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MyOwnMusic
ZWEXX

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ZWEXX am 05.12.17 um 08:54

Ohne Anspruch auf Richtigkeit

Natürlich muss ich zugeben, dass ich mir nicht täglich Gedanken zum Thema MyOwnMusic mache. Weder meine berufliche, noch meine familiäre Situation lässt das zu.
Dennoch ist mir diese Seite nach mehr als 12 Jahren ans Herz gewachsen und deshalb ist es nicht schön zu sehen, wie das Ansehen und die Beteilung auf dieser Seite, immer weiter rückläufig sind. Nun ist es ja nicht verboten, sich Gedanken darüber zu machen, auch wenn man am Ende nicht zu der perfekten Lösung kommt.
Das was ich hier schreibe ist nicht mehr als „laut gedacht“ und erhebt deshalb keinen Anspruch auf Richtigkeit, kann aber gerne als Vorlage zu Diskussion dienen. Dabei sollte bedacht werden, dass die eine oder andere These sich weit aus dem Fenster lehnt – aber in der Übertreibung liegt die Verdeutlichung.

1. Die Landschaft im Internet hat sich deutlich gewandelt in den letzten 20 Jahren. Zur Gründerzeit dieser Seite gab es weder Facebook, noch Soundcloud oder Youtube. Immer wieder hört man allerdings, dass die Präsentation auf diesen Seiten dazu geführt hat, dass Musiker über Nacht zu „Stars“ wurden. Diesem Anspruch hat diese Seite bisher nichts entgegen zu setzen.

2. Da die Außendarstellung von MyOwnMusic praktisch bei null ist, können kaum Zuläufe verzeichnet werden. Eine junge Generation von Musikern und Hobby Interpreten kennt diese Seite nicht und wird sie mangels Marketing auch nie kennen lernen. Das ist deshalb so fatal, da es immer mehr User im Internet gibt, die zuhause selber Musik produzieren. Es gibt also tatsächlich (theoretisch) ein höheres Potential, ohne, dass man sich Gedanken dazu macht, wie man diese User für diese Seite generieren kann.

3. Betrachtet man den inneren Dialog so stellt man schnell fest, dass hier Musiker untereinander fachsimplen und zwar in einer Form, die eher einem Kleingartenverein, einem Kegelclub oder einer Thekenmannschaft gleicht.

4 Das musikalische Angebot ist irgendwo im letzten Jahrhundert stecken geblieben. Es gibt zwar alle gängigen Genres und Sparten, die meisten davon jedoch jenseits von jedem Zeitgeist. Ab und zu gelingt es einem jungen Musiker diesen Tunnel zu durchbrechen, in der Regel wird allerdings das handwerkliche Können des Musikers höher bewertet, als die Charttauglichkeit eines Songs. Musik lebt davon, dass sie sich in einem ständigen Wandel befindet. Es ist natürlich sehr schwer, sich diesem Wandel ständig anzupassen.
Es sollte aber im Interesse des Betreibers und aller Beteiligten sein, möglichst nah an den aktuellen Musikgeschmack heranzukommen.
Die meisten Songs hören hier in den neunziger Jahren, des letzten Jahrhunderts auf, weil jeder das macht was er kann und sich in seiner „Komfortzone“ bewegt.
Auch die Unterstützung von aktuellerer Musik findet quasi nicht statt. Einem Song, der sich in seinen Hauptelementen in den 70ger / 80ger oder 90ger Jahre abspielt, die volle Punktzahl beim „Hitpotential“ zu geben, kann nur als falsch verstandener Freundschaftsbeweis oder Fachsimplen bezeichnet werden.
Grob gesprochen: Wann gab es das letzte Mal einen Rocksong, der die Charts gestürmt hat? Hat sich jemals ein „Uplifting Trance“-Song (das sollen nur Beispiele sein) auf die vorderen Plätze geschoben?
Um das gleich klarzustellen – ich bin absoluter Fan und ein Kind der Rock-Musik und höre diese bis heute. Allerdings sind seit Nu-Rock, Grunge, Brit-Pop oder Bands wie Placebo oder Him (Mitte der Neunziger) keine nennenswerten Erfolge für Rockbands zu verzeichnen gewesen – und selbst diese Musikrichtungen sind hier eher spärlich gesät.
Ein Bewertungssystem, das einerseits die Kunst der Komposition und das handwerkliche Können würdigt, gleichzeitig aber auch Dinge wie Originalität oder den Zeitgeist berücksichtigt, wäre dringend angebracht. Hierzu gehören auch Professionell Bewerter, die derartige Dinge konsequent berücksichtigen.
Denn nur wenn ein Musikinteressierter der auf diese Seite kommt das Gefühl hat, dass die Musik hier nah an dem ist, was er tagsüber im Radio hört wird er wiederkommen und/oder seinen Freunden davon erzählen.

- Wird fortgesetzt -

ZWEXX
ZWEXX Dezember 2017
Hallo Dirk,
in diesem Artikel wird nicht über zu wenig Aufmerksamkeit gejammert.
Man sollte sich allerdings immer über die Zukunft Gedanken machen, außer man ist sicher, dass er keine mehr gibt.
Meine Meinung ist lediglich, dass man bei einer (musikalischen) Fahrt nicht nur in den Rückspiegel schauen sollte, weil man sonst unweigerlich gegen einen Baum kracht, oder zumindest die Richtung verliert.
Viele Grüße
Micha

Der Liederfreund
Der Liederfreund Dezember 2017
Ich weiß einfach nicht warum immer über zu wenig Aufmeksamkeit, gejammert wird ! stimmt schon, diese Seite hat sich sicher, zu einer stilleren Ecke, von Machern und Musiker entwickelt !
Doch wahr es schon immer so, das aus dem Stillen sich immer wieder neue Entwicklungen freigeschwommen haben.

Genauso hat sich gerade Liedermaching - Singer - Songwriter besonders freigeschwommen, und bringt neue Stilblüten hervor !
Aber da die meisten für sich zielstrebig auf nur ihrem Erfolg hinarbeiten, haben sie das Ziel gegenseitiger kulturbereichernder Zusammenarbeit etwas aus den Augen verloren !

Dem Musik Fan wird beigebracht, sich auf Knopfdruck beigebracht seinen Sound mal eben neben her rein zu pfeifen !
Da geht natürlich viel Liebe und Hingabe zur Sache verloren !

Aber gerade der Schrei durch diesen Verlust bekomme ich zu spüren, Der sich spürbar in der hohen Nachfrage und gegenseitige Antworten niederschlägt, von den Papier Fanzines, welche ich so gestalte und betreue !

Aber wenn man die Bekanntheit nach außen wieder steigern will, braucht man einfach einen tollen Flayer, den man ausdrucken kann, oder auf Facebook, usw.

Einfach mal so ein paar Gedanken am Rande ! Gruß, Dirk !

ZWEXX
ZWEXX Dezember 2017
Hallo Andy.
Zitat:
"Das, was MOM von den anderen Portalen unterscheidet, das ist auch genau der Knackpunkt des Portals. Das untrennbar mit den Charts verknüpfte Bewertungssystem. Die Teilnehmer werden dazu genötigt sich gegenseitig zu feiern um mit ihren Tracks in die Charts zu kommen. Wenn dann noch eine Gruppe der User mit Sonderprivilegien ausgestattet wird, dann ist der Unfrieden vorprogrammiert!"
Zitat Ende

Mir ist innerhalb dieser Gemeinschaft speziell eine Gruppe bekannt, die sich vorrangig so verhält. Da ist deutlich zu hören, dass die Beteiligten nicht an das Niveau einer guten Produktion (Genre-unabhängig) herankommen und sich gegenseitig feiern, obwohl jeder halbwegs Musik-interessierte hört, dass das zu hörend teilweise gruselig ist - seis drum - die Seilschaften hat es immer gegeben und der Kampf dagegen ist wie der Kampf gegen die Windmühlen. Es gibt maximal Teilerfolge.

Zum Anderen ist mir in den letzten Tagen etwas aufgefallen, dass Dir annähernd recht gibt.
Da der Player momentan nicht immer und nicht überall funktioniert, konnte ich nicht so oft wie gewohnt bewerten.
Als dann der Player an einem Tag lief, habe ich es dann wieder getan. Mein Augenmerk liegt im Bereich Pop (einer der Bewerteten hat auf mein Anraten hin den Song von Pop in Hip-Hop verschoben). Aber ich habe zwei Songs in Pop bewertet. Der eine war am nächsten Tag die Nummer eins in Pop, der andere in Hip-Hop. Weitere Bewertungen hatten bis dahin nicht stattgefunden.
In diesem Moment habe ich (auch wegen der momentanen Flaute) gemerkt, wie viel Kraft (oder Macht) in einer professionell Bewertung steckt.
Es ist aber deshalb trotzdem nicht pauschal falsch.
Die Polizei trägt auch eine Waffe bei sich, nur sollte sich jeder Waffenbesitzer darüber im Klaren sein, dass er sowohl Leben retten, wie auch auslöschen kann.
Jeder, der über ein fundiertes musikalisches Wissen verfügt und die Aufgabe als PROlizist mit dem nötigen Abstand betreibt, sollte damit umgehen können. Um diesen Abstand zu wahren, schreibe ich zum Beispiel keine persönliche Ansprache in meine Bewertung und versuche möglichst sachlich zu bleiben.
Wenn eine Bewertung mit "Oh, schön mal wieder was von Dir zu hören" beginnt, ist sie aus meiner Sicht schon nicht mehr professionell.

ZWEXX
ZWEXX Dezember 2017
Hallo Gregor, hallo Dimitri, hallo Kurt.
Wo bleibt Eure Solidarität ? Jedes Eurer Argumente ist richtig und das wird bei mir nicht anders gesehen. Dennoch gibt es Momente, wo das Ego zweitrangig ist. Meine Rede ist auch nicht, dass es unbedingt MEHR aktuelle Musik geben sollte, oder, dass Sparten keine Berechtigung haben, vielmehr frage ich mich, wie man die Attraktivität dieser Seite steigern kann (?).
Darauf kann (sollte) das Bewertungssystem seinen Einfluss haben.
Ein Beispiel wären junge Musiker, wie Kevin oder Eva, die nicht umsonst bei Neu-Veröffentlichungen wochenlang in den Charts sind. Ihre Musik deckt sich am ehesten mit dem Geschmack der breiten Masse und wird dementsprechend oft gespielt, downgeloadet oder bewertet.
Hätten wir in diesem Segment 40 oder 50 Musiker an Bord bin ich mir sicher, dass die Seite sich vor Zulauf kaum retten könnte - und davon würden am Ende alle profitieren.
Möglicherweise gibt es so etwas hier sogar - und wir merken es nicht ?

ZWEXX
ZWEXX Dezember 2017
Hallo Achim und vielen Dank für dein Gedanken zu dem Thema.
Zum deinem ersten Satz: Deshalb habe ich auch von Konsumenten / Interessenten gesprochen. Es ist jedenfalls in der Industrie die relevante Zielgruppe und das sehe ich hier nicht anders.
Wir dürfen die Schuld aber auch nicht bei Gamern oder Youtubern suchen, denn das Produkt was wir hier anbieten ist ein ganz anderes, konkurrenzlos und schon seit Beginn der Menschheitsgeschichte existent - also durchaus über den Status eines Start-Ups hinaus und erfolgreich am Markt eingeführt.

Der Player ist natürlich DIE GRUNDVORAUSSETZUNG zu allem Weitern - ein Player - keine Mucke.

viele Grüße
Micha

Mindmovie
Mindmovie Dezember 2017
Die Zielgruppe zwichen 12 und 30 kauft keine Musik mehr Michael, sie lädt wenn überhaupt illegal runter, oder lässt sich von Spotify und Konsorten zum fast Nulltarif mit ihrer Lieblingsmusik bestreamen.

Die Zukunft dieser Seite hängt davon ab wieviele Leute lieber "Game of throne"s, oder" the Walking Dead", "Voice of Germany"", "Bauer sucht Frau", "The Taste", "Das Supertalent" schauen statt sich hier durch viele gute aber auch sehr viele schlechte Songs zu klicken.

Oder sie zockt Call Of Duty, schaut sich die neuesten Beauty trends auf Facebook an oder irgend ein Youtube tutorial wie man innerhalb von 10 Tagen 70 Kilo abnimmt.


Hinzu kommt hier ein seit mehreren Monaten nicht einwandfrei funktionierender Player der mittendrin schon einmal gerne seinen Dienst aufgibt.

Wenn man allerdings den Zahlen in" wer ist online " trauen darf dann nimmt zwar die Anzahl der eingeloggten Registrierten ab aber die unangemeldeten Hörer liegen fast jederzeit im 4 - 5 stelligen Bereich, das ist ja dann mal gar keine schlechte Ausgangsbasis.

ZWEXX
ZWEXX Dezember 2017
Vielen Dank bis hierhin für die Kommentare.
Es ist ja nur "laut gedacht" und dreht sich nicht um mich, sondern um die Zukunft dieser Seite.
Jeder Kommentar ist in seiner Form berechtigt und würde, wenn ich kommentieren würde sicher ähnlich aussehen.
Allerdings bin ich auch der Ansicht, dass die Seite Kosten mit sich bringt, die nur mit Zulauf und eine höhere Attraktivität zu bewerkstelligen sind.
Man kann sicher einen Plattenladen (Online-Shop) aufmachen oder ein Label gründen in dem man am liebsten Free-Jazz, Avantgarde und Klassik anbietet, die Frage wäre - ob das zum Überleben reicht?
Ist es da nicht legitim im Schaufenster ein Angebot zu haben, dass zunächst einmal die breite Masse von Musik-Interessierten trifft?
Tatsächlich liegt das Alter einer Durchschnittlichen Konsumenten / Interessierten zwischen 12 - 30 Jahren. Man verkauft sicher weniger, wenn man sich nicht an einer relevanten Zielgruppe orientiert.
Aus meiner Sicht kann es nicht funktionieren, wenn wir unsere Musik einem immer kleiner werdendem Kreis von aktiven MoM-Usern anbieten.
Da stellt sich doch automatisch die Frage, wie man es in Zukunft besser machen kann und das geht ganz sicher, ohne dabei seine persönlichen Präferenzen aufzugeben.

kurtguitar
kurtguitar Dezember 2017
Ich bin total bei Dir, wenn es um Punkt 2 geht.
Einen Kleingärtnerverein kann ich hier allerdings nicht finden, denn der hätte mehr zahlende Mitglieder. Dass die Musik im vorigen Jahrhundert stehen geblieben ist, kann ich von meiner Musik her zu 100% unterschreiben, und darüber bin ich, ganz ehrlich gesagt, auch sehr froh.
Es steht ja jedem frei, die neueste Space-Trance-Wave zu produzieren und hier einzustellen, aber dem steht vermutlich Punkt 2 entgegen. Dann wird es hier wohl beim guten alten Handwerk bleiben, was ich sehr begrüße, denn dann finde ich zumindest hier noch jemand, der eine Telecaster von einem Jazz Bass unterscheiden kann, wenn ich großes Glück habe sogar am Klang ;-))
LG Kurt

Dimitri Davidoff
Dimitri Davidoff Dezember 2017
Wenn man keine Ahnung hat, wie man seine Musik an den Hörer bringen soll und nicht so viele "Freunde" bei Facebook, Soundcloud und Co. hat, dann bringen die besagten Seiten auch nichts. Ich habe zum Beispiel bei Facebook & Co. noch weniger Aufmerksamkeit als hier. Dieser "Kleingartenverein" hat was. Ich gebe zu, dass die Seite für aufstrebende chartsorientierte Musiker eher ungeeignet ist. Ich sehe die Seite als eine Art Hobbymusikerverein. Das hat auch seine Daseinsberechtigung. Und "alte" Dinge gewinnen manchmal einen Kultstatus. Es wird zu etwas Exklusivem.

G. ProgOsto
G. ProgOsto Dezember 2017
Also wenn die Musik hier noch mehr Richtung dem was man so tagsüber im Radio hört geht, werde ich hier bald gar nicht mehr auftauchen ;-)
Aber mich interessieren hier auch am meisten Musiker die authentisch sind, neue Wege zu beschreiten suchen und sich maximal inspirativ an dem orientieren was es schon gibt.

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