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HipHop  Magazin

Musik ist für mich eine Welt in der alles möglich ist...

Interview mit Tyzoon
Musik ist für mich eine Welt in der alles möglich ist...

MOM Redaktion: Was bewegt Dich Musik zu machen?

Ty: In andere Rollen schlüpfen zu können. Man kann in einer gewissen Art und Weise sein eigener Regisseur oder sagen wir 'Drehbuchautor' für jeden einzelnen Song sein. Die Möglichkeiten der Kreativität sind sozusagen uneingeschränkt. Themen über die erzählt werden können sehr überspitzt dargestellt, oder so erzählt werden wie man es sich wünscht dass es passiert wäre. Musik ist somit für mich eine Welt in der alles möglich ist. Und ich glaube auch das ist eines der Dinge, was Leute dazu bewegt Musik zu hören. Denkt mal an den Song 'I wear my sunglasses at night', ich glaube viele haben damals zu ihren Freunden gesagt 'Ha, weißt du noch als wir drüber gesprochen haben wie cool es wäre im Club die Sonnenbrille anzulassen'. Aber es wirklich zu machen ist dann genau diese Überspitztheit die hinter dem Song steckt...ich meine wirklich sehen bei Nacht tut man dann ja nichts mehr ;-). Genau das gefällt mir, dem Zuhörer dieses Gefühl der Vertrautheit und Wiedererkennung zu vermitteln wenn man über etwas erzählt.

Hip Hop zeichnet sich ja auch sehr viel über Doppeldeutigkeiten aus. Ich liebe so etwas! In diesem Punkt ist Musik für mich einfach Entertainment. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich bisher wenig nachdenkliche Songs gemacht habe, und das einfach, weil ich Musik viel mehr mit Unterhaltung und guter Laune verbinde. Wenn ich also mal die eine oder andere Punchline niederschreibe (siehe 'Hundert Prozent' oder 'Rookiestatus') und dadurch Zuhörer zum Schmunzeln bringen kann, habe ich mein Ziel erreicht! Man sollte nicht immer alles Gesagte auf die Goldwaage legen ;-)

Aber das Allerwichtigste: Ich mache Musik für mich! Das war schon immer so. Die Musik ist meine größte Leidenschaft, und wenn es da draußen den einen oder anderen gibt dem gefällt was ich mache, freue ich mich natürlich und positives Feedback ist natürlich ein Motivator.



MOM Redaktion: Deine "Idole"?


Ty: Ich bin mit Samy, Savas, den Beginnern und dergleichen groß geworden. Mich hat aber immer alles beeindruckt, was über die Grenzen des eigentlichen Genres hinausgeht, da ich dies auch versuche. Ich erinnere mich noch an den Tag als ein eingefleischter Metal-Fan zu mir kam und mir sagte 'Ich hasse Rap & Hip Hop, aber was du machst find ich gut'. Der in den Startlöchern stehende Song 'That Girl' (Release: 04.05.12) von mir ist da ein gutes Beispiel wie ich finde - weniger Hip Hop, mehr R'n'B (Ich singe da schon fast ein bisschen, haha). Richtig beeindruckt war ich jedoch von Alben wie z.B.: Stadtaffe von Peter Fox und alles was Jan Delay mit Disko No.1 gemacht hat. Ich glaube 'Lok auf 2 Beinen' und 'Klar' befinden sich nach California Love von Dre und Tupac auf meiner All time-Favorite Top 3 Liste :D


MOM Redaktion: Mit was für einem Equipment arbeitest du ?


Ty: Wie bei jedem hat das Ganze bei mir sehr klein angefangen. Meine erste 'Gesangskabine' bestand aus einem großen Sonnenschirm den ich aufgespannt hatte, und bei dem ich dann rundherum mit Wäscheklammern schwere Decken befestigt hatte - und man glaubt es kaum, es hat wirklich funktioniert! Nur die Tatsache, dass ich sitzend auf einem Stuhl aufnehmen musste, zwang mich zu größeren Schritten. Mein Homestudio (diesmal mit echter Kabine) war mit einer Tascam US-122L Soundkarte und einem T-Bone SC1100 ausgerüstet...das war es auch soweit an Hardware (neben Computer natürlich). Den Rest erledigte dann Cubase!
Mittlerweile nutze ich die Möglichkeit zu Hause aufzunehmen nur noch für Sample Recordings, die ich dann mit ins Studio nehme, um meinem Soundengineer einen Eindruck vom Songbild und Arrangement zu verschaffen. Er bricht dann meistens in Tränen aus und dankt mir für die gute Vorbereitung...wenn ich dann noch die Lyrics in zweifacher Form ausgedruckt mit Markierungen für Addlips und Takes auf den Tisch lege ist alles vorbei! Das Equipment von denen kann ich aber so ad hoc auch nicht aufsagen, High-End auf jedenfall.


MOM Redaktion: Was inspiriert Dich?


Ty: Alles bei dem ich mir denke, dass andere Leute auch schon einmal ähnliches erlebt haben könnten. Ich muss aber auch sagen, dass ich sehr oft durch Beats inspiriert werde. Ehrlich gesagt ist es seltener so, dass ich eine Idee habe und mir der Beat dazu fehlt...eher umgekehrt. Beats regen meine Kreativität an und geben die Stimmung bzw. den Bereich des Themas in einer gewissen Art und Weise vor. Ein Beat der mühelos im Club aufgedreht werden könnte korrespondiert sicherlich nicht so gut mit einem Text über Klimawandel (oder entdecke ich da gerade ein ganz neues Musik - Comedykonzept :D)
Der kommende Song 'That Girl' zum Beispiel ist überwiegend durch den Beat inspiriert. Die erzählte Geschichte war sehr durch die Atmosphäre an sich geleitet.
Aber auch die Menschen um mich rum inspirieren mich sehr. Ich habe mal an einem Song gearbeitet, der ein bisschen an das Comedy-Konzept von Mario Bart angelehnt über die, sagen wir mal 'Kleinen Tücken des Alltags zwischen Mann und Frau' erzählen sollte. Die Idee an sich kam mir durch einen Kumpel, der immer die lustigsten Stories mit seiner Freundin erlebte...ich glaub daran muss ich wirklich mal weiterarbeiten.



Kommentare


von  BobT2nd am 03.05.2012
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