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HipHop  Magazin

OneStepAhead-Projects – HipHop-Workshops für Jugendliche

OSA-Projects
OneStepAhead-Projects – HipHop-Workshops für Jugendliche

„Rap kommt von der Straße“ ist ein Satz, der durchaus seine Berechtigung hat. Seit seinen eher clublastigen Ursprüngen in den späten 70er Jahren des letzten Jahrhunderts war HipHop für unzählige Jugendliche aus unterprivilegierten Schichten der US-amerikanischen Großstädte die einzige Chance, dem Elend und der Perspektivlosigkeit der Unterschicht zu entfliehen. In Deutschland sind solche Aufsteiger-Märchen – vom Straßenkind zum Millionär – stets die große Ausnahme geblieben, was aber auch mit der hiesigen Struktur der Musikindustrie zu tun hat.

img {padding:3px} body {align:justify}Dennoch hat sich auch hierzulande die inzwischen sehr groß gewordene jugendliche Subkultur HipHop als gutes Mittel erwiesen, der Orientierungslosigkeit sowie der Langeweile und dem destruktiven Rumhängen zumindest mit einem kreativen Hobby zu entfliehen. Auch bei Behörden und privat geförderten Institutionen hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass man perspektivlose Jugendliche dort abholen muss wo sie sind. Das bedeutet eben häufig: Auf der Straße. Und man muss sie in etwas fördern, dass ihnen Spaß macht, an dem sie Interesse zeigen. Seit einigen Jahren liest man immer öfter über HipHop-Workshops für Jugendliche, die in allen Städten der Republik veranstaltet werden - oft als öffentlich geförderte, soziale Projekte. Nun fand ich durch Zufall auch bei MOM ein paar Songs von einem interessanten Projekt aus Hamburg: Die OneStepAhead-Projects.




Die OSA-Projects verstehen sich als ganzheitliches Projekt, das Workshops und Events organisiert, sowie Songs und Videos produziert. Dabei kommt es allerdings noch nicht in den Genuss der direkten staatlichen Förderung mit finanziellen Mitteln. Hier haben sich einfach ein paar selbst noch relativ junge Leute zusammen getan, um interessierte Jugendliche an die Hand zu nehmen und ihre Kreativität in dem zu fördern, was ihnen gefällt: HipHop.

Gegründet wurde das Projekt 2007 von J.Holler, der viel Zeit investiert und sein eigenes Geld in die Hand nimmt, um die OSA-Projects voranzutreiben. Die Stadt Hamburg bezahlt ihn zwar bescheiden für die Workshops in Schulen und Jugendzentren, aber alles andere – wie z.B. CDs, Events, usw. – muss vorfinanziert werden und sich dann rentieren. J.Holler: „Es ist hauptsächlich unbezahlter Idealismus.“ Das Team besteht heute im Wesentlichen aus vier Leuten – J.Holler (Rap-Workshops/ Event-Organisation/ OSA-TV), Groovin Tobits (Beats/ Soundmix bei den Events/ Producing-Workshops), eM.Jay (Webdesign/ Kamera) und Kardinal (Beats) – profitiert aber darüber hinaus auch von vielen weiteren helfenden Händen.

J.Holler begann vor etwa zweieinhalb Jahren damit, einen regelmäßigen offenen Workshop im Jugendzentrum „HDJ Steilshoop“ anzubieten. Diese Workshops laufen bis heute weiter, und inzwischen sind immer in etwa 25 Jugendliche im Alter von 10-19 Jahren dabei. Sie finden statt:

Immer Donnerstags 19-21h
HdJ Steilshoop Gropiusring 43, 22309 Hamburg
Telefon: +49 40 428980-584
Mail: info@hdj-steilshoop.de

Im Mittelpunkt des Projekts steht die Arbeit mit Jugendlichen, die ihr musikalisches Talent entdecken möchten. Auch hier schwingt ein sozialer Gedanke mit: Insbesondere desillusionierte Jugendliche aus Problemvierteln sollen von der Straße geholt werden, um ihnen den Spaß an einem kreativen Hobby zu vermitteln und ihnen die Möglichkeit zu geben, Anerkennung zu verdienen. Das wichtigste Mittel dazu sind die von J.Holler und und Groovin Tobits organisierten Workshops zum Thema Rap bzw. Beat-Producing, die inzwischen nicht mehr nur im HDJ sondern auch in Schulen, Jugendzentren oder auf Festivals abgehalten werden.Diejenigen Teilnehmer, die sich durch besonderes Talent und große Motivation hervortun, können auf eine Einladung ins Studio hoffen, wo die ersten musikalischen Gehversuche der Nachwuchsrapper zu fertigen Songs ausproduziert werden. Hier lernen sie, wie man einen Text veredelt, auf was man bei einer sauberen Aufnahme achten muss, und was an Arbeit nötig ist, um zu einem guten Ergebnis zu gelangen. Manchmal finden sich so auch feste Crew-Formationen, die ein ganzes Album zusammen aufnehmen. So z.B. die Gruppe „Wortwaffe“, deren Songs hier bei MOM auf dem Account von J.Holler angehört werden können.

Darüber hinaus organisiert J.Holler auch öffentliche Auftritte für seine Schützlinge bei Jams und Bandcontests oder lokalen Festivals, wie z.B. auf dem Statdtteilfest Steilshoop. Die Workshop-Crew "Roadrunners" konnte u.a dreimal in Folge den Bandcontest im Ernst-Deutsch-Theater gewinnen.

Und es gibt neben einer Homepage (www.osa-projects.com) auch einen eigenen Youtube-Kanal: OSA-TV (www.youtube.com/jholleratme). Hier wird man auf dem Laufenden gehalten, kann sich die Auftritte von J.Holler und seinen Schülern ansehen, oder mal einen Blick hinter die Kulissen und ins Studio werfen.

Langfristig soll sich das Projekt selbst tragen können und in ein finanziell überlebensfähiges Label weiterentwickelt werden. In den Workshops sollen neue Talente entdeckt werden, die dann in einem eigenen Studio ihre Musik produzieren und sie anschließend auch vermarkten können sollen. J.Holler: „Dabei spielt der Gedanke eine große Familie zu sein eine entscheidende Rolle, also der Zusammenhalt und der Support untereinander, die Älteren helfen den Kleinen.“

Die MOM-Redaktion wünscht Viel Glück bei diesen ehrgeizigen Plänen und freut sich auf viele weitere hörenswerte Ergebnisse der OSA-Projects und ihrer Arbeit in den Workshops!



Kommentare

PW45
PW45 Januar 2012
Ich würde sagen das es eine MegaIdee ist die Leute zeigen Interesse an der Musik und hören endlich auf Scheisse zu bauen !.Sie müssen nicht unbedingt Erfolgreich dabei sein der Spassfaktor zählt , die Hauptsache ist das es IHNEN gefällt und sie auf andere Gedanken kommen.Sehr gute Projekte sowas Unterstüzungswert bis zum letzten auf jeden fall !

Tim Tonic
Tim Tonic April 2010
@ Muggie: Junge, es geht hier darum, KINDERN ein vernünftiges Hobby zu ermöglichen. Und nicht darum, die HipHop-Welt zu retten. ^^

OSA-Projects
OSA-Projects Februar 2010
Danke Leute, freu mich echt über euer Feedback! :)

Embryo VICO
Embryo VICO Februar 2010
Frei nach dem Motto: Nicht jeder Gangster-Rapper ist ein Gangster! - Oder anders ausgedrückt - nicht jeder Hopper ist Hip - lernen Jugendliche bei Dir wie man sozial im mitunter sehr unsozialen Sumpf einer Großstadt miteinander umgeht, mittels einer sehr starken Ausdrucksform - nämlich MUSIK! Das finde ich sehr anerkennenswert und ich wünsche Dir dabei viel Kraft, weiterhin soviel Mut und vor allem viel Spaß beim Umsetzen Eurer Projekte!

Haut schön elastisch rein Jungs!
Heike - alias Embryo VICO

serDON
serDON Februar 2010
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Sache. Und: was in anderen Großstädten klappt, sollte auch in Hamburg funktionieren! Daumen Hoch für Deine/Eure Mühen.

Hands up!
serDON

te
te Februar 2010
Aufjedenfall hat mich das Projekt beeindruckt, macht weiter so.


von  Tim Tonic am 02.02.2010
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