Im Juni neu: ANTHEM von Universal Audio
Mit ANTHEM bringt Universal Audio einen Software-Synth auf den Markt, der nicht einfach ein weiterer virtuell-analoger Klangerzeuger sein will. UA hat sich bei diesem Plugin nicht an klinisch sauberen Emulationen oder „Alleskönnern“ orientiert, sondern ganz bewusst eine Nische besetzt: Anthem klingt bewusst roh, unperfekt, fett – und genau das macht ihn interessant für alle, die analogen Charakter im digitalen Studio suchen.
Der Sound – lebendig, ungehobelt, musikalisch
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Analoge Oszillatoren mit Seele: Die Klangbasis sind zwei Hauptoszillatoren plus Suboszillator, die wie klassische VCOs arbeiten – mit leichtem Drift, leichten Phasenverschiebungen, lebendigem Verhalten. Der Sound ist nicht steril, sondern organisch – wie ein echter Vintage-Synth, der lebt und atmet.
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Charakterstarke Filtersektion: Anthem bietet ein Multimode-Filter, das alles von butterweichem Sweep bis hin zu aggressivem Zerreißen beherrscht. Vor allem im Bereich „Dirty Synths“, Industrial oder Lo-Fi kann der Filter richtig dreckig zupacken. Das erinnert an alte Analoggeräte, bei denen der Filter bewusst übersteuert wurde, um genau diesen Sound zu erzeugen.
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Integrierte Vintage-Effekte: UA hat dem Plugin einen Federhall (Spring Reverb) und ein Tape-Echo mitgegeben, die klanglich aus ihren hauseigenen High-End-Emulationen stammen. Man muss also keine zusätzlichen Effekt-Plugins laden, um direkt loszulegen – alles, was man für klassischen Sound braucht, ist schon drin.
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Ungewöhnlicher Sequencer: Der integrierte Step-Sequencer ist kein typischer Arpeggiator, sondern ein Tool zur rhythmischen Exploration. Polyrhythmik, Zufallsmodulationen und modulare Strukturen sind direkt einstellbar. Das eignet sich perfekt für experimentelle Musik, Techno, IDM oder cineastische Texturen.
Bedienung – direkt und inspirierend
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Visuell klar aufgebaut: Die Oberfläche ist modern, aber nicht überfrachtet. Man findet sofort die wichtigsten Parameter, kann intuitiv mit Cutoff, Resonanz, Hüllkurven und Modulation arbeiten – ohne erst ein Handbuch lesen zu müssen.
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Schnell zum Ziel: Durch das Preset-System, die gut abgestimmten Macros und den direkten Zugriff auf Effekte lassen sich in wenigen Minuten komplexe Klangbilder bauen – ideal für schnelle Songideen oder Live-Jams.
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Performant und nativ: Das Plugin läuft nativ auf macOS und Windows – es wird keine UAD-Hardware mehr benötigt. Die CPU-Auslastung ist moderat, auch auf Mittelklasse-Rechnern läuft Anthem flüssig.
Für wen ist Anthem geeignet?
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Amateurproduzenten: Die intuitive Oberfläche und das direkte Klangverhalten machen Anthem ideal für Hobby-Producer, die sich nicht durch komplizierte Strukturen quälen wollen.
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Cineastische Klangtüftler: Wer Filmmusik, Ambient oder Soundscapes baut, findet in Anthem eine starke Grundlage für analoge, expressive Texturen.
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Beatmaker & Lo-Fi-Fans: Dank der schmutzigen Filter, der eingebauten Band-Effekte und der analog klingenden Oszillatoren eignet sich Anthem perfekt für Lo-Fi Hip-Hop, Indie Pop oder experimentelle Electronica.
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Live-Performer: Die einfache Bedienung, gepaart mit rhythmischen Modulationsmöglichkeiten, macht Anthem auch live zu einem flexiblen Tool.
Klanglich zwischen Vergangenheit und Gegenwart
Was Anthem so besonders macht, ist die Balance zwischen klassischem Analogsound und modernen Tools. Universal Audio hat hier kein „Vintage-Reissue“ gebaut, sondern einen eigenständigen Synth, der sich zwar an den 70er- und 80er-Jahren orientiert, aber im Workflow und der Flexibilität ganz in der Gegenwart steht. Er ist kein Moog-Klon, kein Juno-Ersatz – sondern ein eigenständiger Charakterkopf mit Ecken und Kanten.
Preis & Verfügbarkeit
Anthem ist für rund 149 US-Dollar direkt über Universal Audio erhältlich. Oft ist er auch im Rahmen von Bundles oder Rabattaktionen deutlich günstiger zu bekommen – vor allem für Nutzer der UAD Spark Aboplattform. Die Systemanforderungen sind moderat, und da der Synth nativ läuft, braucht man keine spezielle DSP-Hardware von UA mehr.
Fazit
ANTHEM ist kein Synth für jeden. Er will nicht klinisch, nicht zahm und nicht perfekt sein. Stattdessen liefert er Persönlichkeit, Wärme, Eigenleben – genau das, was vielen modernen Softsynths fehlt. Wer sich nach einem Plugin sehnt, das nach echtem Gerät klingt und dabei Spaß macht, ist hier richtig. Besonders Musiker, die mit Emotion, Groove und Analogcharme arbeiten, werden mit Anthem schnell warm.
Ein Synth für den Bauch, nicht für den Kopf. Und das ist sein größter Vorteil.
➤ Offizielle Produktseite: https://www.uaudio.com/products/anthem.html
➤ Produkt-Demo: https://www.youtube.com/watch?v=PUHAjIbog5E
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