Nürnberger aus dem Baujahr 1956, heutzutage jedoch ExPat in Flandern.

Versuche seit 1970, mir das Gitarrenspiel beizubringen. Dieser Vorgang wird wohl noch weitergehen müssen... (seufz)

Die Großeltern reichten mir eine Wandergitarre durch. Ein Jahr später reichte das Taschengeld noch für eine 12-saitige Gitarre aus dem Versandhaus. Deren Saitenlage brachte mir bald doppelspurige Einkerbungen der Hornhaut auf den Fingerspitzen und trainierte meiner linken Hand eine schraubstockartige Kraft an. Ich lernte wenig später, daß Gitarren eigentlich eine Metallstange im Hals brauchten, damit eben dieser Hals sich nicht zwischen dem dritten und fünften Bund sinusförmig verbiegt. Hatten meine beide Gitarren damals aber nicht.

Ein weiteres Jahr später brachte meine erste E-Gitarre, eine Höfner 164, gebraucht gekauft von einem Klassenkameraden. Damit war das Problem der Saitenlage erst mal vorbei. Wenig später lernte ich, was "Bundreinheit" bedeutet. Damit hatte ich ein neues Problem, das sich mit Einstellungen der Brücke nicht hinreichend korrigieren ließ und das mir das Spielen auf der E-Saite jenseits des 11. Bundes gründlich vermieste.

Schon ab damals faszinierte mich die Möglichkeit, Mehrspur-Aufnahmen zu machen und kleine Liedchen nachzuspielen. Und so begann der Kampf gegen die analogen Tonbandgeräte, die miesen Mikrofone, gegen das Rauschen beim Aufnehmen, gegen das Nachlassen der Tonqualität beim zig-hundertsten "Take" und gegen den ewigen Zweifel, ob es jetzt endlich gut genug sei, um die Spuren zu "bouncen", damit ich wieder eine Freie kriege.

So gingen die Jahre dahin, und es entstanden zahllose verrauschte und dumpfe Aufnahmen, zunehmend von Melodien, die ich selber komponiert hatte.

Der Vatertag 1989 brachte eine Korg M1 als Geschenk. Damit brach eine neue Zeit an. Das Gerät konnte 8-Spur Midi aufnehmen, und man konnte nachher sogar die Midi-Events im Speicher korrigieren, wenn man sich verspielt hatte. Das war bei mir eigentlich überall. Ist heute noch nicht viel besser.

Inzwischen steht die Höfner seit langem auf dem Dachboden, der TASCAM 4-Spur Cassettenrecorder steht im Schrank. Weitere Vatertage und runde Geburtstage brachten neue Gitarren ins Haus, spielbare und bundreine, versteht sich.

Der PC mutierte zum Aufnahmegerät. Erst kam eine AWE-32 Soundkarte, aber die rauschte wie die Hölle. Wurde später ersetzt durch eine EWS 64-XL, die aber erstens ziemlich unbedienbar war, und zweitens die Neigung hatte, die Harddisk-Aktivität in das Tonsignal übersprechen zu lassen.

Ein paar Jahre lang machte ich überhaupt keine Aufnahmen mehr. Aber vor einiger Zeit installierte ich mir eine Delta 1010LT. Das technische Elend nahm ein Ende :-)

Singen findet nicht statt, mangels geeigneter Stimme, geschweige denn Können. Daher bleibt's bei Instrumentalaufnahmen.

Ich habe vor, nach und nach ein paar alte Sachen etwas sauberer aufzunehmen, wo nötig, nachzuspielen und dann hier hochzuladen. Ab und wird's wohl auch ein paar neue Sachen geben. Mal sehen, wie das wird!