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Mehr als nur Politur: Instrumentenpflege

Instrumentenpflege für Gitarrist:innen & Bassist:innen
Mehr als nur Politur: Instrumentenpflege

Wer lange Freude an seiner Gitarre oder seinem Bass haben will, kommt um regelmäßige Pflege nicht herum. Es geht dabei nicht nur ums Aussehen – auch Klang, Spielgefühl und Haltbarkeit hängen direkt davon ab. In diesem Artikel gibt’s eine praktische Übersicht zur Pflege von Akustikgitarren, E-Gitarren und E-Bässen – klar getrennt und auf den Punkt gebracht.

Saiten wechseln: Wann & wie?

Akustikgitarre

  • Wechselintervall: alle 2–3 Monate (häufiger bei täglichem Spielen oder schwitzigen Händen)
  • Zeichen für einen nötigen Wechsel: dumpfer Klang, Rost, Intonationsprobleme, schlechte Stimmstabilität
  • Empfohlene Saitenmarken: Elixir Nanoweb Phosphor Bronze, D'Addario EJ16

E-Gitarre

  • Wechselintervall: alle 4–6 Wochen, bei starker Nutzung auch früher
  • Typische Probleme bei alten Saiten: Verlust an Brillanz, Schnarren trotz guter Saitenlage
  • Empfohlene Marken: Ernie Ball Regual Slinky, D'Addario XL Nickel Wound

E-Bass

  • Wechselintervall: deutlich länger – alle 3–6 Monate (oder seltener, je nach Soundvorliebe)
  • Achtung: Bass-Saiten sind teuer, daher überlegen viele, sie zu kochen (wird gemacht, ist aber keine Dauerlösung)
  • Empfohlene Marken: DR Strings Lo-Rider, D'Addario EXL165, La Bella Flatwounds (Vintage-Sound)
     

Pflegemittel & Reinigung

Für alle Instrumente – Griffbrettpflege:

Unlackierte Griffbretter sollten alle 3 bis 6 Monate mit einem Tropfen Lemon Oil behandelt werden, zum Beispiel Dunlop 65 oder D’Addario Hydrate. Das hält das Holz geschmeidig und verhindert Austrocknung. Wichtig: Auf lackierten Griffbrettern – wie sie oft bei Ahorn vorkommen – darf kein Öl verwendet werden.

Korpusreinigung:

Akustikgitarren reinigt man am besten mit einem leicht angefeuchteten, fusselfreien Tuch. E-Gitarren und E-Bässe vertragen zusätzlich eine sanfte Politur. Dafür eignen sich Produkte wie Dunlop Formula 65 Polish oder MusicNomad Guitar One – sparsam verwenden und mit einem weichen Tuch auftragen.

Mechaniken und Hardware:

Wenn Mechaniken knarzen oder schwergängig sind, hilft ein Tropfen feines Öl – z. B. Nähmaschinenöl oder WD-40. Wichtig ist, punktuell und vorsichtig zu arbeiten. Außerdem sollten Schrauben und Mechanikteile regelmäßig auf festen Sitz kontrolliert werden.

Besondere Hinweise für E-Gitarren und E-Bässe:

Potis, Schalter und Buchsen können mit der Zeit knacken oder Kontaktprobleme verursachen. In solchen Fällen hilft ein spezieller Kontaktspray wie Kontakt 60 oder DeoxIT. Niemals Flüssigkeiten oder Öl auf Tonabnehmer geben – das kann sie dauerhaft beschädigen.

Aufbewahrung: So lagert man richtig

Generell:

Wenn Gitarre oder Bass gerade nicht bespielt werden, gehören sie in einen Koffer oder Gigbag. Wer sie dauerhaft an die Wand hängt oder auf einem Ständer stehen lässt – besonders in der Sonne – riskiert Schäden am Holz. Ideal ist eine Luftfeuchtigkeit zwischen 45 und 55 %. Große Temperaturschwankungen sollte man generell vermeiden, die setzen dem Instrument und der Mechanik auf Dauer zu.

Akustikgitarre:

Akustikgitarren kommen mit trockener Luft nur schlecht klar. Wenn die Luftfeuchtigkeit zu niedrig ist, kann das Holz reißen oder sich verziehen – und damit leidet nicht nur der Klang, sondern auch die Bespielbarkeit. Ein einfacher Luftbefeuchter im Koffer, etwa von Planet Waves, schützt das Instrument zuverlässig vor dem Austrocknen.

E-Gitarre / E-Bass:

E-Instrumente sind grundsätzlich robuster, was Temperatur und Luftfeuchtigkeit betrifft. Trotzdem kann sich auch hier der Hals verziehen, wenn das Klima stark schwankt. Außerdem reagiert die Elektronik empfindlich auf hohe Luftfeuchtigkeit – Kontakte und Lötstellen können korrodieren und zu Störungen führen.

Unterschiede zwischen Akustik und E-Instrumenten

Akustikgitarren brauchen mehr Pflege, weil sie deutlich empfindlicher auf Klima reagieren. Schwankende Temperaturen oder trockene Luft können das Holz reißen oder den Hals verziehen. E-Gitarren und Bässe sind zwar stabiler, dafür ist bei ihnen die Elektronik die Schwachstelle – zu viel Feuchtigkeit kann dort schnell für Probleme sorgen.

Saiten aus Bronze (Akustik) rosten schneller und verlieren zügig an Klang. Nickel- oder Stahlsaiten (E-Gitarre/Bass) halten länger und bieten mehr Klangoptionen. Trotzdem sollten auch sie regelmäßig gewechselt werden.

Akustikgitarren sollten klimastabil im Koffer mit Befeuchter aufbewahrt werden. E-Gitarren und Bässe sind weniger empfindlich, sollten aber nicht dauerhaft feuchter Luft ausgesetzt sein.

Zur Reinigung: Bei Akustikgitarren milde Mittel und Griffbrettpflege verwenden, bei E-Instrumenten zusätzlich auf Lack und Elektronik achten.

Akustikgitarren zeigen schneller Klang- und Bauschäden bei Vernachlässigung. E-Gitarren und Bässe sind langlebiger, aber nicht wartungsfrei.

Zusätzliche Tipps für alle

Vor dem Spielen kurz die Hände waschen – das schützt die Saiten vor Schweiß und Schmutz und verlängert ihre Lebensdauer.

Nach dem Spielen hilft es, die Saiten mit einem Mikrofasertuch abzuwischen. Das beugt Korrosion vor und erhält den Klang länger frisch.

Beim Saitenwechsel lohnt es sich, auch Griffbrett und Korpus zu reinigen. Ohne Saiten kommt man gut an alle Stellen ran, Pflegeöl kann bei unlackierten Griffbrettern sparsam verwendet werden.

Wer sich mit Halskrümmung oder Saitenlage nicht auskennt, sollte lieber einen Fachmann ranlassen – falsche Einstellungen können mehr schaden als nützen.

Fazit: Nein, kein Fazit!

Aber wenn du dein Instrument liebst: behandel es nicht wie ein Möbelstück!

Kennt ihr noch ein paar Tipps oder habt ihr noch Empfehlungen?
Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

 



Kommentare


von  Redaktion am 28.05.2025
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