Zwei Berufe hat er gelernt, den dritten, musikalischen übt Vitalij Engbrecht heute aus. Besonders wenn das Leben nicht immer in geraden Bahnen verläuft, gewinnt es an Reife und Tiefe. Von daher kann der Sänger, Gitarrist und Vater dreier Kinder aus dem Vollen schöpfen. Ursprünglich aus dem Ural, kommt der Lockenkopf 1990 nach Ostwestfalen und findet als Vierzehnjähriger zur Musik. Nach kurzem Intermezzo mit der Violine steht bald die Gitarre und mit Siebzehn schon der eigene Song im Mittelpunkt. Zwischendurch findet der Gitarrist 2010 noch die Zeit, mit der damaligen Lemgoer Rock-Band „SixBatts“ den 28. Deutschen Rock & Pop Preis zu gewinnen. Das Solo-Debüt-Album ‚BOUQUET’ von 2009 besteht noch in erster Linie aus akustischen Songs in englischer Sprache, inzwischen hat der Allroundmusiker und Arrangeur größere Visionen. Denen wird auf der zweiten CD eher ein voller Bandsound gerecht. Die Musik ist energiereicher und rockiger geworden, obgleich die ruhigen und melodiösen Momente mit akustischer Gitarre geblieben sind. Durch seinen Glauben und die Liebe zur Poesie hat der Sänger 2014 mit dieser zweiten Soloveröffentlichung ‚Das Licht Der Liebe’ zu den Wurzeln zurück gefunden und singt vornehmlich in der russischen Muttersprache: was direkt von Herzen kommt, klingt doch einfach deutlich authentischer. Nebenher findet der Künstler noch weitere kreative Betätigungsfelder in dem Duo „FREIMINUTE“ mit der Sängerin Arwen Schweitzer und im klassisch, rockigen Duett mit der Cellistin Olga Minskaya. Obendrein kann man ihn seit kurzem gelegentlich als Bassisten
beim Detmolder Ensemble Vinorosso hören. (Jens Hausmann)