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Chillout  Magazin

Matzumi's Stelldichein mit den Hörern: Cryin' Soul



Die EP Cryin' Soul von Matzumi ist ein erster Appetizer auf das Album Sometimes, das voraussichtlich am 1. November 2009 seinen Weg zu den Downloadportalen findet. Bereits seit Ende August über candyrush-music.com, ihrem Label, erwerbbar, umfasst die EP insgesamt fünf Tracks und eine Spielzeit von 20 Minuten und 58 Sekunden.

Im Umfang eher kurz, bietet der Extended Player eine recht vielseitige Darbietung der Musik von Matzumi. Zwar sind alle Tracks zu verschiedenen Zeiten und Phasen im Leben der Musikerin entstanden, trotzdem wirkt das 5er-Pack erstaunlich geschlossen und wie aus einem Guss. Dafür zuständig ist die Mixtur aus eingängigen und ausgefeilten Themen, die sich in gewissen Abwandlungen immer wieder einfinden und den "Charakter" der Musik prägen.

Wer Cryin' Soul hört, hört Ethno-Pop, die detailverliebten Arrangements und stimmungsvollen Gesänge der Produzentin und Sängerin Matzumi. Es klingt ein kleines bißchen nach Enigma von Michael Cretu mit der Sängerin Sandra, es klingt vielmehr noch aber nach modernen Arrangements mit einem Faible für phantasievolle und brückenschlagende Stilmixturen, die ähnlich wie bei Christopher Tin Anleihen aus der klassischen Weltmusik entnehmen und dafür ganz eigene Stiltreue mitbringen.

Die Stimme hinter dem Gesang, der mich ein kleines bißchen an Patricia Kaas erinnert, erweist sich dabei als variabel und bereichernd für die einzelnen Kompositionen, weil sie nicht alibihalber aufgewendet wird, sondern sich in geeigneten Momenten als Stimme der Wahl anbietet. Bei Shadow of myself etwa ebnet sie in mystisch vorgetragenem Singsang die Stimmung für einen gleichermaßen düsteren wie kraftvollen Soundtrack-Mix mit wavigem New-Age Appeal. Das klingt kurioserweise leicht nach dem indisch angehauchten Frauengesang in Smack my Bitch up von Prodigy, eingebettet aber im klaren Klangfeld von Matzumi.

Die dargebotene Musik ist nicht nur zugänglich, sondern auf eine kreative Weise "besonders". Die großen und kleinen Höhepunkte in den Tracks sind lebendig. Teils umwoben von fühlbarer Gedankenschwere in den Klängen, teils hymnisch emporgezogen von prosaischer Erzählkunst - Matzumi bezeichnet die Musik als Tagebuch ihres Lebens und so, wie es ein Abbild ihrer Erfahrungen, Gedanken und Gefühle zeichnet, so geborgen und eingehüllt fühlt man sich in den Klangteppichen.

Es sind nicht die großen Höhepunkte, denen die Musik entgegenstrebt; es steht der Erfahrungshorizont im Vordergrund, in dem sich reflektierend Szenarien und Begebenheiten die Hand geben. Gleichzeitig hört man der EP ein variantenreiches und zugängliches Repertoire der Musikerin an, das gänzlich überzeugt. Selten wird man sich mit der Musik in direkter Weise befassen und sich viel lieber, wie etwa bei Waiting for a sign, von der dynamischen und mitreißenden Komposition fortziehen lassen - und das ist auch die Stärke der Musik: sie steht für sich selbst. Die Handschrift von Matzumi dabei im Gehör.

Link:
CandyRush-Music (dort findet sich, über den Link zum Shop, bei Matzumi auch die EP Cryin' Soul)

1. Discover the love (04:50)
2. Waiting for a sign (04:21)
3. Lonely in the dark (02:50)
4. Shadow of myself (04:11)
5. Longing for home (04:46)

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von  Redaktion am 10.10.2009
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