Auszug aus einer Künstlervorstellung

Was Samy Deluxe mit „Weck mich auf“ 2002 angestoßen hat, war ihm wohl selbst kaum bewusst. Fakt ist, dass mit diesem Titel eine viel versprechende Rapkünstlerin ihr Talent entdeckte, die heute bereits bundesweit in der Underground Szene des deutschen Hip Hops mehr und mehr überzeugt, mehr und mehr an Respekt und Achtung erobert und dabei nicht zur Gangsterbraut verkommt:

Prayamond, der betende Diamant.

Es waren in erster Linie Gedichte, die Prayamond anfangs schrieb, um dem Ausdruck zu verleihen, was ihr am Herzen lag und sie als Persönlichkeit auszeichnete. Und es gab dieses Fable für Musik, das sie schon immer geprägt und begeistert hat. In verschiedenen Musikstilen probierte sie sich aus, hat anfangs gesungen, dann später die elektronische Musik entdeckt, doch heimisch wurde sie in keiner dieser Richtungen so recht.

Dass beide Seiten – Musik und Poesie – schließlich zusammen fanden, verdankte sie in erster Linie zwei Faktoren:
Dem Kennenlernen ihres besten Freundes und Bühnenpartners Gebull sowie der Grundstruktur ihrer Gedichte, die von Anfang an wie von selbst 16 Zeilen hatten, rhythmisch typischen Raps entsprachen und somit wie geboren dafür schienen, ihrer Bestimmung als Raps auch zugeführt zu werden.

Gebull war derjenige, der ihr letztlich die grundlegende Begeisterung beim ersten gemeinsamen Mitrappen von „Weck mich auf“ einpflanzte. Und das, was sie da zeigte, war ein natürliches Talent, denn den Flow, den sich so viele hart erarbeiten müssen, hatte Prayamond als eine natürliche Gabe wie von selbst und von Anfang an. Die Zusammenarbeit mit Gebull begann, die sich bis heute – wenn auch mit vielen Veränderungen und heute teilweise anderen Zielsetzungen – bewährt und gegenseitig bereichert.

Es kam, wie es kommen musste:
Prayamond begann sowohl tiefer in die Hip Hop Musik als auch -Szene einzusteigen, fand Gefallen am gemeinsamen Freestylen, an der Art und der Richtung dieser Szene. Ihr persönlicher Lieblingsbeat entspringt damals wie heute im amerikanischen Hip Hop & R’n'B-Bereich, in jenen Beats also, die geprägt sind von Claps, Synthies, Crunk Einflüssen und viel, viel Bass – weil sie tanzbar sind und mitreißen können.

Prayamond empfindet selbst technisches Vermögen, passende Reime und Alliterationen als wichtig, tragend, erstrebenswert. Jedoch gehört sie nicht zu jenen Rapacts, die technische Finessen über die Eingängigkeit der Musik stellen – für sie ist es vorrangig wichtig, dass das harmonische Gesamtkonzept stimmt. Prayamonds Zielgruppe ist nicht auf die Hip Hop Szene beschränkt – sie will mehr, will tanzbare Tracks ins Leben rufen, will sehen, dass Menschen durch das, was sie musikalisch erschafft, sowohl einfache Freude als auch Erkenntnis über sich selbst, die Welt aus Prayamonds Sicht und letztlich auch Zuwendung erfahren.
Prayamond will Tracks erschaffen irgendwo in jenem Spannungsfeld zwischen Leichtigkeit und Tiefgang und damit all jene erreichen, die angesprochen werden durch das, was sie zu geben hat.

von Wexelwesen (2007)


--

http://www.prayamond.com
http://www.facebook.de/dieprayamond
http://www.youtube.com/dnomayarP
http://www.twitter.com/prayamond