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Splice übernimmt Spitfire Audio

Splice übernimmt Spitfire Audio

Spitfire Audio, einst bekannt für seine innovativen Orchester- und Sample-Libraries, wurde kürzlich von Splice übernommen – einem der führenden Anbieter im Bereich Musikproduktion und Sample-Distribution. Diese Übernahme kommt zu einer Zeit, in der Spitfire bereits mit mehreren Herausforderungen kämpfte: Unzufriedenheit in der Community über wiederverwertete Produkte, ein "ungewolltes" Plus-Abo-Modell für das ehemals komplett kostenlose LABS sowie interne Umstrukturierungen hatten viele Nutzer verunsichert. Die Erwartungen an Splice sind hoch – doch bislang ist unklar, ob der neue Eigentümer die Wende bringen oder die Probleme sogar verschärfen wird.

Von Innovation zu Wiederverwertung?

Spitfire Audio war bekannt für seine innovativen Produkte wie die Albion-Reihe und das Spitfire Symphony Orchestra. In letzter Zeit häufen sich jedoch Hinweise darauf, dass das Unternehmen vermehrt auf bereits vorhandenes Material zurückgreift. Beispielsweise wurde das Spitfire Symphony Orchestra mit alten Samples neu aufgelegt, und auch bei den Albion Orchestral Selects scheint es sich um eine Auswahl und Überarbeitung bestehender Inhalte zu handeln. Diese Praxis stößt in der Community auf Kritik, da sie als Mangel an Innovation wahrgenommen wird.

LABS+: Ein Abo-Modell, das niemand will

LABS galt lange Zeit als kostenloses Angebot für Musiker. Mit der Einführung von LABS+ im Juli 2024 änderte sich dies: Für 12,99 € pro Monat (bzw. 99 € jährlich) erhalten Abonnenten Zugriff auf zusätzliche Soundpacks und neue Funktionen. Obwohl die bestehenden kostenlosen LABS-Instrumente weiterhin verfügbar sind, empfinden viele Nutzer die Einführung des Abo-Modells als Vertrauensbruch. Zudem erfordert der neue LABS-Player eine permanente Internetverbindung, was bei Nutzern mit Offline-Workflows auf Unmut stößt. Einige berichten sogar von Inkompatibilitäten mit bestehenden Projekten, da der neue Player den alten ersetzt und nicht parallel installiert werden kann. 

Der Rücktritt von Christian Henson

Im Februar 2023 zog sich Mitbegründer Christian Henson nach öffentlichen Kontroversen um transphobe Äußerungen aus dem Unternehmen zurück. Seine Unterstützung für umstrittene Persönlichkeiten wie J.K. Rowling führte zu einem erheblichen Imageverlust für Spitfire Audio.

KI als Sündenbock?

In einem YouTube-Statement äußerte sich Paul Thomson, Mitbegründer und Chief Product Officer von Spitfire Audio, zu den jüngsten Entwicklungen. Er führte die Veränderungen im Unternehmen unter anderem auf den Einfluss von Künstlicher Intelligenz zurück, die den Musikmarkt grundlegend verändere. Diese Erklärung wurde von vielen aus der Community kritisiert, da sie die Verantwortung für unternehmensinterne Entscheidungen auf externe Faktoren schiebt.

Ein Unternehmen im Wandel

Spitfire Audio verkauft die Übernahme durch Splice als "powerhouse for music creators". Aber die Kombination aus Produktrecycling und fragwürdigen Geschäftsentscheidungen hat das Vertrauen vieler Nutzer gebrochen. Ob diese Übernahme einen Neuanfang ermöglicht oder weitere Herausforderungen mit sich bringt, bleibt abzuwarten. Für Amateurmusiker und Produzenten stellt sich die Frage, ob Spitfire Audio weiterhin die richtige Wahl ist oder ob Alternativen in Betracht gezogen werden sollten.


➤ Pressemitteilung: https://www.spitfireaudio.com/splice-acquires-spitfire-audio
➤ Video von Paul Thomson: https://www.youtube.com/watch?v=8AzjpUhesGA



Kommentare

THE EYE
THE EYE April 2025
Die Bezeichnung "Traurig" konnte man vor ein paar Jahren ja noch gelten lassen. Heute kann man schon zu solchen Geschäftsgebaren den Ausdruck "Schweinerei" verwenden. Allein ein Abo haben zu müssen, um überhaupt auf dem laufenden zu bleiben ist alles andere als Kundenfreundlich, wenn sich im Update/Upgrade Neuerungen befinden, die man überhaupt nicht nutzen tut. Da es aber scheinbar niemanden auffällt oder stört, wird die Idee von immer mehr Unternehmen aufgegriffen, nach den Motto, nimm oder stirb.

Für den Fleiss an letzten Infos hier mal ein Dankeschön, kennt man ja sonst nicht. Schätze mal Marco.

LIONWOLF
LIONWOLF April 2025
Das ist wirklich traurig, wie es bei vielen anderen Firmen auch die neue Preispolitik vieler anderer , auch durch Übernahmen…bspw. Fender/ Presonus.
Man fühlt sich als User absolut hilflos. Auch ein Wechsel zu anderer Software ist zeitbedingt dann dasselbe Problem.


von  Redaktion am 29.04.2025
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