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Trace

Trace
Große Blüten und viele offene Fragen

Los geht die Platte der Nürnberger Breitwand-Popband mit dem Geräusch von Wind. Passenderweise. Denn so abgegriffen Natur-Metaphern auch sein mögen: Trace entfachen auf ihrem zweiten Longplayer einen Wirbelsturm aus Melodie, Emotion und Energie. Mitreißende Songs die schnell in ihren Bann ziehen und mit ihren wunderschönen Ausbrüchen immer wieder an unserem Trommelfell rütteln.

Klar ist: so ein Pop-Sturm entsteht nicht durch halbherziges Pusten. Daher stürmen Trace seit dem Jahr 2000 durch die Musikszene, immer getrieben von Leidenschaft und dem Drang nach Entwicklung. Die Dringlichkeit von Muse trifft auf die Verzweiflung von Jeff Buckley und die Entschlossenheit von Coldplay.

„Magnolia“ ist der zweite Longplayer von Trace, produziert von Drummer Ric Simon und in Eigenregie aufgenommen. Spätestens im Refrain des Openers „Scenario“ wird jedoch klar: Hier hat man es nicht mit Übungsraum-Dilettanten zu tun. Die Eigenregie der Aufnahme ist Zeichen von Perfektionismus und Selbst-Initiative: Trace machen ihr Ding lieber selbst, Do-it-yourself-Attitüde und Cinemascope-Melodien müssen kein Widerspruch sein. Und wenn das Ergebnis so kompakt und dynamisch klingt wie bei Trace – um so besser. Oder – wie der Zündfunk (Bayern2Radio) unlängst anmerkte: „Gitarren und Flächen, die aus den Boxen zu fallen scheinen, und eine Stimme, deren Hallfahne bis in die Rock-Charts reichen könnte. Trace steuert das große Musik-Kino an.“

„Die meisten Songs handeln von schwindender Inspiration durch den Alltag“ sagt Edi Linn, Sänger und Gitarrist der Band. Alltag, das bedeutet Jobben in Nürnberg, immer genug Raum für die Musik zu lassen und Ideen aus Alltäglichem zu ziehen. Gefühle, Stimmungen und Befindlichkeiten werden zu musikalischen Epen, irgendwo zwischen den Fragen des Heranwachsens und der Erkenntnis, dass auch ein Refrain darauf keine Antwort geben kann. Daher haben Trace das Fragezeichen zu ihrer Maxime erhoben – ein Grundton des Grübelns schwingt bei allen Songs mit.

Mittlerweile sind Trace eine verläßliche Konstante der Nürnberger Musikszene, mit einem eigenen Aufnahmestudio als Proberaum und hohen Ansprüchen an sich selbst. „Es gehört dazu, sich selbst und seine Musik immer wieder zu hinterfragen“ sagt Edi Linn und ergänzt „dabei denke ich immer: wo soll es hinführen?“. In genau dieser Spannung hat die Band ihre Ausdrucksform gefunden: Selbstreflexion trifft auf euphorische Momente, um kurz danach wieder zu fragen: Wie kann es weitergehen?

Die Magnolie, also die offizielle Titel-Blume des Albums, zeigt wie es geht: Je älter diese Pflanze wird, desto prächtiger strahlen ihre große Blüten. Das paßt zu Trace – auch ihre melodischen Knospen blühen nach mehrmaligem Hören immer weiter auf, trotz all der Fragezeichen. Was bleibt ist ein wunderschönes, nachdenkliches und packendes Album, das immer wieder zuversichtlich aufkeimt und dennoch weiß: Welken müssen wir alle. Was bleibt, ist Musik…


Album: Magnolia


Magnolia

Die Magnolie, also die offizielle Titel-Blume des Albums, zeigt wie es geht: Je älter diese Pflanze wird, desto prächtiger strahlen ihre große Blüten. Das paßt zu Trace – auch ihre melodischen Knospen blühen nach mehrmaligem Hören immer weiter auf, trotz all der Fragezeichen. Was bleibt ist ein wunderschönes, nachdenkliches und packendes Album, das immer wieder zuversichtlich aufkeimt und dennoch weiß: Welken müssen wir alle. Was bleibt, ist Musik…
01.
5:03 Min
02.
4:22 Min
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Hörzeit 91:32:58 Stunden angehört    Klicks 8406 mal angehört


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