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Benjie

Benjie
Ist es deutscher Ragga? Ja, das könnte man sagen, und gleichzeitig auch wieder nicht. Benjie entwickelt seinen eigenen Sound. Er hat sich nicht dogmatisch auf einen Stil festgelegt. Angefangen hat alles mit einem Amiga. Da war er 12 und hat entdeckt, dass sich ein Computer auch hervorragend zum Musikmachen eignet. Laut eigener Aussage hat Benjie seinen Rechner „missbraucht“ und mit wilden Kassettenrecorder Konstruktionen angefangen seine ersten eigenen Beats und Vocals aufzunehmen. Seinen ersten größeren Auftritt hatte er 1998, da zählte er 16 Lenze, als Gast-MC bei der Reggae Soundsystem Arawak. 1999 schuf er den Song „Ganja Smoka“, der sich (meistenteils als mp3) schnell in Deutschland verbreitete. Weitere Apperances auf Samplern und 7“ Vinyls folgten, und nach einigen Liveauftritten kam dann die erste LP „So gesehen“. Die Hörer des Radiosenders FM4 werden Benjie schon kennen, denn zu der Zeit belegte sein Song „Sommerzeit“ dort wochenlang Platz eins der Hörercharts. Bald darauf trennte sich Benjie von seiner alten Plattenfirma und ist nun bei Gimme Mo’ Records wo er sich sichtlich wohl und gut aufgehoben fühlt. Benjie hat gerne alles in der Hand, ohne jedoch alles bestimmen zu wollen. Genau so produziert er auch seine Platten. Zuerst setzt er sich hin und schafft etwas. „Ich arbeite schon so ein bisschen Sessionmäßig. Ich schaffe mir große Freiräume wenn ich anfange zu arbeiten und mache mir ganz viel Platz, emotionalen Platz, einen Schaffensplatz möglichst ohne Grenzen. Und dann ist es auch so wie eine Session. Und erst im nächsten Arbeitsschritt dann bringe ich es mehr in eine Form.“ Inhaltlich steht Benjie auf der Seite derer, die sich ihre Sicht nicht durch Konventionen oder Mauern verstellen lassen wollen und er sagt auch explizit, dass sich jeder darum kümmern muss über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken. In seinem Lied „Brett vorm Kopf“ drückt er das sehr schön aus: „Es ist für mich ein jährlicher Feiertag, / der Tag, an dem ich begann, / Brett für Brett vor meinem Kopf wegzunehmen / endlich kam wieder Frischluft dran“. Wer seine Bretter vorm Kopf belässt, für den wird es schlimm: „Mit Brett vorm Kopf ist es schwer zu sehen, / genauso wie mit Bohnen in den Ohren zu verstehen / Man installiert nix-ahnend die eigene Falle / Junge wird Proll und Mädchen wird Schnalle.“ / Schwupps ist man drin in der eigenen Falle / Drum nehmen wir die Bretter weg, denn das ist besser für alle“. Allerdings wird hier nicht der Versuch der Missionierung unternommen. Benjie will niemanden mit Gewalt auf seine Seite ziehen, er will nur Missstände aufzeigen und legt den Finger auf die Wunde. Dies geschieht geschieht jedoch nicht ohne Spaß. Benjie ist kein Tagträumer, er kennt die Realitäten des Musikbusiness und er weiß auch, wie man konsequent auf ein Ziel hinarbeitet, was ihn allerdings nicht davon abhält sich zu engagieren und mit jungen Menschen zusammenzuarbeiten. Hört man auf dem Lied „Schöner Tag“, das als Singleauskopplung vorgesehen ist, einen Schülerchor singen, kommt das nicht von ungefähr. „Meine Freundin hat ein Referendariat gemacht und hat dabei mit den Schülern zusammen versucht eine alternative Lernmethode zu entwickeln. Das Ziel war Vokabeln lernen. Diese wurden dann in einen Song, einen Rap-Song verpackt. Damit die Kinder Spaß haben am Lernen und auch gleichzeitig ein Erfolgserlebnis bekommen, da sie die neuen Vokabeln auch gleich anwenden können. Und da habe ich dann einen Song geschrieben und den haben wir auch aufgenommen und eine CD mit Coverartwork und so für die Schüler gemacht. Als dass Projekt vorbei war, habe ich die Schüler gefragt, wer noch Lust hat den Chor für „Schöner Tag“ zu singen. Dies war am letzten Schultag und sie waren mit Spaß und Freude bei der Sache.“ Bei dieser freundlichen und weltoffenen Einstellung nimmt es auch nicht Wunder, dass Benjie mit dem ganzen Gedisse und Rumgeblöke im deutschen HipHop nichts anfangen kann. Spaß und Inhalt müssen sich nicht ausschließen, das beweisst Benjie auf eindrucksvolle Art und Weise.


Diskografie


01.
Risiko
Reggae & Ska - April 2007
3:15 Min
Aufrufe 13605 mal aufgerufen
Hörzeit 48:30:17 Stunden angehört    Klicks 7373 mal angehört


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