Electro  Magazin

Martin Ostrowski, besser bekannt unter seinem Pseudonym "Sunbreeze", erfreut die MOM´sche Gemeinde seit mehreren Jahren mit verzückenden Tranceproduktionen. Ein „Urgestein“ unserer gelben Seiten, was eine Story über ihn als längst überfällig erscheinen lässt.

Stilistisch spannt Sunbreeze einen Bogen über annähernd zwei Dekaden: einerseits bleibt er seinen unverkennbaren Roots wie Depeche Mode, Tangerine Dream oder The Cure treu, andererseits verleiht er seinen Tracks durch ein markantes Arrangement sowie geschickt eingesetzte Stilmittel eine brennende Aktualität. Mit dem "Aufkeimen des Technogenres und anschließend der Tranceszene" (Anfang der 90er, Anm. d. Red.) so Sunbreeze, habe er seinen "musikalischen Hafen gefunden" .

Basierend auf frühen Hardwareerfahrungen und eigenen Synthesizerentwicklungen, fand Sunbreeze Zugang zu neuen Welten der Klangerzeugung. Fortan dominierten elektronische Sounds den Äther seines Heimstudios, welches unglücklicherweise im Jahre ´00 zum größten Teil einem Wasserschaden zum Opfer fiel. Seither entstehen seine Stücke überwiegend in Propellerhead Reason.

Widmet man sich seinen Tracks, so stellt der geneigte Zuhörer unweigerlich einen retrospektiven Betrachtungswinkel des Künstlers in Bezug zu seinem Leben fest, was sich auf fesselnde Weise in euphorisch - sphärischen Sounds artikuliert.

Mit sowohl scheinbar spartanisch anmutender Instrumentierung (man verzeihe mir diese auf den ersten Blick „abwertende“ Bemerkung, ist sie doch eher als Kompliment gedacht ! ), als auch nahezu professioneller Effektierung entstehen Tracks, welche an Atmosphäre ihresgleichen suchen. Man könnte diese Produktionsmethode als "Mut zur Lücke" bezeichnen - Sunbreeze ist auf seine Art Minimalist: wie nur wenige Andere versteht er es, ein Stück auf das Nötigste zu reduzieren und dabei die maximale Stimmung zu transportieren – das ökonomische Prinzip kommt hier akustisch zur Anwendung, wobei er seinen Zuhörern ohne große Mühe eine beneidenswerte Emotionalität sowie eine hörbare Detailverliebtheit vermittelt – Trance at it´s best !



Nun, was bleibt mir noch zu sagen… : Sunbreeze´ Musik ist ohne Zweifel eine Bereicherung für MOM, fernab ausgetretener kommerzieller Pfade, fernab niederer Intentionen. So ist Sunbreeze prinzipiell positiv gegenüber einem Release eingestellt, insofern künstlerische Freiheit -für ihn quasi ebenso wichtig wie "die Luft zum Atmen"- in bestimmten Maß gegeben ist.

Schlussendlich wünsche ich ihm in seiner musikalischen Entwicklung alles erdenklich Gute und bin mir sicher, in nicht allzu ferner Zukunft einen seiner Releases auf schwarz gepresstem Vinylium in meinen Händen zu halten !

http://www.sunbreeze-music.de/


- alex reed -

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