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HipHop  Magazin

Prayamond

Interview mit Prayamond
Prayamond

Hallo Prayamond!
Dein Name erinnert ein wenig an „pray“, das englische Wort für Beten. Ist das Absicht?


Ja. Als ich anfing zu rappen hatte ich andere Namen, aber irgendwann merkte ich immer, dass der Name gar nicht zu mir passt und suchte ständig einen, den ich behalte kann. Ich wollte, dass er in gewisser aber dezenter Weise zeigt, dass ich gläubig bin.
Einige haben Probleme den Namen auszusprechen, was ich eigentlich nicht schlimm finde, aber trotzdem hier mal für alle ^^:
Der Name „Prayamond“ setzt sich aus den Wörtern „pray“ und „diamond“ zusammen, wird am Ende also ausgesprochen wie „diamond“. Und nicht wie der Mond, Monnt oder Mount ;)

Hattest du dabei großen Einfluss von deinen Eltern oder hast du selber zu Gott gefunden?

Meine Eltern haben mich als Baby getauft, weil man das halt so macht und mir manchmal aus der Kinderbibel vorgelesen. Ich ging auch zum Religionsunterricht, wie die meisten anderen auch. Also alles nichts Besonderes. Meine Eltern sind nicht wirklich gläubig.
Ich hab schon als Kind und Teenager manchmal gebetet, aber das war alles eher so abstrakt für mich. Ich hab viel ausprobiert, nach irgendwas gesucht was meine Sehnsucht nach MEHR stillt, nach irgendwas, was einfach höher ist als wir Menschen und als das was wir begreifen können. Und nach der wahren, kompromisslosen und ewigen Liebe. Mit 17 Jahren lernte ich einen Menschen kennen, durch den ich zu Jesus gefunden habe und seit dem ist Jesus Herr in meinem Leben und hat den größten Platz in meinem Herzen. Wer mehr darüber wissen will, kann die ganze Story auch in Ruhe auf meiner Homepage lesen.

Du bist nun seit ca. 10 Jahren am musizieren. Hast du immer vorgehabt zu Rappen oder gab es früher andere musikalische Ziele?

Na ja, musizieren kann man das vielleicht nicht nennen ^^ aber ich hab schon mit ca. 10 mit einem Freund und meiner Schwester eine „Band“ gegründet und ein paar Klimper-Melodien auf meinem Keyboard erfunden plus einen Text dazu, der dann zum Beispiel davon handelte zusammen schwimmen zu gehen. Wir malten uns aus wie unser erstes Video aussehen würde, aber letztendlich sind wir weder aufgetreten noch haben wir irgendwas aufgenommen, außer vielleicht einmal mit Kasettenrecorder ;) HipHop konnte ich nie leiden. Ich fing mit ca. 14 an Techno und Trance zu hören und nahm mit einem Headset und dem Audiorecorder irgendwelche Karaokegesändge zu Popliedern auf und machte mit einer Sharewareversion vom Dance-eJay die ersten eigenen Lieder. Durch meine Stiefbrüder und meinen besten Freund kam ich dann erst mit 16 oder 17 zum HipHop und weil ich eben gerne Musik machte, holte ich mir dann den HipHop-eJay und schrieb die ersten Texte. Durch Internet-Connections und meinen besten Freund hatte ich dann immer mehr mit der Musik und der Szene zu tun und lernte dazu.
Schließlich holte ich mir besseres Equipment und machte auch bessere Aufnahmen usw.
Wie das halt so „Schritt für Schritt“ immer weiter geht... :)


Wie sieht es neben der Musik in deinem Leben aus? Hast du vor, irgendwann dein Hobby zum Beruf zu machen und willst du später mit Musik Geld verdienen?

Ich habe diesen Sommer (2005) mein Abitur gemacht (bin ich froh, dass ich diesen Stress hinter mir habe) und habe jetzt vor etwas in die Richtung Grafikdesign zu studieren. Da das sehr viele wollen, ist es schwierig an einen Studienplatz zu kommen und deshalb verlangen die meisten Hochschulen, dass man vor der Bewerbung ein Praktikum in dem Bereich absolviert hat. Dann gibt man zur Bewerbung eine Mappe mit mindestens 10 eigenständigen Arbeiten zu einem selbst ausgesuchten Thema ab. Die Konkurrenz ist groß. Wenn die Mappe dann gut genug ist, bekommt man eine „Hausaufgabe“ zugeschickt.
Das ist dann meistens so ein Satz wie: „Setze das Thema „Wandel“ gestalterisch um!“ Also ziemlich abstrakte Sachen, und innerhalb eines Monats musst Du Dir irgendwas Kreatives einfallen gelassen und das umgesetzt haben und das wird dann in der Hochschule präsentiert. Dann muss man wieder einige Zeit warten und bekommt dann die Ergebnisse. Im Moment mache ich halt dieses Praktikum bis Dezember (weshalb ich auch leider momentan weniger Zeit für Rap habe) und wenn mit der Bewerbung alles klappt, kann ich frühestens Ende nächsten Jahres anfangen zu studieren.
Musik will ich nebenher auf jeden Fall genauso weitermachen wie bisher und falls ich irgendwann damit gut Geld verdienen sollte, wäre das natürlich geil, aber das ist nicht mein erstes Ziel oder der Grund warum ich Musik mache und ich denke es ist wichtig einen Beruf zu haben um abgeschert zu sein, deshalb hab ich auf jeden Fall vor Grafikdesign zu studieren, was mir ja auch Spaß macht :)

Wie ist es als Mädchen unter den ganzen HipHoppern? Wirst du Akzeptiert oder meinst du, du hast es schwerer als die Jungs?

Ich habe es bisher nicht erlebt, dass mich jemand gedisst oder von oben herab betrachtet hat, weil ich als Mädchen rappe. Eigentlich kamen eher positive Reaktionen. Außerdem glaube ich, dass ich es in gewisser Hinsicht oft leichter habe, weil man als Frau im HipHop, den „Frauenbonus“ hat, wie es Nic Knatterton sagte. Es ist halt selten, dass Frauen rappen und deshalb irgendwie was besonderes. Es gibt einen Track der aus spaßiger Sicht davon handelt. Er heißt „Status Quotenfrau“ und ist auf dem Album „Grober Unfug“ von Nic Knatterton, was diesen Herbst erscheinen soll. Einfach mal Ausschau halten auf www.nic-knatterton.de
Aber eigentlich fühle ich mich persönlich unter den männlichen HipHoppern nicht als was Besonderes, meistens merk ich gar nicht, dass ich eines von wenigen Mädchen bin, weil ich denke, dass ich genauso meinen Rap mache, wie die anderen auch und das auch bisher akzeptiert wird. Abgesehen davon habe ich auch privat im Freundeskreis mehr mit Jungs zu tun, weil ich mich mit ihnen meisten besser verstehe. Das liegt nicht daran, dass ich Mädchen scheiße finde oder so, sondern ihnen gegenüber irgendwie nicht so schnell so offen sein kann :) Keine Ahnung warum...

Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg!


Kommentare


von  -Kaya- am 22.09.2005
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