DER UNVERFÄLSCHTE KUMPEL

Auch wenn wir noch die MARIOOO-Chöre im Ohr haben: Starmania war gestern, die sympathischste Rotzpip'n der Nation macht sich nun auf den Weg als eigenständiger Poprock-Künstler mit Band.

iTunes Mit der Single "Dein Weg" gibt der 18-jährige Steirer einen Vorgeschmack auf seine künftige musikalische Richtung, das Debütalbum folgt. "Er hat einfach eine Street-Credibility, die man sich nicht aneignen kann. Die hat man oder hat man nicht", schwärmten schon Branchen-Insider während der Starmania-Zeit. "Kumpel-Typ und authentisch" waren weitere Einschätzungen, auch von arrivierten älteren Kollegen.

Hit-Produzent Alexander Kahr (Christina Stürmer, Manuel Ortega, Luttenberger-Klug, Excuse Me Moses u.v.m.) war sofort Feuer und Flamme, mit Mario Lang zusammenzuarbeiten: "Er ist ein Original. Er pfeift sich - auf gut österreichisch gesagt - nichts, ist lässig und locker. Seine Einzigartigkeit ist ein Geschenk für jeden Produzenten", erklärt Kahr. Kurzum: Ob er nun auf der Bühne steht, von Journalisten interviewt wird oder sich eine Zahnbürste kaufen geht - Mario Lang ist unverfälscht.

"Und du wirst bis zum Ende gehen, wirst glauben dort dein Ziel zu sehen. Und doch wieder am Anfang stehen, denn es ist dein Weg",
singt Mario Lang auf seiner Debüt-Single.

"Es ist ein Text, mit dem sich sicher viele identifizieren können. Er lässt noch Raum für eigene Interpretationen, ob man nun oben steht oder am Boden liegt", sagt der Künstler selbst, "auch wenn es im Moment gut läuft, kann dich das Leben schnell wieder aus der Bahn werfen. Auch wenn man glaubt, es geschafft zu haben, kann es am nächsten Tag oder sogar in der nächsten Stunde schon ganz anders sein."
Mario Lang glaubt an Schicksal und eine höhere Macht: "Alles, was im Leben passiert, macht irgendwann Sinn und ist kein Zufall", sagt der Sänger. Er ist keiner, der sich auf irgendwelchen Lorbeeren ausruhen will: "Alles ist super, alles ist schön? So ist das Leben eben nicht", weiß er. Daher sind ihm Familie und ehrliche Freundschaften auch so wichtig.

"Dich werden Geister jagen und mit Zweifeln plagen, stellen tausend Fragen - doch es ist dein Weg. Du wirst durchs Feuer springen, Grenzen überwinden, deine Wahrheit finden. Denn es ist dein Weg. Ja, es ist dein Weg", heißt es weiter in Mario Langs CD-Debüt, das natürlich auch in der Produktion seine Persönlichkeit unterstreicht: pur, erdig, gitarrenlastig.

"Mir ist es wichtig, dass meine Songs wie Live-Originale klingen: handgemacht, ehrlich, direkt. Effekte, chemische und synthetische Elemente sind nicht meins."
Fazit: "Dein Weg" ist ein zukunftsweisender, gültiger Abschnitt seines Wegs.



SEIN WEG INS JETZT

Geboren: am 22. Dezember 1988 in Bruck/Mur, ein Steinbock

Eltern: Manfred, ein Betriebselektriker und Jagdhornbläser, und Monika, eine Supermarkt-Kassiererin, in St. Lorenzen im Mürztal. Er hat eine jüngere Schwester und eine ältere Halbschwester.

Instrumente: Gitarre, Schlagzeug, Trompete

Erste Versuche im privaten Rampenlicht: "Schon als Kleiner bin ich mit einer Plastikgitarre im Wohnzimmer herumgehüpft", erinnert sich Mario Lang, "mit Kochtöpfen und anderen Geräten habe ich mir auch ein Schlagzeug gebaut."

Entdeckung: "Ich war ungefähr acht, da hat mich mein Trompetenlehrer für die Musikkapelle St. Lorenzen vorgeschlagen. Dort war ich auch Mitglied bis zu Starmania."

Eigene Band: "Immortality", gegründet vor zwei Jahren zum "50er von meinem Papa. Wir haben dann auch auf anderen Geburtstagsfeiern gespielt." Mit seinem Freund Oli ist er aber schon zuvor mit der Gitarre unterm Arm in Gasthäuser gegangen, "unter dummen Vorwänden", wie er sagt, "aber alle haben gewusst: Die wollen heute spielen!"

Augenkrankheit: "Er schielt, er hat ein Glasauge", konnte man schon während der Starmania-Zeit lesen. Mario klärt jeden, der es wissen will, über die in der Kindheit begonnene Netzhautauflösung in seinem rechten Auge auf (medizinischer Fachausdruck:"morbus coats"). "Auf dem rechten Auge habe ich nur ein paar Prozent Sehkraft", sagt er ohne jegliche Wehleidigkeit oder Effekthascherei. Auch das ist sein Weg.

Starmania: Seine für ihn nachhaltigsten Auftritte: "Flugzeuge im Bauch" (H. Grönemeyer) und "I wü di g’spürn" (St. Werger).