SoundCloud's AGB: KI auf leisen Sohlen
Bereits im Februar 2024 hat SoundCloud seine Nutzungsbedingungen aktualisiert. Doch erst jetzt reagiert das Netz. Eine neue Klausel erlaubt es dem Unternehmen, hochgeladene Inhalte für die Entwicklung und das Training von KI-Technologien zu nutzen.
Was steht in den neuen AGB?
Die überarbeitete Klausel besagt, dass Nutzer:innen SoundCloud die Erlaubnis erteilen, ihre Inhalte für KI-bezogene Zwecke zu verwenden, sofern keine separate Vereinbarung besteht. Dies umfasst die Nutzung zur Information, zum Training, zur Entwicklung oder als Input für KI- oder maschinelle Intelligenztechnologien.
SoundClouds Stellungnahme
Trotz der neuen Formulierungen betont SoundCloud, dass es bisher keine Nutzerinhalte zum Training generativer KI-Modelle verwendet hat und dies auch nicht plant. Das Unternehmen erklärt, dass KI derzeit lediglich für Funktionen wie personalisierte Empfehlungen, Inhaltsorganisation, Betrugserkennung und Inhaltsidentifikation eingesetzt wird .
Zudem hat SoundCloud technische Maßnahmen ergriffen, um unautorisierte KI-Nutzung zu verhindern. Dazu gehört ein „no AI“-Tag, der das Scraping von Inhalten durch Dritte unterbinden soll.
Kritikpunkte und Bedenken
Ein Hauptkritikpunkt ist die mangelnde Transparenz bei der Einführung der neuen AGB-Klausel. Viele Nutzer:innen wurden nicht aktiv über die Änderungen informiert, was zu Unsicherheit und Misstrauen geführt hat.
Zudem bleibt unklar, wie SoundCloud in Zukunft mit der Nutzung von Nutzerinhalten für KI-Training umgehen wird. Obwohl derzeit keine solchen Pläne bestehen, lässt die Formulierung in den AGB diese Möglichkeit offen.
Was bedeutet das für Musiker:innen?
Für Künstler:innen auf SoundCloud bedeutet dies:
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Rechtliche Klarheit fehlt: Die AGB erlauben theoretisch die Nutzung von Inhalten für KI-Training, auch wenn dies aktuell nicht praktiziert wird.
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Opt-out-Möglichkeiten unklar: Es gibt derzeit keine spezifischen Optionen, um der Nutzung der eigenen Inhalte für KI-Zwecke zu widersprechen.
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Vertrauen ist gefragt: Musiker:innen müssen darauf vertrauen, dass SoundCloud seine Zusagen einhält und keine Inhalte ohne Zustimmung für KI-Training verwendet.
Klartext
Die Aktualisierung der SoundCloud-AGB hinsichtlich KI-Nutzung hat berechtigte Fragen und Bedenken aufgeworfen. Auch wenn das Unternehmen betont, keine Nutzerinhalte für KI-Training zu verwenden, bleibt die Möglichkeit in den AGB bestehen. Für Musiker:innen ist es daher wichtig, informiert zu bleiben und gegebenenfalls alternative Plattformen oder zusätzliche Schutzmaßnahmen in Betracht zu ziehen.
➤ Video von Weaver Beats: https://www.youtube.com/watch?v=EHpHNSjEsls
➤ TheVerge: https://www.theverge.com/news/664683/soundcloud-denies-training-ai-with-user-music
Kommentare
Schwammige Darstellungen sind ein Kalkül. Nur so schafft man sich Spielraum.
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