HipHop  Magazin

Tja, wo soll man hier anfangen??? Die Meldung von Azad’s Auftritt in Telgte war mehr oder weniger unglaublich, aber schien sich dennoch zu bewahrheiten, also blieb uns ja nichts anderes übrig, als uns das mal anzugucken.
Pluspunkt: Der ganze Event war kostenlos. Immerhin. Negativ fiel aber zunächst einmal der miese Sound auf, der junge Mann am Mischpult war scheinbar von dem veranstaltenden Jugendzentrum gestellt worden, ob er jemals an einem Mischpult gestanden hat, bleibt auch offen. Ich hatte mich schon damit abgefunden, dass das mit einem vernünftigen Equalizing nichts wird, aber man sollte wenigstens die Kenntnis besitzen, die Mikrofonsignale hochzufahren und zwischen den Monitorboxen und der Raumbeschallung zu unterscheiden. So nice der Headliner auf dem Papier auch aussah, so schlecht war der Support, der das Vorprogramm ab 14:00 Uhr nachmittags bestreitete. Die selbsternannten „Local Heroes“ brannten ein Feuerwerk an miesen Skills, Raps und Shows ab, das One-on-One Freestyle Battle brachte ein Finale, dass ich sonst von 14jährigen MC’s in den ersten Runden erwarte. Der zweimalige Vizechampion des offiziellen One-On-One Freestyle Battles, Sharban aus Rheine, war ebenfalls als Zuschauer da und hatte für die Performance auch nicht mehr als ein Kopfschütteln übrig. Trauriger Höhepunkt des Tages war eine im Vorfeld von Azad’s Auftritt stattfindende Freestyle Session, in der es zu einer Schlägerei zwischen 2 MC’s kam... Traurig für HipHop, traurig für die Stadt, zumal annähernd 30 % der knapp 400 Zuschauer unter 16 waren. Das Prinzip der Vorbildfunktion ging grandios in die Hose. Nichtsdestotrotz gab es auch Highlights, wie beispielsweise den Auftritt von Jesen und Blumio aus Düsseldorf, die zwar showmässig auch weit unter ihren Möglichkeiten blieben, aber zumindest ordentlichen Rap präsentieren... Azad’s Auftritt war cool, aber kein Vergleich zu denen, die ich bereits von ihm gesehen habe. Trotz aller Professionalität merkte man ihm eine gewisse Unmotiviertheit an, ob’s jetzt nur am Sound, der Location oder was auch immer lag, bleibt dahin gestellt. Die einstündige Show brachte die Menge zumindest zum Toben, wobei mir Jeyz persönlich besser gefallen hat, da er noch richtiges Engagement an den Tag legte...
Die Veranstalter kündigten bereits an, dass dieses „Mini-Splash“, ich nenne es einfach mal liebevoll das Telgter „Platsch“, im kommenden Jahr wieder stattfinden wird...

Es kann nur bergauf gehen.

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