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Inspiriert vom gleichnamigen DISMEMBER-Song ist auch der Sound von SKIN HER ALIVE roher, dreckiger, oldschooliger und schwedisch anmutender Death Metal, also kratzig, tiefgestimmt und gradlinig. Soweit so gut. Leider fehlt es trotz Spielfreude an Reizen: musikalisch nichts Neues und stimmlich nichts Starkes. Man möchte dem Meppener Solomann Stephan Tuechter eine Großpackung Halspastillen zukommen lassen, bis der letzte Titel um die Ecke kommt und der Stil eisregnerisch wird: bedrückend, treffend und tief – kein Metal, aber eine bis dahin ungehörte, ungeahnte und vor allem überraschend starke Nummer auf der EP „Altercation“. Es blitzt aus dem rauen Felsen doch noch ein Edelgestein hervor. (jazz)

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Skin Her Alive“ war ein Song der Schweden Death Metaller Dismember auf deren legendärem Debüt-Album „Like An Everflowing Stream“ aus dem Jahr 1991. Somit überrascht der Grund-Sound dieser EP auch nicht. Skin Her Alive ist in diesem Fall das Soloprojekt des Meppener Musikers Stephan Tuechter, der hier acht Songs zum Besten gibt, die jedoch alle recht kurz sind und die Drei-Minuten-Grenze niemals erreichen; daher auch die viel zu kurze Spielzeit von gerademal achtzehn Minuten. Alles wurde von Herrn Tuechter selbst eingespielt, abgesehen vom Schlagzeug, welches er programmierte, was jedoch glücklicherweise nicht negativ ins Gewicht fällt. Meistens ist klar zu hören, dass er sich am Schweden Death Metal der Neunziger Jahre orientiert. Die Gitarren erinnern schon an Entombed oder Dismember. Obwohl im Moment sehr viele Bands so klingen, muss man dem Meppener jedoch attestieren, dass er eben nicht so klingt wie die ganzen derzeitigen Retro-Bands, was ich gut finde! Nicht so gut finde ich – neben der deutschsprachigen Piano-Ballade „Vereinsamt“ am Schluss, die auch Frauengesang und elektronische Sounds beinhaltet - dagegen die scheppernde, knarzige Produktion, was aber – komplett in Eigenregie aufgenommen und als Digipack veröffentlicht – aber verzeihlich und auch Underground-sympathisch ist!

Autor: Daniel Müller

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Den Enthusiasmus spürt man deutlich, an Klasse mangelt es „Altercation“ noch etwas. So in etwa könnte man die Debüt EP von SKIN HER ALIVE kurz zusammenfassen. Woher die Ein-Mann-Combo aus Meppen ihren Bandnamen entlehnt hat, muss man ganz sicher keinem Old School Deather ernsthaft erklären. Und damit ist die musikalische Richtung auch schon klar definiert: Schwedenlastiges Todesmetall, kurz und knackig auf den Punkt gebracht. Kein Song erreicht die Drei-Minuten-Marke, SKIN HER ALIVE geben ganz einfach ordentlich Gas. Mit dem coolen Einstieg „Altercation (Hell Is Where My Heart Beats)“, tief verwurzelt bei frühen ENTOMBED oder DISMEMBER, gelingt dann gleich mal ein gutes Stück. Und auch wenn wie bei „Sign Of The Assassination“ oder „The Birth Of Sanity“ die Melodik von EDGE OF SANITY mit ins Spiel kommt, wissen SKIN HER ALIVE durchaus zu gefallen. Natürlich gelingt es nicht ernsthaft, am Thron der großen Vorbilder auch nur im Ansatz zu rütteln. Dennoch liefert man mit diesen Songs einen richtig soliden Genrebeitrag ab.
SKIN HER ALIVE mit viel Enthusiasmus, aber ohne die ganz große Klasse

Allerdings schleichen sich dann auch bei Titeln wie „Mangled And Torn“ oder aber „Down Of Obscuration“ so einige Längen ein. Und das ist bei solch kurzen Stücken sicher nicht das beste Zeichen. Den guten alten Stoff interpretieren da andere Bands derzeit schon deutlich besser und vor allem spannender.

Ein Stück abseits der selbst gewählten Norm bietet man dann noch mit dem außergewöhnlich betitelten „Vereinsamt“ an. Hier ist die Band nur mit Keyboard und in deutscher Sprache unterwegs und erinnert daher schon an EISREGEN. Da ist mal etwas anderes, warum nicht.

SKIN HER ALIVE gehen mit viel Liebe zum Detail zu Werke, vor allem in puncto Sound. Dennoch plätschert so manches auf dieser EP etwas vor sich hin, da haben die genannten großen Vorbilder natürlich überwiegend stärkere Songs verbrochen. So bleibt „Altercation“ ein bemühtes bis gutes Scheibchen, allerdings ohne die ganz großen Aha-Momente.
Dennoch haben SKIN HER ALIVE ganz klar Potential.

Christian Popp/Metal.de

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SKIN HER ALIVE – „Altercation“ (EP)

Label: Eigenveröffentlichung

Laufzeit: 18:00 min

VÖ: 12.02.2018

Genre: Death Metal tief aus den 90ern, und das mit dicken Backen voller Spaß und Gewalt

Zu hören gibt es Old School Death Metal der besten Schule, in schmutzigstem Blau-Gelb. Zelebriert werden Schwedenriffs mit Schwedensound, also tief gestimmte Gitarren, die sägend harte Riffs zelebrieren, krawalliges Uffta-Schlagzeug, das ebenso wütend über das Stoppelfeld pflügt wie schwer stampfend Felsen zu Sand zermalmt. Das Wechselspiel aus gnadenlos peitschenden Beats, Doublebass-Attacken und massiv schleifendem Panzergroove wird zusammengehalten von Gitarren und Gesang. Neben den schweren Riffs sind es dabei vor allem die prägnant eingesetzten und deutlich hervorstechenden Gitarrenmelodien, die in einem stark gepressten, quäkigen, jaulenden, verhallten Lamentieren todesmutig auf dem schmalen Graten von Dissonanz und Melancholie reiten. Und dazu gesellt sich Herr Tüchter mit einer dunklen Stimme, die zumeist brutal growlt, aber auch immer wieder in ein diabolisches Rezitieren wechselt. Ab und an setzt es ein schickes Gimmick, das in all dem schmutzigen Grau für ein paar schwarze Farbtupfer sorgt: hier eine atmosphärisch wabernde Synthiefläche („Altercation“), da ein wunderbar dissonant quäkendes Gitarrensolo („Mangeled And Torn“), dort ein Sprachsample („Down Of Obscuration“), und schließlich eine mit Klanggemälden und Frauenchorus unterlegte mystische Ode in tiefster dämonischer Dunkelheit und lebensfeindlicher Düsternis („Vereinsamt“).

All dieses Schwer, Brutal, Blut, Eisen, Gewalt, Schmutz, Ruinen, Rauch, Zerstörung, Ketten, Nebel, Lederstiefel, Grabhügel, Blutkruste, Todesfahl, wird in kurzen knackigen Liedern über uns ausgeschüttet, in denen jeder Ton sitzt, jedes verfluchte Wort seine Berechtigung hat, und jedes Riff in genau dem stoischen Monoton in unsere Schädel gerammt wird, dass es sich dort festsetzt, bis es langsam stinkend verrottet. Herr Tüchter selbst benennt Entombed und Dismember als Ziel seiner Musik, und ich gebe ihm da uneingeschränkt Recht. Ich höre aber auch Grave, Demonical, Facebreaker, The Lucifer Principle, und meine Fresse, wie sehr ich all dieses Bands liebe! SKIN HER ALIVE verneigen sich tief vor und stellen sich zugleich in eine Reihe mit ihnen. Und auch, wenn es kompositorisch noch nicht zu jeder Sekunde an die Präsenz und Einzigartigkeit der Vorbilder heranreichen mag, in Sachen Motivation, Spielfreude, Leidenschaft, Enthusaismus und Hingabe spürt man in jeder verdammten Sekunde das Death Metal Herz Herrn Tüchters. Allein das verdient Applaus und Anerkennung.

Fazit: SKIN HER ALIVE bieten nichts Neues, aber das so unverbraucht, spielfreudig, brutal und massiv, dass es eine wahre Death Metal Pracht ist. Das ist roh, unbehauen und einfach nur – Großartig! Und nun ran und eine Platte zusammengebolzt!

Hendrik / Metalglory.de