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STARBOARDER

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STARBOARDER am 07.03.16 um 11:37

Die beste Krankheit taugt nix!

Die beste Krankheit taugt wirklich nix!

Neues aus dem Piratennest, länger blieb die Wortmaschine ungenutzt. Etwa 3955 dieser ominösen Besucher von anderen Planeten, anderen Dimensionen und wahrscheinlich aus dem MoM'schen Zählervervielfacher haben sich offenbar die letzten zwei Einträge auch nicht mehr angetan.

Liegt vermutlich mit daran, dass man auf einem Portal für Amateur- und Musiker, sowie Versuchskreativlinge und Temporär-Starlets wesentlich mehr über Musik oder die Geheimnisse kreativer Geister lesen möchte. Oder daran, dass in Zeiten der SMS und Daddelmaschin-Kommunikator-Schreibselei nicht mehr viel gelesen wird. Oder daran, dass man selbst nicht mehr viel liest. Oder daran, dass die Sand-Eule gestern Abend ihren letzten Schmetterling nicht richtig zu fassen bekam. ( Weil sich seither der Schmetterlingseffekt verzögert.)

Krank sein, das war ja nie so mein Ding, wirklich. Obwohl mich das gefühlt häufiger präferiert als gesündere ZeitgenossInnen und -GenossEs, konnte ich mich an all seine mehr oder weniger qualvollen, anstrengenden und verdammt ungelegen herinschneienden Facetten nie so richtig gewöhnen. Besonders die Angelegenheit mit den Schmerzen kann ich nicht leiden, und die zeitweise Immobilität erbaut mich nicht sonderlich, ist doch hierin der ganze Spaß am sportlichen Windsurfvergnügen, Snowboarden, Skateboarden und Kitesurfen maßgeblich verhindert.

Krankheiten sind wie Dauerzecken – sie saugen das Blut des Lebens und bedanken sich mit einer Art schleichenden Enzephalitis – im übertragenen Sinne heißt das, man verliert an Kopf-Index und wird erschreckend laaaaaaaaaaangsaaaaaaaaaam.
Das schränkt die Kreativfabrik enorm ein.
Ich bin zwar seit meiner Vereinfachungstendenz nach so und so vielen salzverhunzten Schiffs-Computern und Neustarts und Software-Neubespielungen und Rumärgerei mit unkooperativen, eigenwilligen Computersystemen relativ bescheiden geworden. Manchmal wünsche ich mir aber immer noch ein smooth funktionierendes Setup, so, wie ich es damals bei Hetoreyn von Moonsinger-Music an dem Apple-Apparat erleben durfte, als er mir VSL vorführte.
Solche Träume lassen sich von öden Krankheiten nicht beeindrucken, und noch weniger von mangelhaft verbliebenem Stümpertum, wenn es zum musikphysikalischen Bearbeitungs-Humdrum kommt. Vor dem ich immer noch awestruck in Demutshaltung kapituliere, denn durch das jahrewährende, planlose Herumversuchen habe ich zwar ein paar Einstellungen herausbekommen, auf denen mein Kram halbwegs anhörbar klingt, aber vernünftig kombinieren oder variieren kann ich diese nicht. Es ist bezaubernd verhext damit.
Ich schätze daher den Beruf eines Sound-Engineers als hohe Magie, und die physiktheoretische Praxis der akkustischen Kunde ist deren Tabernakel für mich als Einfältigen unter den Hohlen.
Vermutlich gibt es für technisch völlig Unbegabte ewig nur Preset-Einstellungen in all den Mastering-Hilfsdingers, oder aber den kostspieligen Gang zum Tonstudio. Es nützt auch herzlich wenig, wenn man selbst fast schon eins zusammen hat, weil der betuchte Ehemann das Mitleid mit dem Unzufriedenen kennt, und supportiv Einiges unter die Fittiche nimmt, und man vor diesem ganzen Technikkram hockt wie der Ochse vor einem Zwerg, oder wie das heißt.
Und man praktisch im „Duuuh“-Modus verharrt, wie der kleine UfOnaut im Pixar-Short „Liftoff“ vor den Konsolen sitzt und schwitzt.
Dass die „Filthy Crocs“ mit ihrm clandestine Trash Metal oder Electro-Grunge oder was das für ein Lärm ist, was die da so klampfen, viel mehr mit dem Zeugs anstellen können, als man selbst, erfüllt einen dann öfter mal mit Demut, oder auch passivem Neid.

Kopflahm zu werden, hatte ich mir im hohen Alter nicht gewünscht. Für jemand, in dem seltsame Gewächse vor sich hin wuchern, bin ich ja schon recht alt. Der Skateboard-Unfall hat ja definitiv ein paar Schrauben angelockert. Vielleicht war das ja der Auftakt zu meinen tollkühnen, aber unerwarteten Mountainbike-Stürzen, oder dem Event mit meinem Zahnersatz und dem Windsurf-Mast, der an sich choreografisch auch nicht ohne war. Dazu muss man bedenken, dass ich früher ein Bewegungs-Legastheniker war, und ein begnadeter Trottel geblieben bin!
Trotz allem -Übung macht den Kleister! Und einmal am Sport festgeklebt, kommt die Plasmatapete nicht mehr los von der Sucht. Fun ist eine Droge, so, wie schon Musik. Snowboarden am Morgen, Surfen am Nachmittag, Skateboarden mit den Homies und Mountainbike privat oder zu zweit. Komischerweise haut es meinen Sommersprossigen nie in die Pampa. Ob es daran liegt, dass er sau-gut radelt, oder daran, dass Rothaarige angeblich keine Seele besitzen sollen, weiß ich nicht. Sein Helm sieht bis auf ein paar Stäubchen so aus, als hätte er den eben vorhin gerade gekauft. Gut, mein vierter Helm ist noch nicht angeknackst … die anderen sind alle im Schleimer!

Die letzte Krankenzeit hat alles anstrengend gemacht. Löffel heben, Krafttraining mit der Fernbedienung vom Bett, Gehen mit dem Rollator, das ganze Programm. Ein halbes Jahr kein Fun – das hat an mir gezehrt. Ein halbes Jahr fast keine Musik … weil zu anstrengend für das Gehör. Keine Kraft mehr … und dann noch Asperger-Overload-Exzess! Oben drauf, da kennen die nix!
Die ersten, zaghaften Neuversuche beginnen jetzt.
House-Rhythmen zur Entwirrung der Ventrikel, nachdem ich etwas Super-Anstrengendes gelesen habe. Wie ein Rezept für Neuseeländer Porridge. Oder gewisse Forenthemata auf MoM. Ja, alles ist zur Zeit zu anstrengend. Das Starren an die Decke unter dem Einfluss der Schmerzkillerpillen. Diese komischen Dinge, die man davon halluziniert. Augen, die an einem Stiel aus der Decke wachsen, wie ein Blumenstrauß, und jedem hinterher gucken, der den Raum betritt. Sodass man los prusten muss, obwohl Prusten ebenso anstrengend ist, wie Robben zum Klo und zurück. Brad mit seinen Schnurrhaaren – die natürlich nur ich sehen konnte. Lange, seidige, rotblonde Schnurrhaare, was musste ich mir vor Lachen den Bauch halten, während er eingeschnappt herum maulte, er würde sich sorgen und ich hätte nichts Besseres im Sinn, als ihn auszulachen.
Dann war da dieses Erlebnis mit dem Esel.
Das habe ich bis heute nicht so ganz verkraftet. Oder der Fiebertraum über David Attenborough und den Zug, und Aussteigen in Volkersheim und so.
Wobei ich nicht mal weiß, ob es ein Volkersheim überhaupt gibt, oder ob sich das so verhält, wie mit Bielefeld etwa. Ihr wisst schon … die Aliens und ihre konträrsubliminal eingespeisten Multilayer-Hologramme. Samt Wohnungsillusion und sogar Universitäten, Discos, Superdupermärkte, Hundekot-Einmalverwendetüten-Ausgabe-Aufstellern und supersubatomarpartikelprojizierten Maden in unaufgesammelten Döner-Resten.
Die Aliens haben es echt drauf in sowas!

Aber diese Anstrengungen müssen irgendwann mal nachlassen. Mensch, früher hatte ich 20 oder 30 Musik-Ideen pro Mindstorming-Erlebnis!
Einmal alt geworden, stürmt nur noch das leise Rauschen. Ich weiß nicht mal, welche Art von Rauschen, ich konnte die verschiedenen Rumpelrauschen nie auseinanderhalten. Dafür könnte ich jetzt all die provisorisch aufgezeichneten Ideen dran nehmen, die ich pro Mindstorm-Erlebnis immer in Reason und Cakewalk reingehackt hatte, als das noch so lief. Würde es bloß nicht mehr Spaß bringen, ganz Neues zu bauen.

Cest'la vie musiquois . So ist das musikalische Leben.

SEUFZ

Ich will hier rauuuuuuuuus …. Surfen! Snowboarden! Mit dem Boot herum booten! Sogar das Pissen ist derzeit zu anstrengend.
Und Tracks anhören, passiver Konsum, wenn das Gehirn die gehörten Signale so bekloppt verarbeitet, dass ein Trip auf Chemodrogen Kinkerlitzchen dagegen ist?
Wenn sich ein Genesis-Song so anhört, als hätte Daniel Kübelböck versucht, sich mit Domestos das Leben zu nehmen, um es auf dem Stadtbazar zu verticken? Wenn man Pink Floyd anspielen kann, aber Marble Turquois hört, oder Simmering Black ...wenn die Guano Apes plötzlich wie Twelve Monkeys klingen, und der Ambient Wave zu einem Illbient Hurricane mutiert?

Leider kein befriedigendes Los.
Die beste Krankheit taugt nun Mal nix!

Gehabeth Ouich wauhl

Koordinaten : Lat -31.5553263
Long 159.0821211

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