uw nach zu ahmen dann wär ich weiter davon entfernt uw gleich zu sein als jetzt, denn sie würden sich selbst nicht nachahmen. sondern sich weiter entwickeln bis ich an der reihe bin ihren stiel weiter zu entwickeln. das ist mein grosser traum und dahin geht auch meine musik. noch bin ich nahe am niveau einer mittelmässigen uw b-side aber eines tages werd ich vielleicht auch lifekonzerte geben und die track life auf der bühne absamplen keybord und drum improvisationen hinlegen und mit allen zusammen die bühne rocken. Sandalette: Du hast nun zum Abschluss noch Gelegenheit, das zu sagen, was du schon immer loswerden wolltest... e-thereal: ganz wichtig und zu aller erst: ICH LIEBE ANJA! pah das musste mal gesagt werden. und ausserdem: ich bin für die GPL in der musik branche. man muss es ja nicht gleich überstürzen aba man könnte ja langsam anfang das thema opensource in der musik zu diskutieren. bin nämilch bekennender linux und GPL freak und hab bis jetzt alle meine progs unter die GPL gestellt. und dank tracker programmen ist dies ja in der heutigen zeit auch mit musik möglich. warum das fahrrad zweimal erfinden. "use the source" statt "use the force" sagt KDE programmierer mathias ettrich seiner zeit. und er hatte recht. das wissen was man aus quelldateien guter programme ziehen kann ist enorm. es entwicklte sich eine breite software gemeinde die der traditionell arbeitenden software weit vorraus ist. und das liegt nicht zuletzt im konzept der GPL. was wäre nun wenn ein musik bei seinen files dazuschreiben würde mit welchen synths er welche sachen gemacht hat. oder sogar sein reason oder cubase oder sonstiges file freiwillig mit veröffentlichen kann. würde das nicht einen ungeahnten knowhow austausch zwischen musikern zur folge haben. ein vereinigetes musikprojekt von ungeahnter deminsion das geballte wissen die geballte komtenz von tausenden von musikern die wieder alle nur ein zeil haben. nicht geld verdienen sondern nach besten wissen und gewissen sie best mögliche musik zu gebären. das ist meine vision von der zukunft der musik. nicht jeder in seinem kämmerlein alleine. sondern alle zusammen. ich meine damit nicht das alle den gleichen track produzieren. nein. ich meine das tricks und kniffen von genialen sounds kein priveleg einzelner sein soll. es ist schwer wenn man was neues hat worin man sehr viel mühe gesteckt hat, dies dann einfach so jedem zur verfügung zu stellen, aber wenn man dafür vom knowhow von tausenden profitieren kann und ihre tricks nicht neu erfinden braucht ist das wohl für jeden ein riesiger gewinn. Sandalette: Ein Blick in die Zukunft zum Schluss von e-thereal... Und: Ich hoffe, dass du die junge Dame "Anja" eines Tages dein Eigen nennen kannst, wenn sie’s nicht schon ist. ;-) Damit bedanke ich mich ganz recht herzlich und wünsche dir alles Gute für die Zukunft.

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von  Sandro Sandalette am 01.04.2003
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