Electro  Magazin

Sandletten sind ja gerade in der warmen Jahreszeit zwar nicht in allermunde, dafür aber in vielen Varianten an mindestens ebenso vielen Füßen zu finden und zu sehen. Damit in Zusammenhang steht auch die eine oder andere kontroverse Diskussion, was Geschmack und Kombinationsgeschick des Trägers angeht. Nicht von der Hand zu weisen ist, dass dieses Schuhwerk für ein gesundes Fußklima sorgt, während man in Turnschuhen bei 30°C im Schatten doch die eine oder andere Hornhautaufweichung betrachten kann, wenn der stinkende Latsch den Fuß verlässt.

Doch darum soll es hier gar nicht gehen. Schließlich sind wir hier nicht auf einem Portal, das es sich zum Ziel gemacht hat, sich mit mehr oder minder geschmackvoller Sommersohlenmode zu befassen.
Die Sandalette, die hier zum Thema wird heißt mit bürgerlichem Namen Sandro Opel und ist Bewohner der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt. Sandro machte hier bereits durch seine doch recht ungewöhnlichen musikalischen Werke auf sich aufmerksam, aber auch durch seine zumeist wohl formulierten Artikel, Stories und Interviews mit so manchen Akteuren, die bei MoM ihre Werke publizieren. Und so ist es endlich mal an der Zeit, ein kleines Spotlight auf einen Redakteur zu setzen, der sich ansonsten dem großen Licht offenbar gern entzieht und scheinbar lieber aus dem Hintergrund agiert, mit Texten um sich wirft und zuweilen sehr experimentelle Musik mit wirklich tiefsinnigen und doch sehr verqueren Texten zu Gehör bringt.
Unser Sandalette wurde in der in Ostthüringen liegenden Metropole Gera angefertigt. Es handelt sich dabei um ein Unikat, dessen Replikation nur durch die Technologie des Klonens erreicht werden könnte. Aber das ist weder im Sinne der Ethikkommission noch wäre es sinnvoll, da dann die Einzigartigkeit des Sandalette nicht mehr gegeben wäre. Also belassen wir es bei dem Einzelstück, das seit geraumer Zeit sowohl verheiratet als auch stolzer Vater einer Tochter ist.
Wer Sandalettes Artistseite besucht, stößt dort auf vielerlei kleiner Schätze, die aus seiner Kreativwerkstatt stammen. Zum einen handelt es sich dabei um die Texte, die Sandro verfasst und gern mehrere Male erlesen werden wollen, bevor sich der dahinter verborgene Sinn dem Leser erschließt. Zum anderen sind es seine musikalischen Schöpfungen, die wiederum mit eloquenten Texten ausgestattet sind. Die Wortgewalt entlädt sich in zumeist kabarettistischer Manier zum Beispiel gegen zeitweilig allgegenwärtige Castingshows, gegen selbsternannte Weltpolizisten, die ihre Geniestreiche im arabischen Kulturkreis ausfechten und dabei kein Fettnäpfchen unbeachtet lassen oder sie gipfelt in der Erfindung einer neuen Geschichte, die schon fast nach Bestseller riecht und irgendwie leichte Einflüsse des Herrn der Ringe aufweisen könnte.
Und gerade bei diesem jüngsten Sandalettenwerk wird das kreative Potenzial und das umfangreiche Allgemeinwissen des Herrn Opel deutlich. Und genau diese Punkte sind es, die in Verbindung mit der gewaltigen Macht der Worte die Faszination an Sandalettes Output bilden.
Sicher sind seine Werke kontrovers diskutiert auf diesem Portal. Dies kann aber nur die Intention von Sandro sein, der mit seinem Schaffen die Gehirnwindungen des geneigten Hörers auf Hochform auflaufen und selbigen über seine musischen Ergüsse grübeln und sinnieren lässt. Da bleibt es auch nicht aus, dass die Meinungen über seine Ansichten und sein musikalisches Wirken durch unterschiedliche Interpretationsansätze zuweilen sehr weit auseinander driften. Mit ziemlicher Zielsicherheit schafft es dieser außergewöhnliche und doch recht besonnene und fast schon stoische Mensch, genau die Wellenlänge seines Zielpublikums zu erreichen.
Betrachten wir Sandalettes musisches Schaffen als ganzheitliches Gesamtkunstwerk, ohne die verzahnten stilistischen Elemente auseinander zu pflücken, so bleibt eine nicht geringe Chance, Sandalette zu verstehen und an seinem Leben teil zu haben.
So bleibt abschließend nur noch die Hoffnung, dass Sandro noch recht lange diese Plattform sowohl mit unkonventioneller Musik, die bereits als Brückenschlag zwischen U- und E-Musik aber auch als grandioses musikalisches Kabarett betrachtet werden darf, als auch mit seinen zahlreichen Interviews, Stories und Berichten bereichern wird.

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