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HipHop  Magazin

Urbanes Edelmetall des Sprechgesangs.

Interview mit DaGolt
Urbanes Edelmetall des Sprechgesangs.

Hallo SilwaGolt, schön, dass Ihr die Zeit gefunden habt. Wie geht es heute?

Kein Problem, für Myownmusic immer gerne. Eigentlich geht es uns so gut wie immer schlecht, aber da sich heute mal die Sonne blicken gelassen hat, kann man fast schon einen Hauch von Fröhlichkeit in unseren Gesichtern erkennen. "lach"

Stellt Euch doch einfach mal kurz vor, gerade auch für diejenigen, die Euch noch nicht kennen. Wie seid Ihr zu MOM gekommen?

Vorstellen? SilwaGolt, Most Hatet, Der Abschaum aus Mannheim eben!
Wie wir zu MoM gekommen sind, ist eine sehr gute Frage. Wir sind schon seit weit mehr als 5 Jahren bei Myownmusic. Irgendwie scheinen wir uns da hinein gegoogled zu haben. Ist auf jeden Fall eine sehr empfehlenswerte Plattform für alle Newcomer/Musiker die gehört werden wollen.
Ihr zwei wart ja anfänglich verschieden, was Musik angeht.

Wie habt Ihr euch kennen gelernt und wie kamt Ihr dazu, gemeinsam Musik zu machen?

DaGolt:
Kennen tun wir uns schon seit der Schulzeit, richtig angefangen zusammen zu arbeiten haben wir an einer öden Silvester Party. DaSilwa war anfangs sehr im Rock Genre als Schlagzeuger involviert, was er heute immer noch regelmäßig in SilwaGolt Songs einbringt. Irgendwann ist er dann wohl wie Kool Savas "auf dem Rapfilm hängen geblieben", aber Sex, Drugs and Rock n Roll scheinen gepaart mit einer Flasche Jack Daniel's immer wieder den Weg zu ihm zurück zu finden. "lach"

Wie kamt Ihr auf den Namen SilwaGolt? Bewusst die Edelmetalle und warum dann nicht PlatinPalladium:-)? Oder hat es eine andere Signifikanz?

DaSilwa:
Den Namen "SilwaGolt" haben wir aufgrund dessen gewählt, weil es mit Abstand die meisten Schmuckarten sind, die den Menschen am nächsten stehen. Hinzu kommt noch, dass wir unsere Musik den Menschen nahe bringen wollen, und dass beide Edelmetalle in großen Massen wertvoll sind.

Eure Musik spiegelt in erster Linie tiefgründige Themen wider. Aber auch Battle macht Ihr. Ist es euch wichtig Varietät in Eure Songs zu bringen und wollt Ihr euch nicht festlegen auf einen Stil?

Wir sind ja schon schizophren in der Hinsicht. Im Studio streiten wir uns eigentlich jeden Tag und den Aufbau sämtlicher Songs. Aber an sich würden wir es nicht als "Battle Songs" bezeichnen, sondern eher als eine sarkastische Mischung aus Emo Rap, die Welt nicht so ganz ernst nehmen und vollkommen durchgeknallt. Unsere deepe Schiene, die wir fahren ist uns aber nach wie vor sehr wichtig. Wir sind vom Leben gezeichnet und haben viel Scheiße gefressen und ich denke das hört man aus vielen Songs auch heraus. Es gibt zwei verschiedene Charakteren von "SilwaGolt", die einen zerstören im völligen Alkoholrausch 5 Sterne Hotels, schikanieren hilfloses Barpersonal und pinkeln torkelnd in Fahrstühle und fliegen um 5 Uhr morgens darauf aus den Hotels. Die anderen beiden sind traurig, emotional und wollen nichts, außer den Menschen ihre Musik so nahe bringen wie möglich.

Ihr habt ja ein Musikvideo zu Abschiedsbrief gedreht, welches in sich eine hochwertige Produktion reflektiert. Wie kam es dazu?

Also, das Video dazu hat ja "Katapult Film" produziert. Die zwei Videos davor haben wir in Mexiko gedreht und waren letztlich nicht so sehr zufrieden damit. Sonst gibt es darüber nicht viel zu erzählen.

Was mir danach aufgefallen ist. Es kam zum Streit mit TburnA. Könnt Ihr da über die Hintergründe mehr erzählen? Mir ist bewusst, dass es ein fast schon leidiges Thema ist, aber die Leser sind immer scharf auf solche Hintergründe.

DaGolt: Eigentlich sollte das Thema ja erledigt sein. Leider gibt es immer noch viele "Internet Kinder", die sich viel Gedanken darüber machen, wieso irgendwer mit irgendwem "Beef" hat. Wenn ich jetzt erzählen würde, wieso der Streit war und was passiert ist, würde mir ohnehin nur die "SilwaGolt" Fans glauben was ich sage und die TBurnA Fans würde sagen: "ach der lügt doch sowieso, BurnA is King, scheiß Hater etc." Deswegen möchte ich zu diesem Thema nicht mehr sagen als "man beißt nicht die Hand, die einen füttert.“ Viele sollten sich vielleicht eher mal Gedanken darum machen, auf wen dieser Satz denn passen könnte, wer den beef gestartet hat und welche Seite bzw. Plattenfirma den Videodreh ermöglicht hat.

Wie steht Ihr heute zu dem Streit? Ist die Situation wieder „beruhigt“, denn anscheinend hat sich das ganze ja auch mit auf andere Künstler ausgeweitet. Bereut Ihr letztlich die Zusammenarbeit?

Wie gesagt, viele haben sich wohl daran etwas "aufgegeilt" die Sache ist vom Tisch, jeder macht sein Ding. Ob wir die Zusammenarbeit bereuen? Definitiv ja. In Zukunft arbeiten wir erstmal nur noch mit Leuten, wo das vertrauen sehr hoch ist, auch Features wird es in nächster Zeit wohl kaum welche von uns geben.

Auf was dürfen sich Eure Hörer in Zukunft freuen? Welche Projekte stehen an und welche sind längerfristig geplant?

DaSilwa: Wir hatten ja jetzt insgesamt zwei Jahre an unserem Debüt Album gearbeitet, was im nach hinein allerdings nicht den "SilwaGolt Standart" erreicht hat , den wir uns gewünscht hätten. Ein paar Songs des Album könnt ihr inzwischen auf unserer MySpace Seite hören: www.myspace.com/silwagoltmusic. In der nächsten Zeit werden wir uns wahrscheinlich in ein Tonstudio in Los Angeles einbunkern und dort die Arbeit am Debütalbum komplett neu beginnen. Denn wenn wir den Markt stürmen dann richtig.

Wie wichtig ist es Euch Einfluss auf Eure Musik nehmen zu können? Wie weit würdet Ihr Eure eigene Grenze für einen großen Plattenvertrag überschreiten?

Viele wissen es wohl noch nicht, aber den haben wir bereits. "Unique Armee" vorher waren wir bei YoumeU und jetzt findet so etwas wie ein Wechsel statt. Jetzt könnt ihr euch auch ausmalen, wie der Abschiedsbrief-Dreh finanziell möglich gewesen ist.

Ist Euch mal der Gedanke gekommen Eure Musik kommerziell zu vermarkten oder ist es für „nur Spaß“ und Hobby?

Anfangs war es Spaß und Hobby, inzwischen kämpfen wir nur noch darum unseren Vorschuss nicht direkt zu versaufen und in etliche Stangen Marlboro z investieren. Kommerziell wird es dann nach unserem Album richtig losgehen. Viva Rotation, CD im Handel, und eben der ganze Schwachsinn mit der Gema den ein Musiker so machen muss.

Wieso habt Ihr euch dazu entschlossen Hip Hop und Rap zu machen?

DaGolt: Ich habe DaSilwa schon immer gesagt, lass Schlager machen, aber irgendwie war er da nie so dafür "lach".
DaSilwa: Rapmusik ist auf jeden Fall gesünder. Würde ich heute in einer Rockband spielen, wäre ich aufgrund von Drogenexzessen und Groupieorgien wohl nicht mehr am leben. "lach"

Woher nehmt Ihr Eure kreative Ader dafür?

Schau mal zu deinem Zimmerfenster hinaus. Wenn Dir da nicht sofort tausend Gründe einfallen , darüber zu schreiben, wie schlecht die Welt ist, dann weiß ich auch nicht.

Macht Ihr auch Soloprojekte? Also Projekte, die „nur“ von Silwa oder „nur“ von Golt sind?

Anfangs hatten wir auch "Solo Mypsace Profile" mittlerweile versuchen wir all unsere Kraft (von der nicht mehr viel geblieben ist) in SilwaGolt zu investieren.

Wer sind die Personen hinter SilwaGolt? Also was macht Ihr privat neben der Musik und MOM?

Wie sind SilwaGolt. Wir spielen für unsere "Band" keine Rolle. Wir sind privat genauso durchgeknallt und traurig, wie in unserer Musik auch. All das, was wir rappen, ist auch passiert. Wir erfinden keine Texte, wir schreiben einfach nur Erlebtes auf ein Blatt Papier. (nur manchmal etwas übertriebener)

Wo liegen Eure Interessen fernab von der Musik?

Ich glaube so unterschiedlich sind wir da nicht. Unsere Interessen beschränken sich nach wie vor auf Musik, Frauen, feiern (niemals ohne Alkohol). Was man halt so macht in unserem Alter. "lach"

Vielleicht eine schwierige Frage, aber wie steht Ihr selbst zu Eurer Musik? Wie steht Ihr Kritik von Fremden über Eure Musik gegenüber?

Wir scheinen ja eh "Most hatet" zu sein. Unser Style hat kein Mittelding, die Leute lieben uns und unsere Musik entweder über Alles oder sie hassen uns Abgrund tief und wünschen uns den Tod. Die Meinungen sind und bleiben gespalten, so mal wir fast mehr Hater als Fans haben, aber Neid ist die größte Anerkennung die es gibt. Von daher herzlichen Dank.

Wie würdet Ihr das Problem charakterisieren, dass sich zu viele Künstler zu viel Reales auf Ihren virtuellen Erfolg einbilden?

Hmm, viele Nachwuchsrapper scheinen sich da einen harten Film zu schieben sobald sie ein paar Leute im Internet kennen oder nach Features fragen. Aber wirklichen Erfolg sieht man am Ende erst anhand von verkaufter CDs, gefestigter Fanbasis und bezahlten Downloads. Sicher machen wir auch viel Musik die durch das Internet geht, aber es war nie unser Ziel zwei Studiorapper zu sein, die sich in ihrem Kellerstudio verschanzen weil sie Angst vor der wahren Welt haben. Und bitte, sind wir doch einfach mal ehrlich: Welcher von diesen "harten Rappern" kommt denn bitte aus einem harten Ghetto? Wir haben viele kennengelernt, und das sind fast alles liebe Jungs. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, Frankfurt ist definitiv real. Aber der Großteil ist mehr Schein als Sein.

Kommen wir noch mal zu MOM. Habt Ihr von Radio Battle mitbekommen? Wenn ja, wieso seid Ihr nicht dabei?

DaGolt: Habe es flüchtig auf der Startseite gelesen glaube ich. Aber ich denke ich spreche für uns beide, wenn ich sage, dass uns dieser Battlemist einfach nicht genügend interessiert um da mitzumachen. Trotzdem eine schöne Sache für Nachwuchsrapper die Lust drauf haben. Abgesehen davon, sind wir im Moment zeitlich sehr eingespannt, was unsere Musik angeht und wollen uns da lieber auf andere Dinge konzentrieren.

So habe ich noch zwei Fragen für den Abschluss.

Wer sind Eure musikalischen Vorbilder?


Vorbilder gibt es ja viele, aber die zwei Rapper die uns wohl am meisten geprägt haben sind ohne Zweifel "Tefla & Jaleel" Ein Feature wäre definitiv immer noch ein kleiner Traum. Vielleicht klappt es ja noch. "lach"

Wo seht Ihr euch in ca. sieben Jahren?

Als spießige Familienväter mit 3 nervigen Kindern, einer mittlerweile fetten Frau, zwei Katzen und einem ständig bellendem Schäferhund der auf dem saftgrünen Rasen aufpasst. "lach"

Ich bedanke mich sehr bei Euch für die Zeit, die Ihr euch genommen habt. Ich wünsche alles Gute und viel Erfolg.
Hier räume ich Euch Platz für die Abschließenden Worte ein.


Wir bedanken uns für das Interview, bei allen Menschen die uns schon immer unterstützt haben und der Rest der uns hatet kann sich mal f*****!

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von  Redaktion am 23.06.2010
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