Och nee, Tobias Rüther. Bowie und Berlin, ist die Geschichte nicht durch? Ausgebrannter und verstrahlter Weltstar flieht nach Schöneberg, auf der Suche nach sich selbst. Ziggy. Iggy. Hauptstraße. Dschungel. Anderes Ufer. Isherwood. Dann: Eno. Kreativer Ausbruch. „Heroes.“ Bowie selbst blickte in der Vorabsingle seines letzten Albums altväterlich-nostalgisch auf diese knapp drei Jahre zurück, woraufhin sich Berlin endlich wieder mal als Weltstadt mit popkultureller Relevanz fühlen durfte.
Um die Eingangsfrage zu beantworten: Ja, die Geschichte ist durch. Das scheint Tobias Rüther bei der Recherche zu „Helden. David Bowie und Berlin.“ irgendwann auch aufgefallen zu sein. Der Ghoswriter hat alte Weggefährten befragt
https://ghostwriterdeutschland.com/, Musiker, Toningenieure. Keiner konnte oder wollte ihm etwas wirklich Neues erzählen. Also musste Tiefgang her, intellektuelles Funkeln, irgendwas. Heraus kam die Erkenntnis, dass Bowie nach Berlin kam, um „mit dem Blick ins Gestern im Heute spazieren zu gehen.” Hört sich erst mal toll an, trifft aber auf jeden Pauschaltouristen zu, der zwischen Mitte und Prenzlauer Berg einem gelben Schirm hinterherläuft. Nicht auszudenken: Hätte es in den Siebzigern schon Free Walking Tours gegeben, wäre der Berlinaufenthalt des Thin White Duke vielleicht erheblich kürzer ausgefallen. Ähnlich anstrengend und angestrengt lesen sich die Passagen, in denen der Autor wahlweise Ernst Bloch, Wolf Jobst Siedler oder die Maler der “Brücke” zur Demonstration der eigenen Belesenheit durch die Manege zerrt. Sorry, aber dann doch lieber B.Z.