Eiskalt läuft es einem den Rücken hinunter, wenn auf Christian Zanders Konsolenkinder EP ein zum Frontgesang zweckentfremdetes Dictionaryprogramm mal mit seelenloser Männerstimme, dann wieder mit ebenso ausdrucksloser Frauenstimme Phrasen über Elektroherzen, Kombinate oder Konsolenkinder herunterrattert. Die Silben stets einzeln betonenden Stimmen fügen sich synthetischen Beats und Melodien, die klingen, als würde HAL seine musikalische Seite entdeckt haben und versuchen, mathematische Gleichungen in Musik umzusetzen. Im Gesamten schafft dieses eine fröstelnde Atmosphäre, die in ihrer ganzen Unnatürlichkeit an Kraftwerk erinnert und in einem DJ-Mix neben Welle:Erdball nicht erblassen dürfte. Wem es auf im Schatten fliegenden Asteroiden nicht fröstelt und wer schon als blasses Kind Tage im abgedunkelten Zimmer vor „Pong“ sonnigen Baumkletteraktionen vorzog, der sollte vor dem Minialbum „Konsolenkinder“ keine Furcht haben.

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Releases
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++ Konsolenkinder EP als Digital VÖ ab 25. 4. 2008 auf 1CCrecords ++

01. Konsolenkinder
02. Tanz mit mir
03. Das Kombinat
04. Nachts auf Intensivstation
05. Elektroherz
06. Schubphase
07. Hausgemacht

Gesamt: 24:57 min

Konsolenkinder EP
1CCrecords 2008
(1CC08CZ 001)
ISRC-Code: DEEZ60700217

Estonia auf
Orkus Compilation Vol.41
2008

Reaktorausfall auf
Wave-Board-Sampler Vol.1
Goth Media 2005 (LSCD 05042)

Sinusrhythmus v1.0 auf
SYNTONIC WAVES Vol.9
Spheric Music 2004 (SMCD9009)

Reaktorausfall E.P.
stromklang (SK006)

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Reviews
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Online Artikel vom Mindbreed Magazin

Schon öfters hat Christian Zander, oft auch unter dem Synonym Tubrox, auf diversen Internetseiten von sich reden gemacht. Und zwar durch seinen von Konsolenklängen untermalten Minimal-Electro, den es mittlerweile auf mehreren Samplern und einer eigenen EP zu hören gibt.

Chiptune – Was ist das eigentlich?

Alte Liebe rostet nicht! Wie denn auch, wenn sie aus Plastik ist? Nach diesem Motto gehend ist es kein Wunder, dass der Kult um alte 8-Bit Konsolen und Co weiterlebt. So kann man nicht umsonst auf die Wii, die neueste Konsole aus dem traditionsreichen Hause Nintendo, auch ältere Spiele aus Zeiten des NES (Nintendo Entertainment Systems) laden, um in zweidimensionalen Gefühlen zu schwelgen. Und so ging das Piepen lustig weiter, bis, bereits in den späten 90ern, auch Musiker auf die gar nicht mal so unrhythmischen Klänge aufmerksam wurden.

Mittlerweile haben sich eigene musikalisches Genres um diesen Trend entwickelt, wobei Ausdrücke fallen wie Game Boy Music, Chiptune, Gamewave oder auch NEScore (kurz für Nintendocore). Während manche Künstler selbstgebastelte Programme verwenden, setzt sich allgemein speziell entwickelte Soft- und Hardware durch. Eine der Gängigsten stammt übrigens aus Deutschland, was die Bundesrepublik nebst Japan, Schweden und den USA zu einem der Ursprungsländer dieses Genres gemacht hat.
Internationale Vertreter sind Uoki-Toki aus Russland, der aus Japan stammende Brite DJ Scotch Egg oder der New Yorker Künstler Nullsleep. Aus Deutschland wäre da noch Pornophonique oder unser aktuelles Augenmerk, Christian Zander.

Wer ist Christian Zander und wie kommt der auf sowas?

Der mittlerweile 26jährige Christian Zander aus Jena/Thüringen fing bereits vor neun Jahren mit kleinen musikalischen Spielereien an und entdeckte verschiedene DOS-Trackerprogramme für sich. Diese benutzt er übrigens bis zum heutigen Tag. Mit der Zeit wurde die Musik immer komplexer und abwechslungsreicher. Es kamen immer mehr Tonspuren hinzu, und der musikalische Aufbau der Tracks wurde stärker durchkonstruiert.
Bis ins Jahr 2002 blieben Zanders Stücke rein instrumental, doch dann kam der Entschluss, die Songs nicht nur musikalisch, sondern auch thematisch auszubauen. Und das mit Erfolg! Bereits 2004 erschien sein Song “Sinusrhythmus v1.0” auf dem “Syntonic Waves Sampler Vol.9” des Labels Spheric Music, 2005 ging es weiter mit “Reaktorausfall” auf dem “Wave-Board-Sampler Vol.1” des Labels Goth Media.
Die zunehmende Popularität seiner außergewöhnlichen Musik führte Christian Zander letztendlich zum hessischen Label 1CC Records. Und so kam es, dass am 25. April diesen Jahres seine – vorerst nur digitale – EP “Konsolenkinder” erschien, die beispielsweise über www.musicload.de heruntergeladen werden kann.

Und auch das nächste Release steht schon an. Auf dem 41. Sampler des Magazins “Orkus” (Ausgabe Juli/August) erscheint der Track “Estonia”.

Schön und gut soweit. Und wie klingt das?

Es wird öfters behauptet, die Musik habe Gemeinsamkeiten mit alten Stücken der Gruppe Kraftwerk. Auch Einflüsse von Welle Erdball streitet Zander nicht ab. Dennoch lässt sich die Musik auch wunderbar außerhalb des Kontextes anderer Bands betrachten. Allgemein betrachtet kann man den Stil wohl dem Minimal-Elektro zuschreiben. Doch das ist noch lange nicht alles, was drin steckt. Zu den typisch tanzbaren Beats dieser Musikrichtung kommen Retro Sounds der alten Konsolenklassiker hinzu. Ganz eindeutig eine Kombination für alle, die es gerne ausgefallen mögen.

Und spätestens bei Textpassagen wie beispielsweise “Die Kindheit nur zuhaus´ verbracht. Durchgespielt fast jede Nacht. Am Anfang waren es zwei Knöpfe. Trotzdem rauchten uns die Köpfe.” aus dem Titelstück “Konsolenkinder” wird sicher bei so manchem Hörer, begleitet von süßen Kindheitserinnerungen und nostalgischen Gefühlen, die Sehnsucht erwachen, mal wieder den Staub aus den alten Spielmodulen zu pusten und die Controller zum glühen zu bringen.

Einen eigenen Eindruck kann man sich auf Christian Zanders Myspace Account verschaffen, wo mehrere seiner Stücke in voller Länge angehört werden können.



Review zur VÖ, Konsolenkinder EP, vom amboss-mag:

Zander, Christian "Konsolenkinder EP" (Retro-/Minimal-Elektro)
(1CCrecords)

"Konsolenkinder" ist eine rein elektronische Sache, die man am ehesten mit alten Kraftwerk vergleichen könnte, wenn man denn wollte. Muss man aber nicht, da diese EP für sich steht und ein locker flockiges Niveau ganz ohne Schublade halten kann. Elektronisch ist das Ding, mehr muss man vorher nicht wissen, und wer gerne Deicide hört, muss das hier auch nicht lesen...

Schon der Titeltrack macht klar, in welche Richtung bei diesem Projekt gegangen wird. Retro-Elektro so weit das Ohr zu hören vermag. Sounds aus 'nem alten C64 mischen sich zu dem wabernden Bass und den lockeren Beats. Und der dazugehörige Text zeigt, dass sich Ironie und Harmonie nicht ausschliessen. Die Stimme kommt aus 'nem Computer und weiss genau, wie die Generation X-Box tickt. Ohrwurm! "Tanz mit mir" ist da eher so der Schweiß/Sommer Kracher. Äußerst minimalistisch gehaltene Sounds gepaart mit einer Dame, die ihre Message über Glück und Tanz nur so aus den Boxen haucht. Das ganze auf einem leichten Bass-Gerüst mit Claps verfeinert. Schirmchen rein und barfuss durch den Sand getanzt. Das nachfolgende "Kombinat" ist ebenfalls ein nicht zu unterschätzender Clubfeger, der auf so mancher EBM Party laufen könnte. Trademarks setzt TUBROX nun ganz klar. Wer bis hierhin gehört hat, erkennt die Stimme aus hunderten sofort heraus und sollte sich zu "Wetten Dass..." anmelden.

Um nun doch nochmal den Kraftwerk aufzugreifen: "Nachts auf Intensivstation" muss man selber hören, wenn man das jetzt nicht glaubt. Und wenn man dann immer noch was zu meckern hat, aufgrund meines Vergleichs, kann mir 'ne Mail schicken und das ausdiskutieren. Jetzt kommt mein persönlicher Favorit: "Elektroherz"!!! Meine Güte, welcher PulitzerPreisTräger hat sich das denn ausgedacht? Eine elektronische Hommage, ja vielleicht sogar die Hymmne aller Herzschrittmacher-Träger... Vorsicht: Als Metaller könnte man sich hier beim Mitwippen erwischen und muss dann zur Buße in einem Piratenkostüm alle Blind Guardian Texte mit Blut auf 'ne Nightwish CD schreiben und dabei die ganze Zeit "Reign in Blood" auf die Musik von "Wind of Change" singen. Ich fand ja schon bei Wumpscuts "Wreath of Barbs" den Vocoder Gesang sooo geil... und jetzt hat der gute Tubrox dieses Element auch beim folgenden "Schubphase" übernommen. Toll. Einzig Track 7, "Hausgemacht", war für mich noch zu exclusiv. Den Song gibts erst, wenn die Scheibe raus ist. (sagt man bei 'ner digital VÖ eigentlich auch Scheibe???)


Review zur Reaktorausfall E.P., vom amboss-mag:
www.amboss-mag.de

ZANDER, CHRISTIAN "Reaktorausfall E.P." (Elektro, Stromklang)

Christian Zander macht zwar schon seit vielen Jahren Musik, ist jedoch für die meisten unter uns ein unbeschriebenes Blatt. Doch das wird sich ändern. Mit sicherem Gespür für gute Melodien und clubtaugliche Rhythmen hat er schon div. Internetseiten für unbekannte Künstler aufgemischt. So landete er unter dem Pseudonym 'Tubrox' bei MY OWN MUSIC des öfteren auf den oberen Rängen der Electrocharts. Doch sollte man Electro in diesem Fall nicht falsch verstehen. Gemeint ist hier nicht etwa :Wumpscut: oder Suicide Commando Electro. Vielmehr richtet sich diese E.P. an die Liebhaber Elektronischer Klänge im Allgemeinen. Aber auch Fans von Bands wie Feindflug sollten mal ein Ohr riskieren. Der Track "Funkstörung" ist mit seinen minimalistischen Sprachsamples und der leicht Industrial angehauchten Instrumentierung sicherlich was für ein netten Abend bei Sirenen und Strobo-Licht. Nur für den Breitbandelektroniker unter Euch sind die beiden "Nachtfahrt" Tracks geeignet. Aber.... Der Clou kommt ja erst noch: Der Knaller und gleichzeitig auch Titelgeber der E.P. sollte in Zukunft in keinem schwarzen Tanztempel der Nation mehr fehlen. "Reaktorausfall" ist ein sozialkritisches-minimalistisches Kunststück irgendwo zwischen "Blut Gehirn Massakker" (Tommi Stummpf) und "Welcome to Paradise" (Front 242)! Daher weht der Wind, genau. Ich denke mal, jeder der sich für Christian Zander interessiert, sollte jetzt sofort mal www.stromklang.de anklicken, denn da gibt's die E.P. zum gratis Download in 192 kkp. Wenn das nix ist, dann weiß ich auch nicht.

..und hier noch ein Auszug aus der Rezension zum Wave-Board-Sampler #1 Beitrag:

...Was interessantes könnte sich bei Christian Zander entwickeln, er betreibt ein Elektroprojekt welches stark an die Anfangstechnozeiten von Robotiko Rejekto erinnert. Sehr geil eingesetzte Sprach-samples, die ich so in der Art noch nicht gehört habe, er hat mehrere Soundparts eingebaut und lässt sein Lied nicht langweilig werden, wirkt aber anfangs etwas schwach auf der Brust, kann aber durch einen guten Produzenten bestimmt stark aufgewertet werden....

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Platzierungen auf MyOwnMusic
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-Computersucht, Platz 3 der Electrocharts

-Estonia, Platz 1 der Dark Electrocharts

-Tanz mit mir, Platz 1 der Minimalcharts

-Nachts auf Intensivstation, Platz 4 der Electrocharts

-Mutter legt den Schalter um, nich der Rede wert

-Ist heut Montag oder Dienstag?, Platz 11der Minimalcharts

-Hausgemacht, Platz 3 der Housecharts

-Schubphase, Platz 1 der Electrocharts

-Römisches Licht, Platz 4 der 80er Charts

-Elektroherz, Platz 1 der Electrocharts

-Konsolenkinder, Platz 1 der Electrocharts
und Hit des Tages am 25. 12. 04

-Nachtfahrt, Platz 2 der Electrocharts

-Reaktorausfall, Platz 3 der Electrocharts

-Massebeschleuniger (club mix), Platz 1 der Electrocharts

-Aufbruch 03, Platz 6 der Electrocharts

-Sinusrhythmus v3.0 (vocal mix), Platz 1 der Electrocharts
und Hit des Tages am 03. 02. 04

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Links
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www.myspace.de/tubrox
http://www.amboss-mag.de/reviews/Archiv2/04/r04-11/zanderc.html
http://www.amboss-mag.de/reviews/Archiv2/08/r08-04/tubrox.html
http://www.stuttgart-schwarz.de/index.php?menu=2&....ema_id=214
www.samplenet.co.uk/
www.medsoundstudio.com